PC-Komponenten

Kolink Nimbus – kompakter ATX-Tower mit Glas und RGB

Auf der Computex 2019 hatte der Hersteller Kolink diverse neue Gehäuse vorgestellt. Eines dieses neuen Produkte hört auf den Namen Nimbus und stellt einen etwas auffälligeren Midi-Tower mit Tempered Glass und RGB dar. Als weitere Features nennt Kolink den Support von zwei 240-mm-Radiatoren, einen vorinstallierten Gehäuselüfter und viel Platz und Airflow für „kräftige“ Hardware. Das Nimbus wird nur in einer schwarzen Version angeboten und kostet € 57,90 *.

Ob dieser Preis für das Kolink Nimbus gerechtfertigt ist und wie es im Allgemeinen abschneidet, werden wir in diesem Review für euch herausfinden.

Technische Details

Modell: Kolink Nimbus
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 210 x 440 x 370 mm (B x H x T)
Gewicht: ca. 4,6 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Hartglas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 1x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ-A, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 2,5″ (HDD-Käfig, intern)
2x 2,5″ (Mainboard-Tray, intern)
Erweiterungsslots: 7
Formfaktoren: ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 3x 120 mm oder 2x 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 mm oder 2x 140 mm
Radiatoren: Front: 1x 240 mm oder 1x 120 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 1x 240 mm oder 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 160 mm
Max. Grafikkartenlänge: 325 mm
Max. Netzteillänge: 160 mm
Platz für Kabelmanagement: 20 mm
Platz für Frontradiator: unbegrenzt (schränkt GPU-Länge ein)
Preis: € 57,90 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Glas, RGB

Lieferumfang

Das Kolink Nimbus kommt gut und sicher verpackt in einem braunen Karton mit schwarzer Schrift und ist von weichem Styropor umhüllt. Des Weiteren hat der Hersteller das Glaselement mit einer zusätzlichen Schutzfolie beklebt, um dieses vor Kratzern zu schützen. Das mitgelieferte Zubehör wurde in einem durchsichtigen Plastikbeutel innerhalb des Gehäuses mit einem Kabelbinder befestigt. Dieser Beutel beinhaltet alle wichtigen Schrauben, Kabelbinder, einen Mainboard-Speaker und eine Anleitung. Außerdem gehören zum Lieferumfang der bereits vorinstallierte Gehäuselüfter, das RGB-Element in der Front und die vorinstallierten Abstandshalter.

Außeneindruck

Äußerlich setzt Kolink beim Nimbus auf ein recht bekanntes Design, welches sehr stark dem Lian Li LANCOOL ONE ähnelt. Das Frontelement ist komplett aus Kunststoff gefertigt und kann mit einem kräftigen Ruck nach vorne abgezogen werden. Um den Kunststoff hochwertiger wirken zu lassen, wurde das Frontelement mit einer Optik von gebürstetem Aluminium versehen. Damit optionale Frontlüfter genug Frischluft in den Innenraum befördern können, befinden sich neben der mittigen Öffnung auch gut dimensionierte Öffnungen an den Seiten. Die Frontöffnung zeichnet sich durch einen michlig-weißen Rahmen aus. Hinter diesem Rahmen befinden sich zahlreiche digital-adressierbare RGB-LEDs. Zum Schutz vor Staub hat Kolink einen magnetischen Mesh-Staubfilter hinter der Frontblende versteckt.

Hebt man den Blick, dann sticht einem direkt die große Lüfteröffnung im Deckel ins Auge. Diese verfügt neben Montagepunkten für Radiatoren und Lüfter auch über einen magnetischen Staubfilter aus Mesh. Außerdem befindet sich im Deckel das I/O-Panel. Vorhanden sind hier drei USB-Ports (1x USB 3.0, 2x USB 2.0), 1x Kopfhörer und 1x Mikrofon, 1x Power, 1x Reset und einmal 1x LED zu Steuerung des RGB-Streifens. Ein schönes Detail ist zudem, dass alle Ports und Schalter schwarz gehalten sind.

Das linke Seitenteil besteht aus 4 mm starkem Hartglas und ist leicht getönt. Da die Scheibe auf einem dünnen Stahlrahmen befestigt wurde, sind zur Anbringung am Korpus nur zwei Rändelschrauben an der Rückseite notwendig. Außerdem wurde der Rahmen mit Streifen aus Moosgummi zur Entkopplung ausgestattet. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und wird ebenfalls mit zwei normalen Rändelschrauben am Korpus angebracht. Die Stabilität des Sidepanels ist gerade noch ausreichend.

Legt man das Gehäuse auf den „Rücken“, lässt sich gut die Unterseite betrachten. Viel gibt es hier allerdings nicht zu sehen. Wie bei allen anderen Gehäusen, setzt Kolink beim Staubfilter für das Netzteil auf ein einfaches Meshgitter welches über Metalllaschen festgehalten wird. Damit das Netzteil auch genug Luft bekommt, hat der Hersteller die Unterseite mit vier silbernen Standfüßen aus Kunststoff ausgestattet. Diese wirken schick und stabil. Zusätzlich lassen sich noch vier Schrauben und diverse Löcher erkennen. Das deutet darauf hin, dass sich der interne Festplattenkäfig bei Bedarf auch entfernen lässt.

