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Gigaset GS5 im Test – Sprung nach Vorne bei der Kamera

Ein Jahr nachdem Gigaset mit den beiden Smartphones GS3 und GS4 eine neue Reihe eingeführt hat, kommt mit dem GS5 ein weiteres Modell dazu. Dieses ist zwar in einigen Punkten dem bisherigen Topmodell GS4 ähnlich, doch wurde die Technik des neuen Modells deutlich überarbeitet. Mit dem Mediatek Helio G85 gibt es etwa einen moderneren SoC, einen auf 128 GB verdoppelten Festspeicher, Android 11 mit Update-Garantie sowie eine angeblich deutlich überarbeitete Kameraeinheit. Darüber hinaus wird das GS5 wieder mit kabellosem Laden, einer Endfertigung in Deutschland und einem wechselbaren Akku beworben. Ob das Gesamtpaket damit ausreicht, um den zum Start aufgerufenen Preis von 300 Euro [aktuell: € 145,99 *] zu rechtfertigen, und ob wir das Gigaset GS5 weiterempfehlen würden, klären wir im folgenden Testbericht.

Spezifikationen

Betriebssystem: Android 11 (Android 12 angekündigt)
Display: 2340 x 1080 Pixel, 6,3″, 450 cd/m²
Kamera (hinten): Hauptkamera: 48 MP F1.8 / F2.2
Weitwinkel/Makro: 8 MP
Video: 2560 x 1440
Kamera (vorne): 16 MP F2.0
Schnittstellen: USB-C 2.0, 3,5mm-Klinke, WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, NFC, 4G
Sensoren: Fingerabdrucksensor, Lagesensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor, E-Kompass, Gyroskop
Benachrichtigungs-LED: Vorhanden
SoC: Mediatek Helio G85
CPU: 2x 2,00 GHz Cortex-A75 + 6x 1,80 GHz Cortex-A55
GPU: Mali-G52 MP2
RAM: 4 GB
Speicher: 128 GB
Akku: 4.500 mAh, kabelloses Laden
Abmessungen: 157,5 x 75 x 10,4 mm
Gewicht: 210 g
Einschübe: 2x Nano-SIM + 1x microSD
Varianten: Dark Titanium Gray, Light Purple
Preis: 300 €, aktuell: € 145,99 *

Lieferumfang

Beim Verpackungsdesign bleibt Gigaset den bisherigen Prinzipien treu: Auch das GS5 wird in einem weiß-orangen Karton angeliefert. In dessen Inneren befinden sich neben dem Smartphone selbst noch der übliche Papierkram sowie der getrennt verpackte Akku und ein 1,0 Meter langes USB-C-Ladekabel. Auf ein Ladegerät und einen SIM-Öffner wird hingegen verzichtet. Zumindest letzterer ist bei dem Gerät aber auch gar nicht notwendig, denn die gesamte Hülle des Smartphones kann ohne Werkzeug abgenommen werden.

Design & Verarbeitung

Das Format des GS5 ist dem des GS4 sehr ähnlich: Die Abmessungen sind fast identisch, das GS5 ist aber noch ein paar Millimeter länger und dicker sowie einige Gramm schwerer. Das dürfte auch auf die Rechnung des mit 4.500 mAh etwas größeren Akkus gehen, der alleine schon 75g wiegt.

Auch die Anordnung der Anschlüsse ist beidem neuen Smartphone gleich geblieben. Erneut befinden sich der Fingerabdrucksensor an der Rückseite und die Klinkenbuchse an der Unterseite. Optisch hat sich den dem neuen Smartphone dafür etwas mehr verändert. Von Vorne sind sich das GS5 und das GS4 zwar sehr ähnlich, doch dafür hat die Rückseite des neun Modells ein ordentliches Redesign bekommen. Statt der schwarz-goldenen Optik des GS4 kommt das GS5 mit einem dunkelgrauen Gehäuse daher. Die auffälligen Verzierungen des Vorgängers entfallen somit. Übrig bleibt hier lediglich der eingefärbte Power-Button, der, wie schon beim GS3, rot ist.

