Vor ein paar Jahren hat Thermaltake mit den ursprünglichen Toughfan 12 einen sehr erfolgreichen Lüfter auf den Markt gebracht. Dieser hat das Konzept anderer Lüfter, wie den Noctua NF-A12x25, aufgegriffen, war jedoch deutlich günstiger erhältlich und schwarz-grau. Dazu kam eine große Modellvielfalt aus weiteren Farben, einer 140-mm-Version und Modellen mit RGB-Beleuchtung. Doch die Zeit bleibt nicht stehen. Nun hat Thermaltake mit den Toughfan 12 und 14 Pro eine Weiterentwicklung auf den Markt gebracht. Was diese Lüfter an Leistung bieten und wie sie sich gegen die Konkurrenz schlagen, betrachten wir in diesem Thermaltake Toughfan Pro Test.
Spezifikationen
120 mm
Größe | 120 x 120 x 25 mm |
Drehzahl | 500 – 2000 RPM |
max. Leistungsaufnahme | 2,28 W |
Statischer Druck | 3,19 mm H2O |
Airflow | 70,8 CFM |
Motor | Hydraulic Bearing Gen 2 (40.000 h erwartete Lebenszeit) |
Preis | € 22,99 * (Einzelpack) € 42,15 * (Doppelpack) |
140 mm
Größe | 140 x 140 x 25 mm |
Drehzahl | 500 – 2000 RPM |
max. Leistungsaufnahme | 4,32 W |
Statischer Druck | 3,57 mm H2O |
Airflow | 119,6 CFM |
Motor | Hydraulic Bearing Gen 2 (40.000 h erwartete Lebenszeit) |
Preis | € 25,99 * (Einzelpack) € 43,79 * (Doppelpack) |
Verpackung und Lieferumfang
- Robustes Schachteldesign
- Lieferung mit Low-Noise-Adaptern, mit Gehäuseschrauben und Radiatorschrauben
Im Thermaltake Toughfan Pro Test haben wir die Packs mit zwei Lüftern im Einsatz. Diese Packungen sind natürlich eine Ecke größer als Einzelpackungen. Die Schachteln sind in einem dunklen Grau gehalten und beim Öffnen faltet man zunächst einige Schichten auf, bis man auf eine Schublade stößt.
Wenn man diese herauszieht, hat man einen Blick auf die Lüfter sowie eine kleine schwarze Schachtel mit weiterem Zubehör. Darunter finden sich Widerstände (bei den 120-mm-Lüftern bei 43 Ohm und bei den 140-mm-Lüftern mit 20 Ohm), die die Maximaldrehzahl reduzieren und somit unerwartetes Hochdrehen einschränken. Das geht zugunsten einer geringeren Lautstärke, aber bremst natürlich die höchstmögliche Leistung aus. Wer manuelle Lüfterkurven festlegt, wird diese Widerstände nicht benötigen. Aber wer auf die voreingestellten Automatiken setzt, die teilweise etwas zu aggressiv reagieren, der mag durchaus davon profitieren. Dazu gibt es zu jedem Lüfter vier Gehäuseschrauben und vier Radiatorschrauben.
Design
- Sehr massiver Rahmen
- Standard-Größen für beste Kompatibilität
- Schwarzes Design
Die Thermaltake Toughfan 12 und 14 Pro zeigen sich in einem extrem cleanen Design. Statt auf besondere Formen und Kanten zu setzen, erscheinen die Lüfter im glatten, edlen Stil und verzichten zusätzlich auf Farbspielereien. So sind die gummierten Auflageflächen in den Ecken hier nicht grau, sondern ebenfalls unauffällig schwarz. Insgesamt wirken die Lüfter auf diese Weise etwas größerer und dicker, aber tatsächlich halten sie sich im üblichen Format mit einer Dicke von 25 mm. Hierdurch gibt es keine Probleme mit irgendwelchen Kompatibilitäten.
Verarbeitung
- Sehr robuste Rahmenverarbeitung
- Geringer Abstand von Lüfterblättern zum Rahmen
- Lüfterblätter aus Flüssigkristallpolymer
- Dünne Kabel
Die Verarbeitungsqualität der Thermaltake Toughfan Pro Lüfter zeigt sich in diesem Test als tadellos. Der Rahmen fühlt sich so massiv an, wie er aussieht: Da bewegt sich nichts. Er ist völlig verwindungssteif und die Kanten sind sauber verrundet. Auch die Lüfterblätter sind sauber verarbeitet und der Abstand zum Rahmen konnte dank des Werkstoffs sehr klein gehalten werden. Die gummierten Auflageflächen am Rand sind recht dick und reduzieren die Übertragung von Vibrationen. Die Kabel kommen mit einem regulären PWM-Lüfteranschluss und so können diese Lüfter ohne Probleme eingesetzt werden.
