
Hinter dem Namen DeepCool verbirgt sich ein chinesischer Hersteller von PC-Komponenten. Gegründet wurde DeepCool 1996 in Peking. Zum Produktportfolio des Herstellers gehören unter anderem Gehäuse sowie CPU-Kühler und Kompaktwasserkühlungen. Im Januar 2023 hat DeepCool zwei neue All-in-One-Wasserkühlungen mit in das Portfolio aufgenommen. Eine dieser neuen Kühllösungen hört auf den Namen DeepCool LS520 SE und ist heute bei uns im Test.
Wer einen Blick auf den Produktnamen wirft, dem dürfte vielleicht auffallen, dass DeepCool vor gar nicht allzu langer Zeit bereits eine LS520 als Produkt veröffentlicht hat. Dann wird auch schnell klar, dass das „SE“ im Produktnamen für „Second Edition“ steht. Verändert wurde bei der neuen Version vor allem das Design sowie die innere Konstruktion des Pumpenblocks. So verfügt die SE-Variante über einen Pumpengehäuse mit „Infinity Mirror“ und ARGB-LEDs sowie über ein angepasstes Mikrokanallayout, welches den Kühlmittelfluss verbessern soll. Ebenfalls angepasst wurden die mitgelieferten Lüfter sowie die Sockelkompatibilität.
DeepCool LS520 SE Test: Technische Details
Kühler-Spezifikationen
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Maße (mit Lüfter) | 282 x 120 x 52 mm (B x H x T) |
Gewicht (mit Lüfter) | 1346 g |
Material | Kupfer (Kühlerboden), Aluminium (Lamellen) |
Kühlleistung |
N/A |
Kompatibilität AMD | AM5, AM4 |
Kompatibilität Intel | LGA 1700, 1200, 115x |
Preis | € 87,99 * |
Besonderheiten |
RGB-Beleuchtung |
Lüfter-Spezifikationen |
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Lüfter-Bezeichnung | 2x DeepCool FE120 |
Abmessungen | 120 mm x 120 mm x 25 mm |
Geschwindigkeit | 500 – 2250 rpm |
Lautstärke | max. 32,9 dB(A) |
Fördervolumen | max. 145,9 m³/h |
Luftdruck |
max. 3,27 mmh²O |
Nennstrom |
0,25 A |
Leistungsaufnahme |
3,0 W |
Besonderheiten | Fluid Dynamic Bearing (FDB) |
Anschluss |
4Pin PWM + 3-Pin-5V-ARGB |
Pumpen-Spezifikationen |
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Abmessungen | 85 x 55 x 73 mm (B x H x T) |
Pumpen-Umdrehungszahl | 3100 rpm |
Lautstärke |
19 dB(A) |
Bodenplatte |
Kupfer |
Anschluss |
3-Pin + 3-Pin-5V-ARGB |
Nennstrom |
0,38 A |
Leistungsaufnahme |
4,56 W |
Schlauchlänge | 410 mm |
Schlauch Durchmesser |
N/A |
Verpackung & Lieferumfang
DeepCool verpackt die LS520 SE in einem schlichten Karton aus brauner Pappe und verzichtet nahezu auf sämtliche Schriftzüge oder technische Daten. Lediglich das Hersteller-Logo und ein türkiser Strich wurden auf den Karton gedruckt. Alle weiteren Informationen platziert der Hersteller auf einer weißen Banderole, welche ein Bild des Produktes sowie alle technischen Daten darstellt. Sämtliche Angaben sind dabei nur in englischer Sprache verfasst.
Innerhalb des Kartons befindet sich eine weitere Schutzform aus recycelter Pappe, in der alle Komponenten und das Montagezubehör platziert wurden. Die AiO-Wasserkühlung ist nicht vormontiert, dafür aber mit zwei zusätzlichen Schutzfolien umhüllt. Gleiches gilt für die separat verpackten Lüfter vom Typ FE120. Der zusätzliche Karton beinhaltet außerdem alle notwendigen Montagekomponenten für aktuelle CPU-Sockel sowie eine bebilderte Montageanleitung.
Design & Verarbeitung
DeepCool bleibt seinem Stil treu und belässt es bei der LS520 SE, zumindest auf den ersten Blick, bei einem sehr schlichten Design. Radiator, Schläuche und der Pumpenblock sind schwarz bzw. grau gestaltet und optisch somit sehr unauffällig. Der aus Aluminium gefertigte Radiator ist 27 Millimeter dick und liegt damit im Durchschnitt vieler handelsüblicher Kompaktwasserkühlungen. Außerdem verfügt er seitlich über ein Ventil, welches für den Druckausgleich zuständig ist.
