
Das Gigaset GS185 ist „Made in Germany“ und stellt damit eine Besonderheit dar. In unserem Test wollen wir klären, ob es sich auch in anderer Hinsicht von anderen Einsteiger-Smartphones unterscheidet. Darüber hinaus soll der Test klären, ob die hohen Erwartungen, die an das deutsche Smartphone gestellt werden, gerechtfertigt sind.
Wer Informationen zur Fertigung des Gigaset GS185 erhalten möchte: Wir haben über unseren Werksbesuch in Bocholt berichtet.
Design und Verarbeitung
Beim Auspacken des Gigaset GS185* fällt sofort auf, dass es sich um ein Einsteigermodell handelt. Es ist aus Kunststoff gefertigt, was keinen besonders hochwertigen Eindruck vermittelt. Positiver als das Material fällt das Design auf. Das Smartphone ist zwar aus Plastik gefertigt, jedoch in Metallicoptik gehalten. Durch diese wird der billige Eindruck zumindest optisch vermieden. Insgesamt finden sich hinsichtlich des Designs keine wirklichen Kritikpunkte. Das Gerät wirkt modern und ist hochwertig gestaltet.
Auch die Verarbeitung ist – abgesehen vom verwendeten Material – tadellos. Scharfe Kanten, unsaubere oder störende Übergänge, schlecht befestigte Tasten oder anderweitige Mängel lassen sich nicht finden. Ein kleines Detail fällt besonders positiv auf: Die seitlich angebrachte Powertaste ist mit einer rauen Oberfläche versehen, wodurch sie sehr einfach von der neben ihr platzierten Lautstärketaste unterschieden werden kann.
Auf der Rückseite des Gerätes ist ein Fingerabdrucksensor untergebracht, mit dem das Gigaset GS185 entsperrt werden kann. Auch dieser ist gut eingearbeitet und fällt hinsichtlich des Designs nicht störend auf.
Hardware
Display
Das Display ist mit seinem 18:9-Format durchaus modern gestaltet. Die Auflösung von 1.440 x 720 Pixeln gilt zwar als überholt, ist in einem Gerät dieser Preisklasse jedoch durchaus angemessen. Beim alltäglichen Gebrauch reicht die Auflösung aus und schont den Akku. Die Ausleuchtung des Displays ist gut und auch wenn sich die Helligkeit im mittleren Bereich bewegt, ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung alles erkennbar. Der Helligkeitssensor arbeitet jedoch leider nicht sonderlich gut, die automatische Helligkeit ist meist zu dunkel.
Kamera
Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite ist eine dreizehn Megapixel starke Kamera untergebracht. Diese Kameras fügen sich letztendlich gut in den bisherigen Eindruck des GS185 ein. Bei besten Umgebungsbedingungen lassen sich mit ihnen recht ansehnliche Fotos schießen. Ist das Licht jedoch nicht bewegt, oder spielen die Wetterverhältnisse nicht mit, wirken die aufgenommenen Bilder keineswegs hochwertig. Bei Nacht lassen sich beispielsweise keine erkennbaren Aufnahmen machen – auf den geschossenen Fotos sind kaum mehr als Umrisse zu erkennen.
Bei Tageslicht und günstigen Umgebungsbedingungen sind die Bilder hingegen akzeptabel. Letztendlich kann von einem Einsteigersmartphone nicht sonderlich viel erwartet werden – wer beste Fotoqualität wichtig findet, sollte auf ein spezielleres, teureres Smartphone zurückgreifen. Mit diesem Modell lassen sich akzeptable Selfies und ausreichend gute Erinnerungsfotos aufnehmen. Hochwertige oder gar professionelle Aufnahmen sind hingegen nicht möglich.
Positiv fällt vor allem der HDR-Modus auf, der die ansonsten recht dürftige Farbdarstellung deutlich verbessert. Auch Selfies werden durch den HDR-Modus deutlich aufgewertet. Insgesamt ist der Einsatz dieses Modus in jedem Falle empfehlenswert. Trotz des langsamen Prozessors sind die HDR-Aufnahmen nun auch deutlich schneller verarbeitet als bei den bisherigen Gigaset-Smartphones – und somit auch aus dem Handgelenk ohne Verwacklung aufnehmbar.
Leider hat sich die Kamera während unseres Tests teilweise aufgehängt und musste neugestartet werden. Die Originalfotos (unkomprimiert) können hier heruntergeladen werden.
Betriebssystem
Als Betriebssystem kommt überraschenderweise die neueste Androidversion 8.1 zum Einsatz. Die Verwendung des aktuellsten Betriebssystems ist keineswegs selbstverständlich. Selbst namhafte Konkurrenten wie Samsung waren bisher nicht in jedem Falle in der Lage, das neue Androidsystem in ihre neuesten Geräte zu integrieren. Die Verwendung von Android 8.1 stellt also einen klaren Pluspunkt dar.