Durch die neue Optik ist das GS5 etwas unauffälliger als das Gigaset GS4, doch zumindest in unseren Augen war der Vorgänger trotzdem schöner. Die goldenen Akzentelemente haben dem Smartphone optisch einen sehr hochwertigen Eindruck verliehen. In der Praxis ist das aber wohl ohnehin egal, denn meistens dürfte das Smartphone schließlich sowieso in einer Hülle landen.

Mit Hinblick auf die Verarbeitungsqualität konnte uns das GS5 überzeugen: Das Smartphone ist stabil und verwindungssteif, Mängel oder Auffälligkeiten konnten wir keine entdecken. Zudem ist auch der Mechanismus zur Entfernung der Rückseite gelungen: Diese hat dafür eine kleine Einkerbung an der rechten unteren Ecke. Über diese kann die Hülle einfach abgezogen werden und schon hat man direkten Zugriff auf die SIM-Karten, den microSD-Slot und den Akku.

Software, Leistung & Akkulaufzeit

Wie für Gigaset üblich, setzt auch das GS5 auf Standard-Android, wobei ab Werk die Version 11 zum Einsatz kommt. Für die Zukunft hat das Unternehmen zudem löblicherweise bereits ein Update auf Android 12 angekündigt.

Mit Hinblick auf die installierten Apps erhält man von Gigaset nur die Android-Standardausstattung. Auf lästige, nicht deinstallierbare Drittanbieter-Software wird verzichtet. Insgesamt werden ab Werk somit nur knapp über 18 GB des Gesamtspeichers beansprucht, womit rund 110 GB für den Nutzer verbleiben.

Um die installierten Programme auszuführen, setzt Gigaset GS5 auf einen Mediatek Helio G85 aus TSMCs 12-nm-Fertigung. Die CPU besteht dabei aus zwei Cortex-A75-Kernen mit 2,00 GHz und sechs Cortex-A55-Kernen mit 1,8 GHz. Bei der verbauten GPU handelt es sich um eine Mali-G52 MP2 und als Arbeitsspeicher gibt es 4 GB.

In der Praxis liefert der SoC die von ihm zu erwartende Leistung ab: Auch bei dauerhafter Belastung ist die Performance konsistent und ausreichend, um das Smartphone vollkommen flüssig zu bedienen und zwischen Apps hin- und herzuwechseln. Abseits von aufwändigen 3D-Spielen dürfte die Leistung hier nie ein Problem sein. Mit Hinblick auf den verbauten Speicher hätte eine etwas höhere Geschwindigkeit beim zufälligen Schreiben aber sicher nicht geschadet.

Benchmark Punktzahl
3DMark Sling Shot 1884
3DMark Sling Shot Extreme 1414
3DMark Wild Life 722
3DMark Wild Life Extreme 183
PCMark 10, Work 3.0 8672
PCMark 10, Storage 2.0 6619
PCMark 10, Seq Read 293,64 MB/s
PCMark 10, Seq Write 213,82 MB/s
PCMark 10, Random Read 21,73 MB/s
PCMark 10, Random Write 7,45 MB/s
Geekbench 5, SingleCore 353
Geekbench 5, MultiCore 1297
Geekbench 5, OpenCL 1158
Geekbench 5, Vulkan 1273

Deutlich weniger Bewegung im Vergleich zum Vorgänger gibt es hingegen bei der Akkulaufzeit. Im PCMark 10 Battery-Test 3.0 hält das GS5 bei maximaler Helligkeit 8:04 Stunden durch. Bei halber Helligkeit schafft unser Model 10:17 h und bei minimaler Helligkeit 13:14h. Der normalen Alltagsnutzung ist das Smartphone somit problemfrei gewachsen, doch es gibt eben auch Modelle mit deutlich längerem Atem.

Display, Kamera & Multimedia

Wichtig für ein Smartphone sind natürlich nicht nur die Leistung und die Software, sondern insbesondere auch die Multimediafähigkeiten. Hier gibt es mit dem GS5 teils deutliche Verbesserungen, aber auch einen kleinen Dämpfer.

Recht wenig hat sich beim Display geändert: Größe, Pixelanzahl und angegebene Helligkeit sind identisch wie beim GS4, und auch im direkten Vergleich sind sich die Displays ähnlich. Damit bleibt auch das Urteil gleich: Die Farbdarstellung ist gelungen und die Hintergrundbeleuchtung hell genug für den üblichen Einsatz, auch wenn helle Sommertage zum Problem werden könnten.