Die Wasserschläuche sind mit circa 410 Millimetern überdurchschnittlich lang und wurden von einem feinen, schwarzen Sleeve umhüllt. Über gepresste Stahlmuffen sind diese sowohl mit dem Radiator als auch mit der Pumpeneinheit fest verbunden. Zusätzlich verfügt der CPU-Block über bewegliche Gelenke, die es erlauben die Schläuche flexibel zu bewegen und damit an die Montageposition im Gehäuse anzupassen.
Das Gehäuse des Pumpenblocks besteht größtenteils aus einem grauen Metall, welches mit Deckelbereich mit einer Spiegelfläche abgeschlossen wurde. Die im Block eingebaute Pumpe dreht mit maximal 3100 Umdrehungen pro Minute und wird über einen 3-Pin-Stecker mit Strom versorgt. Die Übertragung der Wärme vom Heatspreader der CPU an den Pumpenblock erfolgt über eine große Kupferplatte, die ab Werk mit einer Schicht Wärmeleitpaste versehen wurde. Unterhalb der Spiegelplatte positioniert DeepCool zahlreiche ARGB-LEDs, die über das Mainboard mittels 3-Pin-5V-ARGB-Anschluss angesteuert werden können.
Die mitgelieferten Lüfter vom Typ FE120 sind aus schwarzem Kunststoff für den Rahmen bzw. milchigem Kunststoff für die Rotoren gefertigt und verfügen über einen Drehzahlbereich zwischen 500 und 2250 Umdrehungen pro Minute. Außerdem hat DeepCool die Lüfter mit einer unbekannten Anzahl an ARGB-LEDs in der Lüfternabe ausgestattet. Der Anschluss der Lüfter erfolgt mittels 4-Pin-PWM–Header für Strom und 3-Pin-5V-ARGB-Header für die Beleuchtung.
Vollständig montiert, bringt die die DeepCool LS520SE 1346 Gramm auf die Waage und ist damit definitiv kein Leichtgewicht mehr. Die Tiefe der Lüfter-Radiator-Kombination beträgt 52 Millimeter. Damit sollte diese AiO-Wasserkühlung in sehr vielen Gehäuse einen Platz finden. In Bezug auf die Verarbeitung befindet sich die LS520 SE auf einem sehr hohen Niveau. Wir konnten keine Kratzer oder Beulen am Radiator oder den Aluminiumlamellen feststellen. Außerdem wirkt der CPU-Block durch den Einsatz eines Metallgehäuses sehr hochwertig und hat eine hervorragende Haptik.
DeepCool LS520 SE Test: Montage
Für das Review kommt ein Testsystem auf einem Benchtable zum Einsatz. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.
- AMD Ryzen 5 1400 @ 3,8 GHz bei 1,25V
- ASRock B450M Pro4 2.0*
- 32GB G.Skill RipJaws V schwarz DDR4-3200*
- Corsair Force Series MP510 960GB Nvme
- Gigabyte AORUS GTX 1060 6G
- LC-Power LC550 V2.31 Platinum Serie 550W
Der DeepCool LS520 SE liegt eine kompakte aber sehr gute Montageanleitung bei. In dieser Anleitung sind alle wesentlichen Montageschritte mit Text und Bild gut und verständlich erklärt. Wie immer sollte man zuerst den Radiator inklusive der Lüfter mit dem Gehäuse verbinden. Anschließend wird der CPU-Block mittels vier kleiner Schrauben mit den AMD-Halteklammern ausgestattet.
Im nächsten Schritt müssen auf der Vorderseite des Mainboards die vorderen Montagebügel des AMD-Retentionmoduls entfernt und stattdessen vier Abstandshalter mit Gewinde in die Backplate geschraubt werden. Nachdem eine entsprechende Menge Wärmeleitpaste aufgetragen und die Schutzfolie auf der Kupferplatte abgezogen wurde, konnte der CPU-Block auf die Stand-Offs gesetzt werden. Die anschließende Arretierung erfolgt über vier schwarze Rändelschrauben. Auf den Einsatz von Federn zur Regulierung bzw. Steuerung des Anpressdrucks hat DeepCool verzichtet.
Das Montagesystem für die AMD-Sockel ist zwar simpel gestaltet, wirkt aber sehr solide und ist einfach zu handhaben. Für Intel-Sockel gilt Ähnliches, nur dass dort die mitgelieferte Backplate zum Einsatz kommt. Diese wurde ebenfalls vormontiert. Die Montageanleitung beschreibt alle Schritte sehr verständlich, sodass keine Fragen offen bleiben dürften. Sollte es doch zu Problemen bei der Montage kommen, stell DeepCool alternativ auch ein Montage-Video zu Verfügung. Sehr gut!
