PC-Komponenten

Montech AIR 1000 Lite – Luftiger und schlichter Midi-Tower im Test

Hinter dem Namen Montech versteckt sich ein, in Deutschland noch recht unbekannter, Hersteller von PC-Komponenten. Montech wurde 2016 gegründet und ist eine Tochterfirma der Hardware-Distributionsgesellschaft TELON TECHNOLOGY CO., LTD. Hauptziele bei der Gründung war die Entwicklung von PC-Komponenten die durch Qualität, funktionales Design und einen angemessenen Preis überzeugen sollen. Zum Portfolio des Herstellers gehören PC-Gehäuse, Netzteile, CPU-Kühler und Gaming-Peripherie.

Im September 2021 hat Montech mit der AIR 1000 Serie drei neue Gehäuse vorgestellt. Neben den Varianten „Premium“ (Tempered Glass, RGB) und „Silent“ (Geräuschdämmung) gibt es dann noch die günstigste Version „Lite“, welche wir in diesem Review genauer unter die Lupe nehmen werden. Montech wirbt mit einer hochwertigen Verarbeitung und einem optimalen Airflow, welcher durch ein Frontpanel aus Mesh erreicht werden soll. Weiterhin gehören eine hohe Hardware-Kompatibilität, einfach entfernbare Staubfilter, drei vorinstallierte Gehäuselüfter und ein Seitenfenster aus Tempered Glass zu den nennenswerten Features. Preislich veranschlagt Montech für das AIR 1000 Lite einen Kaufpreis von €59,90 (UVP). Ob dieser Midi-Tower sein Geld wert ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Montech AIR 1000 Lite
Gehäuse Typ: ATX
Abmessungen: 220 mm (B) x 495 mm (H) x 416 mm (T)
Gewicht: 6,72 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0 Typ-A, 1x USB 2.0 Typ-A, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 4x 2,5″ (intern)
2x 3,5″/ 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7x horizontal
Formfaktoren: ATX, mATX, ITX
Belüftung: Front: 3x 120/ 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 mm
Radiatoren: Front: 1x 240/ 280/ 360 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 1x 240 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 165 mm
Max. Grafikkartenlänge: 340 mm (ohne AiO-Wasserkühlung in der Front)
Max. Netzteillänge: 180 mm
Platz für Kabelmanagement: 20 mm
Preis: €59,90 (UVP)
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass, 3 vorinstallierte Lüfter

Lieferumfang

Das Montech AIR 1000 Lite kommt verpackt in einem unspektakulären, braunen Karton mit schwarzer Schrift. Auf den Außenseiten sind Bilder des Gehäuses und alle wichtigen technischen Daten abgedruckt. Innerhalb des Kartons ist der Tower von normalem Styropor und einer Folie aus Kunststoff umhüllt. Die Styroporblöcke erscheinen uns etwas zu dünn wenn man das Gewicht des Towers berücksichtigt. Das mitgelieferte Zubehör wurde im HDD-Käfig untergebracht und befindet sich in einer weißen Box aus Pappe. Darin verstaut Montech einen Beutel mit allen wichtigen Schrauben, fünf Kabelbindern, zwei Klettstreifen, einer Nuss für die Abstandshalter und einen Mainboard-Speaker. Außerdem gehören zum Lieferumfang die drei vorinstallierten Gehäuselüfter sowie drei Staubfilter und eine bebilderte Montageanleitung.

Außeneindruck

Wie immer starten wir mit der äußeren Betrachtung des AIR 1000 Lite. Montech setzt designtechnisch bei der Lite-Version eher auf ein zurückhaltendes und zeitloses Design, welches lediglich vom Sidepanel aus Tempered Glass etwas aufgebrochen wird.

Starten wir in der Front, trifft man auf ein hochwertig verarbeitetes Stahlpanel in Mesh-Optik. Alle Löcher haben einen Durchmesser von 1,5 Millimetern und liegen jeweils 1 Millimeter auseinander. Zusätzlich gibt es seitlich am Frontpanel zwei durchgängige Öffnungen, welche die Frischluftzufuhr weiter verbessern dürften. Die Demontage der Stahlplatte ist sehr einfach gestaltet. Da Montech auf eine Befestigung mit Push-Pins setzt, ist dafür kein Werkzeug notwendig. Hinter dem Frontpanel offenbart der Midi-Tower Platz für bis zu drei Lüfter, von denen zwei Plätze bereits ab Werk belegt sind. Der davor platzierte, feine Staubfilter befindet sich in einem Rahmen und kann einfach nach oben herausgezogen werden.

An der Oberseite geht es luftig weiter. Nahezu die gesamte Deckelpartie wurde mit einem Lüftungsgitter versehen, über dem ein magnetischer Meshfilter platziert wurde. Des Weiteren verfügt das Gitter über Montageschienen für einen Deckelradiator. Das I/O-Panel hat Montech im vorderen Bereich des Deckels platziert. Es verfügt über zwei USB 3.0 Typ-A und einen USB 2.0 Typ-A Anschluss. Ferner verfügt das AIR 1000 Lite über drei Taster (Power, Reset, LED) und zwei Buchsen für Headset und Mikrofon.

