Mit „Alseye“ positioniert sich Inter-Tech in der Budget-orientierten Sparte der PC-Komponenten. Neben einigen Lüftern, werden auch AiO-Wasserkühlungen vertrieben – zu einem sehr starken Preis. Die Alseye H-Serie gehört zu den günstigsten Wasserkühlungen auf dem Markt. Ob man den niedrigen Preis spürt oder ob die Wasserkühlungen zu den Geheimtipps gehören, erfahrt ihr hier im Test.
Spezifikationen
Alseye H240 | Alseye H360 | |
Sockelkompatibilität | Intel: LGA 2011, 2066, 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 1366 AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, AM4 |
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Pumpe | 3-Pin, 12V, 2600 U/Min, Keramiklager, RGB-beleuchtet (statisch) | |
Schläuche | 300 mm, nylonummantelt | |
Radiator | 120x275x27 mm Aluminium |
120x393x27 mm Aluminium |
Lüfter | 120 x 120 x 26 mm (L x B x H) 800-2,000 RPM 13,5-35,2 dBA 16 Rainbow-LEDs (statisch) 4-pin PWM |
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Garantie | 24 Monate | |
Preis | € 129,00 * | Preis nicht verfügbar * |
Lieferumfang und Verarbeitung
Neben der Wasserkühlung befindet sich einiges an Montagematerial, Wärmeleitpaste, zwei (H240) bzw. drei (H360) RGB-Lüfter, ein PWM-Splitter und eine Anleitung im Karton. Auf dem CPU-Block ist keine Wärmeleitpaste voraufgetragen. Dieser ist durch eine aufgeklebte Folie vor Kratzern oder sonstigen Beschädigungen geschützt.
Bei der Verarbeitung gibt es grundlegend nichts zu meckern. Der Radiator ist sauber verarbeitet, auch am Pumpenblock sucht man Fehler vergebens. Einzig die Materialwahl in Verbindung mit der Optik des Pumpeblocks machen einen etwas günstigeren Eindruck – dies wird vermutlich nicht jeder so sehen. Die Lüfter machen einen sehr soliden Eindruck – verwindungssteif, schöne Beleuchtung und es sind keine Mängel vorzufinden.
Der einzige verarbeitungstechnische Kritikpunkt sind die Schläuche – beim Biegen wellt sich die Ummantelung. Dies hat zwar keinen Einfluss auf die Performance oder Funktionalität, ist aber doch etwas unschön.
Montage und Funktionalität
Die Montage ist schaffbar, wirklich einfach ist jedoch anders. Man steckt zuerst Schrauben in ungekennzeichnete Löcher durch die beiliegende Backplate, dann folgt eine Unterlegscheibe. Dieses Konstrukt schiebt man durch die Montagelöcher im Mainboard, dann erneut eine Unterlegscheibe. Anschließend wird dies durch eine Sechskantmutter fixiert. Darauf folgt dann der CPU-Block, eine Unterlegscheibe und eine Schraube mit Federung. Vermutlich kann man dem ganzen schlecht folgen, daher ein Bild aus der Anleitung – aber auch mit diesem braucht man einen Moment.
Ist der Einbau geschafft, hat man die größte Hürde hinter sich. Eine RGB-Konfiguration entfällt, die Lüfter und der Pumpenkopf leuchten statisch. Auch dieser Punkt ist Geschmackssache, wir fanden es aber durchaus ansprechend und sind froh, dass hier kein aggressives RGB-Geblinke genutzt wurde. So ist es schlicht und schön – leider jedoch auf dem AM4-Sockel nicht richtig ausgerichtet. Durch die Orientierung der Löcher bleibt einem nichts anderes übrig, als den Schriftzug auf der Pumpe um 90° versetzt anzuschauen.
Somit fehlt jedoch leider auch die Möglichkeit, die LEDs zu deaktivieren. Wer hier etwas schlichteres möchte, sollte zur MAX-Version greifen. Ebenfalls gibt es hier einen kleinen Auslesefehler der Pumpe – diese gibt an, mit etwa 6500 U/Min zu laufen – laut Spezifikationen sollten es max 2600 U/Min sein. Die Schläuche sind mit etwa 30 cm in Ordnung – es sollte in nahezu jedes Gehäuse passen.
Leistung
Um es vorweg zu nehmen – die AiOs schlagen sich sehr gut! Zwar verlieren sie im Test knapp gegen die NZXT Kraken X73, diese spielt jedoch preislich auch in einer anderen Liga. Dafür schlagen sie sich gegen Luftkühlungen sehr gut und sollten sich auch gegen andere Wasserkühlungen zeigen können.
Das Testystem besteht aus einem Ryzen 5 3600, der auf einem MSI X570-A Pro thront. Das Ganze wird mit 16 GB RAM und einer GIGABYTE RX 5600 XT GAMING OC in einem Fractal Design Define 7 verbaut. Für eine gute Gehäusebelüftung wurde durch einige Wing Boost 3 ARGB gesorgt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde überall identische Wärmeleitpaste genutzt – in diesem Fall die Arctic MX-4.
Das Testszenario ist eine hohe CPU-Last durch Prime95 mit den „In-Place FFTs“ – durch diese ist die Last auch konstant und gibt uns vergleichbare Werte aus. Vorab sei zu sagen, dass die 3000er-Serie von Ryzen in dem Szenario trotz Wasserkühlung recht heiß wird. Dies ist der 7-nm-Technologie und den daraus resultierenden Hotspots auf dem Heatspreader geschuldet. Im normalen Gamingbetrieb ist die CPU natürlich deutlich kühler – auch bei niedrigen Drehzahlen. An diesem Testszenario kann man jedoch sehen, wie potent die Kühler sind. Um die Testumgebung vergleichbar zu halten, läuft die CPU mit einem manuellen OC auf 4,1 GHz @1,3V.
Auffällig ist hier, wie deutlich sich H360 von der H240 absetzt – Wer den Platz hat und die Lüfter etwas langsamer drehen lassen möchte, wird hiermit mehr Spaß haben.
Die Pumpe blubbert kurz, wenn man den PC startet, gibt aber sonst nur ein sehr leises Brummen von sich. Generell lässt sich sagen, dass die AiO zwar nicht zu den leisesten CPU-Kühlungen gehört, jedoch von uns nicht als störend empfunden wird. Der Luftstrom der Lüfter wird ab etwa 50% RPM hörbar, dies ist jedoch unvermeidbar und absolut im Rahmen.
Fazit
Die H240 und H360 sind Wasserkühlungen, die sich definitiv sehen lassen können! Zwar macht sich der Preis an einigen Ecken bemerkbar – wellige Sleeves, verhältnismäßig aufwendige Montage, keine RGB-Steuerung, Auslesefehler bei der Pumpe – aber das sind alles kleine Aspekte, die das Produkt als solches nicht ruinieren. Gerade zum aktuellen Preis ist es ein durchaus gelungenes Produkt mit einer guten Leistung und akzeptablen Lautstärke.
Die H360 ist aktuell nur knapp 10€ teurer als die H240 – wer den Platz im Gehäuse hat, sollte zu dieser greifen. Die Mehrleistung ist durchaus spürbar – entweder über die Temperatur oder die Lautstärke.
Inter-Tech Alseye H240/H360
Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
83/100
Schöne und günstige RGB-Wasserkühlung mit guter Leistung.