Thermaltake ist ein taiwanesicher Hersteller aller erdenklicher PC-Komponenten. Abgesehen von Gehäusen, Netzteilen und Kühlern findet man auch Lüfter. Wie die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB, die hier einem Test unterzogen werden. Das Besondere an diesen Lüftern ist die Kombination aus den leistungsstarken Lüfterblättern aus einem Flüssigkristallpolymer mit einem großflächig beleuchteten Rahmen. Wie das Ganze funktioniert, was die Leistung macht und wie die Qualität der Beleuchtung ist, checken wir im Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB Test!
Spezifikationen
Größe | 140 x 140 x 25 mm |
Drehzahl | 500 – 2000 RPM |
Maximaler statischer Druck | 3,04 mm H2O |
Maximaler Airflow | 107 CFM |
Lager | hydraulisch |
Lüfterblätter | LCP (Liquid Crystal Polymer) |
Anschluss | proprietär via USB 2.0 (intern) |
RGB-LEDs | 24 |
Betriebssystem | Win 10 / Win 11 |
Preis | € 92,96 * |
Verpackung und Lieferumfang
- Große Schachtel mit dickerem Karton-Einschub zum Schutz der Lüfter
- Controller samt Strom-Adapter
- Lüfterschrauben für Gehäuse und Radiator
Die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB kommen im Dreierpack mit einer cleanen grau-schwarzen Verpackung. Diese hat den Produktaufdruck auf der Vorderseite, Spezifikationen auf der Seite und Infos zu Beleuchtungseffekten hinten. Im Innenraum wird man begrüßt von einem Einschub, der neben den drei Lüftern eine schwarze Box mit dem Zubehör enthält.
Hierin finden sich der notwendige Controller, passende Anschlusskabel, ein Adapter für die Stromverbindung des Controllers und Schrauben. Neben den üblichen Gehäuselüfterschrauben beinhaltet das auch lange Radiatorschrauben. Klar, eine Anleitung und Garantieunterlagen sind ebenfalls dabei.
Design
- Extrem herausstechende Beleuchtung
- Komplett beleuchteter Rahmen
- Sehr langes Kabel
Extrem auffällig an den Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB ist der vollbeleuchtete Rahmen. Dieser leuchtet gleichermaßen vorne und hinten und wird an der Seite nur von schwarzen Designelementen bedeckt. Selbst diese sind so gestaltet, dass sie einiges an Licht hindurchlassen. Die Lüfterblätter dagegen sind unbeleuchtet und folgen dem Design der anderen TOUGHFAN-Lüfter, die für ihre recht hohe Effizienz bekannt sind. Der milchig-weiße Rahmen streut die Beleuchtung so gut, dass man keine Einzel-LEDs darunter wahrnehmen kann. Außerdem sind auch die gummierten Auflageflächen lichtdurchlässig und stören nicht den optischen Eindruck. Und am Rande erwähnt: Die LEDs leuchten rightig hell!
Ebenfalls auffällig ist das extrem lange Kabel, das mit 90 cm für quasi jede Gehäusegröße ausreichend ist. Aber unter Umständen muss man sehen, wo man die überflüssige Kabellänge unterbringt – gerade beim Einsatz einer größeren Anzahl an Lüftern.
So besonders, wie das Design ist, so schwer wird es, diese Lüfter optisch einigermaßen harmonisch mit anderen Lüftern zu kombinieren.
Verarbeitung
- Kabel-Sleeving ist sehr hochwertig, lässt aber Blick auf die farbigen Kabel
- Kristalline Struktur der unbeleuchteten Lüfterblätter
- Sehr angenehme Lichtstreuung bei der Beleuchtung
Die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB wirken durchaus solide verarbeitet. Das Gehäuse ist verwindungssteif und die neun Lüfterblätter bestehen aus einem harten Flüssigkristallpolymer. Dadurch dehnen sie sich auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht viel, was wiederum dazu führt, dass der Abstand von den Lüfterblättern zum Rahmen recht klein gehalten werden kann. Wenn diese Abstände auch etwas größer ausfallen als an der 120-mm-Version. Durch den etwas breiteren Rahmen fallen die Lüfterblätter aber dennoch etwas kleiner aus als bei manchen anderen 140-mm-Lüftern. Von einer Lüfterblatt-Kante zur anderen kommen die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB auf ca. 124 mm. Die Noctua NF-A14, Corsair AF140 (RGB) Elite und ENDORFY Fluctus 140 RGB kommen jeweils auf etwa 129 – 130 mm. Die Noisebocker NB eLoop-X gar auf ca. 135 mm. Klar, die Größe ist nicht alles, aber kann durchaus Hinweise geben.
