PC-Komponenten

Noctua NF-A14 Test – langjähriger Lüfter-Standard

Der Noctua NF-A14 ist bereits Ende 2012 in den 3-Pin-Versionen FLX (1200 RPM) und ULN (800 RPM) erschienen. Diese Lüfter haben damals die Leistungskrone an sich gerissen und boten sowohl eine sehr hohe Leistung als auch eine besonders geringe Lautstärke. Bis heute werden diese Lüfter verkauft und obwohl sich ein mögliches Nachfolgemodell am Horizont abzeichnet, ist es noch nicht erschienen. Somit stellt der Noctua NF-A14 auch 10 Jahre nach dem Erscheinen noch das 140-mm-Top-Modell der Marke dar. 10 Jahre hatte die Konkurrenz nun also, um nachzuziehen und dementsprechend vergleichen wir auch neuere Konkurrenzmodelle. Im Noctua NF-A14 Test beziehen wir uns insbesondere auf die 2013 erschienene PWM-Version mit 4-Pin-Anschluss und einer 1500-RPM-Höchstdrehzahl. Wer sich für die 3000-RPM-Version interessiert, findet den Noctua NF-A14 industrialPPC-3000 Test hier.

Spezifikationen

Größe 140 x 140 x 25 mm
Geschwindigkeit 300 – 1500 RPM
max. Volumenstrom 140,2 m³/h
max. statischer Druck 2,08 mm H₂O
max. Geräuschentwicklung 24,6 dB(A)
max. Leistungsaufnahme 1,56 W
Lager SSO2
Erwartete Betriebsdauer 150.000 h (ca. 17 Jahre Dauerbetrieb)
Garantie 6 Jahre
Preis € 27,90 * (braun)
€ 29,90 * (chromax.black)

Verpackung und Lieferumfang

  • Große Verpackung mit gutem Schutz
  • Zwei Klappen mit Blick auf den Lüfter
  • Umfangreiches Zubehör

Die Verpackung von Noctua-Lüftern ist immer wieder ein Erlebnis. Die Noctua NF-A14 kommen in einer Schachtel mit zwei Klappen. Öffnet man die vordere Klappe, hat man nicht nur einen Blick auf den Lüfter, sondern bekommt auch ein paar Designaspekte erklärt und das mitgelieferte Zubehör aufgezeigt. Die Klappe auf der Rückseite gibt den Blick auf ein paar Features des Lüfters frei.

Öffnet man die Verpackung, sieht man, dass der Lüfter nicht nur durch die mehreren, kräftigen Karton-Schichten geschützt ist, sondern auch in einem Kunststoffrahmen weiteren Schutz erhält. Hierin sitzt außerdem das reichhaltige Zubehör. Dieses besteht einerseits aus einem Verlängerungskabel, einem Low-Noise-Adapter und einem Y-Splitter. Andererseits finden sich zur Befestigung Silikonverbinder, die vor einer Übertragung von Vibtationen schützen. Last but not least sind auch vier reguläre Gehäuselüfterschrauben dabei.

Design und Verarbeitung

  • Typisches Noctua-Farbschema
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Silikon-Ecken zur Reduzierung der Vibrationsübertragung

Der Noctua NF-A14 PWM ist ein 140-mm-Lüfter, der in der typischen Noctua-Farbkombination beige-braun kommt. Eine schwarze chromax.black.swap-Version ist allerdings ebenfalls erhältlich. Das fest montierte 4-Pin-PWM-Kabel ist mit 20 cm recht kurz, was je nach Position im Gehäuse hilfreich ist – und wenn es nicht reicht, hat man das Verlängerungskabel dabei. Apropos Kabel: Dieses ist schwarz ummantelt – bis auf den Bereich innerhalb des Lüfterrahmens. Die Ummantelung sieht nicht nur gut aus, sondern schützt das Kabel zusätzlich. Insgesamt ist der Lüfter sehr hochwertig verarbeitet. Und wie so viele Jahre nach dem Erscheinen auch zu sagen ist: Sie sind langlebig. Viele dieser Lüfter sind inzwischen seit einigen Jahren im Einsatz und die Ausfallrate hat sich als sehr gering erwiesen. Durchaus ein nicht unwichtiger Aspekt bei der Investition in diese nicht gerade billigen Lüfter.