Einzig das Kabel wirkt etwas dünn, was nicht ganz so hochwertig wirkt und nicht so gut geschützt ist, wie ein ummanteltes Kabel. Praktisch gesehen ist es dafür jedoch einfacher zu verlegen und im Rahmen des Kabelmanagements leichter aus dem Weg zu binden. Hat also jedes Konzept seine Vorteile und ich würde deswegen keinen Abzug geben.
Leistung und Lautstärke 140 mm
- Vergleich gegen andere Premium-Lüfter
- Erklärung des Testablaufs
Die Thermaltake Toughfan Pro zielen auf den Hochleistungsbereich und entsprechend fällt die Auswahl an Konkurrenzlüftern aus. Im 140-mm-Bereich werden die inzwischen 10 Jahre alten Noctua NF-A14 (€ 27,90 *) als Referenz herangezogen, wie auch die be quiet! Silent Wings Pro 4 (€ 34,15 *) und die Corsair AF140 Elite (€ 28,66 *).
Getestet werden zwei Szenarien: Der Einsatz als Gehäuselüfter und auf einem Radiator in der Gehäusefront. Der Gehäuselüftertest wird in einem DeepCool CH510 Mesh Digital durchgeführt mit einem Lüfter in der Front zum Ziehen von Luft und einem hinten, um die Luft aus dem Gehäuse zu befördern. Dabei wird eine Dauerbelastung unter 3DMark genutzt, um den luftgekühlten Prozessor und die Grafikkarte aufzuheizen.
Der Radiatorlüfter-Test wird auf einem Arctic Liquid Freezer II 280 mm durchgeführt, der in der Front eines Fractal Design Pop XL Air sitzt. Somit haben die Lüfter nicht nur den Widerstand des sehr dicken Radiators hinter sich, sondern müssen die Luft auch realitätsgetreu zunächst durch das Frontgitter ziehen, was die Belastung weiter erhöht. Als Last kommt hier auf einem Ryzen 9 5950X Cinebench R23 zum Einsatz.
Alle anderen Lüfter im Einsatz (Gehäuselüfter im Radiatorlüfter-Test bzw. Kühlerlüfter auf dem Prozessorkühler und auf der Grafikkarte im Gehäuselüfter-Test) werden auf einer festen Drehzahl gesperrt, um keinen Einfluss von Lüfterautomatiken auf das Ergebnis zuzulassen.
Das Temperaturdelta, in dem die Messergebnisse angegeben werden, ist die Differenz zur Raumtemperatur, um Schwankungen der Raumtemperatur aus den Ergebnissen herauszurechnen. Die Raumtemperatur muss also noch hinzugerechnet werden. Aber weiterhin sind hier kleinere Ergebnisse besser.
Thermaltake Toughfan 14 Pro Test als Radiatorlüfter
Gemessen wird die Durchschnittstemperatur über die Dauer einer Minute nach 8 Minuten Aufwärmzeit in Cinebench. Die Leistungsaufnahme des Prozessors liegt bei rund 150W. Die jeweils besten Ergebnisse werden grün gekennzeichnet, die schlechtesten rot.
