Der Komponentenmarkt wird zunehmend von RGB-Elementen auf diversen Komponenten gefüllt – um ein Gehäuse von innen strahlen zu lassen, bietet auch Antec ein RGB-Set an, welches aus drei RGB-Lüftern, zwei LED-Leisten und einem Controller besteht. Dieses Set haben wir für euch getestet und überprüft, wie es tatsächlich abschneidet. Zusätzlich zu diesem Set, kann man die Antec Prizm ARGB-Lüfter auch als Set aus fünf Lüftern inkl. Controller, zwei Lüftern inkl. Controller oder aber auch als Einzelpack bestellen.
Spezifikationen
Abmessungen | 120 x 120 x 25 mm |
Luftdurchsatz | 1,28 m³/Min. |
Statischer Druck | 2,56 mm H2O |
Drehzahl | bis zu 2000 U/min |
Geräuschentwicklung | 32,6 dB(A) |
Anschlüsse | 4-Pin PWM / 3-Pin ARGB (5 V) |
MTTF | 40.000 h |
Lagerung | hydraulisch |
Lieferumfang (Set) | 3x Lüfter, ARGB-Controller, 2x LED-Streifen, 12x Gehäuseschrauben, RGB Adapterkabel für Gigabyte-Mainboards |
Preis | € 68,25 * (Prizm 3+2+C), € 17,80 * (Prizm 5+C) |
Verarbeitung und Design
Das komplette Set kommt in einer stabilen und zweckdienlichen Box aus Pappe, die mit allen relevanten Daten und Produktbildern bedruckt ist. Zu unserer Freude sind die innenliegenden Produkte schön und einzeln verpackt – jedes Teil des Sets ist einzeln in einem kleineren, beschrifteten Karton verpackt. Der aufgeräumte Anblick gibt ein angenehmes Gefühl, denn nichts fliegt im Karton umher und bei Bedarf kann man es auch ordentlich wieder verpacken.
Lüfter
Der Korpus der Lüfter ist aus schwarzem, recht massiven Kunststoff gefertigt. Dieser ist, im Gegensatz zu Budget-Lüftern, sehr verwindungssteif und stabil – dies ist auch ein Punkt, den wir uns bei dem recht hohen Preis erhofft haben. In der Mitte des Lüfters befindet sich ein Aufkleber mit dem Antec-Logo. Bei unseren Exemplaren ist dieser ziemlich mittig aufgebraucht und „eiert“ somit bei Benutzung kaum. Außerhalb der Rotorenblätter, im Korpus des gesamten Lüfters, ist ein weißer Ring eingelassen. Dieser ist beidseitig vorhanden, sodass die RGB-Beleuchtungen von beiden Seiten sichtbar ist. Möchte man die Lüfter also einsaugend montieren, ist die Beleuchtung trotzdem komplett zu sehen.
An den Verschraubungslöchern befinden sich gummierte Pads, um Vibrationen, die an das Gehäuses abgegeben werden, zu minimieren und so einen geringen Störgeräuschpegel zu ermöglichen. Grundsätzlich lässt sich vorab sagen, dass die Lüfter weder überraschend laut, noch wirklich leise sind – im Alltagsszenario mit grob 800 RPM ist der Luftstrom aus unmittelbarer Nähe minimal hörbar.
Da die Lüfter mit einem PWM-Anschluss an das Mainboard bzw. dem Controller verbunden werden, kann man dies aber nach seinen eigenen Ansprüchen regeln und so einen passenden Kompromiss aus Lautstärke und Luftdurchsatz erreichen – dies ist jedoch je nach verwendetem Gehäuse durchaus unterschiedlich.
Die Anschlusskabel (3-Pin-ARGB und 4-Pin-PWM) sind etwa 40 cm lang und in einem schlichten Schwarz gehalten – auf einen Sleeve o.Ä. wurde verzichtet.
RGB-Streifen
Darüber hinaus liegen dem Set zwei RGB-Streifen bei. Diese sind etwa 30 cm lang und werden ebenfalls mit einem etwa 40 cm langem 3-Pin-ARGB-Kabel angeschlossen. Hier erwartet uns nichts neues, die RGB-Streifen diverser Marken unterscheiden sich nur kaum bis gar nicht – positiv anzumerken ist es aber, dass diese magnetisch befestigt werden können und zusätzlich ein doppelseitiges Klebeband vormontiert ist.
Controller
Zu guter Letzt ist ein RGB-Controller beigelegt. Dieser ist sauber verarbeitet und sehr leicht. Erfreulicherweise wird für die Stromversorgung ein SATA-Stromkabel verwendet – viele Konkurrenten nutzen leider noch den MOLEX-Stecker, der eher unpraktisch und mittlerweile etwas veraltet ist.
