PC-Komponenten

Arctic Freezer 7 X CO – Die Neuauflage des Evergreens

Der Hersteller Arctic ist schon lange ein sehr bekannter Hersteller von CPU-Kühlern, GPU-Kühlern und Gehäuselüftern. Besonders die CPU-Kühler der Freezer-Serie und GPU-Kühler der Accelero-Serie haben diese Marke weltweit bekannt gemacht. Mit dem Arctic Freezer 7 X hat der Hersteller im Februar diesen Jahres ein Upgrade für den Evergreen Freezer 7 Pro vorgestellt. Trotz weniger Gewicht und dem Einsatz des Heatpipe-Direct-Touch-Verfahrens, soll der Freezer 7 X besser performen als sein Vorgänger. Erreicht werden soll das vor allem durch ein besseres Design bzw. Layout. Arctic veranschlagt für den Freezer 7 X einen Preis von € 21,80 * und für die CO-Variante, die mit einem besseren Lüfter ausgestattet wurde, einen Preis von € 21,79 *. Damit liegen beide Kühler in einem umkämpften Preisbereich. Wie sich der Arctic Freezer 7 X CO allgemein schlägt und ob er gegen die Konkurrenz eine Chance hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Kühler-Spezifikationen

Maße (mit Lüfter) 110,5 x 132,5 x 74,3 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 425 g
Material Kupfer (Bodenplatte, Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen)
Heatpipes 2x Ø 6 mm
Kompatibilität AMD AM2 (+), AM3 (+), AM4, FM1, FM2 (+) (Retention-Modul erforderlich)
Kompatibilität Intel LGA1200, LGA1156, LGA1155, LGA1151, LGA1150, LGA775
Preis € 21,79 *

Lüfter-Spezifikationen

Lagertyp Doppelkugellager
Abmessungen 92 x 92 x 25 mm
Geschwindigkeit 300 – 2000 U/min (PWM gesteuert)
Lautstärke max. 0.3 Sone
Fördervolumen N/A
Leistungsaufnahme 0,84 W

Verpackung & Lieferumfang

Der Arctic Freezer 7 X CO kommt in einem kompakten Karton, der Arctic typisch gestaltet ist. Die Kartonage ist überwiegend blau bedruckt und zeigt alle technischen Informationen und Bilder des Kühlers bzw. des Lüfters. Die allgemeinen Produktangaben sind in mehreren Sprachen verfasst.

Öffnet man den Deckel, findet man den Kühlkörper mit vormontiertem Lüfter. Zum Schutz der Komponenten ist der Kühler auf einer Seite von brauner Pappe umhüllt. Zum mitgelieferten Zubehör gehören ein Montage-Rahmen, vier Montage-Pins und eine Karte mit QR-Code zum Download der Montage-Anleitung. Eine Tube mit Wärmeleitpaste liegt nicht bei. Das ist aber auch nicht notwendig, da diese bereits auf dem Kühlerboden aufgetragen wurde. Verpackung und Umfang des Zubehörs sind zweckmäßig und halten den Preis niedrig.

Design & Verarbeitung

Der Arctic Freezer 7 X CO ist schlicht und simpel gestaltet. Der Kühler basiert auf zwei 6-Millimeter-Heatpipes, 44 Aluminium-Lamellen, sowie einer Bodenplatte mit Heatpipe-Direct-Touch-Technologie. Zugunsten des Preises verzichtet Arctic auf eine Eloxierung der Lamellen. Um jedoch den Airflow zu verbessern, sind die Finnen seitlich abgeknickt und bilden so eine Art Tunnel. Außerdem sind die Lamellen hinter dem Lüfter gezackt gestaltet. Diese Gestaltung soll es dem Lüfter erleichtern die Luft durch die Finnen zu befördern.

Wie bereits erwähnt, basiert der Freezer 7 X CO auf zwei Kupfer Heatpipes die direkt auf dem Heatspreader der CPU aufliegen. Um den Einbau besonders für Einsteiger zu erleichtern, hat der Hersteller direkt eine dünne Schicht der hauseigenen MX-2 Wärmeleitpaste aufgetragen. Wie auch schon bei den Lamellen, wurde bei den Heatpipes ebenfalls auf eine Eloxierung verzichtet, um den Preis niedriger halten zu können.

Bei der Gestaltung des Lüfters bzw. dessen Halterung geht Arctic eigene Wege. Im Vergleich zur Konkurrenz kommt nämlich kein herkömmlicher 92-Millimeter-Lüfter zum Einsatz. So bilden Lüfter, Lüfter-Rahmen und die Abdeckplatte für die Ende der Heatpipe eine gemeinsame Einheit. Geht der Lüfter also mal kaputt, kann er nicht so leicht durch einen Standard-Lüfter ersetzt werden. Das finden wir zwar etwas schade, durch die sechs Jahre Herstellergarantie zeigt Arctic aber auch Vertrauen zu seinem Produkt. Die CO-Variante des Freezer 7 X setzt auf einen grau gehaltenen Lüfter mit sechs Blättern und einem „Dual Ball Bearing“-Lager. Der Anschluss erfolgt über ein schwarz gehaltenes 4-pin-PWM-Kabel.