Test bei einheitlichen 800 RPM
Test bei normalisierten 31 dB(A)
Lüfter | Temperaturdelta in K | RPM |
Thermaltake Toughfan 14 Pro @ 43% PWM | 38,1 | 910 |
Noctua NF-A14 PWM @ 45% PWM | 39,6 | 750 |
Corsair AF140 Elite @ 46% PWM | 38,9 | 880 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 140mm @ 37% PWM UHS | 39,1 | 970 |
Test bei voller Geschwindigkeit
Lüfter | Temperaturdelta in K | RPM |
Lautstärke in dB(A) |
Thermaltake Toughfan 14 Pro @ 100% PWM | 31,4 | 1880 | 50,2 |
Noctua NF-A14 PWM @ 100% PWM | 33,6 | 1440 | 48,8 |
Corsair AF140 Elite @ 100% PWM | 33,2 | 1620 | 48,2 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 140mm @ 100% PWM UHS | 32,4 | 2130 | 51,2 |
Analyse des Thermaltake Toughfan 140 Pro beim Radiator-Test
- Extrem stark als Radiatorlüfter
- Verhältnismäßig leise, außer bei sehr hohen Drehzahlen
Das Ergebnis ist beeindruckend. Sowohl bei der normalisierten Lautstärke als auch im Höchstleistungstest setzt sich der Thermaltake Toughfan 14 Pro auf dem Radiator an die Leistungsspitze. Und bei der einheitlichen Drehzahl zeigt er sich etwa gleichauf mit dem Corsair AF140 Elite. Der Noctua NF-A14, der über viele Jahre als die absolute Referenz unter den 140-mm-Lüftern hergehalten hat, wird quasi rundum geschlagen. Bei einheitlichen 800 RPM zeigt der Noctua-Lüfter zwar eine bessere Leistung, ist dabei allerdings auch merklich lauter. Was bei den Thermaltake Toughfan 14 Pro jedoch auffällt, ist ein leises Klackergeräusch, wie es ansonsten bei manchen Highspeed-Lüftern, wie den Noctua NF-A14 industrialPPC-3000 oder den Arctic P12 Max auffällt. Das sorgt nicht für eine höhere Lautstärke bei der Messung, ist allerdings auch bei niedrigen Drehzahlen als Dauergeräusch wahrnehmbar.
Leistung und Lautstärke 120 mm
- Ähnliches Vergleichsfeld
Der Test der 120-mm-Lüfter läuft prinzipiell genauso ab. Als Vergleichslüfter werden die äquivalenten 120-mm-Versionen der Lüfter herangezogen, die Noctua NF-A12x25 (€ 32,90 *), die be quiet! Silent Wings Pro 4 120mm (€ 32,82 *) und die Corsair AF120 Elite (€ 20,29 *). Die sonstigen Parameter bleiben gleich. Nur die AIO im Vergleich wird gegen den Arctic Liquid Freezer II 240 mm gewechselt.
Thermaltake Toughfan 12 Pro Test als Radiatorlüfter
Test bei einheitlichen 800 RPM
Test bei normalisierten 31 dB(A)
Lüfter | Temperaturdelta in K | RPM |
Thermaltake Toughfan 12 Pro @ 58% PWM | 37,8 | 1140 |
Noctua NF-A12x25 PWM @ 54% PWM | 37,5 | 1210 |
Corsair AF120 Elite @ 56% PWM | 39,6 | 1100 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 120mm @ 30% PWM UHS | 40,1 | 1100 |
Test bei voller Geschwindigkeit
Lüfter | Temperaturdelta in K | RPM |
Lautstärke in dB(A) |
Thermaltake Toughfan 12 Pro @ 100% PWM | 33,5 | 1965 | 43,8 |
Noctua NF-A12x25 PWM @ 100% PWM | 33,3 | 2000 | 42,1 |
Corsair AF120 Elite @ 100% PWM | 33,3 | 1845 | 44 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 120mm @ 100% PWM UHS | 32,1 | 2635 | 50 |
Analyse des Thermaltake Toughfan 120 Pro beim Radiator-Test
- Leistung auf einem Level mit anderen Premium-Lüftern
- Stark und leise
Der Erfolgszug wird hier fortgesetzt. Beim Test des Thermaltake Toughfan 120 Pro setzt sich dieser zwar nicht ganz an die Spitze. Aber immerhin spielt er quasi im Rahmen der Messtoleranz knapp hinter dem fast um die Hälfte teureren Noctua NF-A12x25 und schlägt sich in alltagstauglichen Tests vor die Lüfter von Corsair und be quiet!. Ein Motorklackern wie bei der 140-mm-Version ist mir hier nicht aufgefallen.
Thermaltake Toughfan Pro Test als Gehäuselüfter
- Vergleich aller acht Lüfter bei identischem Ablauf
In diesem Test lasse ich alle acht der Lüfter gegeneinander antreten, da in das Gehäuse beide Lüftergrößen passen und der Testablauf weitestgehend identisch ist. Einziger Hinweis: Bei der einheitlichen Geschwindigkeit werden die 140-mm-Lüfter mit 800 RPM betrieben; die 120-mm-Lüfter mit 1100 RPM.
