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Phanteks Eclipse P300 Air – Kompakter und luftiger Midi-Tower mit Tempered Glass

Der niederländische Hersteller Phanteks hat vor circa zweieinhalb Jahren mit dem Eclipse P300 einen günstigen aber gut ausgestatteten Midi-Tower vorgestellt. Das P300 hat vieles richtig gemacht. Durch die geschlossene Front hatte die ursprüngliche Version aber teilweise Probleme mit den Temperaturen. Auf der CES 2020 hat Phanteks dann offiziell eine neue Version vorgestellt, die sich dem Airflow-Problem annehmen soll. Diese Variante hört passender Weise auf den Namen Eclipse P300 Air und unterscheidet sich im Vergleich zur ursprünglichen Version nur in einem Punkt: das Frontpanel ist komplett aus Mesh.

Das Eclipse P300 Air ist nur in einer schwarzen Version erhältlich und kostet € 80,90 . Im nachfolgenden Test werfen wir einen genaueren Blick auf das Phanteks Eclipse P300 Air und sagen euch, ob sich ein Kauf dieses Midi-Towers lohnt.

Technische Details

Modell: Eclipse P300 Air
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 200 mm (B) x 455 mm (H) x 400 mm (T)
Gewicht: ca. 6 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Hartglas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0 Typ-A, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 2,5″ (intern)
1x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7x horizontal
Formfaktoren: ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 2x 120 mm oder 2x 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 1x 120 mm oder 1x 140 mm
Radiatoren: Front: 1x 280 / 240 mm
Heck: 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 165 mm
Max. Grafikkartenlänge: 355 mm
Max. Netzteillänge: 200 mm
Platz für Kabelmanagement: 16 – 34 mm
Platz für Frontradiator: max. 110 mm
Preis: € 80,90
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Glas

Lieferumfang

Das Phanteks Eclipse P300 Air kommt gut und sicher verpackt in einem braunen Karton mit schwarzer Schrift und ist von normalen Styropor-Blöcken umhüllt. Auf dem Karton sind nur Bilder des Produktes zu sehen, grundsätzliche technische Daten gibt es hier leider nicht. Um die Gefahr von Kratzern zu reduzieren, hat der Hersteller zudem das Seitenfenster mit einer zusätzlichen Schutzfolie beklebt. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich in einer braunen Schachtel innerhalb des Festplattenkäfigs. Vorhanden sind alle wichtigen Schrauben, eine Bedienungsanleitung, sechs schwarze Kabelbinder und eine Garantieanleitung. Außerdem gehören zum Lieferumfang ein vorinstallierter 120-Millimeter-Lüfter, vorinstallierte Abstandshalter, sowie Staubfilter für Deckel und Netzteil.

Außeneindruck

Die äußerliche Gestaltung des Eclipse P300 Air ist als schlicht zu bezeichnen und unterscheidet sich vom ursprünglichen P300 kaum. Der einzige Unterschied fällt direkt bei der Betrachtung der Front auf. Diese ist nämlich nicht geschlossen, sondern besteht komplett aus einem fein strukturierten Mesh. Die markanten Lüftungsgitter im oberen und unteren Bereich des Frontpanels sind hingegen geschlossen worden. Einen zusätzlichen Staubschutz hinter dem Mesh gibt es ebenfalls nicht. Zieht man die mit Metallnasen befestigte Front ab, kommen zwei Montageplätze für zwei 120- oder 140-Millimeter-Lüfter und der nach vorne ausgerichtete Festplattenkäfig zum Vorschein.

Der Deckel des P300 Air ist zweckmäßig gestaltet worden. Im vorderen Bereich findet man den mittig angebrachten Power-Button und das seitlich untergebrachte I/O-Panel. Dieses verfügt über zwei USB 3.0-Anschlüsse, zwei Ports für Kopfhörer bzw. Mikrofon und einen Reset-Taster. Im hinteren Bereich der Deckelpartie gibt es dann noch eine zusätzliche Lüfter-Öffnung für einen Ventilator mit einer Rahmenbreite von 120 oder 140 Millimetern. Zum Schutz vor Staub wurde diese Öffnung noch mit einem magnetischen Staubfilter versehen.

Das linke Seitenteil ist aus Tempered Glass gefertigt und nicht getönt. Außerdem ist zu erwähnen, dass das Glasfenster nicht die komplette linken Seite bedeckt. Der untere Bereich besteht aus Stahl und gehört zum Korpus und nicht zum Seitenteil. Die rechte Seite ist komplett aus Stahl gefertigt und weist eine ausreichende Stabilität auf. Beide Sidepanels sind mit Rändelschrauben befestigt und verfügen über praktische Griffmulden. Ein nettes Feature ist außerdem, dass die Rändelschrauben nach der Demontage an den Seitenteilen verbleiben und somit nicht verloren gehen können.

