PC-Komponenten

DeepCool MF120GT im Test: Lüfter mit X

DeepCool ist eine chinesische Marke, die seit Mitte der 90er Jahre Computerteile fertigt. Neben Netzteilen, Gehäusen und Prozessorkühlern sind auch Lüfter im Portfolio des Herstellers zu finden. Die DeepCool MF120GT sind 120-mm-Lüfter, die mit einem RGB-beleuchteten X-förmigen Rahmen optisch besonders herausstechen. Der DeepCool MF120GT Test zeigt, was die Lüfter so können.

Spezifikationen

Maße pro Lüfter 120 x 120 x 27 mm
Drehzahl 500 – 1800 RPM
Airflow 60,6 CFM
Luftdruck 1,73 mm(Aq)
Lautstärke 35 dB(A)
Anschluss 4-Pin-PWM
Stromverbrauch Lüfter max. 1,44 W
Stromverbrauch LEDs max. 3,7 W
Lüfter-Typ Hydro Bearing
LED-Typ ARGB (5V 3-Pin)
Preis Preis nicht verfügbar *
DeepCool MF120GT
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Verpackung und Lieferumfang

  • Sehr umfangreiches Zubehör
  • Verpackung mit hohem Kunststoffanteil

Eine verspielt wirkender Karton in einem intensiven Türkis-Farbton beinhaltet eine Schaumstoffhalterung für die im Dreierset verkauften DeepCool MF120GT. Jeder Lüfter ist einzeln in einem Kunststofftütchen verpackt. Beeindruckend ist der Lieferumfang, denn hier wird ein umfassendes Paket an Zubehörteilen geliefert, wie man es ansonsten eher von Marken wie Noctua erwartet. Low-Speed-Adapter, Lüfter-Hub für bis zu 4 PWM-Lüfter, RGB-Hub samt Steuerungs-Modul mit SATA-Anschluss und ein Anschlusskabel zur RGB-Steuerung über das Mainboard. Last but not least sind natürlich auch Schrauben zur Befestigung dabei. Das sind sowohl kleine normale Lüfterschrauben, die sich selbst das Gewinde in die Lüfter schneiden, als auch lange für Radiatoren und die Front mancher Cases.

Design

  • Herausstechender Look
  • Von vorne und von hinten ansehnlich

Vom Prinzip her sind die DeepCool MF120GT umgedrehte Lüfter. Die Stege, welche bei anderen Lüftern hinten den Motor in der Mitte mit dem Rahmen verbinden, sind hier als X auf die Vorderseite gewandert. Im Gegenschluss bedeutet das natürlich, dass auf der Rückseite keine Streben mehr sind. Was interessant wirkt, sind die „Heckspoiler“ auf den Lüfterblättern der MF120GT. Dieses Design findet man an einigen DeepCool-Lüftern und es sieht schon cool aus – die praktische Wirksamkeit ist jedoch schwer zu messen. Die Kabel sind übrigens dünn, flach und schwarz. Daher kann man sie relativ unauffällig verlegen und schon in schmalen Lücken festklemmen.

Verarbeitung

  • Materialien wirken billig
  • Kanten nicht sauber verarbeitet

Die DeepCool MF120GT aus unserem Test wirken insgesamt eher billig verarbeitet: Der verwendete Kunststoff ist leicht und nicht wirklich verwindungssteif. Die Kanten der Lüfterflügel sind grob gefertigt und haben noch sichtbare Grate. Klar – diese Mängel sieht man nur aus nächster Nähe. Aber dennoch macht das für den gezahlten Preis nicht den besten Eindruck.

Gummiauflagen zur Reduzierung von Vibrationsgeräuschen sind auf der Unterseite vorhanden, auf der Oberseite nicht.

Einbau

  • Hohe Kompatibilität durch mitgelieferte Lüfter- und RGB-Controller
  • Schrauben für typische Anwendungszwecke dabei

Da das Set aus den DeepCool MF120GT mitsamt RGB-Hub geliefert wird, könnte man die Lüfter sogar mit alten Rechnern oder günstigen Mainboards ohne RGB-Header betreiben, sobald man am Netzteil einen freien SATA-Stromstecker hat. Davon abgesehen ist die Montage wie bei anderen Lüftern auch. Es stehen gewöhnliche gewindeschneidende Lüfterschrauben dabei, wie auch lange Schrauben für Radiatoren und diverse Gehäuse. Die längeren Schrauben sind daher nötig, dass die Lüfter mit 27 mm minimal dicker sind als ein Standardlüfter mit 25 mm.