Gigaset ergänzt das von Google gelieferte Betriebssystem nur minimal. So kommen einige Hintergründe und zwei Apps hinzu. Auf weitere Anpassungen verzichtet Gigaset. Hiermit umgeht der deutsche Hersteller ein häufiges Problem vieler anderer Hersteller: Die meisten Konzerne entwickeln eine eigene Androidoberfläche auf Basis der „normalen Version“. Von den Nutzern werden diese angepassten Oberflächen regelmäßig scharf kritisiert.
Leistung & Benchmarks
Angetrieben wird das Gerät vom Qualcomm-Prozessor „Snapdragon 425“. Der 2016 vorgestellte vierkernige Prozessor ist der unteren Mittelklasse zuzuordnen. In einem Einsteigermodell ist sein Einsatz also durchaus gerechtfertigt. Höchste Ansprüche hinsichtlich Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit wird das Gigaset GS185 jedoch nicht erfüllen können.
Dem Prozessor stehen zwei GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Mit dieser erwartungsgemäß schwachen Ausstattung stößt das Gerät schnell an seine Grenzen. Der interne Speicher von sechzehn GB lässt sich per microSD-Karte um bis zu 256 GB aufstocken, was in jedem Falle einen Pluspunkt darstellt. Darüber hinaus kann das Gigasetsmartphone zwei SIM-Karten aufnehmen – auch bei gleichzeitiger Verwendung einer microSD-Karte. Auch dies ist in jedem Falle positiv herauszustellen. Viele Konkurrenzprodukte lassen nur die Nutzung einer der beiden Optionen zu.
Negativ ist die ausschließliche Unterstützung des langsamen 2,4-GHz-WLAN-Bandes.
Während unseres Tests ist das Gigaset GS185 teilweise nicht richtig aus dem Standby erwacht und musste dann neu gestartet werden, was natürlich nicht sein sollte. Ansonsten läuft das System recht flüssig, beim Starten von Apps muss man sich aber teilweise gedulden und die neuesten Grafikkracher sind natürlich nicht flüssig spielbar.
wdt_ID | Smartphone | OpenGL Manhattan | OpenGL Car Chase | T-Rex |
---|---|---|---|---|
1 | Moto X Force | 11,0 | 7,3 | 42,0 |
2 | Neffos C5 Max | 4,4 | 2,1 | 0,0 |
3 | UMi London | 0,0 | 0,0 | 7,3 |
4 | Gigaset GS160 | 3,4 | 0,0 | 11,0 |
5 | Sony Xperia XZ | 46,0 | 20,0 | 59,0 |
6 | Kodak Ektra | 9,6 | 0,0 | 35,0 |
7 | Huawei Mate 9 | 32,0 | 14,0 | 60,0 |
8 | Huawei Nova | 10,0 | 3,6 | 22,0 |
9 | BQ Aquaris X | 9,6 | 3,5 | 22,0 |
10 | Neffos X1 | 11,0 | 3,9 | 22,0 |
Smartphone | OpenGL Manhattan | OpenGL Car Chase | T-Rex |
wdt_ID | Smartphone | Sling Shot | Sling Shot Extreme | Ice Storm Unlimited | Ice Storm Extreme |
---|---|---|---|---|---|
1 | Moto X Force | 1.348 | 0 | 0 | |
2 | Neffos C5 Max | 284 | 6.816 | 4.361 | |
3 | UMi London | 0 | 2.827 | 1.951 | |
4 | Gigaset GS160 | 161 | 3.710 | 2.333 | |
5 | Sony Xperia XZ | 2.416 | 0 | 0 | |
6 | Kodak Ektra | 1.023 | 15.606 | 9.343 | |
7 | Huawei Mate 9 | 2.688 | 29.138 | 13.288 | |
8 | Huawei Nova | 461 | 13.637 | 8.091 | |
9 | BQ Aquaris X | 847 | 13.986 | 8.335 | |
10 | Neffos X1 | 481 | 9.294 | 5.486 | |
Smartphone | Sling Shot | Sling Shot Extreme | Ice Storm Unlimited | Ice Storm Extreme |
wdt_ID | Smartphone | Score |
---|---|---|
1 | Moto X Force | 4.115 |
2 | Neffos C5 Max | 2.892 |
3 | UMi London | 2.475 |
4 | Gigaset GS160 | 2.600 |
5 | Sony Xperia XZ | 5.550 |
6 | Kodak Ektra | 3.975 |
7 | Huawei Mate 9 | 6.431 |
8 | Huawei Nova | 4.594 |
9 | BQ Aquaris X | 4.889 |
10 | Neffos X1 | 3.183 |
