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Raijintek Mya RBW Rainbow im Test: adressierbare RGB-LEDs und gute Kühlung

Im Dezember 2018 hat Raijintek sein CPU-Kühler Round-Up um ein weiteres Produkt erweitert. Der neue CPU-Kühler hört auf den Namen MYA RBW und stellt einen normalen Tower-Kühler dar. Laut Hersteller zeichnet sich der MYA RBW besonders durch eine hohe Verarbeitungsqualität und Wärmeableitung aus. Letzteres soll durch wellenförmige Kühlkörperlamellen und optimierte Luftstörmungskanäle erreicht werden. Damit die Optik nicht zu kurz kommt, wurde der Kühler schwarz eloxiert und der Deckel mit einem digital adressierbaren RGB-Element ausgestattet. Ob sich die Investition in Höhe von Preis nicht verfügbar * lohnt und wie der Raijintek MYA RBW im Allgemeinen abschneidet, werden wir in diesem Review herausfinden.

Technische Details

Kühler-Spezifikationen

Maße (mit Lüfter) 130 x 163 x 86 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 925 g
Material Kupfer (Direct Contact Bodenplatte, Heatpipes), Aluminium (Lamellen)
Heatpipes 6x Ø 6 mm
Adressierbare LEDs 16pcs LED, 5V, 0.6A, 3W, 5V ADD-Anschluss
Kompatibilität AMD AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+
Kompatibilität Intel 775, 115x, 1366, 201X, 2066
Preis Preis nicht verfügbar *

Lüfter-Spezifikationen

Lüfter-Bezeichung Raijintek BDM12013S
Abmessungen 120 mm x 120 mm x 13 mm
Gewicht 81 g
Geschwindigkeit 200 ~ 1400 RPM
Lautstärke 28,43 dB(A) [Max.]
Fördervolumen 69,66 m³/h
Statischer Druck 0,67 mm H²O [Max.]
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Verpackung & Lieferumfang

Der MYA RBW kommt in einem verhältnismäßig kleinen Karton aus Pappe. Dieser ist bunt bedruckt und enthält jede Menge Informationen und Bilder über den Kühler und die mitgelieferten Lüfter. Diese Informationen sind nur in englischer Sprache verfasst.

Öffnet man die obere Lasche, trifft man zuerst auf ein dünnes Element aus Schaumstoff und die Einbauanleitung. Diese Anleitung ist zwar relativ klein, dafür aber in mehreren Sprachen und mit sehr großen und gut erkennbaren Bildern. Darunter versteckt sich direkt der Kühlkörper mit vorinstalliertem Lüfter bzw. RGB-Element. Daneben befindet sich zu guter Letzt noch eine Schachtel mit sämtlichem Montagezubehör, etwas Wärmeleitpaste und zwei zusätzlichen Lüfterklammern. Weiteres Zubehör, wie z. B. ein langer Schraubendreher zur Montage, liegt aber leider nicht bei.

Design & Verarbeitung

Optisch wirkt der Kühler durch die schwarz eloxierten Aluminium-Finnen und Heatpipes sehr schick. Der Kühlkörper besteht insgesamt aus 37 Aluminium-Lamellen und sechs 6-Millimeter Heatpipes aus Kupfer. Im Vergleich zu anderen Herstellern setzt Raijintek nicht auf eine vernickelte Bodenplatte sondern auf das Direct-Touch-Verfahren. Dazu wurden die Heatpipes plan geschliffen und liegen direkt auf dem Heatspreader der CPU auf. Insgesamt ist der Kühlkörper groß, wirkt aber nicht zu wuchtig. Außerdem ist der Kühlkörper asymmetrisch aufgebaut um die Kompatibilität zu höheren RAM-Modulen gewährleisten zu können.

