Mit aktuell rund 40 verschiedenen NAS-Modellen will Hersteller Synology die gesamte Bandbreite der Netzwerkspeicher-Anforderungen bedienen. Diese reicht von simplen 1-Bay-Geräten für Backups bis zu erweiterbaren NAS-Servern mit 24 Schächten für den Einbau ins Server-Rack. Wir gehen in unserem Blogbeitrag der Frage nach, worin die Geräte sich unterscheiden, für welche Einsatzzwecke sie gedacht sind und – als wichtigstes Thema – welches Gerät du in deinem Szenario wirklich benötigst.
Von der Backup-Platte bis zur eierlegenden Wollmilchsau
Die Einsatzgebiete eines NAS gehen mittlerweile weit über eine simple Speicher- und Backupfunktion hinaus. Bereits auf einer kostengünstigen DiskStation mit nur einem Festplatteneinschub kannst du das preisgekrönte Synology DSM-Betriebssystem (auf Linux-Basis) nutzen. Dadurch stehen dir selbst bei der preisgünstigsten Variante, abgesehen von einigen Profi-Funktionen, alle Möglichkeiten des Systems offen. Diese Palette ist jedoch so breitgefächert, dass du zuallererst festlegen solltest, wofür du dein NAS überhaupt nutzen möchtest. Für die simple Aufgabe eines Datengrabs oder Medienservers, bist du bereits mit der Einstiegs-Serie (DSxxxj) gut bedient. Für eine Live-Transkodierung bei der Medienübertragung hast du allerdings mit der Play-Serie dank Hardware-Transkodierung mehr Spaß. Diese bietet sogar für 4K-Content ausreichend Leistung.
Doch an dieser Stelle beginnt der Spaß erst richtig. Die Profi-Modelle bieten nicht nur zahlreiche Festplatteneinschübe, sondern zusätzlich in der Regel die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher aufrüsten zu können oder gar PCIe- oder NVMe-Komponenten zu verbauen. Ebenso steht mehr Prozessorleistung zur Verfügung, sodass zum Beispiel Daten ohne Geschwindigkeitseinbußen verschlüsselt übertragen und gespeichert werden können. Mehr Arbeitsspeicher (RAM) kann außerdem für Caching-Zwecke genutzt werden, während mehr Einschübe zum Beispiel Platz für Cache-SSDs bieten, sollte der RAM nicht ausreichen.
Synology bietet dir auf dem Webinterface im Paket-Zentrum eine Fülle verschiedener Anwendungen, die du installieren kannst. Hier erschließt sich dann die Sinnhaftigkeit einer größeren, potenteren DiskStation sehr schnell: Je mehr Prozesse darauf laufen, umso mehr RAM und Rechenpower werden benötigt. Laufen darauf auch noch Docker-Container oder virtuelle Maschinen, ist sogar ein Prozessor mit x86-Architektur, wie ein Intel Pentium D mit mehreren Kernen notwendig – inklusive ausreichend RAM. Doch zurück zu den Kernfunktionen und deinen Auswahlkriterien.
Eine Frage des Speicherplatzes
Zusatzfunktionen hin oder her, du wirst dein Synology NAS aller Wahrscheinlichkeit nach wegen des Speicherplatzes und der durch mehrere Festplatten gegebenen Ausfallsicherheit (dank RAID) erwerben. Bei einem Single-Bay-Gerät kannst du lediglich eine Festplatte verbauen und musst keinen Speicherplatz für (nicht vorhandene) Redundanz opfern. Hier solltest du jedoch eine weiteres Backup-Medium zur Hand haben, um die Daten des NAS zu sichern. Selbst bei einer DiskStation mit zwei Einschüben benötigst du immer noch das Doppelte deiner gewünschten Speicherkapazität, um gegen einen Festplattenausfall gerüstet zu sein. Verbaust du drei oder mehr Platten, wirst du in der Regel auf ein RAID5 oder RAID6 setzen, bei dem eine, beziehungsweise zwei Festplatten der Ausfallsicherheit dienen und deren Kapazität du nicht aktiv nutzen kannst. Gehe bei der Schätzung deines benötigten Speicherplatzes also davon aus, dass du nicht die gesamte Kapazität der verbauten Platten nutzen kannst. Zudem belegt das Betriebssystem selbst, vor allem in Verbindung mit Medien-Apps oder Datenbanken schnell mehrere Gigabyte. Kommen regelmäßige Backups deiner Endgeräte sowie Versionsverläufe von Dateien hinzu, sammeln hier sich ebenfalls größere Datenmengen im Lauf der Zeit an. Und nicht außer Acht lassen solltest du die Umrechnung vom Binär- ins Dezimalsystem. So ist beispielsweise eine 8-Terabyte-Festplatte umgerechnet nur noch rund 7,3 Terabyte (binär) groß. Aus einem RAID5 mit 4x6TB-HDDs erhältst du am Ende nur noch 16,2 Terabyte an nutzbarer Kapazität. Im Idealfall hältst du dir einen Schacht frei, um deinen Speicher, sobald notwendig, erweitern zu können.