Beleuchtungsoptionen
Die DeepCool LS520 SE verfügt über diverse ARGB-Elemente, die über das Mainboard angesteuert werden können. Dazu gehören sowohl die Lüfter, deren Lüfternabe über entsprechende LEDs verfügt, als auch der Pumpenblock, an dem sich unterhalb der Spiegelplatte weitere LEDs befinden. Die Ansteuerung erfolgt jeweils über einen 3-Pin-5V-ARGB-Stecker. Um den Anschluss an einem Mainboard mit wenigen Anschlüssen zu erleichtern, besitzen die Lüfter bzw. die Pumpe jeweils einen Splitter für das ARGB-Signal. Abschließend noch ein paar Impressionen der aktivierten Beleuchtung.
Lautstärke und Kühlleistung
Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASRock B450M Pro 4 2.0. Der Ryzen läuft auf 3.8 GHz bei 1,25V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 15 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen bei ca. 20 °C.
Kühler | Betriebsszenario | RPM | Temperatur |
AMD Wraith Stealth | 50% PWM | 1450 rpm | 99 °C |
AMD Wraith Stealth | 100% PWM | 2650 rpm | 89,8 °C |
LC-Power LC-CC-120-RGB | 50% PWM | 950 rpm | 61,1 °C |
LC-Power LC-CC-120-RGB | 100% PWM | 1500 rpm | 56,6 °C |
DeepCool LS520 SE | Pumpe 7V Lüfter 50% PWM |
2230 rpm 1460 rpm |
52,2 °C |
DeepCool LS520 SE | Pumpe 12V Lüfter 50% PWM |
3020 rpm 1460 rpm |
50,6 °C |
DeepCool LS520 SE | Pumpe 12V Lüfter 100% PWM |
3020 rpm 2230 rpm |
48,6 °C |
Selbst mit gedrosselter Pumpe bzw. Lüftern muss sich der herkömmliche Luftkühler der DeepCool LS520 SE deutlich geschlagen. In diesem Zustand bleibt die LS520 SE zudem verhältnismäßig zurückhaltend was die Lautstärke angeht. Bei voller Pumpen- bzw. Lüfterdrehzahl kann man das allerdings nicht mehr behaupten. Hier sind vor allem die Lüfter deutlich hörbar und für Silent-Systeme nicht mehr zu empfehlen. Betrachtet man nur die Leistung, dann gibt es bei der DeepCool LS520 SE auch für stärkere CPUs noch ordentlich Puffer. Ebenfalls hörbar ist bei voller Drehzahl die Pumpe. Diese ist insgesamt deutlich zurückhaltender als die Lüfter.
Fazit zum DeepCool LS520 SE Test
Auch wenn wir die erste Version der LS520 nicht im Test hatten, können wir sagen, dass die zweite Revision sinnvolle Verbesserungen mitbringt. Die LS520 SE ist hervorragend verarbeitet und macht durch die RGB-Lüfter sowie die RGB-Pumpe mit „Infinity-Look“ optisch ordentlich was her. Hinzu gesellen sich eine hohe Kompatibilität für alle aktuellen CPU-Sockel sowie Standardanschlüsse für Strom und die ARGB-Steuerung. Abgerundet wird das bereits solide Gesamtpaket noch durch die erbrachte Kühlleistung der DeepCool LS520 SE.
Wenn wir etwas bemängeln würden, dann wäre das die, auf voller Drehzahl, doch recht lauten Lüfter sowie die hörbare Pumpe, wenn diese mit Maximalgeschwindigkeit läuft. Beides lässt sich aber durch einen beherzten Griff über das BIOS beheben. Zumindest bei unserem Testsystem führten die reduzierten Drehzahlen zu kaum schlechteren Temperaturwerten. Mit lauten Lüftern haben außerdem auch andere AiO-Wasserkühlungen immer wieder zu kämpfen.
Mit einem Preis von € 87,99 * liegt die DeepCool LS520 SE zudem knapp unter der magischen Grenze von 100€ und siedelt sich damit preislich im soliden Mittelfeld an. Da die erbrachte Leistung, die Ausstattung, die Kompatibilität und vor allem die Optik sowie Verarbeitung bei der DeepCool LS520 SE aber oberhalb des Mittelfeldes angesiedelt sind, bekommt das Produkt von uns eine klare Kaufempfehlung.
DeepCool LS520 SE
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Die DeepCool LS520 SE bietet ein rundes Gesamtpaket aus schicker Optik, hervorragender Verarbeitung, einer hohen Sockelkompatibilität und einer sehr guten Kühlleistung. Bei den Lüftern und eventuell der Pumpe sollte man jedoch Hand anlegen, wenn man ein leises System bevorzugt.