PC-Komponenten

DeepCool Mystique 240 Test – Schlichte AiO-Wasserkühlung mit Display

Hinter dem Namen DeepCool verbirgt sich ein chinesischer Hersteller von PC-Komponenten. Gegründet wurde DeepCool 1996 in Peking. Zum Produktportfolio des Herstellers gehören unter anderem Gehäuse sowie CPU-Kühler und Kompaktwasserkühlungen. Was DeepCool bisher nicht im Portfolio hatte, waren jedoch Kompaktwasserkühlungen mit Display in der Pumpeneinheit, die derzeit absolut im Trend liegen. Das hat sich im Februar 2024 geändert, denn da hat der Hersteller die neue Serie Mystique vorgestellt, die es sowohl mit einem 360-mm als auch 240-mm-Radiator gibt. Wir nehmen in diesem Test die DeepCool Mystique 240 einmal genauer unter die Lupe und schauen, ob die Kompaktwasserkühlung sowohl optisch als auch leistungstechnisch überzeugen kann.

DeepCool Mystique 240 Test: Technische Details

Allgemeine Spezifikationen
Gewicht 1543 g
Kompatibilität AMD AM5 / AM4
Kompatibilität Intel LGA 115X / 1200 / 1700
Kühlleistung
N/A
Preis
€ 149,90 *
 
Radiator-Spezifikationen
Typ Gelöteter Radiator
Abmessungen (L x B x H) 282 x 120 x 27 mm
Material Aluminiumlegierung (schwarz lackiert)
 
Lüfter-Spezifikationen
Lüfteranzahl 2
Lüfter-Bezeichnung DeepCool FT12 SE FDB
Lagertyp hydrodynamisches Gleitlager (FDB)
Abmessungen (L x B x H) 120 x 120 x 25 mm
Lüfterdrehzahl 500 ~ 2150 U/min ± 10 %
Max. Geräuschentwicklung 36,49 db(A)
Max. Volumenstrom 123,09 m³/h
Max. Luftdruck 4,32 mm H2O
Nennspannung (Lüfter) 12 V
Nennstrom (Lüfter) 0,3 A
Nennleistung (Lüfter) 3,6 W
Lüfteranschluss 4-Pin PWM
Lüfter-Kabellänge 120 mm (Lüfter), 520 mm (Lüfter)
 
Pumpen-Spezifikationen
Abmessungen (BxTxH) 93 x 77 x 66 mm
Kühlplattenmaterial Kupfer
Pumpendrehzahl 3400 U/min ± 10 %
Max. Geräuschentwicklung 21 db(A)
Nennspannung (Pumpe) 12 V
Nennspannung (LEDs) 5 V
Nennstrom (Pumpe) 0,28 A
Nennstrom (LEDs) 0,49 A
Nennleistung (Pumpe) 3,36 W
Nennleistung (LEDs) 2,45 W
Pumpenanschluss 3-Pin
LED-Anschluss 3-Pin (5V-D-coded-G)
Display-Anschluss SATA-Strom + interner USB 2.0
Schlauchlänge
410 mm
Besonderheiten 2.83 inch 480×640 TFT LCD

Verpackung & Lieferumfang

Auch wenn die DeepCool Mystique 240 optisch einige Neuerungen mitbringt, bleibt die Verpackung unverändert unspektakulär. Der Karton aus Pappe ist braun und wurde mit wenigen farbigen Akzenten bedruckt. Ein Bild der Kompaktwasserkühlung, die technischen Daten sowie alle wichtigen Features platziert der Hersteller auf einer Banderole, die einfach abgeschoben werden kann.

In der geöffneten Verpackung trifft man zunächst auf viel Schaumstoff sowie eine Schachtel aus Pappe. Diese sorgt, zusammen mit einer Kunststofffolie und weiterem Schaumstoff, für einen guten Schutz des Radiators. Unterhalb des Radiators finden wir eine weitere Schachtel, die das gesamte Montagezubehör beinhaltet. Dazu gehören alle notwendigen Schrauben, Abstandshalter, eine Backplate aus Metall, ein Verlängerungskabel für die Lüfter sowie eine Montageanleitung.

