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Liquid Freezer II 240 RGB im Test – Arctics AiO-Klassiker nun mit RGB erhältlich

Schon 2019 veröffentlichte Arctic den Liquid Freezer II, welcher in unserem damaligen Test mit niedrigen Temperaturen bei geringer Lautstärke und einem günstigen Preis überzeugen konnte und sich so den Gold-Award sicherte. Auch heute noch erfreut sich der Liquid Freezer II auf Grund dieser Eigenschaften an hoher Beliebtheit. Etwas mehr als 1,5 Jahre später erweitert Arctic das AiO-Sortiment um RGB– und ARGB-Versionen. Beide Versionen sind ab sofort erhältlich.

Wir haben den Liquid Freezer II 240 in der RGB-Version vor uns. Ob die AiO an den Erfolg des Originals anknüpfen kann, klären wir im folgenden Test.

Spezifikationen

Modell Liquid Freezer II 240 RGB
Abmessungen Radiator ( H x B x T) 277 x 120 x 38 mm (ohne Lüfter)

277 x 120 x 63 mm (mit Lüftern)

Kompatible Sockel Intel LGA 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 2011, 2011-3, 2066

AMD AM4

Lüfter
Typ 2x 120 mm (P12 PWM PST RGB)
Drehzahl 0 – 1800 U/min
Statischer Druck max. 1,85 mmH₂O
Volumenstrom 48,8 CFM / 82,91 m³/h
Lautstärke n. a.
Anschluss 4-Pin PWM, 4-Pin RGB
Pumpe 
Geschwindigkeit 800 – 2000 U/min
regulierbar ja
Bodenplatte Kupfer
Maße 98 x 78 x 53 mm
Schlauchlänge 450 mm
Besonderheiten RGB-Lüfter, VRM-Lüfter (40mm, 1000-3000 U/min), integriertes Kabelmanagement
Garantie 6 Jahre
Preis € 19,49 *

Lieferumfang

Der Liquid Freezer II 240 RGB kommt in einem sehr kompakten schwarzen Karton, auf dem die altbekannte AiO gut erkennbar ist, nun aber mit RGB-Lüftern. Neben den kompatiblen RGB-Programmen der einzelnen Hersteller wirbt man auch mit der erst vor kurzem, von 2 auf 6 Jahre, verlängerten Garantie. Damit liegt man weit über dem, was andere Hersteller, in der selben und auch größtenteils in höheren Preisklassen, bieten. Auf der Rückseite des Kartons finden wir noch ein paar weitere Infos und Details der AiO.

Das Innere des Kartons ist sehr übersichtlich. Dies liegt vor allem auch daran, dass die Lüfter bereits am Radiator montiert sind. Neben der Wasserkühlung selbst finden wir hier nur einen kleinen Pappkarton, in dem zwei Tüten mit dem zur Montage benötigten Material und der Wärmeleitpaste sind. Bei der Wärmeleitpaste setzt man nun auf eine 0,8g Tube der ebenfalls erst in diesem Jahr vorgestellten Arctic MX-5. Auf eine gedruckte Anleitung verzichtet man, stattdessen verweist man mittels QR-Code auf eine animierte Anleitung, die online zur Verfügung steht.

Design und Verarbeitung

Die Optik entspricht, von den Lüftern abgesehen, der der normalen Liquid Freezer II, das Design ist damit also weiterhin eher schlicht und unauffällig. Die Pumpe, bei der man weiterhin auf eine Eigenentwicklung setzt, und der Radiator sind komplett schwarz. Die Schläuche sind es, von den hellgrauen Streifen abgesehen, ebenfalls. An den Anschlussstellen der Schläuche setzt man auf silberne Verschlüsse.

Auffälligkeiten der AiO bleiben weiterhin der im Durchmesser 40 mm große VRM-Lüfter am Kühlerblock und die Dicke des Radiators. Dieser ist mit 38 mm deutlich größer als bei den meisten AiOs. Der dickere Radiator ermöglicht es mehr Wasser im Kreislauf zu verwenden und erhöht die Oberfläche, womit ein besserer Wärmeaustausch zwischen Radiator und Lüfter ermöglicht wird.

Eine weitere Besonderheit stellt das Kabelmanagement dar. Während normalerweise Pumpe und Lüfter voneinander getrennt angeschlossen werden und somit auch zwei Anschlüsse auf dem Mainboard benötigen, wird das Kabel der Lüfter hier unter der Ummantelung der Schläuche durchgeführt und alles zusammen mit einem Kabel angeschlossen. Dies beinhaltet auch den VRM-Lüfter. Auch untereinander sind die Lüfter bereits verbunden und die Kabel gut versteckt. Ein weiteres Kabel ist für den RGB-Anschluss des Mainboards.

Bei den Lüftern setzt man nun auf die neuen P12 PWM PST RGB- bzw. ARGB-Lüfter. Je nachdem welche RGB-Effekte ihr realisieren wollt, müsst ihr euch hier für ein Modell entscheiden. Die RGB-Variante, die auch wir hier im Test haben, ermöglicht euch die Darstellung einer Farbe. Mehrere verschiedene Farben sind zeitgleich nicht möglich. Natürlich sind auch Effekte, wie z.B. Rainbow, möglich, dafür werden aber nacheinander verschiedene Farben dargestellt. Angeschlossen werden die Lüfter über einen 12V-RGB-Stecker mit 4 Pins.

Benötigt ihr mehr Möglichkeiten, verschiedene Farben gleichzeitig und damit auch klar erkennbare Übergänge oder Verläufe, dann ist das ARGB-Modell die richtige Wahl für euch. Bei dieser wird ein 5V-RGB-Stecker mit 3 Pins benutzt. Davon ab sind die beiden Lüfter identisch. Anti-Vibrationspads sind ebenfalls angebracht, womit es hier nichts zu beanstanden gibt.

