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Samsung Galaxy S10 im Test

Samsungs Galaxy-Smartphones zählen durch die Bank weg zu den erfolgreichsten und beliebtesten Modellen auf dem Markt. Jeder Produktveröffentlichung wird entgegengefiebert, stellen die hochklassigen Smartphones in aller Regel doch eine preiswerte Alternative zu Apples neuestem iPhone dar. Alleine aufgrund des großen Interesses an den Smartphones sehen wir uns beinahe in der Pflicht, uns ihnen in aller Ausführlichkeit zu widmen. Das haben wir auch beim Galaxy S10 getan. Wie es sich in unserem Praxistest geschlagen hat, was wir von ihm halten und ob wir es empfehlen können, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Design und Verarbeitung: Mehr Bildschirm geht kaum

Wer das Smartphone in den Händen hält, wird schnell feststellen, dass es durch das riesige Display, dem wir uns im nächsten Abschnitt widmen wollen, dominiert wird. Es bedeckt beinahe die gesamte Vorderseite und wird damit zum bestimmenden Designaspekt. Im Vergleich zum S9 ist das Handy um wenige Millimeter in die Länge sowie in die Breite gewachsen. Dieser Platz wird konsequent für das Display genutzt, welches nun 6,1 Zoll in der Diagonale misst.

Da das Display beinahe die gesamte Vorderseite bedeckt, ist kein Platz für eine herkömmliche Frontkamera vorhanden. Samsung setzt auf eine winzige Öffnung im rechten oberen Bereich, die vom Display umgeben ist – hierdurch können Fotos geschossen werden. Diese kleine Kameraöffnung nimmt weniger Platz ein als die typische Notch und ist damit aus platzökonomischer Sicht sicherlich vorteilhaft.

Ansonsten wartet das Galaxy S10 nicht mit Überraschungen auf. Es ist – wie alle anderen Galaxy-Modelle – herausragend verarbeitet und setzt auf hochwertige Materialien. So liegt es gut in der Hand, fühlt sich hochwertig an und macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Erhältlich ist das Gerät in vier Farbvarianten – in Weiß, Schwarz, Blau und Grün.

Als Ergänzung haben wir das LED Cover ausprobiert. Dieses hat uns jedoch leider nicht so gut gefallen. Die Oberfläche ist sehr anfällig und die Benachrichtigungen zu Anrufen, Nachrichten, Alarmen und Akkustatus sind nicht wirklich praktikabel nutzbar. Die Lichteffekte, wie der auf den Fotos sichtbare Smiley, deaktivieren sich nach kurzer Zeit automatisch.

Bildschirm: Riesig und scharf

Wie bereits erwähnt, misst der alles dominierende Bildschirm in der Diagonale 6,1 Zoll. Er ist damit ein wenig größer als der des Vorgängermodells – er brachte es nur auf 5,9 Zoll. Bei einer maximalen Auflösung von 3.040 x 1.440 Pixeln sind also optimale Voraussetzungen für beste Bilddarstellung gegeben.

Im Praxistest konnte das Display uns tatsächlich umhauen: Alle dargestellten Inhalte wirkten gestochen scharf. Zwei kleine Mankos gab es jedoch. So waren die allerwenigsten Apps an den riesigen Bildschirm angepasst. Videos wurden beispielsweise wesentlich kleiner und mit riesigen schwarzen Rändern dargestellt. Das ist insofern schade, als dass das Potential des Displays nicht ausgenutzt wird.

Ferner fiel uns die so klug angebrachte Frontkamera negativ auf. Sie ist mehr oder mitten im Bild zu sehen, was bei einigen speziellen Anwendungen und Inhalten durchaus stören kann. Mildernd ist hier anzumerken, dass wir uns schnell daran gewöhnten und schon bald nicht mehr auf die im Weg befindliche Kamera achteten.

Rein technisch und hinsichtlich der einfachen Darstellung ist das Display jedoch kaum zu schlagen. Es erreicht eine Helligkeit von knapp 1000 Candela pro Quadratmeter und eine sehr hohe Farbtreue. Damit zählt es zu den allerbesten Modellen auf dem Markt.

Insgesamt ist das Display also herausragend. Die kleinen Schönheitsfehler haben nichts mit der Displaytechnik zu tun, sodass wir sie nicht allzu stark werten.

Kamera: Dreifache Stärke

Viele Berichte über das S10 fokussierten sich auf die Kameraausstattung. Und das aus gutem Grund: Mit einer Triple-Kamera hebt das Smartphone sich deutlich von seinen Vorgängern ab. Rückseitig sitzen drei Linsen direkt nebeneinander. Neben der zwölf Megapixel starken Hauptkamera, die mit einem leichten Weitwinkel fotografiert, finden sich dort eine ebenfalls zwölf Megapixel starke Telekamera und eine sechzehn Megapixel starke Superweitwinkelkamera.

