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Mittelklasse-Smartphone Hisense Sero 5 im Test

Mit dem Sero 5 versucht sich der chinesische Hersteller Hisense am europäischen Markt. Der hierzulande bisher gänzlich unbekannte Hersteller setzt hierbei nicht auf teure Flaggschiffe, sondern auf viele Mittelklasse-Modelle zwischen 130 und 300 Euro. Dass in dieser Preisklasse ein Erfolg möglich ist, hat OnePlus vorgemacht. Die Frage ist, ob Hisense es schafft hier ein vergleichbares Gerät in dieser Preisklasse zu liefern. Ob das Mittelklasse-Model, das Sero 5, trotz seines geringen Preises von ca. 200 Euro hier überzeugen kann, werde ich im folgenden klären.

Telefonspeicher 8 GB
Arbeitsspeicher 1 GB
Prozessor Snapdragon 400 4 x 1,2 GHz
Takt 1,2 GHz / 4 Kern
Displaydiagonale 5.0 Zoll
Auflösung 1280 x 720 (HD)
Maße 7,1 x 0,9 x 0,1 cm ; 132 g
Speicherkarte / Sim Micro SD bis 32 GB / Standard Sim
Software Andriod 4.4.2
Kamera/ Video / Blitz 8MB mit Blitz (Back), 2MB (Font)
Konnektivität LTE, Bluetooth 4.0, NFC, Wlan, GPS, FM Radio
Akku 2.500 mAh, Lithium-Polymer

Design und VerarbeitungL691-7753

Das Sero 5 hat einen schlichten und edlen Look. Die Front besteht aus dem Plastik des Touchscreens und dem Plastik des Gehäuses oben und unten. Was gerade in Zeiten randloser Bildschirme auffällt, ist der ca. 4 mm dicke Rand links und rechts des Displays. Das Ganze fühlt sich zwar nicht sehr wertig an, sieht aber immerhin auf den ersten Blick so aus.

An den Seiten verläuft ein silberner Streifen aus Plastik, welcher wohl innovativ wirken soll. Dieser Effekt bleibt gänzlich aus, da diesen Streifen gefühlt auch 1000 andere Smartphones haben (z. B. LG Nexus 4, OnePlus One, etc …).

Die Rückseite des Sero 5 besteht, wie könnte es auch anders sein, aus Plastik. Dieses ist zwar angenehm griffig, aber Welten von einem wertigen Feeling entfernt. Außerdem hört man das L691-7746Plastik bereits bei leichtem Druck knacken, was nicht unbedingt von einer hochwertigen Verarbeitung zeugt.

Mit seinem Gewicht von 133 Gramm ist dieses Smartphone zwar kein Fliegengewicht, aber auch nicht wirklich schwer. Mit diesem Gewicht liegt es allerdings sehr gut in der Hand.

Display

Das Display des Sero 5 ist ein relativ standardmäßiges 1280 x 720 Pixel Display von 5 Zoll Größe. Die Auflösung ist in Ordnung, der Unterschied zum Full HD der Flaggschiffe fällt zwar auf, ist aber nicht markant. Lediglich wenn man etwas kleinere Texte lesen will, ist das Display des Sero 5 nicht sonderlich optimal, da die Buchstaben teilweise einfach unscharf werden.

Multimedia

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Wie das von der Preisklasse her ähnlich angesiedelte ARCHOS 50 Helium 4G hat auch das Sero 5 eine 8 Megapixel Kamera. Leider taugt diese genau so wenig wie die des Archos 50 Helium 4G. Bei guter Beleuchtung sind zwar anständige Bilder möglich, sobald es aber dunkler wird, sinkt die Qualität der Bilder rapide. Den Versuch die Bilder heran zu Zoomen kann man hier auch getrost aufgeben. Ab einem Zoom von 1,5 sinkt die Qualität stark und ab einer Zoom Einstellung von 2 sind die Bilder nicht mehr zu gebrauchen.

Wie die meisten Smartphones besitzt auch das Sero 5 keinen hauseigenen Player, der zu gebrauchen wäre, wenn man auf einen höheren Musik-Genuss aus ist. Vorinstalliert sind lediglich Play Music und ein nicht genauer bezeichneter Player mit dem kreativen Namen Musik.

Die Lautsprecher des Handys sind wie die der meisten nicht zu gebrauchen. Ich habe sie mit mehreren Musikrichtungen arbeiten lassen und muss leider sagen, dass sie immer schrecklich klingen. Da die meisten Musik wohl eher über ihre Kopfhörer hören, jetzt zum Klinkenstecker: Dieser liefert ein akzeptables Ergebnis in meinem Selbsttest mit verschiedenen Kopfhörern (JBL Synchros S700, Bose Soundtrue In-Ear und Senheiser Momentum) ist der Sound zwar OK aber nur mithilfe des Verstärkers der JBL Kopfhörer auf einem guten Level. Einen Equalizer besitzt das Handy leider nicht.

Wer also mit seinem Handy gerne Musik hört, kann sich zwar einen besseren Player kaufen, die eher schlechte Hardware kann man aber auch mit guter Software nicht aufwiegen.