An der Rück- bzw. Unterseite gibt es eine Standard-Ausstattung. Das Netzteil wird unten montiert und darüber finden sich sieben PCI-Slotblenden. Des Weiteren gibt es an der Rückseite Platz für einen vorinstallierten 120-Millimeter-Lüfter und die Öffnung für das I/O-Shield. Das P300 Air steht auf vier soliden Füßen aus Kunststoff und verfügt über einen einfach entfernbaren Staubfilter für das Netzteil.

Inneneindruck

Der Innenraum des Phanteks Eclipse P300 Air ist für heutige Standards klassisch gestaltet und wurde durch eine Netzteilabdeckung in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt. Unterhalb dieser Abdeckung verstecken sich das Netzteil und der HDD-Käfig für zwei 3,5″- bzw. 2,5″-Festplatten. Um die Verlegung von Kabeln zu erleichtern, befinden sich in der Netzteilabdeckung zwei Kabelmanagement-Öffnungen. Ansonsten ist der Tunnel komplett geschlossen und lässt keinen Blick auf den unten Bereich zu. Eine Eigenschaft die uns erst nach dem Anschalten des verbauten System aufgefallen ist, ist ein weißer LED-Streifen oberhalb des Phanteks-Schriftzuges. Dieser scheint leicht durch das Sidepanel, ist aber farblich nicht veränderbar.

Oberhalb der Abdeckung finden wie gewohnt das Mainboard und die Erweiterungskarten Platz. Aufgrund der kompakten Maße dieses Midi-Towers gibt es hier jedoch nicht unendlich viel Platz und es können nur normalbreite ATX-Mainboards verbaut werden. Rund um das Mainboard-Tray gibt es, neben den bereits genannten, sieben weitere Öffnungen für das Kabelmanagement. Die rechten Ausgänge sind nicht parallel zum Tray sondern um 90 Grad angewinkelt. Im vorderen Bereich ist genug Platz um dort einen 240- oder 280-Millimeter-Radiator verbauen zu können. Durch die Abwesenheit von Festplattenkäfigen, können dort montierte Lüfter ungehindert frische Luft in den Innenraum befördern.

Die sieben PCI-Slotblenden sind alle wiederverwendbar, verfügen über Lüftungsschlitze und wurden alle außerhalb des Gehäuses mit praktischen Rändelschrauben befestigt. Außerdem ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass es zwischen den Slotblenden keine störenden Stahlstreben gibt.

Werfen wir nun einen Blick auf die Rückseite. Zu finden sind hier diverse Haltepunkte für Kabelbinder und ein entkoppelter Rahmen für 2,5″-HDDs oder SSDs. Außerdem könnte ein zweiter, aber nicht im Lieferumfang enthaltener, HDD-Rahmen auf der Rückseite montiert werden. Im linken Bereich wurde ein Kabelmanagement-Kabel eingelassen und die komplett schwarzen I/O-Kabel wurden vorverlegt. Dazu hat Phanteks zwei praktische Klettstreifen verwendet.

In der Zone unterhalb der Abdeckung findet das Netzteil auf vier runden Gummipuffern Platz. Daneben hat der Hersteller den Festplattenkäfig befestigt. Dieser wurde aber in einer unüblichen Position angebracht. Im Vergleich zu anderen Herstellern werden die HDD-Schlitten nämlich nach vorn entfernt und nicht zur Seite. Möchte man keine HDD verbauen, kann man den Käfig auch komplett ausbauen. Dazu muss man mit einem Schraubendreher lediglich sechs Schrauben entfernen.

Die äußere und innere Verarbeitung sowie die Stabilität sind gut. Es gibt keine Lackierfehler oder scharfe Kanten an denen man sich schneiden könnte. Für ein Gehäuse dieser Preisklasse gibt es nichts zu bemängeln.

Systembau im Phanteks Eclipse P300 Air

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 7 2700X* auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem EKL Alpenföhn Matterhorn Pure gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare Berlin Pro RGB 650W mit RGB-Lüfter. Um die Verkabelung optisch noch etwas aufzuwerten, wurden zudem einzeln gesleevte Kabelverlängerungen von Phanteks verwendet.

