PC-Komponenten

NZXT H210i im Test: Hervorragend konzipiertes Mini-ITX-Gehäuse

Im Rahmen der diesjährigen Computex stellte NZXT gleich sechs neue Gehäuse vor. Es handelt sich dabei um die direkten Nachfolger der Modelle H200(i), H500(i) und H700(i). Eines dieser Nachfolgemodelle haben wir uns nun näher vorgenommen. Es handelt sich dabei um das H210i, also um das günstigste und kleinste i-Modell der H-Serie.

Technische Details

Formfaktor Mini-ITX
Festplatten 1 x 3,5 Zoll / 3+1 x 2,5 Zoll
I/O-Panel
  • 1x USB-C-3.1
  • 1x USB-A-3.0
  • 1x Headset-Anschluss
Netzteil max. 311 mm
CPU max. 165 mm
GPU max. 325 mm
Lüfter
  • Front: 2x 120 mm / 140 mm
  • Deckel: 1x 120 mm
  • Rückseite: 1x 120 mm
Radiatoren
  • Front: 240 mm (85 mm Dicke)
  • Rückseite: 120 mm (42 mm Dicke)
Raum für Kabelmanagement 16,3 mm
Maße (B x H x L) 210 x 349 x 372 mm
Preis 119,90 Euro

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist recht umfangreich. Neben den üblichen Schrauben und eine Montageanleitung sowie zwei vorinstallierten 120-mm-Lüftern packt NZXT noch einiges mehr dazu. Da das Frontpanel nur einen vierpoligen Klinkenanschluss besitzt, wird ein Y-Splitterkabel mitgeliefert, um auch die üblichen Headsets anschließen zu können. Außerdem mit dabei ist ein ATX-auf-SFX-Adapter, damit sowohl ATX- als auch SFX-Netzteile verbaut werden können. Des Weiteren gibt es einige Kabelbinder sowie eine kleine GPU-Stütze in Schwarz.

Positiv überrascht hat uns der Frontpanel-Anschluss des Gehäuses. Im Gehäuse ist dies nur ein Stecker, nicht so wie bei vielen anderen Gehäusen mehrere. Wenn dies nicht zum Mainboard passen sollte, legt NZXT aber auch noch einen Adapter bei, um die einzelnen Anschlüsse aufzuteilen.

Äußerer Eindruck

Äußerlich unterscheidet das Gehäuse sich nur marginal von seinem Vorgängermodell. Lediglich an den Befestigungen der Seitenteile sowie dem Frontpanel ist ein Unterschied erkennbar. Die Seitenteile werden jetzt nur noch mit jeweils einer Rändelschraube befestigt und lassen sich ansonsten einfach einhaken. Für den gemeinen Nutzer ist diese simple Montagemöglichkeit ein Segen, erspart sie ihm doch einige Arbeit.

Von oben betrachtet, fällt die recht einfache Struktur des Gehäuses auf. Der Deckel ist schlicht gehalten und klar strukturiert. Auffälligkeiten können wir nicht ausmachen. Äußerlich sichtbar sind zudem das am Deckel angebrachte I/O-Panel sowie der dort befindliche Steckplatz für einen Lüfter, welcher im Übrigen bereits besetzt ist. NZXT setzt hier auf ein 120 mm großes Modell. Das I/O-Panel fällt ebenso wie das Gehäuse recht schlicht aus. Es verfügt über einen vierpoligen Audio-Anschluss (Y-Splitterkabel im Lieferumfang), einen USB-3.0-A- sowie einen USB-3.1-C-Anschluss.

Erhältlich ist das Gehäuse in den Farbvarianten Schwarz, Schwarz/Weiß und Schwarz/Rot. Äußerlich ist es indes sehr gut verarbeitet. NZXT setzt auf hochwertiges Material. Offensichtliche Schwächen sind uns nicht aufgefallen.

Inneneindruck

Von innen wirkt das Gehäuse auf den ersten Blick sehr aufgeräumt. Der Blick auf den Kabelwust wird durch die Netzteilabdeckung und eine weitere Verkleidung neben dem Mainboard unmöglich gemacht – was wiederum zum aufgeräumten Eindruck beiträgt. Die Kabelabdeckung neben dem Mainboard ist jedoch nicht nur optisch ganz nett, sondern kann auch einen Ausgleichsbehälter tragen.

Im großzügigen Frontbereich befindet sich ebenso wie am Gehäuseboden ein Staubfilter, der abgenommen werden kann. Darüber hinaus findet sich dort ein Bracket, welches den Einbau von Lüftern oder Radiatoren erleichtern soll und unserer Meinung nach ziemlich nützlich ist.

Eine SSD kann direkt vor der Netzteilabdeckung montiert werden, der Rest findet hinter dem Mainboard-Tray bzw. unter der Abdeckung ihren Platz. So werden zwei weitere SSDs direkt hinter dem Mainboard montiert. Außerdem kann ein 2,5- oder 3,5-Zoll-Laufwerk hinter der Front am Gehäuseboden montiert werden. Die Montag ist einfach zu bewerkstelligen, die Laufwerke werden nur verschraubt. Der Halterahmen für die beiden SSDs hinterm Mainboard wird mit nur einer Rändelschraube montiert. Die Festplatten werden leider nicht entkoppelt.

