Noctua ist einer der bekanntesten Kühler- und Lüfterhersteller – und das nicht ohne Grund. Denn die Produkte überzeugen in der Regel durch eine hohe Kühlperformance. Da wir gerade ein Mini-ITX-Build im Kolink Rocket gebaut haben, haben wir dies mit einem Test des Noctua NH-L9a-AM4 verbunden. Der Low-Profile-Kühler wurde optimiert für den Einsatz in solchen Mini-PCs, die keinen Platz für hohe CPU-Kühler bieten. Ob der kleine CPU-Kühler AMDs AM4-Plattform unseren Ryzen 5 2400G auf einem ASUS ROG Strix B450-I Gaming Mainboard bändigen konnte, erfahrt ihr im Folgenden.
Lieferumfang
Geliefert wird der CPU-Kühler in einer absolut hochwertigen Verpackung, bei der das Auspacken Spaß macht. Neben dem Kühler samt Befestigungsmaterial am AM4-Sockel sind auch NT-H1 Wärmeleitpaste, eine kurze, verständliche Anleitung, eine Backplate, ein Low-Noise-Adapter sowie ein Noctua-Aufkleber im Lieferumfang enthalten. Der Lüfter ist bereits auf dem Kühlkörper montiert, sodass es sofort losgehen kann.
Technische Daten
Kühler-Spezifikationen
Sockel-Kompatibilität | AM4 |
Höhe (ohne Lüfter) | 23 mm |
Breite (ohne Lüfter) | 114 mm |
Tiefe (ohne Lüfter) | 92 mm |
Höhe (mit Lüfter) | 37 mm |
Breite (mit Lüfter) | 114 mm |
Tiefe (mit Lüfter) | 92 mm |
Gewicht (ohne Lüfter) | 390 g |
Gewicht (mit Lüfter) | 465 g |
Material | Kupfer (Boden und Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt |
Max. TDP | siehe CPU-Kompatibilitätsliste |
Lieferumfang |
|
Garantie | 6 Jahre |
Preis | € 49,90 * |
Lüfter-Spezifikationen
Modell | Noctua NF-A9x14 PWM |
Lagertyp | SSO2 |
Max. Umdrehungsgeschwindigkeit (+/-10%) | 2500 RPM |
Max. Umdrehungsgeschwindigkeit mit L.N.A. (+/-10%) | 1800 RPM |
Min. Umdrehungsgeschwindigkeit (PWM, +/-20%) | 600 RPM |
Max. Volumenstrom | 57,5 m³/h |
Max. Volumenstrom mit L.N.A. | 40,8 m³/h |
Max. Geräuschentwicklung | 23,6 dB(A) |
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A. | 14,8 dB(A) |
Leistungsaufnahme | 2,52 W |
Betriebsspannung | 12 V |
MTTF | > 150.000 h |
Erster Eindruck
Der Noctua NH-L9a-AM4 ist klein und kompakt. Und das muss er für seinen Einsatzzweck auch sein. Dennoch ist er extrem hochwertig verarbeitet und wir konnten keine Verarbeitungsmängel feststellen.
Während die Bodenplatte und die beiden Heatpipes aus Kupfer bestehen, sind die Kühllamellen aus Aluminium. Damit sich die Metalle nicht gegenseitig angreifen, wurden die Metalle vernickelt. Trotz seiner geringen Größe bringt der Kühler 390 g auf die Waage und ist somit äußerst massiv.
Auf dem Kühlkörper ist ein typischer Noctua-Lüfter in braun/beige montiert. Dieser ist verschraubt und nicht wie bei anderen Kühlern nur mit klammern angebracht. Somit sitzt er sehr fest, kann aber auch problemlos ausgetauscht werden. Ein zweiter Lüfter kann nicht montiert werden.
Damit der Lüfter keine Schwingungen auf den Kühlerkörper überträgt, ist er mit Gummi-Abstandshaltern entkoppelt. Um die Lautstärke des bereits sehr leisen Noctua NF-A9x14 PWM-Lüfters weiter zu senken, ist auch ein Low-Noise-Adapter im Lieferumfang enthalten, der die maximalen Umdrehungen pro Minute von 2500 auf 1800 senkt. Dadurch sinkt die Lautstärke von max. 23,6 dB(A) auf 14,8 dB(A). Entsprechend sinkt natürlich auch die Kühlleistung.
Das mit einem Gummiüberzug versehen Anschlusskabel des Lüfters ist relativ kurz, somit aber genau richtig für den Einsatz auf Mini-ITX-Mainboards. Wir konnten den Lüfter ohne Probleme auf dem ASUS ROG Strix B450-I Gaming anschließen.