Die Rückseite entspricht dem üblichen Standard von aktuellen Midi-Towern. Das Netzteil wird unten montiert, darüber finden sich sieben Slots für PCI-Erweiterungskarten. Diese sind, wie immer bei Kolink, leider zum herausbrechen und der Hersteller legt keinen Ersatz bei. Zuletzt lässt sich an der Rückseite noch der vorinstallierte Gehäuselüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern entdecken.

Die äußere Verarbeitung und die Lackierung sind grundsätzlich in Ordnung. Der Korpus ist ohne Seitenteile und Frontteile allerdings sehr leicht und verwindet sich bei Kraftaufwand etwas. Das deutet sehr stark auf die Verwendung von dünnem Stahl hin. Als störend erachten wir ebenfalls die herausbrechbaren Slotblenden bzw. fehlende Ersatzblenden.

Inneneindruck

Wie auch das Äußere des Kolink Nimbus ist das Innere des Midi-Tower sehr konservativ und kompakt gestaltet. Dem Zwei-Kammer-System bleibt der Hersteller auch beim Nimbus treu und folgt damit einem Trend, der schon etwas länger existiert.

Die Trennung der Kammern erfolgt über eine Abdeckung, die den kompletten unteren Bereich des Towers durchzieht. Auf der Oberseite ist die Abdeckung komplett perforiert und ermöglicht dadurch auch eine umgedrehte Montage das Netzteils (mit dem Lüfter nach oben). Oberhalb der Abdeckung finden das Mainboard und die Erweiterungskarten Platz. Zusätzlich wurden das Tray und die Netzteilabdeckung mit Öffnungen für die CPU-Kühlermontage und das Kabelmanagement ausgestattet. Rechts neben dem Mainboard können zudem zwei 2,5″-SSDs zur Schau gestellt werden. Damit ausreichend kühle Luft in den Innenraum befördert werden kann, lässt das Nimbus in der Front die Montage von insgesamt drei 120 mm-Lüftern oder zwei 140 mm-Lüfter zu. Weitere Lüfter können im Deckel montiert werden.

Wenden wir uns nun der Rückseite und der unteren Kammer zu. In dieser werden das Netzteil und zwei weitere Festplatten untergebracht. Dazu hat Kolink links neben dem Netzteilbereich einen Festplattenkäfig angebracht, in dem zwei 3,5″-HDDs Platz finden. Der Käfig ist über vier Schrauben und Gummiringe befestigt und entkoppelt. Wird der Platz unterhalb der Abdeckung für ein größeres Netzteil benötigt, kann der Käfig auch komplett ausgebaut werden. Das Netzteil sitzt rechts neben dem HDD-Käfig und ruht auf normalen Standoffs aus Stahl.

Die Verarbeitung im Innereren geht für die angestrebte Preisklasse in Ordnung. Die Lackierung weißt keine auffälligen Fehler auf und scharfen Kanten, an denen man sich schneiden könnte, gibt es auch nicht. Lediglich die Materialstärke könnte auch hier stellenweise etwas höher sein.

Systembau im Kolink Nimbus

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Die Kühlung des Prozessor übernimmt der Scythe Shuriken 3*. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare Berlin Pro RGB 650W mit RGB-Lüfter. Um die Verkabelung optisch noch etwas aufzuwerten, wurden zudem einzeln gesleevte Kabelverlängerungen von Phanteks verwendet.

Der Einbau und die Verkabelung des Testsystems war trotz des kompakten Aufbaus schnell erledigt. Die Abstandshalter sind zwar vorinstalliert, wurden aber für die Montage von µATX-Mainboards vorgesehen. Bei Umschrauben und Kontrolle der beigelegten Schrauben ist uns zusätzlich aufgefallen, dass der Hersteller nur acht Abstandshalter beigelegt hat. Ein Montagepunkt muss also unbestückt bleiben. Zudem sind sowohl die Gewinde als auch die Montagepunkte lackiert. Das Einschrauben war also nur mit einer Zange oder einem speziellem Schraubendreher-Aufsatz möglich.

Bei der Auswahl von Komponenten muss sich Käufer hingegen fast keine Gedanken machen. Das Nimbus unterstützt CPU-Kühler bis 160 mm Höhe und Grafikkarten bis zu einer Länge von 325 mm. Zudem könnte man bei Bedarf auch einen 240-mm-Radiator im Deckel oder der Front platzieren. Ein Radiator in der Front schränkt allerdings die Grafikkartenlänge entsprechend ein. Lediglich beim Netzteil sind maximal 160 mm möglich wenn der Festplattenrahmen im unteren Bereich bleiben soll.

Auf der Rückseite stehen ca. 20 mm Platz zur Verfügung, um zahlreiche Kabel zu verstauen. Im Zusammenspiel mit der Netzteilabdeckung und den sinnvoll platzierten Kabelmanagement-Öffnungen führt das zu einem ordentlichen Gesamtergebnis. Selbst die zusätzlichen Kabelverlängerungen lassen sich gut unter der Abdeckung verstauen.