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Ohne Blitz                                                           Mit Blitz

Software

Da das Hisense Sero 5 beinahe keine Änderungen am verwendeten Android 4.4 vorgenommen hat sieht das OS gewöhnlich aus.

Das Smartphone bringt auch kaum eigene Apps mit. Apps laufen größtenteils flüssig. Dieses flüssige Laufen, ist aber nur für Alltags-Apps garantiert. Versucht man etwas aufwendigere Spiele, hat man mit starken FPS-Hängern zu kämpfen. Das ist wohl dem Snapdragon 400 mit seinen 4 Kernen mit 1,2 GHz zu verdanken, welcher auch in den Benchmarks keine gute Figur macht. Der 1 GB Arbeitsspeicher ist jetzt nicht so viel und auch nicht darauf ausgelegt 100 Apps gleichzeitig zu nutzen. Für den Alltagsgebrauch reicht es jedoch aus. Wer gerne viele Apps parallel laufen hat, wird aber schnell mit Hängern und Ähnlichem zu kämpfen haben. Der interne Speicher von 8 GB reicht für einige zusätzliche Apps aus und kann bei Bedarf mit bis zu 32 GB per microSD-Karte erweitert werden.

Die vorinstallierten Apps sind zwar ganz nett, wirken aber leider nicht sehr durchdacht. Die Taschenlampe ist nur genau so lange an, wie die zuständige App als einzige ausgeführt wird. Das digitale Benutzerhandbuch ist nicht sonderlich hilfreich und lässt sich nicht deinstallieren, was bei längerer Benutzung einfach stört. Die vorinstallierte Tastatur TouchPal X ist allerdings relativ gut und benutzerfreundlich.

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Zubehör

Über das Zubehör des Sero 5 lässt sich nicht sehr viel sagen. Es ist eben das Übliche: Ladegerät, USB zu MicroUSB-Kabel, Kopfhörer und Handbücher, die wahrscheinlich noch nie jemand gelesen hat. Die Qualität ist dabei durchgängig mäßig. Zwar hat man nicht das Gefühl alles würde gleich auseinanderfallen, aber im Vergleich zu dem Zubehör anderer Hersteller ist das mitgelieferte schlicht hässlich.

Benchmarks

Leider hat das Smartphone eine panische Angst vor Benchmarks, weshalb es sich bei den meisten mittels eines Absturzes aus der Affäre zieht.

Akku

Der Akku ist hier eine richtige Überraschung. Mit seinen 2500 mAh ist er sehr groß, vor allem wenn man ihn in Vergleich zu der restlichen Hardware des Handys setzt. Während des 2 wöchigen Tests habe ich es nie hinbekommen im Alltagsbetrieb den Akku an einem Tag auch nur ansatzweise aufzubrauchen. Mit ausgeschaltetem Display hat das Sero 5 fünf Tage durchgehalten und danach immer noch 40% Akku übrig gehabt.

Fazit

Das Hisense Sero 5 ist wohl eher Kanonenfutter als ein Flaggschiff. Zwar ist sein Preis mit rund 200€ relativ gering, aber es fehlen einfach jegliche Alleinstellungsmerkmale. Die Kamera macht trotz ihrer 8 MP schon bei geringen Zoom sehr verschwommene Bilder. Musik-Genuss kommt selbst bei bester Software und herausragenden Kopfhörern nicht auf. Das Display ist mit 1280 x 720 Pixeln zwar gut, aber eben kein Full HD und wer die Auflösung der Flaggschiffe von Samsung und Co. gewohnt ist, wird das auch bemerken. Der Touchscreen ist trotz des geringen Preises tatsächlich gut. Auch die Software, ob nun vorinstallierte oder heruntergeladene Apps laufen rund und ohne Hänger. Die Akkulaufzeit ist tatsächlich der Höhepunkt des Hisense Sero 5. Trotz der ansonsten eher kläglichen Hardware hält der Akku überdurchschnittlich lange.

Zusammenfassend würde ich eine sehr eingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Das Sero 5 ist zwar nicht wirklich schlecht, aber es fehlen einfach einige mittlerweile fast schon standardmäßige Features. Wenn man ein sehr eingeschränktes Budget hat, ist das Handy definitiv in Ordnung, hat, für nur 100 € mehr bekommt man jedoch bereits um Welten bessere Smartphones wie das OnePlus One.

Wie bei allen Smartphones empfehlen wir auch hier den Einsatz einer Glasfolie zum Schutz des Displays.

Bewertung

Hisense Sero 5

Design und Verarbeitung
Display
Sound
Kamera
Leistung
Akku

Für den Preis zu erwarten

Für den geringen Preis ist das Ergebnis zwar zu erwarten, aber den Flaggschifffen einfach zu stark unterlegen. Gerade im Multimediabereich schneidet das Smartphone sehr schlecht ab.

Simon Uhl

Zurzeit bin ich noch Schüler eines Baden-Würtenberger Gymnasiums und mache gerade mein Abitur. Als knapp jüngster Vertreter unseres Teams war meine erste Gaming Erfahrung wohl der Gamboy advance mit Pokemon Feuer Rot. Seitdem hab ich mich über den Nintendo DS, die Playsation 2, die Wii und die Playstation 3 bis zum PC durch alle Gaming Generationen Durchgezockt.

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