Noctua ist ein Prozessorkühler- und Lüfter-Spezialist aus Österreich und hat 2017 den Noctua NH-L12S als Nachfolger des NH-L12 auf den Markt gebracht und durch die Reduzierung auf einen Lüfter deutlich flacher bekommen als das Vorgängermodell. Der Kühler ist zum Testzeitpunkt also bereits ein paar Jahre alt und hat inzwischen mit dem NH-L12Sx77 ein größeres Schwestermodell zur Seite gestellt bekommen. In diesem Rahmen haben wir entschieden, im Noctua NH-L12S Test einen frischen Blick auf diesen Low-Profile-Kühler zu werfen.
Spezifikationen
Wie man an der Sockel-Kompatibilität erkennen kann, ist das Montage-Material im Laufe der Zeit aktualisiert worden.
Sockel-Kompatibilität Intel | LGA 1851, 1700, 1200, 115x |
Sockel-Kompatibilität AMD | AM4, AM5 |
Montage | SecuFirm2 (kompatibel zu anderen SecuFirm-Modellen mit 78 mm Montageabstand) |
Größe | 70 x 128 x 146 mm |
Gewicht | 390 g ohne Lüfter / 520 g mit Lüfter |
Material | Kupfer & Aluminium, vernickelt |
Lüfter | Noctua NF-A12x15 PWM (450 – 1850 RPM) |
Garantie | 6 Jahre |
Preis | € 74,90 * |
Es gibt sehr unterschiedliche Gehäuse auf dem Markt und wo manche ein extrem begrenztes Höhen-Limit besitzen und nur sehr spezielle ultraflache Kühler zulassen, gibt es gerade im Mini-ITX-Bereich dennoch einige Gehäuse, deren Limit der CPU-Kühler-Einbauöhe bei 70 mm liegt. Das ist beispielsweise beim Fractal Design Ridge der Fall, beim Raijintek Ophion 7L, beim Silverstone ML05B und SST-ML09B. Aber auch in anderen Gehäusen, wie 3U-Rack-Servergehäusen kann ein flacherer Kühler hilfreich sein, wobei in diesen auch für den etwas größeren und stärkeren Kühler Noctua NH-L12Sx77 Platz zu finden ist.
Verpackung und Lieferumfang
- Typisches Noctua-Design
- Kunststoff-Anteile sind auf das Minimum reduziert
- Montage-Material ist auf die aktuellen Mainstream-Sockel angepasst worden
Das Verpackungsmaterial des Noctua NH-L12S besteht größtenteils aus Pappe, sodass der Plastikanteil gering ist. Lediglich die Komponenten des Montagematerials findet sich in kleinen Plastiktüten. Und die Schutzabdeckung der Kontaktfläche des Kühlkörpers besteht aus Kunststoff. Davon abgesehen besteht die Schachtel im klassisch braun-weißen Noctua-Look aus festem Karton. Darin sitzt die Zubehörschachtel und ein speziell auf den Kühlkörper zugeschnittener ineinander gefalteter Karton.
Abgesehen vom Kühlkörper finden sich in der Zubehörschachtel die Montagematerialien für die AMD-Sockel AM4 und AM5. Auch für unterschiedliche Intel-Sockel aus den letzten 15 Jahren ist alles vorhanden. Dazu gibt es einen Low-Noise-Adapter und den Noctua-Badge aus Metall zum Aufkleben auf das Case. Die mitgelieferte Wärmeleitpaste war zum Testzeitpunkt die NT-H1. Außerdem liegt der typische Noctua-Schrauber mit Kreuzschlitz in der Verpackung.
Erfahrungsgemäß passt Noctua das Montagematerial an, sobald neue Sockel auf dem Markt erscheinen, was hier zu sehen ist, denn aktuell wird der Kühler mit dem Material für die neuesten Sockel ausgeliefert.. Sollte man das Montagematerial für ältere Sockel oder zukünftig erscheinende Sockel benötigen, bietet Noctua für Besitzer der Rechnung des Kühlers ein kostenloses Montage-Kit an. Wenn man die Rechnung nicht mehr besitzt, kostet das Kit ein bisschen, ist jedoch noch immer um ein vielfaches günstiger als ein neuer Kühler. Hierbei benötigt man ein Kit mit einem Montageabstand von 78 mm.