Solide schlägt sich das Gigaset GS5 auch bei den Telefonie-Funktionen: Der Telefonlautsprecher ist gut genug für eine verständliche Kommunikation, und auch die Qualität des verbauten Mikrofons hat uns gefallen. Stimmen werden zwar nicht perfekt klangneutral, aber dafür gut verständlich und frei von Störgeräuschen aufgezeichnet.

Gelungen ist in unseren Augen zudem auch der verbaute DAC hinter der Klinkenbuchse. Einen Rückschritt gibt es mit dem Smartphone dafür leider bei dem Wiedergabelautsprecher: Dieser lässt Bass vermissen und Klänge hören sich teilweise verzerrt an. Als Notlösung reicht das immer noch, doch hier hätten wir uns etwas mehr gewünscht.

Einen deutlichen Qualitätssprung hat das Gigaset GS5 dafür bei der Kamera hingelegt. Das GS5 hat nur noch zwei statt drei Kameras, doch sind diese den bisherigen Gigaset-Lösungen in jeder Hinsicht überlegen. Die Hauptkamera mit ihren bis zu 48 MP liefert farblich stimmige und ausreichend rauscharme Ergebnisse um für gute Erinnerungs- oder Social-Media-Fotos zu ermöglichen. Dabei wollen wir zu bedenken geben, dass unsere Testaufnahmen mit feinen Grashalmen tagsüber und starken Kontrasten Nachts die Kameras vor Herausforderungen stellen und betont die Schwächen aufzeigen sollen. Gerade in solchen Szenarien ist ein besseres Resultat natürlich immer möglich, doch für die allermeisten Nutzer dürfte das Gebotene hier mehr als ausreichend. Das gilt dabei auch für den Nachtmodus sowie die Selfie-Kamera.

Fazit

Mit dem GS5 erweitert Gigaset das eigene Angebot nach oben. Das zum Start 300 Euro [aktuell: € 145,99 *] teure GS5 wirkt dabei oft wie ein (deutlich) aufgemotztes GS4. Bereits bekannte Kernpunkte wie die das unveränderte Android, der wechselbare Akku, die kabellose Ladefunktion und die Endanfertigung in Deutschland sind gleich geblieben. An der Verarbeitungsqualität gibt es damit, wie schon beim Vorgänger, nichts zu bemängeln.

Größere Änderungen bringt das Smartphone bei der sonstigen Ausstattung mit sich: Der Speicher ist mit 128 GB größer und die verbaute CPU deutlich leistungsfähiger. In der Preisklasse kann man zwar auch noch etwas mehr Leistung bekommen, doch auch so lässt sich das GS5 reibungslos und flüssig bedienen.

Die zweite große Änderung bringt das GS5 mit der neuen Kamera mit, und hier konnte uns Gigaset überzeugen. Während die Kamera beim GS4 nur mäßig gelungen ist, sind mit den Sensoren des GS5 durchaus gute Aufnahmen möglich. Für den Preisbereich ist das zwar kein absolutes Alleinstellungsmerkmal, doch die Besonderheiten hat das GS5 ja an anderer Stelle. Zudem ist natürlich noch zu bedenken, dass wir das GS5 zur UVP bewerten – der tatsächliche Preis könnte in ein paar Wochen niedriger liegen.

Unterm Strich gilt für das GS5 immer noch dasselbe, was wir schon vor einem Jahr über das GS4 gesagt haben: Das Gerät wird hauptsächlich durch die Sonderfeatures wie das Standard-Android, den wechselbaren Akku und das kabellose Laden zu etwas Besonderem. Wer dem etwas abgewinnen kann, der sollte sich das GS5 näher ansehen, denn die sonstigen, üblichen Ansprüche werden zufriedenstellend abgedeckt. Für das hoffentlich geplante GS6 würden wir uns lediglich wieder etwas bessere Lautsprecher und ein etwas dünneres Gehäuse wünschen.

Gigaset GS5

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Ein großes Smartphone, das sich durch einen wechselbaren Akku und Wireless Charging von der Masse abhebt.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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