PC-Komponenten

Alpenföhn Brocken 4 Test – Der Name war nie passender

Der Hersteller Alpenföhn (EKL AG) ist schon lange ein sehr bekannter Hersteller von CPU-Kühlern und Gehäuselüftern. Besonders mit den Namen der Produkte schafft es Alpenföhn immer wieder aufzufallen. Viele Kühler tragen den Namen von bekannten europäischen Bergen wie z. B. dem Brocken. Der Brocken gehörte seit der ersten Revision zu den performanteren Kühlern des Line-Ups. Mittlerweile ist es fast sechs Jahre her, dass Alpenföhn den Brocken 3 vorgestellt hat, dessen zweite Revision wir vor vier Jahren im Test hatten. Im März 2023 hat der Hersteller nun endlich den Nachfolger Alpenföhn Brocken 4 vorgestellt, welchen wir heute einem Test unterziehen werden.

Im März 2023 wurde der neue Brocken in den Versionen Brocken 4 und Brocken 4 Max vorgestellt. Die normale Version kommt im Single-Tower-Design mit einem Lüfter. Der Brocken 4 Max verfügt über zwei Kühlkörper sowie zwei Lüfter. Als Hauptfeatures nennt Alpenföhn eine ausgezeichnete Kühlleistung bei gleichzeitig geringer Lautstärke, eine einfache und solide Montage sowie eine schlichte und zeitlose Optik. Wie immer, verzichtet Alpenföhn auch bei der neuen Revision des Brocken auf jegliche Beleuchtungselemente. Preislich startet die normale Variante des Alpenföhn Brocken 4 bei 64,90 €.

Alpenföhn Brocken 4 Test: Technische Details

Kühler-Spezifikationen

Maße (mit Lüfter) 127 x 155 x 119 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 1098 g
Material Kupfer (Heatpipes, schwarz pulverbeschichtet), Aluminium (Kühlrippen, schwarz pulverbeschichtet)
Heatpipes 6x Ø 6 mm
Kühlleistung 220 W
Kompatibilität AMD AM4, AM5
Kompatibilität Intel LGA1700, LGA1200, LGA115x, LGA20XX
Preis aktuell: € 72,96 *, UVP: 64,90 €

Lüfter-Spezifikationen

Lüfter-Bezeichnung Alpenföhn JetStream
Lagertyp Hydraulic Bearing
Abmessungen 120 x 120 x 25 mm
Geschwindigkeit 400 – 1600 U/min
Lautstärke 22,8 db(A)
Fördervolumen 94 m³/h
statischer Druck 1,74 mm H2O
Stromverbrauch 0,15 A
Leistungsaufnahme 1,8 W

Verpackung & Lieferumfang

Alpenföhn verpackt den Brocken 4 in einem kompakten und unauffällig gestalteten Karton aus Pappe. Dieser ist überwiegend schwarz bedruckt und enthält jede Menge Informationen über den Kühlkörper bzw. den Lüfter. Alle Angaben sind nur in englischer Sprache verfasst.

Packt man den Inhalt innerhalb des Kartons aus, dann findet man zunächst eine Schaumstoffmatte und darunter eine Montageanleitung sowie einen Karton mit sämtlichen Montagezubehör. Dieser beinhaltet alle Schrauben, eine Backplate, Abstandshalter, Lüfterklammern und eine Tube Wärmeleitpaste. Weiterhin legt Alpenföhn dem Brocken 4 einen langen Schraubendreher mit magnetisierter Spitze bei. Dieser wird zwingend für die Montage benötigt.

Unterhalb des Zubehörs finden wir den Kühlkörper sowie den JetStream-Lüfter. Beide Komponenten wurden mit einer Folie aus Kunststoff umhüllt. Dem Lüfter wurde zusätzlich ein weiterer Schutzkarton spendiert. Alpenföhn hat sich bei der Gestaltung der Verpackung ordentlich Gedanken gemacht, sodass alle Komponenten sehr gut vor Beschädigungen geschützt sein sollten.