Design & Verarbeitung

Optisch gibt es zwischen dem Radiator der DeepCool LS520S Zero Dark und dem Radiator des Mystique 240 keinen Unterschied. Auch der Radiator der Mystique 240 besteht aus einem schwarz lackierten Aluminium, ist 27 Millimeter dick und verfügt weder über Schriftzüge noch über andere farbige Akzente oder eine Beleuchtung. Am hinteren Ende erkennen wir zudem noch ein Ventil, welches dem Druckausgleich dienen und somit die Lebensdauer der Kompaktwasserkühlung verlängern soll.

Die Wasserleitungen verfügen über schwarze, textilummantelte Schläuche, die mit jeweils 410 Millimeter durchschnittlich lang sind. In Verbindung mit den drehbaren Gelenken am Pumpenblock sollte dadurch eine flexible Positionierung im Gehäuse möglich sein. Da sowohl am Radiator als auch an den drehbaren Gelenken des Pumpenblocks die Schläuche durch Stahlmuffen festgepresst wurden, ist diese Kompaktwasserkühlung nicht erweiter- oder auffüllbar.

Optischer Mittelpunkt ist bei der Mystique 240 der Pumpenblock. Im ausgeschalteten Zustand ist der Block jedoch sehr schlicht gehalten und es dominieren die Farben Schwarz und Silber bzw. Grau. Lediglich die flache, leicht spiegelnde Oberfläche an der Oberseite lässt mehr erahnen. Mehr dazu aber in einem späteren Kapitel. Die Pumpe selbst verfügt über eine Kupferplatte am Boden, auf der ab Werk bereits Wärmeleitpaste aufgetragen wurde. Außerdem gibt DeepCool für die Pumpe eine Geschwindigkeit von 3400 Umdrehungen pro Minute an und die Steuerung erfolgt mittels 3-Pin-Anschluss über das Mainboard.

Bei den zwei Lüftern vom Typ DeepCool FT12 SE FDB wird es hingegen wieder sehr schlicht. Sowohl der Rahmen als auch die 9-blättrigen Rotoren bestehen aus einem schwarzen Kunststoff und auch die Gummielemente in den Ecken sind dunkel gestaltet. Die Abmessungen belaufen sich auf 120x120x25 Millimeter und der Anschluss am Mainboard erfolgt über ein sehr kurzen PWM-Anschluss mit entsprechender Y-Weiche und einer großzügig dimensionierten Kabelverlängerung. DeepCool gibt für die Lüfter einen Drehzahlbereich zwischen 500 und 2150 Umdrehungen pro Minute an.

Die DeepCool Mystique 240 bringt mit Radiator, Lüfter und Pumpe ein Gesamtgewicht von 1543 Gramm auf die Waage. Das ist für eine Kompaktwasserkühlung mit 240-mm-Radiator ein typisches Gewicht und auch die Abmessungen bzw. vor allem die Gesamttiefe liegen für Radiator und Lüfter mit 52 Millimetern im absoluten Durchschnitt. Das Gesamtdesign ist trotz Display und ARGB eher schlicht gehalten und dürfte optisch fast in jedes System passen.

DeepCool Mystique 240 Test: Montage

Für das Review kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Auch bei der Mystique 240 setzt DeepCool auf ein bewährtes Montagesystem, welches ebenfalls bei anderen Kompaktwasserkühlungen des Herstellers bereits zum Einsatz kam. Das bedeutet bei einem AMD-Sockel zunächst die Entfernung der Kunststoffbügel des AMD-Retentionmoduls. In die verbliebene Backplate werden dann vier Abstandshalter mit Gewinde eingeschraubt.