Der Einbau aller Komponenten im Eclipse P300 Air war einfach und schnell erledigt. Durch die gut positionierten bzw. dimensionierten Kabelmanagement-Öffnungen und die guten Platzverhältnisse hinter dem Mainboard-Tray, konnten alle Kabel ordentlich verlegt werden. Das Endergebnis ist definitiv vorzeigbar. Auch die restlichen Platzverhältnisse sind gut. Für CPU-Kühler stehen maximal 165 Millimeter Platz zur Verfügung. Das reicht für fast alle leistungsstarken Luftkühler aus. Auch bei einer maximal möglichen Länge von 355 Millimetern für Grafikkarten oder 200 Millimetern beim Netzteil, muss sich der Käufer bei der Auswahl seiner Komponenten kaum Gedanken machen. Die maximale Länge für das Netzteil gilt aber nur bei entferntem HDD-Käfig.

Die Montage der Datenträger am Rahmen erfordert im Fall der 2,5″-HDD die Verwendung eines Schraubendrehers. Der HDD-Tray kann anschließend jedoch werkzeuglos am Mainboard-Schlitten eingehängt werden. Die großen 3,5″-Festplatten können hingegen komplett ohne Werkzeug befestigt werden. Dazu werden die seitlichen Bügel am Rahmen aufgeklappt, die HDD wird eingelegt und zuletzt werden die Bügel wieder zugeklappt. Die Anschlüsse zeigen dann ebenfalls nach vorne. Um die Verkabelung zu erleichtern, hat der Hersteller zum Glück auch an eine entsprechende Öffnung gedacht.

Der vorinstallierte Gehäuselüfter hat eine Rahmenbreite von 120 Millimetern und dreht mit maximal 1400 Umdrehungen pro Minute. Der Anschluss erfolgt über einen schwarz gehaltenen 3-Pin-Anschluss der direkt auf das Mainboard gesteckt werden kann. Auf voller Geschwindigkeit sind die Lüfter leider gut hörbar. Heruntergeregelt auf 800-900 Umdrehungen pro Minute ist die Geräuschkulisse deutlich angenehmer, die Fördermenge aber spürbar geringer.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Eclipse P300 Air erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 20 °C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Zusätzlich wurde dieser Test in zwei verschiedenen Varianten (Gehäuselüfter auf 100%, Gehäuselüfter auf 50%) durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 100% (1400 rpm)
CPU:  73 °C
GPU:  65 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Gehäuse: 50% (900 rpm)
CPU:  78 °C
GPU:  67 °C

Ab Werk erreicht das Phanteks P300 Air mit dem einen vorinstallierten Lüfter nur durchschnittliche Temperaturegebnisse. Der Prozessor wurde nur leicht übertaktet, die GPU befindet sich komplett auf Standard-Takt. Plant man im P300 Air mit einem noch leistungsfähigerem System, dann sollte man mindestens zwei weitere Lüfter für die Front kaufen. Ansonsten nutzt die Mesh-Front nämlich nicht wirklich viel.

Fazit zum Phanteks Eclipse P300 Air

Kommen wir nun zum abschließenden Fazit dieses Review. Das Phanteks Eclipse P300 Air ist eine sinnvolle Verbesserung zur ursprünglichen Version dieses Midi-Towers. Der Einsatz der Mesh-Front erhöht den Airflow spürbar, wenn man in zusätzliche Lüfter investiert. Weitere gute Eigenschaften wie die grundsätzliche solide Verarbeitung, die Platzverhältnisse im Innenraum und der Kompatibilität zu AiO-Wasserkühlungen machen das P300 Air zu einem potenziellen Kandiaten für Budget- und Midrange-Gaming-PCs.

Die potenzielle Verbesserung des Airflow kommt aber auch mit einem Nachteil. Durch die Mesh-Front können natürlich auch Geräusche aus dem Innenraum einfacher nach außen dringen. Zusätzlich erhöht die Abwesenheit von Staubfilter in der Front vermutlich der Reinigungsaufwand und der Käufer muss ab Werk auf jegliche RGB-Effekte verzichten. Bezieht man den Preis von € 80,90 mit ein, bietet dieser Midi-Tower eigentlich alles was man sich für ein solides „Gaming-Gehäuse“ wünschen würde. Das größere Problem ist da aber eher die Konkurrenz.

Die Auswahl ist groß und das Phanteks P300 Air kann nicht wirklich herausstechen.

Sucht man aber nach einem soliden Midi-Tower der ein normales Gaming-System aufnehmen und kühlen kann, der macht mit dem P300 Air nichts falsch. Über zusätzliche Frontlüfter sollte aber in jedem Fall nachgedacht werden.

Phanteks Eclipse P300 Air

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Solider ausgestatteter und geräumiger Midi-Tower mit guten Airflow-Potenzial und einem gerechtfertigtem Preis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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