Der Rahmen des Lüfters wirkt zunächst formmäßig sehr normal, aber ein paar Feinheiten stechen heraus, wie der gestufte Lufteingang. Die Lüfterblätter sind zwar recht groß und der Abstand zum Rahmen eher gering, aber doch merklich größer als am kleineren NF-A12x25. An den Ecken finden sich die typischen braunen Silikon-Ecken. Diese lassen sich auch abnehmen für die Montage von Zubehör.

Das Noctua-Zubehör

  • Einiges mitgeliefertes Zubehör
  • Weiteres Zubehör ist zusätzlich zu kaufen

Zu den Noctua NF-A14 wird bereits mit dem Low-Noise-Adapter, den Silikon-Steckern für die Gehäusebefestigung, den Y-Adapter und das Verlängerungskabel ein ordentliches Zubehör-Paket mitgeliefert, das ansonsten nur selten zu finden ist. Ansonsten bietet Noctua allerdings auch optional erhältliches Zubehör an.

Hierbei stechen insbesondere die Noctua NA-IS1-14-Abstandshalter heraus, die in einer Pull-Konfiguration den Abstand zwischen den Lüftern und beispielsweise einem Radiator um 5 mm erhöhen. Das sorgt dafür, dass Turbulenzen reduziert werden, was sowohl der Leistung als auch der Lautstärke zugute kommt.

Für die Push-Konfiguration gibt es die Noctua NA-SAVG2-Dichtlippe, die dafür sorgt, dass der vom Lüfter aufgebaute Druck nicht zwischen dem Lüfter und dem Radiator entweichen kann, sondern komplett durch den Radiator gedrückt wird.

Im Noctua NF-A14 Test verzichten wir jedoch auf die Zubehörteile und testen im Urzustand der Lüfter.

Testabläufe und Vergleichslüfter

  • Noctua NF-A14 Test als Gehäuse- und als Radiatorlüfter
  • Vergleich gegen das Vorgängermodell und diverse moderne Konkurrenzmodelle

Im Noctua NF-A14 Test als Gehäuselüfter kommt jeweils einer der Lüfter in der Front und einer hinten als Luftauslass im DeepCool CH510 Mesh Digital zum Einsatz. Die Lüfter des Prozessorkühlers und der Grafikkarte werden auf einer konstanten Geschwindigkeit festgesetzt, sodass der einzige Unterschied die Gehäuselüfter sind.

Für den Test als Radiatorlüfter werden die Vergleichslüfter auf einen Arctic Liquid Freezer II 280 gesetzt, der in der Front eines Fractal Design Pop XL Air einen AMD Ryzen 9 5950X kühlen, der mit einer 4,2-Ghz-Allcore-Übertaktung auf einen Stromverbrauch von 160 W unter Cinebench-Last kommt.

Im Vergleich finden sich neben dem älteren Noctua NF-P14s einige neuere Premium-Lüfter, wie die be quiet! Silent Wings Pro 4, die Thermaltake Toughfan 14 Pro und die Corsair AF140 Elite.

Noctua NF-A14 PWM dreht sich
Der Noctua NF-A14 PWM ist mit maximal 1500 RPM recht flott unterwegs.

Die Thermaltake und die Corsair liegen zusammen mit den Noctua NF-A14 zum Testzeitpunkt jeweils zwischen 25 und 30€, also relativ nah beieinander. Die NF-P14s redux-1500 PWM sind rund 10€ günstiger (kommen dafür aber ohne das ganze Zubehör) und die be quiet! Silent Wings Pro 4 sind etwa 10€ teurer.

