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Corsair iCUE 465X RGB – Midi-Tower mit drei ARGB-Lüftern

Mit dem frisch vorgestellten Gehäuse iCUE 465X RGB ergänzt Corsair das eigene Angebot im Bereich zwischen 100 und 150 Euro. Das Modell wird in den Farben Schwarz und Weiß angeboten und kostet derzeit € 120,44 *. Corsair verspricht dafür ein Gehäuse mit modernem Innenaufbau, viel Glas und drei verbauten LL120-Lüftern mit ARGB-Beleuchtung.

Diese sind als Paket im Einzelhandel erhältlich und kosten alleine bereits € 112,90 *. Ob dieses kostspielige Beiwerk Auswirkungen auf die übrigen Qualitäten des iCUE 465X RGB hat, und wie sich Corsairs Neuling in der Praxis schlägt, sehen wir im folgenden Test.

Technische Details

Modell: iCUE 465X RGB, Schwarz
Gehäuse Typ: ATX Gaming Gehäuse
Abmessungen:  216 x 465 x 467 mm (BxHxT)
Gewicht: 8 kg
Volumen: 47 Liter
Material: Stahl, Kunststoff, Glas
Front-Anschlüsse: 2x USB 3.0, 1x 3,5-mm-Klinke (Kombiniert)
Laufwerke: 4x 2,5″ + 2x 3,5″
Erweiterungsslots: 7 + 2 Vertikal
Mainboard: ATX
Lüfter (eingebaut): Vorderseite: 3x Corsair LL120 RGB
Lüfter (möglich): Vorne: 3x 120 mm / 2x 140 mm Hinten: 1x 120 mm Oben: 2x 120 mm / 1x 140 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 170 mm
Max. Grafikkartenlänge: 370 mm
Netzteil: ATX, bis 180 mm
Features: Lüfter mit ARGB-Beleuchtung und integrierter USB-Steuerung
Preis: € 120,44 *

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Gehäuses ist leicht überdurchschnittlich. Neben den üblichen Schrauben zur Installation der Laufwerke, des Mainboards und des Netzteils befinden sich noch sechs schwarze Kabelbinder mit einer Länge von 15 cm und zwei optionale Mainboard-Abstandshalter in der Verpackung. Als kleines Extra gibt es außerdem noch zwölf schwarze, gewindeschneidende Lüfterschrauben und acht Lüfterschrauben für die Befestigung an einem Radiator.

Äußerer Eindruck

Corsair verbaut beim iCUE 465X RGB nicht nur das obligatorische Glasfenster an der Seite, sondern stattet auch die Front mit einem solchen Fenster aus. Beide Glaselemente werden dabei durch Rändelschrauben gehalten und können dementsprechend leicht abgenommen werden.

An der Vorderseite fallen, abseits der Glasscheibe, insbesondere die großen Luftschlitze auf. An den Seiten sowie oben gibt es große Lufteinlässe, sodass die Frontlüfter hier gut an Nachschub gelangen. Ein Staubfilter direkt vor den Lüftern verhindert dabei eine Verschmutzung. Zur Reinigung muss glücklicherweise nicht die gesamte Vorderseite abgenommen werden, sondern es reicht, das Fenster abzuschrauben. Das ist wesentlich angenehmer, als die oft verwendeten Haken der Frontabdeckung auszulösen.

Das I/O-Panel befindet sich an der Oberseite des Gehäuses. Es besteht neben den Power- und Reset-Buttons noch aus einer kombinierten Klinkenbuchse und zwei USB-3.0-Buchsen. Leider setzt Corsair bei diesen auf eine aufgebogene Metalleinfassung. Das hat zwar in der Praxis keinerlei Nachteile, ist aber optisch nicht die schönste Wahl.

Abseits des I/O-Panels befindet sich an der Oberseite noch der Staubfilter für die Lüfter im Deckel. Dieser befindet sich in einer Vertiefung und wird durch Magnetstreifen in Position gehalten. Hier setzt Corsair somit auf die gängigste Lösung.

Auch am Heck gibt es keine größeren Überraschungen. Auffällig sind lediglich die beiden vertikalen PCI-Slots, die die aufrechte Montage einer Grafikkarte ermöglichen. Ist das geplant, muss allerdings eine Riser-Card und idealerweise auch eine Wasserkühlung gekauft werden, denn der Abstand zur Glasscheibe ist zu gering um bei einer Dual-Slot-Grafikkarte einen guten Airflow zu ermöglichen. Außerdem sind diese beiden Blenden als einziges nicht wiedereinsetzbar. Stattdessen müssen sie herausgebrochen werden.