Die Verarbeitung ist grundsätzlich sehr gut. Mängel oder scharfe Kanten sind uns nicht aufgefallen, die Ummantelung der Schläuche ist zudem qualitativ hochwertig.

Montage

Das Montagematerial für alle aktuell geläufigen Sockel befindet sich im Lieferumfang. Wie anfangs angesprochen liegt keine gedruckte Anleitung bei. Ein QR-Code befindet sich auf der Verpackung, scannt man diesen nun, dann gelangt man zur Support-Seite inklusive Anleitung. Die Anleitung selbst ist gut verständlich.

Da die Lüfter bereits mit dem Radiator verbunden sind, fällt dieser sonst übliche Schritt weg und wir können diesen direkt am Gehäuse befestigen. Danach befestigen wir die Backplate. Da diese mit Hilfe von Schrauben befestigt wird, ist so kein Verrutschen oder Herausrutschen von Kleinteilen möglich. Anschließend tragen wir einen kleinen Klecks MX-5-Wärmeleitpaste auf, legen den Kühlkörper auf und schrauben ihn fest. Insgesamt gestaltet sich die Montage sehr schnell und einfach.

Kühlleistung und Lautstärke

Für den Vergleich der Kühlleistung haben wir den Liquid Freezer II 240 RGB mit dem Intel Boxed-Kühler verglichen. Für realistische und optimale Bedingungen wurden beide Kühler im Fractal Define 7 getestet. Die restliche Hardware war identisch und die Drehzahl der Gehäuselüfter fest eingestellt. Die Raumtemperatur lag in beiden Tests bei 21 °C.

Um die CPU maximal auszulasten, benutzen wir Prime95. Während des dreißigminütigen Stresstests zeichneten wir die Höchsttemperaturen auf. Weiterhin beobachteten wir den Temperaturverlauf um Auslesefehler der Sensoren zu vermeiden.

Unser Testsystem:

In unserem Stresstest haben wir den Liquid Freezer II 240 RGB einmal mit einer Lüfterdrehzahl von 50%, und einmal mit der maximalen Lüfterdrehzahl getestet. Hier muss man beachten, dass nicht nur die Lüfter, sondern ebenfalls die Pumpe heruntergeregelt wird, was sich negativ auf die Temperatur auswirkt, aber die Lautstärke weiter verringert. Da der Boxed-Kühler nicht ausreichend performant ist, haben wir diesen nur mit maximaler Drehzahl getestet.

Kühler Temperatur
Intel Boxed (100%) 68 °C
Arctic Liquid Freezer II 240 RGB (50%) 63°C
Arctic Liquid Freezer II 240 RGB (100%) 56°C

Während wir mit dem Boxed-Kühler Temperaturen von bis zu 68°C erreichen, liegen wir mit dem Liquid Freezer II RGB bei 50% 5°C darunter, bei 100% sind es 12°C Differenz.

Der Unterschied scheint mit der 50%-Einstellung zwar relativ gering zu sein, allerdings müssen wir beachten, dass der Boxed-Kühler unangenehm laut ist und der Freezer II RGB in dieser Einstellung extrem leise. Während bei vielen AiOs die heruntergeregelten Lüfter zwar sehr leise sind, aber dann die Pumpe gut hörbar ist, hören wir die Pumpe hier nicht heraus. Bei maximaler Drehzahl sind die Lüfter gut hörbar, die Lautstärke ist ist aber auch nicht besonders hoch.

Abschließend können wir sagen, dass der Liquid Freezer II RGB mit einer hohen Kühlleistung überzeugt, aber auch sehr leise sein kann, womit sich die AiO passend für alle Vorlieben regeln lässt. Als kleinen Nachteil des Kabelmanagements erweist sich hier allerdings, dass Pumpe und Lüfter nicht unabhängig voneinander gesteuert werden können, womit noch ein wenig weitere Optimierung möglich wäre.

Fazit

Auch die RGB-Version des Liquid Freezer II 240 hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Kühlleistung und Lautstärke können im Test überzeugen, ebenso die selbst entwickelte Pumpe, die heruntergeregelt nur von Nahem zu hören ist. Der kleine VRM-Lüfter leistet seine Arbeit sehr gut und leise und auch die neuen 120-mm-Lüfter mit RGB wissen zu gefallen. Beim Kabelmanagement sind wir etwas zwiegespalten. Einerseits ist dieses sehr praktisch, hat aber auch kleine Nachteile.

Arctic verzichtet bewusst auf technische Spielereien, wie aufwändige Beleuchtung, Display und anderes, was sich positiv auf den Preis auswirkt. In seiner Preisklasse gehört der Liquid Freezer II RGB wohl zu den besten AiOs und bietet zudem eine regelbare Pumpe und 6 Jahre Garantie, was ihn von der Konkurrenz unterscheidet. Wer auf der Suche nach einer sehr guten, sehr leisen, trotzdem aber auch günstigen AiO mit RGB-Lüftern ist, der kann hier ohne Bedenken zuschlagen.

Arctic Liquid Freezer II 240 RGB

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Sehr gute und leise AiO, bei der sich Arctic auf das wesentliche konzentriert. Vor allem auf Grund des fast perfekten Preis-Leistungs-Verhältnisses für sehr viele einen Blick wert.

Philipp Schneider

Ich bin Philipp, interessiere mich schon immer sehr für Technik, bastele gerne an PCs herum und mag es einfach neues zu testen. Aktuell beschäftigen mich neben PCs und Hardware vor allem Themen wie Smart Home und Smartphones, aber auch Heimkino, Konsolen und Gaming. Neben Technik interessiere ich mich vor allem fürs Reisen und Sport.

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