Der Controller dient primär als PWM- und ARGB-Splitter – bis zu 5 Lüfter lassen sich an diesem anschließen. Da auf den meisten Mainboards nur wenige ARGB-Anschlüsse verfügbar sind, ist dies eine schöne Sache – so belegt man jeweils nur einen einzelnen Anschluss. Falls jedoch gar kein Anschluss vorhanden ist, ist im Controller auch eine kleine RGB-Steuerung verbaut.
Löblich ist hier, dass Antec auf standardisierte Anschlüsse setzt. Es wäre also kein Problem, die Lüfter ohne Controller zu betreiben und z. B. auf Splitterkabel oder mehrere Anschlüsse zu setzen, sollte der Controller verloren werden oder kaputt gehen.
RGB-Funktionalität
Auf dem Controller befinden sich zwei Knöpfe – einer um zwischen verschiedenen RGB-Modi zu wechseln, der andere regelt die Geschwindigkeit der RGB-Effekte. Es gibt einige vorprogrammierte RGB-Programme, die man durchspielen kann – neben simplen Farben sind auch einige Laufmuster der Beleuchtung vorhanden.
Möchte man jedoch genauere Einstellungsmöglichkeiten und noch mehr Optionen haben, sollte man auf die RGB-Software des Mainboards zurückgreifen. Mit MSI Mystic Light, GIGABYTE RGB FUSION, ASUS AuraSync, ASRock Polychrome Sync und sogar Razer Chroma RGB hat man hier die freie Wahl. Beispielhaft haben wir zum Test Mystic Light genutzt – die Optionen variieren natürlich stark nach genutzter Software.
In der Software stehen die bekannten Funktionen zur Verfügung – neben Regenbögen, Farbverläufen, pulsierenden und festen Farben stehen einem noch eine Menge weiterer Programme zur Verfügung.
Die LEDs der Lüfter sind einzeln recht unauffällig und stechen nicht durch helle, belleuchtete Punkte auf – ganz im Gegensatz zu günstigen LED-Lüftern. Die Farben werden satt dargestellt und erzeugen ein schönes Gesamtbild im Gehäuseinneren.
Durch die einzelnen LEDs des LED-Streifens fallen diese deutlich mehr auf – dies ist aber ein generelles Problem der RGB-Streifen. Möchte man dies reduzieren, montiert man diese idealerweise in unsichtbaren Bereichen und nutzt so den Effekt der indirekten Beleuchtung.
Leistungstest
Um die Lüfter tatsächlich auch mit Konkurrenten vergleichen zu können, haben wir sie gegen die Alpenföhn Wing Boost 3 ARGB auf einer NZXT Kraken X73 antreten lassen. Antec selbst gibt die Lüfter als reine Gehäuselüfter an, aber da AiO-Wasserkühlungen sich an zunehmender Beliebtheit erfreuen, würden wir auch diese Möglichkeit testen wollen. Um ein vergleichbares Testszenario zu erstellen, haben wir einen Ryzen 5 3600 mit Prime95 erwärmt und nach 30 Minuten die Temperatur gemessen.
Lüfter | CPU-Temperatur |
Antec Prizm 120 ARGB, 50% PWM | 69°C |
Antec Prizm 120 ARGB, 100% PWM | 63°C |
Alpenföhn Wing Boost ARGB, 50% PWM | 67°C |
Alpenföhn Wing Boost ARGB, 100% PWM | 62°C |
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Prizm 120 ARGB bei einer vertretbaren Lautstärke solide performt haben. Der hohe statische Druck bewegt ordentlich Luft durch den Radiator und sorgt somit für eine gute Wärmeabführung. Bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 1300 RPM sind die Lüfter als Rauschen wahrnehmbar, ab etwa 1600 RPM wird es schon störend laut – selbst durch ein Headset.
Fazit
Die Verarbeitung und das Produkt an sich überzeugt. Ein doppelseiter RGB-Ring, eine gute Stabilität und ein sinnvoller Controller sind Pluspunkte, die man definitiv hervorheben sollte. Es ist kompatibel zu den üblichen Mainboard RGB-System und lässt sich ebenfalls problemlos als CPU- oder Radiatorlüfter nutzen.
Der RGB-Streifen ist eine nette Beigabe, ist jedoch realistisch gesehen nicht wirklich etwas Besonderes. Der kleine „Wow“-Effekt fehlt, da es diese RGB-Leisten bereits in großer Masse auf dem Markt gibt. Gemeinsam mit dem recht hohen Preis von knapp 80 € (aktuell: € 68,25 *), gibt es von uns kleinere Abzüge – dennoch hat sich das Set den Silver-Award verdient. Preislich deutlich attraktiver ist das Set mit fünf Lüfter und dem Controller – mit etwa 70 Euro (aktuell: € 17,80 *).
Antec Prizm 120 ARGB 3+2+C
Verarbeitung
Ausstattung
Kühlleistung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis
83/100
Schönes RGB-Set, leider in dieser Version etwas teuer geraten. Dennoch eine solide Qualität mit einer überzeugenden Verarbeitung.