Design
- Rundum vernickelter Kühlkörper
- Charakteristischer brauner Noctua-Lüfter
- Im Vergleich zum Vorgänger auf einen Lüfter reduziert
Der Noctua NH-L12S ist der Nachfolger des Noctua NH-L12. Im Vergleich zum Vorgänger ist der NH-L12S nicht mehr mit einem 120-mm- (Noctua NF-F12) und einem 92-mm-Lüfter (Noctua NF-B9) ausgestattet, sondern nur noch mit einem flachen 120-mm-Lüfter (Noctua NF-A12x15). Dadurch sinkt die Einbauhöhe von 93 mm des Vorgängers auf 70 mm beim neuen Modell.
Vom Aufbau her besitzt der Noctua NH-L12S eine vernickelte Kupfer-Kontaktfläche, die mit vier Heatpipes verbunden ist. Diese gehen zu einer Seite heraus und knicken sich insgesamt um 180°, um auf der anderen Seiten mit den Kühllamellen verbunden zu werden. Der mit einer Dicke von nur 15 mm recht schmal ausfallende Lüfter wird nun mit zwei Klammern befestigt. Was die Farbe angeht, landet man mit dem vernickelten Kühlkörper und dem braun-beigen Lüfter im charakteristischen Noctua-Bereich. Manchen gefällt es, vielen gefällt es nicht. Von diesem Kühler ist bis zu diesem Test, fast sieben Jahre nach Erscheinen des Noctua NH-L12S, noch keine schwarze chromax.black-Version erschienen. Aber hey: ist der Lüfter unter den Lamellen versteckt, sieht man die Farbe eh kaum. Ansonsten bieten nicht viele Gehäuse, die Low-Profile-Kühler benötigen, ein Sichtfenster.
Durch die geringe Bauhöhe kann man den Kühler sehr flexibel in unterschiedlichen Gehäusen verbauen. Und die Möglichkeiten sind reichhaltig. Auch die Fläche der Lamellen hat im Vergleich zum Vorgänger zugenommen, da bei diesem der 92-mm-Lüfter mittig tiefer eingesetzt wurde. Abgesehen vom Vorgänger hat der Noctua NH-L12S mit dem Noctua NH-L12Sx77 einen großen Bruder zur Seite bekommen. Dieser ist prinzipiell ähnlich aufgebaut, aber ein wenig höher, minimal schmaler und mit sechs Heatpipes ausgestattet.
Verarbeitung
- Hochwertige Verarbeitungsqualität
- Sehr guter Lüfter
- Mit einem gewissen Kraftaufwand lassen sich die Heatpipes verbiegen
Die Verarbeitungsqualität des Noctua NH-L12S macht, wie erwartet, einen sehr guten Eindruck. Zwar war der Kühlkörper etwas weiter gebogen, als es wohl sein sollte, aber mit einem sanften Druck haben sich die Heatpipes zurecht drücken lassen. Dieses leichte Biegen wird dadurch möglich, dass die Heatpipes relativ parallel verlaufen und keinen Widerstand leisten, wenn Druck ausgeübt wird. Auf den ersten Blick mag das wie ein konstruktionsbedingter Nachteil wirken, doch auf der anderen Seite kann es durchaus hilfreich sein, wenn man in engen Gehäusen den ein oder anderen Millimeter variieren kann. Ansonsten sind die Lamellen selbst kräftig und verbiegen sich nicht zu schnell.
Die Klammern, mit denen der Lüfter befestigt ist, fühlen sich auch gut an und halten sich auch am Lüfter fest, sodass sie nicht einfach herausfallen, was bei Kühlern diverser anderer Marken durchaus der Fall sein.
Der Lüfter des Noctua NH-L12S ist der Noctua NF-A12x15 als schmale Version des beliebten Premium-Lüfters. Dieser Lüfter bringt aufgrund der etwas geringeren Maximaldrehzahl und der schmalen Bauweise nicht ganz die Leistung des dickeren Schwestermodells, aber die Verarbeitungsqualität ist auch hier sehr hochwertig. Die Form der Lüfterblätter erinnert dabei eher an den Noctua NF-A14 als an den namensmäßig noch ähnlicheren Noctua NF-A12x25, dessen Lüfterblätter spitzer zulaufen. Und auch das hierfür verwendete Material ist beim NF-A12x15 kein Flüssigkristallpolymer, sondern klassischerer Kunststoff. Dieser macht aber auch einen hochwertigen Eindruck und ist hochwertig verarbeitet. Man sieht also, dass der Noctua NF-A12x25 und der NF-A12x15 unabhängig voneinander entwickelt wurden.