Als nächstes folgt die Vorbereitung des Pumpenblocks, indem an diesen zwei Montagebügel von unten angeschraubt werden. Die Orientierung ist theoretisch in 90-Grad-Schritten möglich. Anschließend wird der Pumpenblock auf die CPU gestellt und mit vier Rändelschrauben festgeschraubt. Die Wärmeleitpaste ist bei der Mystique 240 bereits voraufgetragen. Im letzten Schritt wird der Radiator inklusive Lüfter im Gehäuse montiert.

Die Montage gestaltete sich sehr unkompliziert und sollte auch für Anfänger keine große Herausforderung darstellen. Alle Tütchen für die Schrauben und Abstandshalter sind klar beschriftet und auch die Wärmeleitpaste muss nicht manuell aufgetragen werden. Bei Fragen oder Problemen sollte die klar strukturierte Montageanleitung schnell Abhilfe schaffen können.

Kühlleistung und Lautstärke

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft auf 3.8 GHz bei 1,175V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 30 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei ca. 20 °C.

wdt_ID CPU-Kühler Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)
123 Thermaltake TH280 V2 ARGB 46,60 45,90 550 1.200 1.800 680 2.100 3.200
124 Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB 50,40 46,50 560 1.340 2.270 1.965 6.620 10.230
125 be quiet! Pure Loop 2 240mm 50,70 46,70 800 1.070 2.080 4.150 4.700 5.530
126 Alpenföhn Panorama 2 76,00 66,80 450 1.450 2.720
127 Alpenföhn Brocken 4 53,60 49,60 410 870 1.610
128 AMD Wraith Stealth 95,00 76,00 800 1.430 2.630
129 Corsair A115 49,40 46,90 190 920 1.560
130 Thermalright Peerless Assassin 120 SE 49,50 47,50 350 1.050 1.680
131 Thermalright Assassin X 120 SE 53,60 50,60 340 1.070 1.690
132 DeepCool Assassin IV (Silent) 51,40 48,70 500 860 1.330
CPU-Kühler Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)

Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystem bei Volllast maximal 47,10 °C (bei 50% PWM Lüfter und 12V Pumpe) bzw. 45,40 °C (bei 100% PWM Lüfter und 12V Pumpe). Damit liegt sie auf dem gleichen Level wie die bereits getestete DeepCool LS520S Zero Dark und somit sehr weit vorne im Testfeld. An der erbrachten Kühlleistung gibt es also absolut nichts auszusetzen.

Wie aber bereits bei der LS520S Zero Dark kommt auch die Mystique 240 mit zwei Nachteilen daher. Die Lüfter sind bei voller Drehzahl (2150 rpm) als laut zu bezeichnen und selbst die Minimaldrehzahl liegt mit 600 Umdrehungen recht hoch. Viel größer ist aber erneut das Problem mit der Pumpe. Diese kann nur mit einer Betriebsspannung von 12V und somit nur bei Drehzahl betrieben werden. Das führt zu einem deutlich hörbaren Summen bzw. Brummen. Für Silent-Liebhaber ist die Mystique 240 aufgrund von Lüftern und Pumpe also definitiv nichts.

DeepCool Mystique 240 Test: Das Display und ARGB

Wie bereits erwähnt, verfügt die DeepCool Mystique 240 Test über ein 2,83″ großes LCD mit einer Auflösung von 480×640 Pixeln. Über die Windows-Applikation DeepCool DeepCreative können auf dem Display dann Informationen wie z. B. die CPU-Temperatur oder CPU-Auslastung bzw. generell Bilder sowie GIFs angezeigt werden. Die Software ist übersichtlich gestaltet und die Darstellung auf dem Display sieht gut aus. Zudem orientiert sich das Display auf Basis eines eingebauten Gyroskops immer korrekt. Damit dieses aber überhaupt angesprochen werden kann, benötigt man neben der Software noch einen freien USB 2.0 Header auf dem Mainboard sowie einen freien SATA-Stromstecker am Netzteil.