Der mitgelieferte Lüfter ist vom Typ Raijintek BDM12013S und ist inklusive 4-pin PWM-Kabel komplett schwarz gehalten. Er dreht mit maximal 1400 Umdrehungen pro Minute und ist ein Slim-Lüfter mit einer Dicke von lediglich 13 Millimetern. Auch dadurch möchte Raijintek die RAM-Kompatibilität des MYA RBW verbessern.

Um die RGB-Beleuchtung zu realisieren, hat der Hersteller auf dem Kühler einen Deckel aus Kunststoff mit vier Schrauben befestigt. Schraubt man dieses Element ab, unterteilt sich dieses in eine schwarze Platte mit dem Raijintek-Logo und ein etwas dickeres, leicht transparentes Element. Dieses beherbergt zwei RGB-LED-Streifen die über einen 5V-RGB-Anschluss mit dem Mainboard verbunden werden können.

Die Verarbeitung und Lackierung des Raijintek MYA RBW sind gut. Nach einer Demontage des Lüfter konnte man am Rand aber Stellen erkennen wo die Eloxierung bereits etwas gelitten hat. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Macken durch die doch sehr straffen Halteklammern verursacht wurden.

Montage

Für das Review kommt ein Testsystem auf einem Benchtable zum Einsatz. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse auschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Auch wenn die Montage auf den Bildern der beigelegten Anleitung sehr einfach aussieht, so entpuppt diese sich in der Realität doch als recht aufwendig bzw. stellenweise sogar unnötig kompliziert. Aber beginnen wir am Anfang. Zur Befestigung des Kühlkörpers wird eine Universal-Backplate für alle Sockel verwendet. Diese verfügt über Schaumstoff und diverse Bohrungen. Als erstes müssen vier lange Schrauben durch die entsprechenden Löcher der Backplate gesteckt werden. Hier kam es direkt zur ersten kleineren Unterbrechung. Die Löcher im Schaumstoff sind so klein, dass man die langen Schrauben dort erst nach ein paar Anläufen durchgesteckt bekommt. Anschließend wird das Mainboard auf die Backplate gelegt und dann folgen vier Isolierscheiben und vier Abstandsbolzen. Diese verfügen leider über ein Gewinde und müssen mit unnötig hohem Aufwand und unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers fest angezogen werden.

Wurde das an allen vier Ecken durchgeführt, dann kann der Montagerahmen auf die Abstandsbolzen gelegt und mit vier weiteren Schrauben befestigt werden. Dann werden noch zwei Abstandshalter auf dem Montagerahmen angebracht damit auch nachher der Haltebügel vernünftig angeschraubt werden kann. Dieser Haltebügel ist nicht fest am Kühler montiert, sondern wird eingelegt und mit Hilfe von zwei Haltenasen lediglich arretiert. Nachdem etwas Wärmeleitpaste aufgetragen wurde, wird der Kühler auf die CPU gesetzt und der Haltebügel wird am Halterahmen verschraubt. Da sich eine dieser Schrauben direkt unter dem Kühlkörper befindet, war ein normaler Schraubendreher viel zu kurz um die Schrauben erreichen zu können. Warum der Hersteller hier nicht ein passendes Werkzeug dabei legt, ist uns ein Rätsel.

Am Ende wurde die Enttäuschung sogar noch etwas größer. Trotz fester Verschraubung aller Komponenten lässt sich der Kühlkörper immer noch leicht bewegen bzw. verdrehen. Raijintek sollte die Art und Weise der Montage definitiv nochmal überarbeiten. Gerade für Anfänger ist diese unnötig kompliziert. Da gibt es einige Hersteller die das deutlich eleganter gelöst haben.

Wo der MYA RBW keine Probleme haben dürfte, wäre bei Arbeitspeicherriegeln mit hohen Heatspreadern. Durch die asymmetrische Bauweise und den schmalen Lüfter dürfte es zumindest auf Mainboards mit vier Speicherbänken auf der rechten Seite zu keinen Kompatibilitätsproblemen kommen.