Die fotografischen Möglichkeiten übersteigen die gewöhnlicher Smartphones dadurch weit. Mit der Triple-Kamera reicht das S10 beinahe an professionelle Kameras mit Vierfachzoom heran. Dem ist übrigens nicht nur auf dem Papier so. Wir haben die hochgelobte Kamera in aller Ausgiebigkeit getestet und waren begeistert.

Die Fotos können als Archiv in Originalqualität hier heruntergeladen werden. In der Webansicht sind diese komprimiert, um eine bessere Ladezeit zu ermöglichen.

Bei guten Lichtverhältnissen lassen sich grandiose Fotos produzieren. Besonders interessant sind hierbei die vielen Zusatzfunktionen, die die Kamera bietet. So sind beispielsweise Tiefenschärfeeffekte möglich. Lustig, aber vermutlich weniger schwerwiegend sind die AR-Emojis, die grundsätzlich funktionieren wie Apples Animojis.

Bei schlechter Belichtung sollte die Kamera nicht ohne Blitz eingesetzt werden; andernfalls sind die Resultate zwar nicht miserabel, jedoch weit von der herausragenden Qualität, die sich mit der Kamera ansonsten produzieren lässt, entfernt. Das lässt sich trotz F1.5/F2.5- sowie F2.2-Blende in der Hauptkamera sowie F1.9-Blende in der Frontkamera nicht verhindern, ist bei anderen Smartphones aber genauso. Mit diesen Blenden gehört die Kamera des S10 aber aber definitiv zu den Besten.

Was uns enorm positiv aufgefallen ist, ist die deutliche Verbesserung der automatischen Szenenerkennung. Wer schon einmal ein Note 9 benutzt hat, wird wissen, wie schlecht dieses Extra dort funktioniert. Beim S10 sind die Schwächen weitgehend ausgemerzt. Der Szenenoptimierer schießt bei Nacht mehrere Fotos hintereinander und fügt sie zu einem Bild zusammen, sodass letztlich ein beinahe optimales Ergebnis erzielt wird. Auch bei anderen Lichtverhältnissen greift die Technik ein – Belichtungseinstellungen werden beispielsweise automatisch angepasst, um dem bestmöglichen Ergebnis so nah wie möglich zu kommen.

Scanner und Gesichtserkennung: Nette Extras

Ein Fingerabdruckscanner und eine Technik zur Gesichtserkennung gehören mittlerweile zur Standardausstattung neuer Smartphones. Samsung bricht hier nicht mit dem Erwartbaren und verbaut die beiden Komponenten auch im S10. Besonders ist hierbei die Tatsache, dass der Fingerabdruckscanner sich unter dem Display befindet.

Wer sein Smartphone also per Fingerabdruck entsperren will, muss seine Fingerkuppe auf das Display legen – und nicht wie bei vielen anderen Handys auf die Rückseite oder auf einen vorderseitig angebrachten Knopf. Im Test fiel dieser Umstand weder positiv noch negativ auf. Der Scanner funktionierte zuverlässig und machte sich nicht weiter bemerkbar.

Bei der Gesichtserkennung haperte es hin und wieder. Insgesamt funktionierte jedoch auch sie gut, sodass wir an diesen beiden Extras nicht auszusetzen haben.

Leistung: Lässt nahezu keine Wünsche offen

Angetrieben wird das Gerät vom Exynos 9820, der von Samsung selbst hergestellt wird. Sowohl in Benchmarktests als auch in der Praxis konnte der Chip uns überzeugen. Er verspricht hohe Geschwindigkeiten, die keine Wünsche offen lassen. Längere Verzögerungen oder Aussetzer konnten wir im Test nicht feststellen. Einziger Wermutstropfen: In anderen Regionen der Welt dürfte das S10 noch schneller sein, da dort ein anderer Chip verbaut wird. Unterstützt wird der Chip von sechs bzw. acht GB RAM.