Montage des Noctua NH-L12S
- Bekanntes SecuFirm2-Montagesystem
- Alle Drehrichtungen auf allen aktuellen Sockeln erreichbar
- Die geringe Bauhöhe kann die Montage erschweren
Im Noctua NH-L12S Test zeigt sich, dass sich dieser Low-Profile-Kühler zwar relativ einfach in Position bringen lässt, aber je nach Mainboard muss man die Möglichkeit nutzen, eine freie Ausrichtung wählen zu können. Dabei ist das Problem üblicherweise tatsächlich nicht der Lüfter. Statt dessen kollidieren eher die Heatpipes mit Kühlkörpern der Spannungswandler oder sitzen zu nah an den RAM-Riegeln.
Davon abgesehen ist es ganz angenehm, dass man den Lüfter nicht abnehmen muss, um den Kühler festzuschrauben, denn ansonsten könnte es schwierig werden, ihn nachträglich in Position zu bringen. Es reicht zum Glück, die Lüfterblätter zurecht zu drehen. Ansonsten hat man Noctuas SecuFirm2-Montagesystem zur Verfügung – das ist das System, das als Vorlage für das Montagematerial vieler anderer Hersteller dient, weil es sowohl einfach als auch effizient ist. Hier gehe ich auf die Montage auf Intel- und AMD-Systemen ein.
Montage auf Intel-Sockeln
Auf Intel-Sockeln wird die mitgelieferte Metall-Backplate genutzt und je nach Lochabstand werden die Schrauben von hinten durchgeschoben und mit Clips gesichert. Auf der anderen Seite des Mainboards werden Abstandshalter aufgesteckt – je nach Sockel gibt es unterschiedliche Modelle in blau oder schwarz.
Nun werden die Montagebrücken alias Brackets aufgesetzt und mit den Rändelmuttern auf den Schrauben festgezogen.
Durch die quadratische Anordnung der Löcher auf Intel-Sockeln kann man frei entscheiden, wie man den Kühler drehen möchte, damit dieser nicht mit dem Arbeitsspeicher oder Komponenten auf dem Mainboard, wie beispielsweise Spannungswandler-Kühlern, kollidiert.
Montage auf AMD-Sockeln
Auf AMD-Sockeln ist die Montage komplexer. Hier nutzt man die originale AMD-Backplate und muss nur, falls noch vorhanden, die originalen Plastik-Clips herausschrauben. Nun muss man die Backplate von hinten halten und von vorne Schrauben durch die Brackets und die Abstandshalter führen, um diese an der Backplate festzuschrauben. Am besten funktioniert das, wenn das Mainboard auf dem Tisch liegt, sodass die Backplate nicht herausrutscht und man die Einzelteile von vorne platzieren kann.
Hier gibt es nicht zwei Brackets, sondern vier Stück. Durch die rechteckige Platzierung der Löcher muss man je nach gewünschter Drehung des Kühlers eines der Paare wählen. Entweder die langen für die reguläre Position oder die kurzen für eine 90°-Drehung. Außerdem haben die AMD-Brackets jeweils zwei Löcher. Einmal für die mittige Anbringung und einmal für die Offset-Anbringung, da bei AMD-Prozessoren der aktuellen Generationen die größte Wärmeentwicklung nicht in der Mitte des Prozessors stattfindet, sondern nach unten versetzt.
Auf AM5 funktioniert die Montage identisch, wobei hier unbedingt die -7mm-Position gewählt werden sollte für die beste Performance.
Lüfterpositionen
- Ab Werk sitzt der Lüfter für die beste Kompaktheit unten
- Der Werkslüfter lässt sich auch oben platzieren
- Wechsel auf Lüfter in Standard-Größe ebenfalls möglich
Ab Werk sitzt der Lüfter des Noctua NH-L12S, ein NF-A12x15 PWM, auf der Unterseite des Kühlers, um die Gesamthöhe so gering wie möglich zu bekommen. Aber für die bessere Frischluftzufuhr ist die Platzierung auf der Oberseite von Vorteil, wenn man denn den Platz hierfür hat.