Die Montage von Datenträger erfordert zwar einen Schraubendreher, ist aber denkbar einfach. Zwei große 3,5″-Festplatten können im Käfig unterhalb der Abdeckung untergebracht werden. Durch die Gummiringe kann der Käfig einfach herausgezogen, mit 3,5″-Festplatten bestückt und wieder zurückgeschoben werden. Die Befestigung der HDDs erfolgt über vier herkömmliche Schrauben. Die Entkopplungswirkung ist OK. SSDs finden rechts neben dem Mainboard direkt am Tray Platz. Dadurch werden dann aber auch zwei der drei Kabelmanagement-Öffnungen verdeckt und können nicht mehr benutzt werden. Das könnte die Verkabelung aller Komponenten deutlich erschweren.

Der vorinstallierte Lüfter hat eine Rahmenbreite von 120 mm, dreht mit ca. 1000 rpm und wird per 3-Pin-Anschluss mit dem Mainboard verbunden. Bei voller Geschwindigkeit bewegt der Lüfter gut Luft und ist dabei nur bedingt aus dem System herauszuhören. Für einen vorinstallierten Lüfter schlägt sich dieses Exemplar ganz gut.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Nimbus erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 18 °C 15 Minuten Prime95 und FurMark ausgeführt. Zusätzlich wurde dieser Test in zwei verschiedenen Varianten (Gehäuselüfter auf 100% und auf 50%) durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% (900 rpm)
Gehäuse: 100% (1050 rpm)
CPU: 55 °C
GPU: 63 °C
CPU: 50% (900 rpm)
Gehäuse: 50% (700 rpm)
CPU: 59 °C
GPU: 65 °C

Selbst mit nur einem vorinstalliertem Lüfter werden mit den Komponenten gute Temperaturen erreicht. Hier machen sich vor allem die großen Öffnungen in der Front und im Deckel deutlich bemerkbar. Selbst bei stärkerer Hardware sollte es mit zusätzlichen Lüftern zu keinen Problemen kommen.

Beleuchtungsoptionen im Kolink Nimbus

Im Vergleich zum Kolink Horizon oder Levante verzichtet der Hersteller beim Nimbus auf RGB-Lüfter und setzt auf ein ansprechendes RGB-Element mit insgesamt 37 RGB-LEDs in der Front. Durch einen milchig-weißen Rahmen aus Kunststoff wird das Licht gleichmäßig verteilt und wirkt nicht aggressiv. Die Ansteuerung erfolgt über eine im Frontelement verbaute kleine Platine. Neben dem Schalter im I/O-Panel können die LEDs auch digital über eine Software adressiert werden. Dazu verfügt die Platine über 3-Pin-Anschlüsse für eine Mainboard-Ansteuerung über den 5V-Anschluss. Abschließend geben wir euch noch ein paar Impressionen wie die Beleuchtung in Aktion aussieht.

Fazit zum Kolink Nimbus

Kommen wir nun zu einem abschließenden Fazit für das Kolink Nimbus. Dieser Midi-Tower bietet trotz der sehr kompakten Abmessungen ein elegantes und ansprechendes Design mit viel Platz für Hardware und sogar Radiatoren. Durch das Seitenfenster und den schicken RGB-Streifen im Frontpanel kann man mit dem Nimbus seine Hardware gut in Szene setzen. Abgerundet wird das Ausstattungspaket von einem vorinstallierten Lüfter, mehreren Staubfiltern und einer brauchbaren Festplattenentkopplung.

Wie so oft hat aber auch dieses Kolink-Gehäuse gewisse Makel, die man erwähnen muss. Kolink stattet das Nimbus leider nur mit einem USB-3.0-Anschluss im I/O-Panel aus. Außerdem sind die PCI-Slotblenden nicht wiederverwendbar und auch der fehlende Abstandshalter für das Mainboard wirft Fragen auf. Zuletzt muss auch noch der stellenweise recht dünne Stahl erwähnt werden.

Bezieht man aber den Preis von € 57,90 * in die Bewertung mit ein, so findet man nicht so viele andere Gehäuse mit einer gleichwertigen Ausstattung. Besonders durch das schicke Design der Frontpartie sticht das Nimbus etwas heraus. Kann man mit Schwächen Leben, ist das Kolink Nimbus ein gutes Gehäuse, das sich durchaus für Mittelklasse-Systeme eignet.

Kolink Nimbus

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Kompakter Midi-Tower mit gutem Airflow und RGB, aber mit Schwächen bei der Verarbeitung.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Ob dieser Preis für das Kolink Nimbus gerechtfertigt ist und wie es im Allgemeinen abschneidet, werden wir in diesem Review für euch herausfinden.
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Modell:
Kolink Nimbus

Gehäuse Typ:
Midi-Tower

Abmessungen:
210 x 440 x 370 mm (B x H x T)

Gewicht:
ca. 4,6 kg

Material:
Stahl, Kunststoff, Hartglas

Farbe:
Schwarz

Front-Anschlüsse
1x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ-A, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon

Laufwerkschächte:
2x 3,5″/ 2,5″ (HDD-Käfig, intern)
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