Test als Gehäuselüfter

  • Noctua NF-A14 erweist sich als noch immer leistungsstark
  • Im Bereich der Lautstärke haben ein paar neuere Lüfter inzwischen einen Vorteil
  • Bei Maximalleistung werden alle Lüfter lauter als es zu Hause angenehm wäre

Einheitliche Drehzahl

War der Noctua NF-A14 auch lange Zeit als extrem leises Topmodell im Rennen, muss man inzwischen sagen, dass die Konkurrenz 10 Jahre Zeit hatte, um aufzuholen. So sind sowohl die Thermaltake Toughfan 14 Pro als auch die Corsair AF140 Elite und die be quiet! Silent Wings Pro 4 ein wenig leiser, wenn man die Lüfter mit einer einheitlichen Drehzahl laufen lässt. Dafür ist es umso beeindruckender, dass die Noctua NF-A14 noch immer eine extrem hohe Leistung bringen, die weitestgehend im Toleranzbereich zu den anderen Lüftern steht. Die Thermaltake-Lüfter geben jedoch ein leises, aber wahrnehmbares Klackern von sich, sodass die Noctua NF-A14 angenehmer klingen. Die Corsair AF140 Elite und die be quiet! Silent Wings Pro 4 haben jedoch inzwischen die Nase etwas vorne. Die Noctua NF-P14s redux-1500 performen bei derselben Drehzahl fast identisch zu den NF-A14, werden jedoch noch einen Hauch lauter.

Noctua NF-A14 ULN im Gehäuse
Der Noctua NF-A14 ULN ist die langsamere und leisere Version des NF-A14 und ist dann zu empfehlen, wenn man das System unter allen Umständen leise halten möchte.

Als einheitliche Drehzahl wurden 800 RPM gewählt, was außerdem der Maximaldrehzahl der Noctua NF-A14 ULN entspricht. Wer sich keine Mühe mit Lüfterkurven machen will, kann auf diese Version setzen und trotzdem sicher sein, dass die Lüfter kaum hörbar sind.

Normalisierte Lautstärke

Wählt man nun statt der Drehzahl eine Lautstärke an der Hörbarkeitsschwelle als Referenz, haben die Konkurrenzlüfter natürlich einen gewissen Vorteil, da sie weniger an Geschwindigkeit verlieren als die Noctua NF-A14 oder gar die NF-P14s. Die beste Performance bei der geringen Lautstärke bieten die Thermaltake Toughfan 14 Pro und die be quiet! Silent Wings Pro 4. Die Noctua NF-A14 und die Corsair AF140 Elite liegen weitestgehend gleichauf und die günstigeren Noctua NF-P14s fallen ziemlich zurück, da sie rund 20% langsamer drehen müssen, um die Lautstärke zu erreichen. Ergo: Klar – die Noctua NF-A14 zeigen hier etwas ihr Alter, aber noch voll im Mittelfeld der Premium-Lüfter zu liegen, ist 10 Jahre nach dem Erscheinen durchaus eine Errungenschaft.

Volle Leistung

Wenn man die Noctua NF-A14 PWM im Test voll aufdreht, erreichen sie gerne auch über 1500 RPM und landen so weiterhin sowohl leistungs- als auch lautstärkemäßig im Bereich des neueren Corsair AF140 Elite. Auch die Noctua NF-P14s redux-1500 kommen sehr nah heran, werden dabei jedoch merklich lauter. Dass diese drei eine recht ähnliche Leistung bringen, ist nicht weiter verwunderlich, wo die Maximaldrehzahl relativ nah beieinander liegt. Wer jedoch einfach nur eine pure Leistung möchte und die Lautstärke dabei egal ist, der mag auf die be quiet! Silent Wings Pro 4 oder die Thermaltake schielen. Beide werden nur knapp lauter als die Noctua NF-P14s redux-1500, drehen dabei aber merklich flotter und erreichen eine höhere Leistung. Insgesamt ist aber keiner der hier genannten Lüfter auf Volleistung noch alltagsverträglich, was die Lautstärke angeht. Daher ist der Vorteil der anderen Lüfter eher theoretischer Natur oder wenn es um Spezialanwendungen geht.

Test als Radiatorlüfter

  • Inzwischen wird der Noctua NF-A14 von moderneren Lüftern überholt
  • Dennoch keine gewaltige Distanz der Leistung
  • Die Corsair AF140 Elite und insbesondere die Thermaltake Toughfan 14 Pro sind bessere Radiatorlüfter

Test bei einheitlichen 800 RPM

Auf dem Radiator ist bei einheitlicher Drehzahl der Vorteil des Allrounder-Lüfters Noctua NF-A14 ein geringerer gegenüber dem druckoptimierten NF-P14s. Hier liegen Leistung und Lautstärke auf einem ähnlichen Niveau. Leistungsmäßig liegen hier beide vor den anderen Lüftern – die wiederum leiser sind als die beiden Noctua-Lüfter. Die im Gehäuselüfter-Test besonders hervorstechenden be quiet! Silent Wings Pro 4 fallen hier leistungsmäßig etwas ab.