Design & Verarbeitung

Entpackt man den Kühlkörper, dann dämmert es uns direkt, dass der Produktname noch nie passender war. Der 938 Gramm schwere Kühlkörper besteht aus 42 Aluminiumlamellen, sechs 6-Millimeter-Heatpipes und einer glatten Bodenplatte, die zusätzlich vernickelt wurde. Alle Aluminiumlamellen, die Heatpipes und die Oberseite des Kühlersockels wurden matt-schwarz pulverbeschichtet. Betrachtet man den Kühler von der Seite, dann erkennt man schnell, dass dieser asymmetrisch aufgebaut bzw. nach links ausgerichtet ist. Dieser Aufbau soll trotz eines montierten Lüfters eine hohe Kompatibilität zu hohen Heatspreadern auf RAM-Modulen gewährleisten. Im hinteren Bereich sind die Lamellen zudem etwas kürzer, damit der Kühlkörper nicht mit hohen Heatspreadern des Mainboards in Kontakt kommt.

Der mitgelieferte Lüfter vom Typ „JetStream“ aus dem eigenen Hause ist komplett schwarz gehalten und verfügt über einen 4-Pin-PWM-Anschluss mit Y-Weiche sowie acht Entkopplern an den Ecken des Lüfterahmens. Die neun Lüfterblätter sind ebenfalls schwarz und liegen sehr nah am Rahmen. Dieses Design führt dazu, dass der Lüfter einen hohen Luftdruck erzeugen kann. Der Ventilator dreht mit maximal 1600 Umdrehungen pro Minute.

Befestigt man den Lüfter mit den schwarzen Lüfterklammern am Kühlkörper, kommt der Alpenföhn Brocken 4 auf ein beachtliches Gewicht von circa 1,1 Kilogramm. Wem das nicht reicht, der kann mit dem zweiten Klammerpaar auch noch einen zweiten Lüfter montieren. Mit einer Höhe von lediglich 155 Millimetern hat der CPU-Kühler zudem eine recht kompakte Höhe, welche die Kompatibilität auch zu vielen kleineren Gehäusen stark erhöht.

Wie man von einem Alpenföhn-Produkt erwarten kann, ist die Verarbeitung sehr gut. Der Kühlkörper weist keine verbogenen Finnen auf, es gibt keine scharfen Kanten und auch die Pulverbeschichtung aller Bauteile ist sauber.

Alpenföhn Brocken 4 Test Test: Montage

Für das Review kommt ein Testsystem auf einem Benchtable zum Einsatz. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Wie bereits bei der Kühlerserie „Dolomit“, kommt auch beim Brocken 4 das Montagesystem RockMount3 zum Einsatz. Dahinter verbirgt sich eine leicht weiterentwickelte Montagelösung auf Basis des RockMount2-Systems. Alpenföhn setzt dabei weiterhin auf eine solide Backplate aus Metall (Intel) bzw. das AMD-Rentionmodul (AMD) und einer Bügel-Konstruktion auf der Vorderseite zur Verschraubung des Kühlers.

Für unser AM4-System mussten zuerst die vorderen Kunststoffbügel des AMD-Retentionmoduls entfernt werden. Anschließend wurden vier Kunststoffhülsen auf die Backplate gestülpt, die neuen Montagebügel aus Metall aufgesetzt und mit vier Schrauben verschraubt. Bevor nun der Kühler auf die CPU aufgesetzt werden kann, darf natürlich die Wärmeleitpaste nicht vergessen werden. In unserem Review verwenden wir, wie immer, die Arctic MX-4 und verstreichen diese gleichmäßig dünn auf dem Heatspreader.

Dann stellt man den CPU-Kühler auf die CPU und schraubt den bereits am Kühler befestigten Haltebügel am Montagerahmen fest. Da eine dieser Schrauben direkt unter dem Kühlkörper liegt, hat Alpenföhn diesen mit einer kleinen Öffnung versehen, durch welche der mitgelieferte Schraubendreher gesteckt werden kann. Ist der Bügel auf beiden Seiten verschraubt, folgt zuletzt noch die Montage des Lüfters. Die Anbringung erfolgt mit zwei Klammern am Kühlkörper. Zur Entkopplung verfügen die Lüfter und der Kühler selbst über kleine Gummipuffer.