Außerdem verfügt der Pumpenblock über zwei nach unten gerichtete ARGB-Elemente, die über das Mainboard angesteuert werden können und für eine indirekte Beleuchtung sorgen. Die Ansteuerung erfolgt über einen 3-Pin-5V-ARGB-Stecker. Um den Anschluss an einem Mainboard mit wenigen Anschlüssen zu erleichtern, verfügt das Kabel zudem über einen Splitter für das ARGB-Signal. Abschließend noch ein paar Impressionen der aktivierten Beleuchtung.

Fazit zum DeepCool Mystique 240 Test

Kommen wir nun zum Fazit dieses Tests. Die DeepCool Mystique 240 ist eine interessante Kompaktwasserkühlung, die einige positive aber auch negative Aspekte mit sich bringt. Überzeugen konnte uns die Mystique 240 besonders in den Bereichen Kühlleistung und Montage. Trotz eines 240-mm-Radiators lässt die Kompaktwasserkühlung einige Konkurrenten mit 360-mm-Radiator hinter sich. Weiterhin gestaltet sich die Montage aufgrund eines durchdachten Montagesystems bzw. voraufgetragener Wärmeleitpaste sehr einfach. Ebenfalls positiv empfanden wir die generelle Verarbeitungsqualität sowie die Implementierung des Displays bzw. der indirekten ARGB-Beleuchtung. Beides wirkt nicht übertrieben und stört die ansonsten sehr schlichte Optik nicht.

Die Anzahl der negativen Aspekte ist zwar begrenzt, dafür wiegen diese aber umso mehr. So sind die vorinstallierten Lüfter bei voller Drehzahl laut und auch bei einer Minimaldrehzahl von 600 Umdrehungen pro Minute könnten die Lüfter für empfindliche Ohren bereits wahrnehmbar sein. Viel schlimmer ist aber, dass DeepCool auch bei der Mystique 240 eine Pumpe zum Einsatz bringt, die nur mit einer Spannung von 12V betrieben werden kann und somit immer mit voller Drehzahl läuft. Dadurch ist ein dauerhaftes Brummen bzw. Summen hörbar, wodurch die DeepCool Mystique 240 für Silent-Liebhaber schnell uninteressant werden dürfte.

Mit € 149,90 * kostet die DeepCool Mystique 240 zudem circa €60 mehr als die LS520S Zero Dark, die in unserem Review eine nahezu identische Kühlleistung zeigte. Ob das Display und die ARGB-Beleuchtung den Aufpreis wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Kurz und knackig kann man zur DeepCool Mystique 240 aber sagen: Kühlung und Optik sind Top, die Lautstärke leider ein Flop.

DeepCool Mystique 240

Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die DeepCool Mystique 240 ist leistungsstark, optisch ansprechend und durch das Display hervorragend personalisierbar. Zudem lässt sie sich einfach montieren. Sowohl die Lautstärke der Lüfter als auch die nicht steuerbare Pumpe machen die Mystique 240 für Silent-Liebhaber aber leider ungeeignet.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Hinter dem Namen DeepCool verbirgt sich ein chinesischer Hersteller von PC-Komponenten. Gegründet wurde DeepCool 1996 in Peking. Zum Produktportfolio des Herstellers gehören unter anderem Gehäuse sowie CPU-Kühler und Kompaktwasserkühlungen. Was DeepCool bisher nicht im Portfolio hatte, waren jedoch Kompaktwasserkühlungen mit Display in der Pumpeneinheit, die derzeit absolut im Trend liegen. Das hat sich im Februar 2024 geändert, denn da hat der Hersteller die neue Serie Mystique vorgestellt, die es sowohl mit einem 360-mm als auch 240-mm-Radiator gibt. Wir nehmen in diesem Test die DeepCool Mystique 240 einmal genauer unter die Lupe und schauen, ob die Kompaktwasserkühlung sowohl optisch als auch … (Weiterlesen...)

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