Beleuchtung

Im Vergleich zu anderen Kühlern aus dem eigenen Hause verzichtet Raijintek beim MYA RBW auf einen Lüfter mit RGB-LEDs und stattet stattdessen den Deckel des CPU-Kühler mit RGB-Elementen aus. Wie bereits vorher schon erwähnt wurde, handelt es sich bei diesem Aufsatz um zwei Elemente aus Kunststoff. Im unteren Element hat Raijintek zwei LED-Streifen mit jeweils 8 LEDs angebracht. Diese können über einen 3pin 5V-RGB-Header mit dem Mainboard verbunden und digital adressiert werden.

Lautstärke und Kühlleistung

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem MSI B350 PC Mate. Der Ryzen läuft auf Standard-Takt bei 1,1 Volt.

Um den Prozessor aufzuheizen, wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Dieser Test wurde in zwei verschiedenen Szenarien durchgeführt und anschließend mit den Werten des AMD Boxed Kühler (Wraith Spire) verglichen. Während der Temperaturmessungen hatte der Raum eine Temperatur von 21°C.

Kühler Betriebsszenario RPM Temperatur
AMD Wraith Spire, 3.2 Ghz, 1.1V 50% PWM 1600 rpm 53°C
AMD Wraith Spire, 3.2 Ghz, 1.1V 100% PWM 2600 rpm 47°C
Raijintek MYA RBW, 3.2 Ghz, 1.1V 50% PWM 1000 rpm 42°C
Raijintek MYA RBW, 3.2 Ghz, 1.1V 100% PWM 1500 rpm 39°C
Raijintek MYA RBW, 3.8 Ghz, 1.25V 50% PWM 1000 rpm 68°C
Raijintek MYA RBW, 3.8 Ghz, 1.25V 100% PWM 1500 rpm 61°C

Wie man in der Tabelle gut erkennen kann, stellt ein nicht übertakteter Ryzen 4 1400 für beide Kühler keine wirkliche Herausforderung dar. Mit 42°C unter Prime95-Last und lediglich 1000 rpm erreicht der MYA RBW einen sehr guten Wert. Zudem verrichtet er trotz des schmalen Lüfters seine Arbeit deutlich leiser als der Boxed-Kühler von AMD. Übertaktet man den Ryzen 5 1400 und lässt die Spannung im UEFi auf „Auto“, erhöht sich diese unter Vollast von 1,1V auf 1,25V. Auch da macht der CPU-Kühler bei Vollast mit 68°C noch eine gute Figur. Mit Blick auf die gebotene Kühlleistung braucht sich der Raijintek MYA RBW also nicht verstecken.

Fazit zum Raijintek MYA RBW Test

Der Raijintek MYA RBW ist ein performanter CPU-Kühler mit einer schicken Optik und RGB-Beleuchtung. Zu diesen positiven Features kommen noch die hohe RAM-Kompatbilität durch den asymmetrischen Aufbau, der leise Lüfter und die gute Verarbeitung des Kühlkörpers.

Was uns weniger beeindruckt hat ist das Montagesystem und die Tatsache, dass kein Montagewerkzeug beigelegt wurde. Die Montage ist insgesamt einfach zu umständlich, ohne Schraubendreher mit einem langen Schaft kaum machbar und wirkt am Ende nicht mal richtig solide. Bedenkt man zudem, dass der Kühler satte Preis nicht verfügbar * kostet, erscheint dass für das gebotene Gesamtpaket doch etwas hoch. Die Konkurrenz bietet RGB-fähige CPU-Kühler bereits ab 30 € an. Um Erfolg zu haben muss Raijintek also entweder den Preis reduzieren oder die Montage verbessern und vor allem ein passendes Werkzeug beilegen.


Raijintek Mya RBW Rainbow

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Performanter CPU-Kühler mit schicker Optik und RGB, aber mit Schwächen bei der Montage.

Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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