Allerdings hat der Noctua NH-L12S noch einen Trick auf Lager: den Lüfterwechsel. Hier haben die Konstrukteure wirklich eine beeindruckend einfache Lösung gefunden. Denn da die Montageklammern in zwei Stufen ausgeführt sind, kann man abgesehen vom 15 mm flachen Werkslüfter auch Lüfter in voller 25-mm-Höhe verbauen. Diese lassen sich natürlich nur auf der Oberseite verbauen – unten wird es zu eng.
Auf diese Weise kann man, wenn man genug Platz im Gehäuse hat oder es irgendwann wechselt, einen noch stärkeren oder leiseren Lüfter verbauen. Ein Blick in den großen Luftkühler-Lüftertest kann bei der Wahl helfen, doch der werksseitig verbaute Noctua NF-A12x15 ist bereits so stark, dass sich nur Top-Performer lohnen, wie der hauseigene große Bruder Noctua NF-A12x25. Diesen nehme ich auch in den Noctua NH-L12S Test mit auf, um zu sehen, welche Mehrleistung man erwarten kann.
Leistung und Lautstärke
- Vergleich mit einem Werkskühler und dem größeren Schwester-Modell
- Messergebnisse um Raumtemperatur bereinigt, um Schwankungen herauszurechnen
Für den Noctua NH-L12S Test wird der Kühler mit dem neuen Schwestermodell Noctua NH-L12Sx77 und dem ähnlich hohen AMD-Werkskühler Wraith Spire verglichen.
Außerdem wird zur Vollständigkeit natürlich der Lüfter nicht nur auf der Unterseite platziert, sondern auch auf der Oberseite. Und ein weiterer Test wird mit dem Noctua NF-A12x25 durchgeführt, um zu testen, welches Leistungspotenzial der Kühlkörper bietet, wenn man nicht ganz so beengt ist. Interessant wird das insbesondere beim Test gegen den etwas größeren Noctua NH-L12Sx77.
Insgesamt ist zu erwarten, dass der Noctua NH-L12x77 besser performt, schließlich wird dieser mit dem Leistungsplus beworben, ist größer, hat mehr Heatpipes und kostet etwas mehr. Doch wie groß ist der Unterschied und reicht nicht der günstigere Noctua NH-L12S?
Die Temperaturmessung wird als Delta angegeben, also die Differenz zwischen der Prozessortemperatur und der Raumtemperatur. Beträgt die Messung 40 Kelvin, muss man die Raumtemperatur, beispielsweise 22°C hinzurechnen und erhält so eine Prozessortemperatur von 62°C. Niedrigere Ergebnisse sind besser.
Messergebnisse
Kühler | Temperaturmessung |
Noctua NH-L12S (Lüfter unten): 50% PWM | 53,9 |
Noctua NH-L12S (Lüfter unten): 100% PWM | 51,8 |
Noctua NH-L12S (Lüfter oben): 50% PWM | 53,2 |
Noctua NH-L12S (Lüfter oben): 100% PWM | 52,5 |
Noctua NH-L12S + NF-A12x25: 50% PWM | 52,7 |
Noctua NH-L12S + NF-A12x25: 100% PWM | 51,1 |
Noctua NH-L12Sx77 (Lüfter unten): 50% PWM | 53,2 |
Noctua NH-L12Sx77 (Lüfter unten): 100% PWM | 51,1 |
Noctua NH-L12Sx77 (Lüfter oben): 50% PWM | 53,1 |
Noctua NH-L12Sx77 (Lüfter oben): 100% PWM | 52 |
AMD Wraith Spire: 50% PWM | 58,2 |
AMD Wraith Spire: 100% PWM | 56,1 |
Analyse der Testergebnisse
- AMD Wraith Spire wird deutlich geschlagen und ist weitaus lauter
- Upgrade durch einen größeren Lüfter ist möglich und kann bei einer guten Qualität für mehr Leistung sorgen
- Noctua NH-L12Sx77 ist geringfügig stärker, aber unter Umständen weniger kompatibel
Im Test schlagen beide Versionen des Noctua NH-L12S den AMD-Stock-Kühler deutlich. Noch deutlicher als bei der Temperatur jedoch bei der Lautstärke. So ist der AMD Wraith Spire bereits bei 50% PWM lauter als die Noctua-Lüfter bei 100% PWM. Die Noctua-Kühler sind durch die identischen Lüfter auch lautstärkemäßig gleichauf. Bei 50% PWM sind sie kaum hörbar, bei 100% PWM wahrnehmbar, aber vollkommen erträglich. Wenn der Lüfter unten montiert ist, wie es standardmäßig der Fall ist, dann ist das Luftrauschen etwas intensiver wahrnehmbar.
