Made in PRC – das bedeutet es

Du hast dir neue PC-Hardware, ein Headset oder eine Tastatur bestellt und auf deinem neuen Produkt prangt der Schriftzug Made in PRC? Du hast nicht den blassesten Schimmer, was diese Abkürzung bedeuten soll, und weißt daher nicht, woher das Produkt stammt? Wir verraten dir, wofür die drei Buchstaben stehen!

Was bedeutet Made in PRC?

Die Abkürzung PRC steht für People’s Republic of China, auf Deutsch: Volksrepublik China. Gemeint ist damit das Land, das gemeinhin kurz als China bezeichnet wird. Die Abkürzung Made in PRC bedeutet folglich, dass das damit versehene Produkt in China gefertigt wurde.

Die Bezeichnung der Volksrepublik bzw. People’s Republic kam nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in vielen Staaten auf, die sich als sozialistisch verstanden und sich in ihrer Bezeichnung eindeutig von westlichen Staaten abgrenzen wollten. Der Begriff soll verdeutlichen, dass der entsprechende Staat sich im Sinne Karl Marx‘ und Friedrich Engels‘ in einem Übergangsstadium auf dem Weg zum Kommunismus befindet. Marx und Engels beschreiben diesbezüglich einen Dreischritt. Bestehende kapitalistische Systeme werden durch eine Revolution zunächst in einer Diktatur des Proletariats überführt, die schließlich in die klassenlose kommunistische Gesellschaft mündet. Volksrepubliken befinden sich ihrem Selbstverständnis nach im mittleren der drei Stadien, dem Sozialismus.

Obwohl der politischen Theorie Marx‘ und Engels‘ zufolge, auf die die entsprechenden Regime sich beziehen, die Herrschaft vom Proletariat und damit dem größten Teil der Bevölkerung ausgehen soll, handelt es sich bei den Volksrepubliken in der Regel um klassische Diktaturen, so auch bei der Volksrepublik China.

Warum Made in PRC?

Neben diesen eher abstrakten stellen sich für dich als Verbraucherin im Zusammenhang mit der Abkürzung Made in PRC auch sehr praktische Fragen. Die wohl drängendste zielt auf den Grund der Verwendung dieser Abkürzung. Tatsächlich liegt die Vermutung nahe, dass Unternehmen bewusst auf die Formulierung Made in PRC ausweichen, um die eindeutig negativ konnotierte Bezeichnung Made in China, die bedeutungsgleich ist, zu vermeiden.

Belegen lässt sich das zwar nicht. Die Tatsache, dass einige Firmen, die mit ihren Produkten eher im oberen Preissegment angesiedelt sind, begonnen haben, die neue Herkunftsbezeichnung zu verwenden, deutet jedoch darauf hin. Zu diesen Unternehmen zählt etwa Philips.

Ist Made in China ein Qualitätsurteil?

Nötig ist der Umstieg keineswegs, ist Made in China bzw. Made in PRC doch kein Qualitätsurteil. Der Ruf chinesischer Produktion ist im Westen schlecht – und das vielfach berechtigterweise. Zurückzuführen ist das jedoch auf den Umstand, dass in China unzählige Unternehmen sitzen, die unter schlechtesten Bedingungen billigste Waren fertigen, die sie massenweise ins Ausland stoßen. Nicht aber darauf, dass chinesische Produktion prinzipiell minderwertig ist. So lassen auch zahlreiche Unternehmen, die für sehr hochwertige Produkte bekannt sind, in China fertigen. Als Beispiel kann hier etwa Apple angeführt werden. Produkte, die die Aufschrift Made in China oder Made in PRC tragen, sind also nicht notwendig von geringer Qualität. In Deutschland verkaufte Produkte müssen darüber hinaus die EU-Qualitätskriterien erfüllen und eine CE-Zertifizierung aufweisen.

Wer bei diesen Produkten zugreift, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, auf diesem Wege mindestens indirekt eine Diktatur sowie ethisch hochgradig fragwürdige Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Arbeitsschutzgesetze existieren in China zwar, werden aber nicht durchgesetzt. Das führt dazu, dass ein großer Teil der Arbeitenden ausgebeutet wird – was aufgrund der weit verbreiteten Armut im Land gelingt.