Auch die Unterseite des Gehäuses ist klassisch gehalten. Es gibt vier große, entkoppelte Standfüße sowie einen Staubfilter für das Netzteil, der von hinten her entfernt werden kann. Während die Verarbeitungsqualität des Gehäuses sonst überall tadellos ist, konnten wir hier einen winzigen Makel feststellen: Einer der Standfüße weist an einer Stelle eine kleine Beschädigung auf. Hier scheint bei der Produktion ein Missgeschick passiert zu sein. Sonst ist die Verarbeitungsqualität des Gehäuses auf gewohnt hohem Niveau – wenn auch mit Stahl, statt mit Aluminium als Hauptmaterial.

Inneneindruck

Im Innenraum präsentiert sich das Gehäuse sehr aufgeräumt. Zwischen dem Mainboard und den drei verbauten Frontlüftern gibt es keine Hindernisse, sodass der Luftstrom direkt auf den Prozessorkühler und die Grafikkarte trifft. Zudem ragt der unterste Lüfter zu einem Teil auch in die Netzteilkammer hinein, sodass auch die dort befindlichen Kabel und Festplatten gekühlt werden.

Wie bereits angedeutet, werden die beiden 3,5“-Laufwerke am Boden des Gehäuses untergebracht. Der Festplattenkäfig kann außerdem entfernt werden, um beispielsweise Platz für ein längeres Netzteil zu schaffen. Für kleinere 2,5“-Laufwerke bietet das Gehäuse zwei Halterungen hinter dem Mainboardtray an, und zwei weitere Modelle können direkt an diesem verschraubt werden.

Außerdem befindet sich an der Rückseite des Gehäuses noch die Ansteuerung für die verbauten ARGB-Lüfter. Bei dieser handelt es sich um den Lighting Node Core, der aktuell nicht im Einzelhandel verkauft wird.

Der Lighting Node Core kann die Beleuchtung von bis zu sechs ARGB-Lüftern ansteuern. Die Versorgung mit Strom und Daten erfolgt über ein SATA- und ein internes USB-2.0-Kabel. Eine zusätzliche Lüftersteuerung, wie bei Corsairs Commander Pro, ist hingegen nicht verbaut.

Systembau im Corsair iCUE 465X RGB

Nachdem sich Corsair beim Innenraum an den modernen Standard hält, ohne diesen groß abzuwandeln, gibt es beim Einbau keine größeren Überraschungen. Bei den Komponenten liefert das Unternehmen dabei ein übliches Paket ab: Die maximalen Längenbeschränkungen für CPU-Kühler, die Grafikkarte sowie das Netzteil reichen für alle üblichen Komponenten aus. Hier gibt es also kaum etwas zu beachten.

Der Einbau verläuft wie gewohnt, auch wenn einige kleine Besonderheiten beachtet werden sollten. So sollte das Mainboard vor dem Netzteil verbaut werden, da die unteren Kabeldurchlässe mit eingebautem Netzteil nur schwer zu erreichen sind. Außerdem sollte man sich vorher überlegen, ob man den Festplattenkäfig am Boden wirklich braucht, denn dieser kann nur entfernt werden, wenn das Netzteil nicht eingebaut ist. Ansonsten ist die Reihenfolge beim Einbau allerdings beliebig.

Die Laufwerke werden dabei allesamt durch eine direkte Verschraubung gehalten, während die 3,5“-Festplatten optional auch werkzeuglos, aber nicht entkoppelt montiert werden können. Eine Besonderheit gibt es zudem am Netzteil: Dieses kann sowohl nach unten als auch nach oben gerichtet werden, da sich in der Trennwand über dem Netzteil Luftdurchlässe befinden. Wer besonders abwegig denkt, könnte hier sogar ein SFX-Netzteil einsetzen und somit die Belüftung der Grafikkarte etwas aufbessern, doch das dürfte nur für die wenigsten Nutzer wirklich von Interesse sein.

Der Einbau im iCUE 465X RGB geht gut von der Hand. Die Kabeldurchlässe sind sinnvoll platziert, groß genug und einfach zu erreichen. Verglichen mit den Spitzenreitern auf diesem Gebiet fällt das Gehäuse allerdings dennoch zurück: Zwar gibt es hinter dem Mainboardtray mehrere Ösen um Kabelbinder zu befestigen, doch hätte man in dieser Preisklasse ruhig Klettverschlüsse verbauen können. Auch angedeutete Kabelkanäle, wie sie manchmal anzutreffen sind, gibt es hier nicht.

Lüfter und Beleuchtung

Wer den Test bis hierhin aufmerksam gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass das iCUE 465X RGB in den üblichen Kriterien zwar mithalten kann, doch dass dem Gehäuse einige Zusatzfunktionen der Preisklasse fehlen. Begründet wird das durch die verbauten Lüfter, denn wie eingangs erwähnt sind diese mit € 112,90 * alles andere als günstig.