Bei der Anzahl der verbauten Festplatten lässt sich die Frage nach Masse oder Klasse nicht pauschal beantworten. Stehen dir zahlreiche Einschübe zur Verfügung oder sind kleinere Festplatten vorerst ausreichend, kannst du deine DiskStation natürlich mit mehreren kleinen Exemplaren bestücken und diese bei Bedarf durch größere ersetzen. Außerdem sind Lese- und Schreibraten in diesem Fall höher, sofern die Netzwerkanbindung leistungsstark genug ist. Bei einem 5-Bay-NAS oder kleiner empfiehlt sich jedoch der Einsatz größerer HDDs, sodass gegebenenfalls ein Schacht zum Aufrüsten frei bleibt. Ein weiterer Vorteil liegt in der reduzierten Leistungsaufnahme und einem geringeren Geräuschpegel. Einzig und allein der Wiederherstellungs-Prozess im Falle eines Festplattendefekts dauert länger – wodurch das Risiko erhöht wird, dass währenddessen eine weitere Platte ausfällt und der RAID dadurch unbrauchbar wird.
Hard- und Software in der Praxis
Softwareseitig nutzen alle Synology-Modelle den Synology Disk Station Manager – ein einfach zu verwaltendes Betriebssystem auf Linux-Basis mit allen wichtigen Funktionen. Weitere Funktionen lassen sich per Paket-Manager hinzufügen. Der gleichzeitige Betrieb von zwei synchronisierten NAS (Synology High Availability, SHA) mit Failover-Funktionen ist jedoch den RS-, FS- und einigen ausgewählten Modellen der DS+-Serie vorbehalten. Ebenso fehlt das BTRFS-Dateisystem bei den meisten preisgünstigeren Modellen mit weniger als 1GB Arbeitsspeicher.
Größere Unterschiede lassen sich bei der verbauten Hardware feststellen. In den meisten Consumer-NAS, mit Ausnahme der Plus- oder Play-Serie mit bis zu 4 Festplattenplätzen schlummert ein Prozessor auf ARM-Basis. Dieser ist für einfache Datei- und Serverdienste meist völlig ausreichend, ist bei Virtualisierung jedoch fehl am Platz. Solltest du vorhaben, virtuelle Maschinen oder Container zu betreiben, benötigst du mindestens eine DiskStation mit einem Intel Celeron, Pentium oder Atom. Noch mehr Leistung erhältst du mit einem Core i3, wie zum Beispiel in der DS3615xs.
Die Menge des Arbeitsspeichers reicht bei aktuellen Modellen von sparsamen, aber dennoch brauchbaren 1GB bis hin zu 64GB. Da du das NAS aller Wahrscheinlichkeit nach als Privatperson erwirbst und nicht hunderte, wenn nicht gar tausende Benutzer gleichzeitig damit verbunden sind, bist du mit 4 oder 8GB bereits gut bedient. Ungenutzter RAM kann dann als Dateicache verwendet werden und häufig genutzte Daten schneller bereitstellen.