wdt_ID Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
1 Moto X Force 11,0 7,3 42,0
2 Neffos C5 Max 4,4 2,1 0,0
3 UMi London 0,0 0,0 7,3
4 Gigaset GS160 3,4 0,0 11,0
5 Sony Xperia XZ 46,0 20,0 59,0
6 Kodak Ektra 9,6 0,0 35,0
7 Huawei Mate 9 32,0 14,0 60,0
8 Huawei Nova 10,0 3,6 22,0
9 BQ Aquaris X 9,6 3,5 22,0
10 Neffos X1 11,0 3,9 22,0
Smartphone OpenGL Manhattan OpenGL Car Chase T-Rex
wdt_ID Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
1 Moto X Force 1.348 0 0
2 Neffos C5 Max 284 6.816 4.361
3 UMi London 0 2.827 1.951
4 Gigaset GS160 161 3.710 2.333
5 Sony Xperia XZ 2.416 0 0
6 Kodak Ektra 1.023 15.606 9.343
7 Huawei Mate 9 2.688 29.138 13.288
8 Huawei Nova 461 13.637 8.091
9 BQ Aquaris X 847 13.986 8.335
10 Neffos X1 481 9.294 5.486
Smartphone Sling Shot Sling Shot Extreme Ice Storm Unlimited Ice Storm Extreme
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 4.115
2 Neffos C5 Max 2.892
3 UMi London 2.475
4 Gigaset GS160 2.600
5 Sony Xperia XZ 5.550
6 Kodak Ektra 3.975
7 Huawei Mate 9 6.431
8 Huawei Nova 4.594
9 BQ Aquaris X 4.889
10 Neffos X1 3.183
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone AnTuTu Score
1 Moto X Force 22.297
2 Neffos C5 Max 37.569
3 UMi London 22.297
4 Gigaset GS160 29.251
5 Sony Xperia XZ 33.943
6 Kodak Ektra 84.997
7 Huawei Mate 9 139.020
8 Huawei Nova 63.206
9 BQ Aquaris X 66.149
10 Neffos X1 45.024
Smartphone AnTuTu Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 2.719 2.618
2 Neffos C5 Max 1.063 1.563
3 UMi London 685 1.146
4 Gigaset GS160 820 1.298
5 Sony Xperia XZ 3.585 3.271
6 Kodak Ektra 2.167 3.731
7 Huawei Mate 9 3.270 4.519
8 Huawei Nova 1.433 2.661
9 BQ Aquaris X 1.444 2.279
10 Neffos X1 1.205 2.164
Smartphone Single-Core Multi-Core
wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 2.803
2 Neffos C5 Max 2.697
3 UMi London 2.162
4 Gigaset GS160 1.794
5 Sony Xperia XZ 4.569
6 Kodak Ektra 5.869
7 Huawei Mate 9 7.316
8 Huawei Nova 3.325
9 BQ Aquaris X 3.461
10 Neffos X1 2.914
Smartphone Score
wdt_ID Smartphone Single-Core Multi-Core
1 Moto X Force 1.115 4.376
2 Neffos C5 Max 602 2.468
3 UMi London 371 1.064
4 Gigaset GS160 535 1.493
5 Sony Xperia XZ 1.626 3.872
6 Kodak Ektra 1.648 4.053
7 Huawei Mate 9 1.934 5.998
8 Huawei Nova 830 3.004
9 BQ Aquaris X 921 4.495
10 Neffos X1 731 2.738
Smartphone Single-Core Multi-Core

Akku: Reicht für einen Arbeitstag

Der Akku fasst 3.400 mAh und hielt in unserem Praxistest zwischen zwölf und vierzehn Stunden lang durch. Die genaue Laufzeit ist von der Intensität der Nutzung abhängig. Insgesamt lässt sich hier feststellen, dass der Akku gegenüber dem Vorgängermodell deutlich gewachsen ist – was sich natürlich positiv auf die Laufzeit auswirkt. Wirklich grandios ist die Laufzeit jedoch nach wie vor nicht. Wir kamen während des Tests jedoch problemlos über den Tag und hatten bei wenig Nutzung auch noch 80 Prozent Akkuladung am Abend.

wdt_ID Smartphone Score
1 Moto X Force 549
2 Neffos C5 Max 0
3 UMi London 248
4 Gigaset GS160 442
5 Sony Xperia XZ 391
6 Kodak Ektra 293
7 Huawei Mate 9 505
8 Huawei Nova 317
9 BQ Aquaris X 553
10 Neffos X1 345
Smartphone Score

Der interne Speicher fasst je nach Ausstattungsvariante 128 oder 512 GB. Das sollte für die allermeisten Zwecke ausreichen.

Fazit: Wie immer ein Flaggschiff

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das S10 designtechnisch und leistungsmäßig sehr gut abschneidet. Die Kamera liefert in den allermeisten Fällen grandiose Fotos, das Gerät ist schnell und funktioniert tadellos.

Preislich hat Samsung das Smartphone teuer in den Markt eingeführt, inzwischen sind die Preise für die kleinsten Modelle (mit 128 GB Speicher) jedoch schon von 899 Euro UVP auf knapp 600 Euro gesunken. Für den Preis kann man guten Gewissens zugreifen. Von dem LED Cover als Zubehör waren wir jedoch leider sehr enttäuscht.

Samsung Galaxy S10

Verarbeitung
Ausstattung
Akku
Kamera
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein ansprechendes Smartphone mit beeindruckender Leistung.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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ML1984

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Super Fotos :-) Sehr guter Ausführlicher Bericht Simon ;) (y)(y)(y)(y)

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