In der Tat halten die verbauten LL120-Lüfter das Versprochene, beziehungsweise sogar noch mehr: Laut Corsair sollen die Lüfter maximal mit 1.500 Umdrehungen arbeiten, in der Realität liefen unsere drei Modelle allerdings maximal mit rund 1.750 Umdrehungen. Das mag für manche abschreckend klingen, doch da alle fünf großen Mainboard-Hersteller inzwischen umfangreiche Lüftersteuerungen in ihre Mainboards integrieren, kann man die Lüfter problemlos herunter regeln. Somit vermeidet man die hohen Drehzahlen, die in der Tat mit einem entsprechenden Betriebsgeräusch verbunden sind. Die 1.750 Umdrehungen sollte man daher eher als Reserve ansehen.

Glücklicherweise lassen sich die Lüfter auch mit deutlich niedrigeren Drehzahlen betreiben: Knapp unter 700 Umdrehungen waren mit unseren drei Gehäuselüftern möglich. In diesem Zustand sind die Lüfter so leise, dass sie selbst auf kurze Distanz kaum noch wahrnehmbar sind. Somit sind die von Corsair verbauten Lüfter für ihren Einsatzzweck ideal: Zwischen einem absoluten Silent-Betrieb im Idle, und einem maximalen Luftstrom unter Last, ist alles abgedeckt. Zudem gefällt uns auch die modernere Ansteuerung per PWM-Anschluss, die flexibler ist als eine Ansteuerung per Spannung.

Zudem gefällt uns auch die ARGB-Beleuchtung, die durch 16 LEDs pro Lüfter realisiert und durch die für den Hersteller übliche iCUE-Software angesteuert wird. Corsair bietet hier das gewohnt umfangreiche Paket mit modernem UI und zahlreichen Lichteffekten, die angepasst und frei zusammengestellt werden können. Eine besonders nette Spielerei ist beispielsweise die Visualisierung der Temperatur der Sensoren im System.

Im Gehäusesegment dürfte das iCUE 465X RGB somit einige der besten Lüfter bieten, die es zu finden gibt. Bezieht man nachgekaufte Lüfter mit ein, sind die Modelle optisch aber nicht ganz konkurrenzlos: Cooler Masters ARGB-Lüfter bieten im Regenbogen-Modus eine in unseren Augen noch etwas beeindruckendere Lichtstimmung. Doch werden diese Lüfter ab Werk derzeit in keinem Gehäuse verbaut, und schon gar nicht in Kombination mit einer einer derart umfassenden Ansteuerung wie der von Corsair.

Fazit

Corsairs iCUE 465X RGB ist ein Gehäuse, das eine für den Preis von € 120,44 * sehr interessante Abstimmung bietet. Beispielsweise verzichtet das Unternehmen auf einige Zusatzfeatures wie Klettverschlüsse hinter dem Mainboardtray oder entfernbare PCI-Blenden bei den beiden vertikalen Slots. Diese Nachteile wiegt Corsair allerdings durch die verbauten Gehäuselüfter wieder auf.

Die drei LL120-Lüfter leisten eine für Gehäuselüfter exzellente Arbeit und machen somit den Kauf weiterer Modelle – außer vielleicht eines zusätzlichen Hecklüfters – schlicht unnötig. Zudem ist auch die ARGB-Beleuchtung gelungen und verfügt über eine gute umgesetzte Ansteuerung.

Unterm Strich würden wir das iCUE 465X RGB somit nicht wirklich als Gehäuse alleine ansehen, sondern als Kombination aus Gehäuse und nachgekauften Lüftern. Mit dieser Betrachtung erscheint das iCUE 465X RGB als durchaus gelungenes Gesamtpaket für einen attraktiven Preis – sofern man Wert auf eine gute Gehäusebelüftung legt.

Ist man mit einer nur durchschnittlichen und potentiell lauteren Gehäusebelüftung zufrieden, so gibt es im selben Preisbereich Gehäuse, die viele Punkte besser lösen als Corsairs Neuling. Legt man allerdings Wert auf eine leise Systemkühlung, so ist man mit dem iCUE 465X RGB, als in Summe gut bezahlbare Komplettlösung, gut beraten.

Corsair iCUE 465X RGB

Verarbeitung
Aufbau / Einbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Das iCUE 465X RGB punktet insbesondere durch die verbauten ARGB-Lüfter.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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Mit dem frisch vorgestellten Gehäuse iCUE 465X RGB ergänzt Corsair das eigene Angebot im Bereich zwischen 100 und 150 Euro. Das Modell wird in den Farben Schwarz und Weiß angeboten und kostet derzeit € 124,90. Corsair verspricht dafür ein Gehäuse mit modernem Innenaufbau, viel Glas und drei verbauten LL120-Lüftern mit ARGB-Beleuchtung.

Diese sind als Paket im Einzelhandel erhältlich und kosten alleine bereits € 81,26. Ob dieses kostspielige Beiwerk Auswirkungen auf die übrigen Qualitäten des iCUE 465X RGB hat, und wie sich Corsairs Neuling in der Praxis schlägt, sehen wir im folgenden Test.
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iCUE 465X RGB, Schwarz

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ATX Gaming Gehäuse

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