Wie bereits erwähnt, verfügt das AIR 1000 Lite über ein Seitenfenster aus Tempered Glass, welches auf zwei Scharnieren gelagert ist und einfach aufgeklappt werden kann. Das Glas ist drei Millimeter stark und verfügt im vorderen Bereich über zwei Magnete und eine Schlaufe. Zum Einbau kann man das Fenster auch vollständig entfernen. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und verfügt über eine ausreichende Stabilität. Auch hier ist die Demontage werkzeuglos über Rändelschrauben möglich. Montech setzt hier auf sogenannte „captive thumbscrews“, die am Seitenteil verbleiben.

Die Rückseite des AIR 1000 Lite hält für uns keine Überraschungen bereit. Das Netzteil wird unten montiert und darüber gibt es Platz für bis zu sieben Erweiterungskarten, die außerhalb des Gehäuses verschraubt werden müssen. Oberhalb der perforierten sowie wiederverwendbaren PCI-Slotblenden lässt sich dann noch der Montageplatz für einen einzelnen 120-Millimeter-Lüfter entdecken.

Seine Standfestigkeit erhält der Tower über vier stabile Füße aus Kunststoff, die zur Minimierung von Vibrationen und zum Schutz des Untergrundes mit einer dünnen Schicht Gummi beklebt wurden. Ferner findet man an der Unterseite den feinen Staubfilter für das Netzteil, der einfach nach hinten herausgezogen werden kann.

Inneneindruck

Der Innenraum des AIR 1000 Lite ist bei der schwarzen Variante vollständig schwarz lackiert und wurde sehr offen gestaltet. Außerdem folgt Montech dem aktuellen Trend und unterteilt den Innenraum in zwei Kammern. Die obere Kammer verfügt über ein planes Mainboard-Tray, in welches fünf Kabelmanagement-Öffnungen eingelassen und teilweise sogar mit Gummimanschetten ausgestattet wurden. Im vorderen Bereich verzichtet der Hersteller auf Festplattenkäfige und ermöglicht dadurch einen ungehinderten Luftfluss für die zwei vorinstallierten Ventilatoren in der Front. Zuletzt möchten wir an dieser Stelle noch erwähnen, dass es zwischen Mainboard-Tray und Deckel sehr geräumig zugeht und ein normaler Radiator hier locker Platz finden dürfte.

Senkt man den Blick etwas, kann man die Netzteilabdeckung entdecken. Versehen mit einem Ausschnitt für das Netzteil und einen Frontradiator verfügt der Tunnel auch über eine Perforation im oberen Bereich und über acht Bohrungen zur Montage von zwei 120-Millimeter-Lüftern. Passende Schrauben liegen dem Zubehör aber leider nicht bei. Zuletzt wurde die auch Abdeckung mit vier Kabelmanagement-Öffnungen ausgestattet. Einem aufgeräumten Innenraum dürfte damit nicht mehr viel im Wege stehen.

Wagen wir nun einen Blick auf die Rückseite des Mainboard-Trays. Neben 20 Millimetern Platz für Kabel finden sich hier die vorverlegten Anschlüsse für das Frontpanel sowie diverse Haltepunkte für Kabelbinder. Ab Werk stattet Montech das AIR 1000 mit drei wiederverwendbaren Klettkabelbindern aus. Im unteren Bereich ruht das Netzteil auf vier kleinen Scheiben aus Moosgummi und davor hat der Hersteller den HDD-Käfig untergebracht. Dieses ist modular und kann verschoben oder komplett ausgebaut werden

Da es in der großen Hauptkammer keinen Platz für Datenträger gibt, müssen diese woanders untergebracht werden. Insgesamt lassen sich bis zu sechs Festplatten im AIR 1000 Lite verbauen. Zwei 3,5″- oder 2,5″-HDDs können im Käfig unterhalb der Netzteilabdeckung platziert werden. Die Montage erfolgt werkzeuglos (3,5″) oder mit vier Schrauben (2,5″). Vier weitere 2,5″-SSDs können an der Rückseite des Mainboard-Trays angebracht werden. Zweimal kann zur Befestigung ein entsprechender Montagrahmen verwendet werden und zweimal wird der Datenträger direkt mit dem Mainboard-Tray verschraubt. Letzteres schränkt den Platz für das Kabelmanagement auf der linken Seite entsprechend ein.

Insgesamt wirken Verarbeitung und Lackierung solide für ein Gehäuse in dieser Preisklasse. Es gibt keine Lackierungsfehler oder scharfen Kanten, an denen man sich beim Einbau schneiden könnte. Die Materialstärke ist ebenfalls in Ordnung.

Systembau im Montech AIR 1000 Lite

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen  AMD Ryzen 5 1400  auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.