Rückseitig, hinterm Mainboard-Tray, befindet sich auch das Kernstück das H210i. Hier ist das „Smart Device v2“, das mit einem Mikroprozessor ausgestattet ist und zwei HUE-2-RGB-Lichtkanäle sowie alle Lüfter des Systems steuern kann, untergebracht. Alle Lüfter heißt konkret, dass drei Lüfterkanäle für 3- oder 4-Pin-Lüfter mit jeweils 10 Watt Leistung bereitgestellt werden. Ein RGB-LED-Strip ist bereits vormontiert, weitere können bei Bedarf ebenso wie RGB-LED-Lüfter ergänzt werden.

Angeschlossen wird das Smart Device v2 über einen internen USB-2.0-Header sowie SATA für die Stromversorgung. Bedient wird die Steuereinheit über die CAM-Software von NZXT. Diese kann auch die Geräusche im Gehäuse messen und das System entsprechend der Lautstärke und der Kühlung optimieren sowie viele interessante Systemdetails verraten.

Systembau im NZXT H210i

Obwohl es sich um ein Mini-ITX-Gehäuse handelt, ist ausreichend Platz für High-End-Hardware vorhanden. Der Einbau gestaltet sich außerdem wesentlich einfacher als gedacht, da alle Bereiche des Gehäuses gut erreichbar sind. Der Grund hierfür liegt auch in den sehr leicht zu demontierenden Seitenteilen.

Das Gehäuse bietet letztlich Platz für zwei Lüfter in der Front, einen im Deckel und einen in der Rückseite. In der Front können sowohl 120-mm- als auch 140-mm-Modelle verwendet werden. Im Deckel und rückseitig lassen sich ausschließlich 120-mm-Lüfter verbauen. Das Gehäuse erlaubt auch den Einbau von Radiatoren. Die Front bietet sich geradezu dafür an einen 280-mm-Radiator zu verbauen, da die Netzteilabdeckung eine entsprechende Öffnung hat, die ohne Radiator nicht sonderlich ansprechend aussieht.

Der CPU-Kühler darf maximal 165 Millimeter hoch sein, die GPU höchstens 325 Millimeter in der Länge messen, die Slotblenden sind wiederverwendbar. Das Netzteil wiederum darf nicht länger als 311 Millimeter sein, was durch den Einbau einer Festplatte eingeschränkt wird, aber immer noch mehr als genug ist.

Verbaut haben wir in unserem System:

Der Einbau erfolgte absolut problemlos, da NZXT dem H210i wirklich einen ausgeklügelten Innenraum verpasst hat. Die Kabelöffnungen sind sinnvoll platziert, sodass man beispielsweise auch die Grafikkarte (in unserem Fall Soundkarte) einfach mit zusätzlichem Strom versorgen kann. Der Platz hinter dem Mainboard-Tray ist sehr üppig und es gibt bereits Kabelführungen, die man nutzen kann. So gelingt auch Anfängern ein gutes Kabelmanagement. Gummierungen für die Kabelöffnungen in den offenen Gehäusebereich sucht man zwar vergeblich, das ist in diesem Gehäuse aufgrund der großen Kabelöffnungen jedoch auch nicht notwendig.

Schade ist lediglich, dass NZXT auf Entkopplungen für die 3,5-Zoll-Festplatte verzichtet. Außerdem ist die das Verschrauben von Steckkarten unnötig komplex gestaltet worden. Ansonsten gibt es aber nichts zu bemängeln und uns gefällt sowohl das Konzept als auch die Verarbeitung des Innenraums sehr gut.

Fazit zum NZXT H210i

Insgesamt handelt es sich um ein Modell, welches die H-Serie des Herstellers konsequent fortführt. Wesentliche Änderungen zum Vorgängermodell ergeben sich nicht, sodass nach wie vor ein sehr solides Gehäuse, das für einen annehmbaren Preis angeboten wird, vorliegt.

Innerlich überzeugt das H210i durch seine Aufgeräumtheit sowie durch die vielen Erleichterungen für den System – hier sei noch einmal auf die hervorragenden Möglichkeiten der Montage einer Wasserkühlung und auf das sehr gute Kabelmanagement verwiesen.

Äußerlich präsentiert das Gehäuse sich ebenso schlicht wie von innen. Auffälligkeiten sucht man hier weitgehend vergebens. Erwähnt sei hier jedoch die ausgezeichnete Möglichkeit, die Seitenteile im Handumdrehen abzunehmen. Auch hierdurch beweist NZXT, an die Bedürfnisse seiner Kunden zu denken.

All das gibt es für einen sehr annehmbaren Preis, sodass wir insgesamt zufrieden sind und das getestete Gehäuse positiv bewerten.

NZXT H210i

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein gutes Mittelklasse-Gehäuse, das das Konzept des Vorgängers konsequent weiterführt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"