Davon abgesehen unterscheiden sich die Leistungsergebnisse in geringem Maße von der Platzierung oben und unten. Hierbei ist interessant, dass beide Kühler mit dem Lüfter unten bei 50% schlechter abschneiden als beim oben angebrachten Lüfter. Aber bei 100% ziehen sie mit dem unten angebrachten Lüfter leistungsmäßig etwas nach vorne. Und das war bei beiden Kühlern in meinem Testaufbau der Fall. Insgesamt schneidet der neuere Noctua NH-L12Sx77 besser ab, aber zumindest bei diesem Mittelklasse-Prozessor ist der Unterschied insgesamt nicht allzu groß.
Der Wechsel auf den größeren Lüfter Noctua NF-A12x25 schließt die Leistungslücke zwischen dem Noctua NH-L12S und dem größeren Noctua NH-L12Sx77. Wer also den Platz hat und den Noctua NH-L12S im Einsatz hat, kann mit einem Lüfterwechsel durchaus noch etwas Leistung herauskitzeln. Lautstärkemäßig liegen der Noctua NF-A12x15 und der NF-A12x25 auf ziemlich demselben Level. Realistisch gesehen ist die Mehrleistung jedoch relativ gering und der Preis für einen so guten Lüfter doch eher hoch, sodass dieses Upgrade unter Umständen schwer zu rechtfertigen ist.
Wer allerdings auf wirklich engem Raum arbeiten muss, kann sehen, dass die beiden Kühler letztendlich trotz des Vorteils für den Noctua NH-L12Sx77 dennoch keine Welten auseinander liegen. So gibt es einfach Fälle, in denen der Noctua NH-L12S noch passt und der NH-L12Sx77 zu hoch ist.
Fazit
Auch rund sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung ist der Noctua NH-L12S noch ein solider Kühler. Mit dem Erscheinen des Noctua NH-L12Sx77 wird der neuere, höhere Kühler jedoch in den meisten Fällen die bessere Wahl sein. Zumindest, sofern man nicht auf die Maximalhöhe von 70 mm festgelegt ist. Denn diese geringe Höhe kann je nach Gehäuse die harte Grenze zwischen „passt“ und „passt nicht“ bedeuten. Und auch das Budget kann eine Rolle spielen, denn die neuere Kühlervariation kostet zum Testzeitpunkt rund 10-15€ mehr. Und obwohl durchaus eine Mehrleistung messbar ist, fällt diese so gering aus, dass sie in den meisten Alltagsszenarien weitestgehend irrelevant bleibt. Dementsprechend ist der Noctua NH-L12S noch lange nicht obsolet.
Davon abgesehen kommt dieser für Noctua-Verhältnisse eher günstige Kühler mit einer Noctua-typisch hohen Verarbeitungsqualität, dem langfristigen Sockel-Support, dem langlebigen Werkskühler und dem geschickten Klammer-System, das einem ermöglicht, beim Wechsel auf ein größeres Gehäuse mit einem Lüfterwechsel noch mehr Leistung herauszukitzeln. Kurzum: Trotz des stärkeren Schwestermodells zeigt sich der Noctua NH-L12S im Test als flexibler einsetzbarer Kühler mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Für welches der beiden Modelle man sich entscheidet, kommt sicherlich auf die Rahmenbedingungen an, wie das Gehäuse und das vorhandene Budget.
Noctua NH-L12S
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung & Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100
Der Noctua NH-L12S ist ein sehr flexibel einsetzbarer Low-Profile-Kühler, der eine hohe Leistung und geringe Lautstärke bei der Einbauhöhe von 70 mm bietet.