Montage
Wie bereits erwähnt, haben wir den Noctua NH-L9a-AM4 in einem kleinen Mini-ITX-PC verbaut. Die folgenden Komponenten kamen dabei zum Einsatz:
- Asus ROG Strix B450-I Gaming Mainboard*
- AMD Ryzen 5 2400G Prozessor*
- Kolink SFX-350 Netzteil – 350 Watt*
- Crucial Ballistix Tactical Tracer RGB RAM – 16 GB, 3.000 MHz*
- Crucial P1 500 GB SSD*
- Sapphire Pulse Radeon RX 580 4G Grafikkarte*
Bevor wir mit dem Einbau des Noctua NH-L9a-AM4 beginnen konnten, mussten wir zunächst den Stock-Kühler von AMD entfernen. Außerdem muss die Backplate des Mainboards entfernt werden, denn der Noctua-Kühler besitzt eine eigene Backplate. Falls ihr auch auf den Noctua NH-L9a-AM4 umrüstet, vergesst nicht den CPU, in unserem Falle den AMD Ryzen 5 2400G, zu reinigen und alle Rückstände der vorherigen Wärmeleitpaste zu entfernen.
Nachdem wir das Mainboard nun von den Altlasten bereinigt haben, haben wir die mitgelieferte Wärmeleitpaste NT-H1 aufgetragen. Hierzu reicht ein kleiner, erbsengroßer Tropfen in der Mitte des Prozessors.
Anschließend haben wir den Noctua NH-L9a-AM4 aufgesetzt, eine Schutzfolie mussten wir vorher nicht entfernen. Nun vorsichtig das Mainboard drehen und die Backplate an der Rückseite mit den ebenfalls mitgelieferten Schrauben fixiert. Die Schrauben drehen wir mit der Hand an, um sie dann anschließend mit dem Schraubenzieher festzuziehen. Damit dabei keine Unwucht entsteht, schrauben wir immer abwechselnd über Kreuz, bis alle Schrauben fest sind.
Zu guter Letzt schließen wir noch das 4-Pin-Kabel des PWM-Lüfters ans Mainboard an.
Insgesamt ist die Montage super einfach gehalten, es müssen keine fummeligen Mounting-Kits angebracht werden. Dennoch sitzt der Kühler bombenfest. Mit dem RAM oder VRMs auf dem Mainboard hatten wir übrigens keine Probleme, da Noctua auf eine hohe Kompatibilität geachtet hat.
Lautstärke und Kühlleistung
An den Komponenten habt ihr sicherlich schon erkannt, dass wir kein High-End-System im Kolink rocket verbaut haben. Der AMD Ryzen 5 2400G erzeugt dennoch schon ordentlich Abwärme, die durch den Noctua NH-L9a-AM4 gekühlt werden muss. Besonders auf den kleinen Raum ist das nicht einfach, doch der Noctua NH-L9a-AM4 meistert dies.
Um den Prozessor aufzuheizen, wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 belastet. Anschließend wurde die Temperatur ausgelesen, während die Lüfter mit maximaler Geschwindigkeit liefen. Die Raumtemperatur betrug etwa 20 Grad. Als Vergleich haben wir den AMD Stock-Kühler mit aufgeführt.
Kühlung | Temperatur |
---|---|
AMD Wraith Stealth-Kühler | 79°C |
AMD Wraith Stealth-Kühler + 80-mm-Gehäuselüfter | 77°C |
Noctua NH-L9a-AM4 | 77°C |
Noctua NH-L9a-AM4 + 80-mm-Gehäuselüfter | 74°C |
Die Temperaturen des Prozessors sind mit dem Noctua NH-L9a-AM4 also deutlich niedriger als mit dem AMD Wraith Stealth-Kühler. Doch nicht nur das: Auch die Lautstärke ist deutlich niedriger. Der Noctua NH-L9a-AM4 blieb trotz 2500 Umdrehungen pro Minute erstaunlich leise.
Fazit zum Noctua NH-L9a-AM4 Test
Wie immer weiß die Qualität von Noctua zu überzeugen. Angefangen bei der Verarbeitung, bis hin zur Verarbeitung des Produkts. Alles ist absolut gelungen. Besonders gut hat uns der einfache Einbau des Kühlers gefallen.
Durch die gute Kühlleistung sowie die geringe Lautstärke ist der Noctua NH-L9a-AM4* somit ideal für kompakte Mini-ITX-Systeme, in denen große Kühler keinen Platz haben. Falls mehr Platz vorhanden ist, empfiehlt es sich natürlich auf größere Kühler zurückzugreifen, da diese selbstverständlich mehr Wärme abführen können.
Noctua NH-L9a-AM4
Design
Verarbeitung
Montage
Lautstärke
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Noctua NH-L9a-AM4 liefert trotz seiner geringen Größe ein solides Kühlergebnis bei niedriger Lautstärke.