Test bei einheitlicher Geschwindigkeit
Test bei einheitlicher Lautstärke
Lüfter | Temperaturdelta in K | RPM |
Thermaltake Toughfan 12 Pro @ 52% PWM | 40,2 (GPU) & 28,8 (CPU) | 1040 |
Noctua NF-A12x25 PWM @ 49% PWM | 38,7 (GPU) & 28,8 (CPU) | 1100 |
Corsair AF120 Elite @ 49% PWM | 39,1 (GPU) & 30,7 (CPU) | 970 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 120mm @ 30% PWM UHS | 37,7 (GPU) & 28,9 (CPU) | 1100 |
Thermaltake Toughfan 14 Pro @ 39% PWM | 38 (GPU) & 28,2 (CPU) | 800 |
Noctua NF-A14 PWM @ 39% PWM | 38,2 (GPU) & 31,5 (CPU) | 705 |
Corsair AF140 Elite @ 37% PWM | 39 (GPU) & 29,7 (CPU) | 720 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 140mm @ % PWM UHS | 37,5 (GPU) & 29 (CPU) | 900 |
Test bei Maximalleistung
Lüfter | Temperaturdelta in K | Lautstärke in dB(A) |
Thermaltake Toughfan 12 Pro @ 100% PWM (1950 RPM) | 30,3 (GPU) & 23,3 (CPU) | 45,8 |
Noctua NF-A12x25 PWM @ 100% PWM (2050 RPM) | 33,3 (GPU) & 23,8 (CPU) | 47,1 |
Corsair AF120 Elite @ 100% PWM (1820 RPM) | 35,9 (GPU) & 23,4 (CPU) | 46,6 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 120mm @ 100% PWM UHS (2840 RPM) | 30,1 (GPU) & 21,7 (CPU) | 54 |
Thermaltake Toughfan 14 Pro @ 100% PWM (1910 RPM) | 30,5 (GPU) & 21,9 (CPU) | 54,1 |
Noctua NF-A14 PWM @ 100% PWM (1540 RPM) | 30,5 (GPU) & 25,8 (CPU) | 49,9 |
Corsair AF140 Elite @ 100% PWM (1570 RPM) | 34,1 (GPU) & 22,8 (CPU) | 49 |
be quiet! Silent Wings Pro 4 140mm @ 100% PWM UHS (2250 RPM) | 31 (GPU) & 21,5 (CPU) | 53,8 |
Analyse der Leistung
- Hohe Effizienz auch als Gehäuselüfter
Sowohl die Thermaltake Toughfan 12 als auch 14 Pro halten im Test dem Vergleich mit etablierten Premium-Lüftern stand. Als Gehäuselüfter zeigen sich insbesondere die 140-mm-Lüfter als beeindruckend. Aber auch die 120er-Version kann sorgenfrei eingesetzt werden. In beiden Größen zeigen sich zwar die be quiet! Silent Wings Pro 4 als minimal besser, aber in der Praxis ist der Unterschied absolut irrelevant.
Fazit
Die Thermaltake Toughfan Pro zeigen sich im Test als starke Lüfter, die sowohl als Radiatorlüfter als auch als Gehäuselüfter eine Leistung bieten, die sich mit etablierten Premium-Lüftern messen kann. Und das zu einem verhältnismäßig geringeren Bereich, wenn man den Vergleich mit Noctua und be quiet! anstellt. Die wirkliche Konkurrenz sind die noch ein wenig günstigeren Corsair-Lüfter, die allerdings – wenn auch nicht gewaltig – relativ konstant ein wenig schlechter performen als die Thermaltake Toughfan Pro. Wenn etwas bei den Thermaltake-Lüftern etwas negativ aufstößt, dann ist es das Liquid Bearing mit der erwarteten Lebenszeit von „nur“ 40.000 Stunden, was deutlich unter der Zeit liegt, die Noctua oder be quiet! ihren Lüftern zuschreiben. Auf der anderen Seite wären 40.000 Stunden auch noch immer knappe 5 Jahre Betriebszeit. In Home-Rechnern kein Problem; für Server würde ich trotz der hohen Leistung bei der Maximaldrehzahl eher eine der anderen Marken wählen.
Insgesamt bieten die Thermaltake-Lüfter so ein durchaus interessantes Gesamtpaket aus Premium-Leistung, geringer Lautstärke und einem nicht ganz so hohen Preis, wie er bei der leistungsähnlichen Konkurrenz zu finden ist.
Thermaltake Toughfan Pro
Verarbeitung
Ausstattung
Leistung
Lautstärke
97/100
Die Thermaltake Toughfan Pro sind beeindruckende Lüfter, die sich sowohl als Raidatorlüfter als auch als Gehäuselüfter eignen und sowohl eine niedrige Lautstärke als auch einen hohen Leistungsumfang bieten.