Optisch sind die DeepCool MF120GT für alle Positionen geeignet. Von vorne stechen sie mit dem X-Muster besonders heraus und von hinten gesehen stören keine Querstreben. Vom Aufbau her sind sie als Universal-Lüfter ebenfalls sowohl als Gehäuselüfter als auch als Radiatorlüfter geeignet.

Lautstärke

  • Relativ laut
  • Low-Speed-Adapter reduzieren Lautstärke deutlich

Ja, die DeepCool MF120GT sind hörbar, keine Silent-Lüfter. Deutlich angenehmer wird es mit den Low-Speed-Adaptern, welche bei rund 20% Drehzahlreduzierung fast die Hälfte der Lautstärke einsparen. Klar kann man die Drehzahl auch einfach via PWM oder Spannung herunterregeln oder mit Software die Maximaldrehzahl einschränken. Aber die Low-Speed-Adapter erleichtern die Limitierung der Drehzahl auch ohne irgendwelche Systemeinstellungen und empfehlen sich insbesondere für den Betrieb als Gehäuselüfter.

Leistungsvergleich auf voller Leistung

  • Ordentliche Leistung
  • Nicht auf Premium-Niveau

Der Test wurde auf dem AORUS Liquid Cooler 360 durchgeführt, einem Asetek-basierten AIO-Wasserkühler von Gigabyte, der den AMD Ryzen 5 3600X kühlt. Vergleichsweise wurden alle Radiatorlüfter abgeschaltet und die Gehäuselüfter in der Raumumgebung wurden mit 42 dB gemessen. Die drei Aorus-Lüfter (eigentlich Powerlogic PL-120-25 B12H mit Aorus-Lüfterblättern) erreichen rund 2700 RPM. Die Messung der Lautstärke erreicht beim vollen Aufdrehen der Werkslüfter 55 dB und nach einer halben Stunde Videorendering in Blackmagic DaVinci Resolve erreichen die Werkslüfter 43,5°C über der Raumtemperatur.

Derselbe Test wird mit den DeepCool MF120GT durchgeführt, die eine Drehzahl von rund 1900 RPM erreichen. Diese drei führen zu einer Lautstärke von 52 dB bei einem Temperatur-Delta von 43,8°C. Mit fast derselben Leistung sind diese Lüfter also tatsächlich merklich leiser als die Werkslüfter der 360-mm-AiO.

Ein weiterer Vergleich wurde mit den Noiseblocker NB-eLoop X B12-PS durchgeführt. Diese sind von der Verarbeitung auf Premium-Niveau, kosten aber auch pro Lüfter gerechnet knapp das Doppelte der DeepCool MF120GT. Bei den maximal erreichten 1600 RPM lag die Lautstärke nur bei 48 dB; das Temperatur-Delta lag bei 44,2°C.

Leistungsvergleich bei reduzierter Leistung

Beim Reduzieren auf 1200 Umdrehungen erreichen sowohl die Werkslüfter des AORUS Liquid Cooler 360 als auch die DeepCool MF120GT 45 dB und liegen damit im Test schon deutlich eher im angenehmen Bereich, aber hier gehen leistungsmäßig die DeepCool-Lüfter in Führung. Das Temperatur-Delta liegt nun bei 45,6°C gegenüber 46,1°C mit den Aorus-Lüftern. Die Noiseblocker NB-eLoop X ziehen in diesem Test vorbei mit einer etwas niedrigeren Lautstärke von 44 dB und einem besseren Temperatur-Delta von 45,1°C.

DeepCool MF120GT Test mit blauer RGB Beleuchtung
Die DeepCool MF120GT punkten sehr stark mit ihrem außergewöhnlichen Design.

Fazit

Klar, der Test zeigt, dass die DeepCool MF120GT weder die stärksten noch die leisesten Lüfter sind, die man bekommen kann. Insgesamt ist das Verhältnis aus Preis, Lautstärke und Leistung aber dennoch akzeptabel, wenn man nicht plant, sie auf voller Leistung laufen zu lassen. Außerdem darf man die herausstechende Optik nicht ignorieren. Oder auch das im Lieferumfang befindliche Zubehör, das den Einsatz in Systemen ermöglicht, die nativ keine RGB-Ansteuerung bieten. Eine uneingeschränkte Empfehlung können wir nicht aussprechen, aber insgesamt stechen die DeepCool MF120GT so aus der Masse heraus, dass sie sich für einige Systeme doch anbieten.

DeepCool MF120GT Bronze Award

DeepCool MF120GT

Verarbeitung
Ausstattung
Kühlleistung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

75/100

Die DeepCool MF120GT stechen optisch heraus und die Ausstattung ist sehr gut. Leider ist die Verarbeitung mäßig und die Lautstärke allenfalls durchschnittlich.

DeepCool MF120GT
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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