Die Montage des CPU-Kühlers wurde seitens des Herstellers sehr gut durchdacht. Innerhalb kürzester Zeit war diese erledigt und der CPU-Kühler ist bombenfest mit dem Mainboard verbunden. Auch mit installiertem Lüfter gibt es in allen RAM-Slots noch genug Platz für hohe Heatspreader. Dabei ist es egal ob diese links oder rechts vom Sockel positioniert sind. Auch der erste PCIe-Slot bleibt frei und wird nicht vom Kühlkörper überragt.

Lautstärke und Kühlleistung

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem MSI B350 PC Mate. Der Ryzen läuft auf 3.8 GHz bei 1,25V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 15 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen bei ca. 20 °C.

Kühler Betriebsszenario RPM Temperatur
AMD Wraith Stealth 50% PWM 1450 rpm 99 °C
AMD Wraith Stealth 100% PWM 2650 rpm 89,8 °C
LC-Power LC-CC-120-RGB 50% PWM 950 rpm 61,1 °C
LC-Power LC-CC-120-RGB 100% PWM 1500 rpm 56,6 °C
Alpenföhn Brocken 4 50% PWM 900 rpm 59,6 °C
Alpenföhn Brocken 4 100% PWM 1600 rpm 54,6 °C

Im Belastungstest schlägt sich der Alpenföhn Brocken 4 sehr gut und kann den LC-Power LC-CC-120-RGB sowie den Boxed-Kühler problemlos hinter sich lassen. Da bei unserem übertakteten Ryzen 5 1400 zudem das Temperaturlimit längst nicht erreicht wird, sollte der Alpenföhn Brocken 4 auch für stärkere CPUs noch ausreichend Puffer haben. Im Vergleich zu den anderen Kühlern bleibt der Brocken 4 zudem angenehm ruhig. Bei voller Drehzahl ist der Lüfter zwar hörbar aber keinesfalls als störend oder als besonders aufdringlich zu bezeichnen. Nebengeräusche sind zwar vorhanden, sind aber nur hörbar, wenn sich das Ohr wenige Zentimeter vor dem Lüfter befindet.

Fazit zum Alpenföhn Brocken 4 Test

Hat sich das Warten auf die neue Revision des Alpenföhn Brocken 4 gelohnt? Aus unserer Sicht definitiv. Alpenföhn hat mit dem Brocken 4 einen CPU-Kühler mit einem ausgezeichneten Gesamtpaket geschnürt. Der CPU-Kühler ist optisch ansprechend und zeitlos gestaltet, passt durch eine Bauhöhe von lediglich 155 Millimetern auch in viele kleinere Gehäuse und erreicht für ein Single-Tower-Design eine hervorragende Leistung. Abgerundet werden diese positiven Eigenschaften durch einen qualitativ hochwertigen und leisen Lüfter, eine hohe Sockelkompatibilität sowie eine einfach Montage. Zuletzt lässt auch die Verarbeitungsqualität keinen Raum für Kritik. Mehr kann man sich von einem CPU-Kühler eigentlich nicht wünschen.

Grundsätzlich sind uns bei unserem Test keine negativen Punkte am Alpenföhn Brocken 4 aufgefallen. Lediglich der Preis von €64,90 (UVP) hat es durchaus in sich und positioniert den Brocken 4 im höheren Preissegment. Wenn nicht gerade eine High-End-CPU gekühlt werden muss, gibt es hier durchaus Alternativen, die zwar etwas schlechter performen, aber eine ganze Ecke günstiger sind. Dennoch ist der Alpenföhn Brocken 4 ein ausgezeichnetes Produkt und bekommt von uns eine Kaufempfehlung.

Alpenföhn Brocken 4

Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Der Alpenföhn Brocken 4 ist ein ausgezeichneter CPU-Kühler und bietet eine schlichte aber schicke Optik, eine sehr gutes Montagesystem und eine hervorragende Kühlleistung sowie Verarbeitungsqualität. Der Preis ist zwar hoch, aber zu rechtfertigen.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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