Wie zu erwarten, hat sich der Einbau und die Verkabelung aller Komponenten in einem so geräumigen Midi-Tower sehr einfach gestaltet. Durch die große Hauptkammer und die vorinstallierten Abstandhalter konnte das Mainboard schnell platziert und verschraubt werden. Die sinnvoll positionierten Öffnungen für das Kabelmanagement erleichtern die Verkabelung zudem ungemein und lassen das fertige System sehr ordentlich wirken. Weiterhin ist oberhalb des Mainboard so viel Platz, dass der 8-Pin EPS12V-Stecker problemlos auch nachträglich angeschlossen werden kann.

Der geräumige Aufbau spiegelt sich auch in der allgemeinen Hardware-Kompatibilität wieder. So bietet das AIR 1000 Platz für 165 Millimeter hohe CPU-Kühler und 340 Millimeter lange Grafikkarten. Möchte man lieber eine Wasserkühlung verbauen, so gibt es in der Front Raum für einen 360er- und im Deckel für einen 240er-Radiator. Ein Frontradiator schränkt dann natürlich die maximale Länge der Grafikkarte entsprechend ein. Auch bei der Montage des Netzteils sollte es keine Probleme geben. Selbst mit installiertem HDD-Käfig darf das Netzteil bis zu 180 Millimeter lang sein. Ohne HDD-Käfig gibt es keine Einschränkung.

Ab Werk kommt das Montech AIR 1000 Lite mit drei vorinstallierten Gehäuselüftern. Diese sind vom Typ AIR FAN P120s und wurden sehr unauffällig gestaltet. Die 11 Lüfterblätter sind, genauso wie der Lüfterrahmen, komplett schwarz gehalten. Der Anschluss am Mainboard erfolgt jeweils über ein schwarzes 3-Pin-Kabel. Bei einer Maximaldrehzahl von 1200 Umdrehungen pro Minute sollen die Lüfter nur 23 dBA laut werden und dabei circa 94 m³/h bewegen können. Leider ist bei allen Geschwindigkeiten ein leichtes Rattern zu hören.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Montech AIR 1000 Lite erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 21°C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten und ohne Staubfilter durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
3x 120 mm auf 50% (850 rpm)
CPU:  71 °C
GPU:  69 °C
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
3x 120 mm auf 100% (1200 rpm)
CPU:  67 °C
GPU:  66 °C
CPU: 50% PWM (1125 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
3x 120 mm auf 100% (1200 rpm)
ohne Seitenteil
CPU:  63 °C
GPU:  62 °C

In Bezug auf sein Kühlungspotenzial muss sich das Montech AIR 1000 Lite definitiv nicht verstecken. Selbst mit reduzierten Geschwindigkeiten der Gehäuselüfter erreichen die Hauptkomponenten während des Worst-Case-Szenarios keine kritischen Temperaturen. Mit Ausnahme der leichten Lagergeräusche der Lüfter agierte das Testsystem in Bezug auf die Lautstärke dabei recht unauffällig. Der Test ohne Seitenteil zeigt jedoch auch, dass Frontpanel und Staubfilter den Airflow etwas einschränken.

Fazit zum Montech AIR 1000 Lite

Kommen wir nun zum abschließenden dieses Reviews. Auch wenn Montech noch ein recht unbekannter Hersteller ist, könnte man meinen, dass der sie schon länger im Gehäusesegment unterwegs ist. Das AIR 1000 Lite wirkt insgesamt sehr durchdacht und entspricht Montechs Motto „With Good Value“. Es bietet sehr viel Platz für Hardware und Wasserkühlungen ohne dabei klobig zu wirken. Das Seitenteil aus Tempered Glass und die Frontplatte aus Aluminium lassen diesen Midi-Tower zudem sehr hochwertig wirken. Durch das Meshpanel und die drei vorinstallierten Gehäuselüfter mangelt es zudem nicht an frischer Luft im Innenraum. Verarbeitung und Qualität der Lackierung entsprechen der Preisklasse und sind solide.

Dennoch musste Montech an der ein oder anderen Stelle sparen. Den Einsparmaßnahmen ist zum Beispiel die Verpackung zum Opfer gefallen. So sind die Styroporblöcke so dünn, dass es bei einem unsachgemäßen Transport leicht zu Beschädigungen kommen könnte. Weiterhin ist von allen drei Lüftern ein gewisses Lagergeräusch zu hören. Weitere negative Aspekte gab es aus unsere Sicht nicht.

Ruft man sich zudem nochmal den Preis von €59,90 (UVP) ins Gedächtnis und betrachtet die Features des Montech AIR 1000 Lite, dann stellt sich dieser Midi-Tower als eine sehr gute und günstigere Alternative zum Fractal Design Meshify C heraus und dürfte sich auch hervorragend für stärkere Gaming-PCs eignen.

Montech AIR 1000 Lite

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Das Montech AIR 1000 Lite bietet insgesamt ein vorbildliches Gesamtpaket aus solider Verarbeitung, effektiver Kühlung sowie hervorragender Hardwarekompatibilität. Das alles gibt es zu einem sehr fairen Preis, der leicht unterhalb der Konkurrenz liegt.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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