Montage

Für das Review kommt ein Testsystem auf einem Benchtable zum Einsatz. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Bei der Montage auf AM4-Boards erfolgt die Montage des Arctic Freezer 7 X CO komplett unter Zuhilfenahme des AMD-Retention-Moduls. Hierzu löst man zuerst die zwei Schrauben an der Befestigungsklammer der Bodenplatte. Dann stellt man den Kühler auf die CPU (Wärmeleitpaste ist voraufgetragen), hakt die Klammern in den Nasen des Retention-Moduls ein und zieht die zwei Schrauben anschließend wieder an bis der Kühler sich nicht mehr bewegt. Zuletzt verbindet man noch das Lüfter-Kabel mit dem CPU-FAN-Anschluss auf dem Mainboard.

Bei der Montage auf einem Intel-Sockel erfolgt die Montage über den beigelegten Montagerahmen aus Kunststoff. Dieser wird auf dem Mainboard in vier Öffnungen gedrückt und anschließend mit vier Pins gesichert. Der beigelegte Montagerahmen verfügt über die gleichen Nasen wie das AMD-Retentionmodul. Die restlichen Schritte sind also analog zum AMD-Sockel.

Das Montage-System ist zwar simpel gestaltet, verbindet den Kühler aber fest mit dem Mainboard. Bei der Montage auf einem Board mit Intel-Sockel, würden wir aber empfehlen den Kühler vor einem längeren Transport des PCs (z. B. Versand per Post) zu demontieren. Wer bei der Montage dennoch Schwierigkeiten haben sollte, der wird durch den Scan des beigelegten QR-Codes direkt zu einer Montageanleitung weitergeleitet. In Bezug auf die RAM-Kompatibilität dürfte es bei keinem (m)ATX-Mainboard zu Problemen kommen. Der Lüfter ist weit genug vom ersten RAM-Slot entfernt.

Lautstärke und Kühlleistung

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem MSI B350 PC Mate. Der Ryzen läuft übertaktet auf 3.8 GHz bei 1,25V.

Um den Prozessor aufzuheizen, wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Dieser Test wurde anschließend mit den erreichten Werten des AMD Boxed Kühlers (Wraith Stealth) und des Alpenföhn Matterhorn Pure verglichen. Während der Temperaturmessungen hatte der Raum eine Temperatur von 22° C.

Kühler Betriebsszenario RPM Temperatur
AMD Wraith Stealth 50% PWM 1500 rpm 101 °C (Absturz)
AMD Wraith Stealth 100% PWM 2650 rpm 87 °C
Arctic Freezer 7 X, 1x 92mm 50% PWM 1060 rpm 75 °C
Arctic Freezer 7 X, 1x 92mm 100% PWM 2000 rpm 63 °C
Alpenföhn Matterhorn Pure 50% PWM 1100 rpm 63 °C
Alpenföhn Matterhorn Pure 100% PWM 1900 rpm 59° C

Für einem Preis von € 21,79 * kann man natürlich keinen High-End-Kühler erwarten. Trotzdem liefert der Arctic Freezer 7 X CO in Bezug auf seine Größe und trotz übertakteter CPU respektable Ergebnisse. Bei ähnlicher Lautstärke bleibt die CPU ca. 25 Grad Celsius kühler als beim AMD-Boxed-Kühler. Wenn der Lüfter zudem nicht gerade auf 100% läuft, hat der Arctic Freezer 7 X CO außerdem eine durchaus akzeptable Lautstärke und erzeugt minimale bis keine Nebengeräusche. Die Temperatur- und Laustärke-Werte eines großen CPU-Kühlers mit 120-Millimeter-Lüfter können natürlich nicht erreicht werden. Aber das ist auch nicht das Ziel eines CPU-Kühlers in dieser Preisklasse.

Fazit zum Arctic Freezer 7 X

Der Arctic Freezer 7 Pro war vor einigen Jahren ein oft gewählter CPU-Kühler. Mit dem Freezer 7 X hat der Hersteller einen würdigen Nachfolger für den ehemaligen Evergreen kreiert. Der Arctic Freezer 7 X CO bietet trotz seiner kompakten Größe eine gute Kühlleistung und stellt somit eine sinnvolle Alternative zu allen Boxed-Kühlern da. Durch die Abmessungen dürfte es zudem kaum zu Problemen mit hohen RAM-Heatspreadern oder schmaleren Tower-Gehäusen kommen. Das Montage-System ist zwar simpel gestaltet, erfüllt aber seinen Zweck sehr gut und sollte auch für Einsteiger leicht zu handhaben sein. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine Herstellergarantie von sechs Jahren und die voraufgetragene Wärmeleitpaste.

Negativ aufgefallen sind und die Lautstärke des Lüfters im Drezahlbereich über 1500 Umdrehungen pro Minute und die Tatsache, dass man den angebrachten Lüfter nicht einfach durch einen herkömmliches 92-Millimeter-Exemplar ersetzen kann. Bedenkt man aber den Kaufpreis von € 21,79 * und betrachtet das gebotene Gesamtpaket, ist der Arctic Freezer 7 X CO ein sinnvolles Upgrade für alle, denen ihr Boxed-Kühler zu laut und zu schlecht ist.

Arctic Freezer 7 X

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlleistung
Laustärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

82/100

Kompakter CPU-Kühler mit guter Leistung und einem günstigen Preis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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