Das Kabel wirkt mit seinem Sleeving auch sehr hochwertig. Es ist allenfalls schade, dass es ein Stückchen vor dem Lüfterrahmen endet und das Kabel dahinter farbig ist. Die Qualität der Lichtstreuung und der LEDs scheint ebenfalls hochwertig zu sein.
Ansteuerung
- Controller mit USB-Anschluss wird über Disketten-Stromkabel versorgt
- Ansteuerung der Lüfter über eine Software
- Es gibt keine Adapter auf reguläre PWM-Anschlüsse; die Steuerung erfolgt komplett digital
Die Anschlüsse der Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB sind keine regulären Lüfterstecker, sonden sind auf die Verwendung mit dem mitgelieferten Controller ausgelegt. Angeschlossen werden sie an diesen mit einem internen USB-2-Anschluss. Nun muss noch der Controller verkabelt werden. Dafür muss er ebenfalls mit einem USB-Kabel mit einem USB-2-Header auf dem Mainboard verbunden werden, um gesteuert werden zu können.
Mit Strom versorgt wird er über den Diskettenlaufwerk-Stromstecker eines Netzteils. Weil dieser in den meisten modernen Rechnern nicht mehr für den ursprünglichen Zweck zum Einsatz kommt, aber aufgrund der ATX-Spezifikationen noch immer auf Netzteilen zu finden ist, ist das eine geschickte Idee. Sollte man mehrere Controller anschließen oder falls das Netzteil doch keinen entsprechenden Stecker bietet, kann man den mitgelieferten Adapter nutzen, um von einem regulären MOLEX-Anschluss auf den passenden Disketten-Stromstecker zu kommen.
Beim Anschließen der Lüfter an den Controller, sollte man sich merken, welchen Lüfter man wo anschließt. Die Steckerplätze sind beschriftet. Wenn man nur einen Controller verwendet, muss man an den Dip-Schaltern auf der Rückseite nichts ändern. Diese sind ansonsten dafür da, zu wählen, der wievielte Controller im Einsatz der aktuelle ist.
Software
- Häufiges Fragen nach Speichern ist etwas nervig
- Sinnvolle Lüfterkurven sind voreingestellt
- Beleuchtungeffekte sind angenehm und sinnvoll
Denn sobald man die Software TT RGB Plus installiert hat, das man beispielsweise auf der offiziellen Produktseite verlinkt findet, muss man zunächst auswählen, welche Art Lüfter an welchem Anschluss des Controllers steckt. Wenn man also die Anschlüsse 1, 2 und 3 am Controller für die drei Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB nutzt, muss man dieses Modell den entsprechenden Anschlüssen zuordnen. Es wundert mich – ehrlich gesagt – etwas, dass es hier keine automatische Erkennung gibt, wenn man die Lüfter schon mit einem USB-Anschluss anschließt.
Nun kann man die Software nutzen, um die Lüftergeschwindigkeit und die Beleuchtung zu steuern. Prinzipiell ist das kein Hexenwerk, wenn auch mancher Klick nicht so intuitiv ist, wie man es sich wünschen würde. Bei der Steuerung der Lüftergeschwindigkeit kann man entweder auf vorgefertigte Profile zurückgreifen, die tatsächlich ganz sinnvoll eingestellt sind und die Lüfter im regulären Betrieb leise halten. Oder man kann eine manuelle Lüfterkurve einstellen, was ich für die Leistungstests machen musste.
Die RGB-Steuerung funktioniert ebenfalls, wenn auch wieder nicht so intuitiv, wie gewünscht. Die auswählbaren Effekte sind gut und kein so unangenehmes, kaum praktisch Geblinke, wie man es von anderen Herstellern kennt. Sanfte Übergänge ohne ruckartig wirkende Bewegungen schafft Thermaltake hier wirklich gut. Besonders gefällt mir die Anzeige der Temperatur, sodass man aus der Lüfterfarbe etwa die Prozessortemperatur ablesen kann.
Was etwas stört, ist das andauernde Speichern der jeweils letzten Änderung.
By the way: Wenn die Software nicht läuft, sind die Lüfter auf hoher Geschwindigkeit aktiv und der Rahmen leuchtet in sanften Regenbogen-Übergängen. Wenn man die Lüfter regulär nutzt, sollte man also die Software automatisch mit Windows starten lassen. Andere Betriebssysteme sind aktuell nicht kompatibel.