Unterschätze außerdem keinesfalls die Wichtigkeit einer ordentlichen Netzwerkanbindung, da diese die Schnittstelle nach außen bildet und hier ein gewaltiger Flaschenhals entstehen kann, wenn dein NAS zwar irrsinnig schnell Daten übertragen könnte, aber die Verbindung nicht mitspielt.
Konnektivität
Je nach persönlicher Anforderung kann es sein, dass ein simpler Gigabit-Ethernet-Port nicht die benötigte Leistung bringt. Selbst einfache Netzwerkspeicher mit nur einem Schacht, wie der DS118, nutzen die verfügbare Bandbreite bereits voll aus – von Geräten mit mehreren Festplatten oder gar SSDs ganz zu schweigen. Benötigst du eine höhere Datenrate als die für Gigabit typischen rund 110 MB/s, stehen dir zwei Optionen offen. Die meist ökonomischere Variante liegt in der gleichzeitigen Nutzung der LAN-Ports, sogenannter Link Aggregation. Hier werden mehrere (oder alle verfügbaren) Netzwerkanschlüsse deiner DiskStation gebündelt und du erhältst dadurch eine bis zu vierfache Übertragungsrate – bei Modellen mit vier LAN-Anschlüssen. Ebenso lässt sich dadurch eine ausfallsichere Verbindung herstellen. Natürlich benötigst du in diesem Fall insgesamt vier Kabelverbindungen zum Switch oder Router und belegst einen Großteil der ohnehin meist knapp bemessenen Menge verfügbarer Ports ausschließlich für dein NAS. Zudem profitierst du nur dann von der Mehrleistung, wenn entweder mehrere Anwender gleichzeitig auf das Gerät zugreifen oder dein Rechner selbst mit einer schnelleren Anbindung im Netzwerk hängt. Link Aggregation ist bei Consumer-Hardware nämlich nicht sehr verbreitet.
Die elegantere Lösung, wenn auch teurere, ist, einen schnelleren Netzwerkanschluss zu nutzen. Einige Professional-Modelle, wie zum Beispiel die DS1817, bieten einen oder zwei 10GBASE-T-Anschlüsse, die das Tempo auf 10 respektive 20 Gigabit steigern. Ebenso lassen sich bei ausgewählten Modellen Netzwerkadapter nachrüsten – hier kannst du einen 10-Gbit-Adapter deiner Wahl nachrüsten. Um diese Mehrleistung jedoch zu nutzen, benötigst du einen dafür ausgelegten Switch oder Router, sodass hier möglicherweise eine Aufrüstung notwendig werden kann. Doch bevor du dein gesamtes Netzwerk umrüstest, solltest du dir die Frage stellen, ob du diese Übertragungsraten vollständig nutzen kannst und für deinen Einsatzzweck überhaupt benötigst.
Fazit
So individuell, wie du ein NAS einsetzen kannst, so unterscheidet sich auch die Produktpalette. Lege am besten bereits vor dem Kauf fest, wofür du den Netzwerkspeicher einsetzt, wieviel Speicher deine Daten aktuell belegen und wie der Trend sich fortsetzen wird. Des Weiteren ist es ratsam, benötigte Rechenleistung und Arbeitsspeicher bereits im Vorfeld zu eruieren. Einige Modelle lassen sich in dieser Hinsicht aufrüsten, bei Weitem jedoch nicht alle. Mit ausreichend Leistung bleibst du beim Speicherplatz flexibel und benötigst nicht ständig eine neue, potentere DiskStation. Jedoch kann es sein, dass du durch die intuitive Benutzeroberfläche Features ausprobierst, von denen du aktuell noch gar nicht weißt, dass diese existieren. Wir raten dir daher, wähle von überall etwas mehr, als du aktuell benötigst, um auch in Zukunft Spaß an deiner Synology zu haben und alle gewünschten Apps in vollem Umfang nutzen zu können.
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- Flexible Gestaltung
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- VIRTUALDSM-2
- CPU Realtek 1,4 GHz
- 1 GB DDR4-Speicher
- 2 x USB 3.2 Gen 1
- 1 GbE RJ45 LAN
- 2 x 3,5p oder 2,5p HDD/SSD Steckplätze