Test bei 31 dB(A)

Interessanter wird es nun, den Noctua NF-A14 beim Test mit einer einheitlichen Lautstärke zu analysieren. Hier sitzt tatsächlich der NF-P14s noch etwas vorne, was jedoch noch im Bereich der Messtoleranz liegen kann. In diesem Bereich liegt auch der be quiet! Silent Wings Pro 4. Der Corsair AF140 Elite und insbesondere der Thermaltake Toughfan 14 Pro ziehen dafür etwas vorbei. Damit sitzt der Noctua NF-A14 PWM in diesem Test auf dem letzten Platz in diesem Vergleich, aber die Differenz zwischen dem bestplatzierten Thermaltake-Lüfter und dem NF-A14 liegt nur bei rund 1,5 Kelvin. Die älteren be quiet! Silent Wings 3 High-Speed liegen weitaus schlechter da. Somit ist der Noctua NF-A14 PWM nicht mehr der Top-Performer als leiser Radiatorlüfter, aber aus praktischer Sicht ist er auch nicht völlig abgeschlagen.

Leistung bei voller Geschwindigkeit

Wenn man den Lüftern freien Lauf lässt, bleibt noch immer der Thermaltake Toughfan 14 Pro an der Leistungsspitze, doch der bisher auf dem Radiator eher mittelmäßige be quiet! Silent Wings Pro 4 zieht auf den zweiten Platz – rein durch die hohe Geschwindigkeit. Der Noctua NF-A14 PWM bleibt auch in diesem Test leistungsmäßig hinten, nimmt jedoch gemeinsam mit dem Corsair AF140 Elite den leisesten Platz im Vergleich ein. Der Noctua NF-P14s ist, wie in den anderen Radiatorlüfter-Tests, ein wenig lauter, aber dafür auch ein bisschen stärker als der Noctua NF-A14. In jedem Fall sind aber auch hier alle Lüfter lauter, als man sie praktisch hören will.

Fazit

Der Noctua NF-A14 PWM ist auch 10 Jahre nach seiner Markteinführung noch ein starker Lüfter. Zwar hat die Konkurrenz inzwischen gut aufgeholt, insbesondere die Thermaltake Toughfan 14 Pro auf dem Radiator (wenn auch mit der geringeren zu erwarteten Laufzeit). Und manche anderen Lüfter bieten insbesondere lautstärkemäßig gewisse Vorteile, doch was die reine Leistung angeht, spielen die Noctua-Lüfter noch immer an der Spitze mit. Und wo der Preis der Noctua NF-A14 früher hoch schien, muss man sagen, dass die Konkurrenzlüfter auch so weit nachgezogen sind, dass die NF-A14 inzwischen verhältnismäßig gar nicht mehr so teuer wirken. Insbesondere, wenn man das umfangreiche mitgelieferte Zubehör bedenkt. Ich bin jetzt schon gespannt, was der Nachfolger der Noctua NF-A14 leisten können wird.

Noctua NF-A14 PWM Gold Award

Noctua NF-A14

Leistung
Lautstärke
Ausstattung
Verarbeitung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Der Noctua NF-A14 PWM ist auch 10 Jahre nach dessen Erscheinen ein starker Lüfter mit einer umfangreichen Ausstattung und konnte seine Langlebigkeit unter Beweis stellen.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of Basic Tutorials
Basic Tutorials

Gehört zum Inventar

11,753 Beiträge 2,789 Likes

Der Noctua NF-A14 ist bereits Ende 2012 in den 3-Pin-Versionen FLX (1200 RPM) und ULN (800 RPM) erschienen. Diese Lüfter haben damals die Leistungskrone an sich gerissen und boten sowohl eine sehr hohe Leistung als auch eine besonders geringe Lautstärke. Bis heute werden diese Lüfter verkauft und obwohl sich ein mögliches Nachfolgemodell am Horizont abzeichnet, … (Weiterlesen...)

Antworten Like

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"