Smartphone | Score |
wdt_ID | Smartphone | AnTuTu Score |
---|---|---|
1 | Moto X Force | 22.297 |
2 | Neffos C5 Max | 37.569 |
3 | UMi London | 22.297 |
4 | Gigaset GS160 | 29.251 |
5 | Sony Xperia XZ | 33.943 |
6 | Kodak Ektra | 84.997 |
7 | Huawei Mate 9 | 139.020 |
8 | Huawei Nova | 63.206 |
9 | BQ Aquaris X | 66.149 |
10 | Neffos X1 | 45.024 |
Smartphone | AnTuTu Score |
wdt_ID | Smartphone | Single-Core | Multi-Core |
---|---|---|---|
1 | Moto X Force | 2.719 | 2.618 |
2 | Neffos C5 Max | 1.063 | 1.563 |
3 | UMi London | 685 | 1.146 |
4 | Gigaset GS160 | 820 | 1.298 |
5 | Sony Xperia XZ | 3.585 | 3.271 |
6 | Kodak Ektra | 2.167 | 3.731 |
7 | Huawei Mate 9 | 3.270 | 4.519 |
8 | Huawei Nova | 1.433 | 2.661 |
9 | BQ Aquaris X | 1.444 | 2.279 |
10 | Neffos X1 | 1.205 | 2.164 |
Smartphone | Single-Core | Multi-Core |
wdt_ID | Smartphone | Score |
---|---|---|
1 | Moto X Force | 2.803 |
2 | Neffos C5 Max | 2.697 |
3 | UMi London | 2.162 |
4 | Gigaset GS160 | 1.794 |
5 | Sony Xperia XZ | 4.569 |
6 | Kodak Ektra | 5.869 |
7 | Huawei Mate 9 | 7.316 |
8 | Huawei Nova | 3.325 |
9 | BQ Aquaris X | 3.461 |
10 | Neffos X1 | 2.914 |
Smartphone | Score |
wdt_ID | Smartphone | Single-Core | Multi-Core |
---|---|---|---|
1 | Moto X Force | 1.115 | 4.376 |
2 | Neffos C5 Max | 602 | 2.468 |
3 | UMi London | 371 | 1.064 |
4 | Gigaset GS160 | 535 | 1.493 |
5 | Sony Xperia XZ | 1.626 | 3.872 |
6 | Kodak Ektra | 1.648 | 4.053 |
7 | Huawei Mate 9 | 1.934 | 5.998 |
8 | Huawei Nova | 830 | 3.004 |
9 | BQ Aquaris X | 921 | 4.495 |
10 | Neffos X1 | 731 | 2.738 |
Smartphone | Single-Core | Multi-Core |
Akku
Aufgewogen werden die Leistungsschwächen durch den starken 4.000 mAh fassenden Akku, der eine Nutzungsdauer von mehr als einem Tag durchaus möglich macht. Geladen wird das Gerät über einen microUSB-Anschluss, was nicht mehr zeitgemäß erscheint.
wdt_ID | Smartphone | Score |
---|---|---|
1 | Moto X Force | 549 |
2 | Neffos C5 Max | 0 |
3 | UMi London | 248 |
4 | Gigaset GS160 | 442 |
5 | Sony Xperia XZ | 391 |
6 | Kodak Ektra | 293 |
7 | Huawei Mate 9 | 505 |
8 | Huawei Nova | 317 |
9 | BQ Aquaris X | 553 |
10 | Neffos X1 | 345 |
Smartphone | Score |
Fazit zum Gigaset GS185 Test
Insgesamt bietet das Gerät einige Höhepunkte, jedoch auch einige Schattenseiten. Es ist vergleichsweise langsam und nicht besonders leistungsstark. Auch das aus Plastik gefertigte Gehäuse trägt zum eher billigen Eindruck, den das Smartphone hinterlässt, bei. Dem stehen ein modernes Displayformat, ein gutes Design, ein starker Akku und ein modernes Betriebssystem gegenüber. Insgesamt handelt es sich bei dem Gigaset GS185* um ein typisches Einsteiger-Smartphone – Nutzer dürfen von einem solchen Gerät nicht sonderlich viel erwarten. In diesem Zusammenhang wird jedoch ein günstigerer Preis erwartet. Diesen kann Gigaset jedoch nicht bieten. Mit 179 Euro ist das Gerät eindeutig zu teuer. Dennoch hoffe ich, dass sich die Produktion in Deutschland durchsetzt, denn ich denke Gigaset hat hier eindeutig Potenzial und mit den richtigen Absatzmengen sinkt auch der Preis.
Gigaset GS185
Hardware
Verarbeitung
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
Ein klassisches Einsteigermodell, das leider etwas zu teuer ist. Die Fertigung in Deutschland ist jedoch unterstützungswert.