Leistung der Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB als Gehäuselüfter
- Guter Leistungsumfang als Gehäuselüfter
- Solide Leistung bei geringer Lautstärke
Im Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB Test werden die Leistung und die Lautstärke sowohl als Gehäuselüfter als auch als Radiatorlüfter für Wasserkühlungen getestet.
Als Gehäuselüfter liegt die Performance der Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB im besseren Mittelfeld, wenn man die Lüfter bei einer einheitlichen Drehzahl von 800 RPM vergleicht. Das bedeutet, dass sie eine durchschnittliche Leistung bringen, aber bei einer niedrigen Lautstärke.
Wenn man nun die Lautstärke aller Lüfter normalisiert, begünstigt das die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB noch weiter, weil die meisten Lüfter lauter sind und dementsprechend weiter eingebremst werden müssen. Nun liegt die Performance der Thermaltake sehr weit oben auf der Liste im Dunstkreis der be quiet! Shadow Wings 2 PWM und der Noctua NF-A14 PWM. Was RGB-Lüfter angeht, liegen nur wenige Lüfter weiter vorne: Die be quiet! Light Wings 140mm PWM und die Arctic P14 PWM PST A-RGB. Erstere haben einen deutlich weniger beleuchteten Lüfterrahmen, die Arctic haben lediglich beleuchtete Lüfterblätter.
Dreht man alle Lüfter so hoch auf, wie es maximal möglich ist, lassen die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB ebenfalls ihre Muskeln spielen durch die für RGB-Lüfter recht hohe Drehzahl von rund 2000 RPM. Die Leistung liegt so im Toleranzbereich zu den ENDORFY Fluctus 140 PWM ARGB und den Corsair iCue AF140 RGB Elite, wobei letztere ein wenig leiser sind. Mehr Performance bringen nur dedizierte Highspeed-Lüfter, wie die be quiet! Silent Wings Pro 4 140mm oder die Noctua NF-A14 industrialPPC-3000 PWM.
Kurzum: Als Gehäuselüfter sind die TOUGHFAN 14 RGB sehr gut geeignet – sie bieten leise eine gute Performance, können aber auch aufdrehen.
Leistung auf dem Wasserkühlungs-Radiator
- Gute Leistung bei geringer Lautstärke
- Ziemlich laut bei Höchstleistung
Wenn man die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB als Radiatorlüfter mit einheitlichen 800 RPM im Vergleich zu anderen Lüftern einsetzt, fällt die etwas reduzierte Luftblättergröße auf. Das bedeutet, die Thermaltake bieten hier keine übermäßige Leistung, sind dafür jedoch recht leise.
Wenn man nun die Lautstärke normalisiert, müssen die meisten anderen Lüfter im Vergleich so weit heruntergeregelt werden, dass die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB sich plötzlich deutlich in der oberen Leistungshälfte der Lüfter im Vergleich finden. Hier spielen sie nun etwa in der Leistungsklasse der Lian Li Uni Fan AL140 V2, der Corsair AF140 Elite und der ENDORFY Fluctus 140 PWM ARGB. Sehr solide.
Wenn man nun den Lüftern freien Lauf lässt, ist die Leistung verhältnismäßig noch immer gut, aber die Lautstärke nimmt unverhältnismäßig zu. Die Arctic P14 PWM PST A-RGB beispielsweise performen im Rahmen der Messtoleranz, werden dabei aber nicht einmal halb so laut.
Fazit
Die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB wissen zu überzeugen. Eine überdurchschnittliche Leistung wird hier kombiniert mit einem besonderen Look und einer hohen Helligkeit der RGB-Beleuchtung. Einzig die höchsten Drehzahlen will man aus lautstärketechnischer Sicht nicht vollständig ausreizen. Klar, der Entschluss, ein proprietäres System zu nutzen, ist Voraussetzung für die Kaufentscheidung, bietet aber auch gewisse Vorteile. Auch der Preis ist nicht ohne, aber für die Qualität und den Lieferumfang ist dieser auch nicht gänzlich abgehoben, sondern im Bereich anderer Premium-Lüfter. Insgesamt ist das Paket eine durchaus solide Lösung, die sich nur wenige Schwächen leistet.
Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB
Verarbeitung
Ausstattung
Kühlleistung
Lautstärke
90/100
Die Thermaltake TOUGHFAN 14 RGB bieten zwar keine überragende, aber noch immer eine gute Leistung und stechen durch ihr Design und die helle Beleuchtung deutlich aus der Masse heraus.