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Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB – Custom-Wasserkühlung leicht gemacht

Die Marke Raijintek wurde 2013 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Taiwan. Ziel bei der Gründung war die Entwicklung von High-End-Produkten im Lifestyle- und IT-Hardware-Bereich. Dabei fokussiert sich der Hersteller überwiegend auf die Entwicklung von Gehäusen, CPU-Kühlern, Wasserkühlungen und Gehäuselüftern. Zu den bekanntesten Produkten von Raijintek gehören wohl die ITX-Gehäuse Metis und Ophion. Heute nehmen wir aber kein Gehäuse von Raijintek unter die Lupe. Stattdessen werfen wir einen Blick auf ein Set für eine Custom-Wasserkühlung.

Unter dem Namen Scylla hat Raijintek im Sommer 2021 sein Portfolio um vier Custom-Wasserkühlungs-Sets erweitert. Jedes der Kits beinhaltet alles, was für den Aufbau einer Custom-Wasserkühlung für den Prozessor notwendig ist. Dabei setzt die Version „PRO“ auf Hard- und die Variante „ELITE“ auf Softtubes. Zudem gibt es jeweils ein Set mit einem 240er- oder 360er-Radiator. Alle sonstigen Teile wie Fittinge, Schläuche, Kühlflüssigkeit, Lüfter und ein Ausgleichbehälter liegen natürlich ebenfalls bei und sollen den Wasserkühlungseinstieg erleichtern. Wir testen heute das Paket Scylla Elite CA360 ARGB welches mit RGB-Effekten aufwarten kann und bei einem Preis von 275 Euro (aktuell: € 310,31 *) startet.

Technische Details

Spezifikationen Radiator

Typ Calore CA360
Maße 393 x 120 x 27 mm (L x B x H)
Gewicht 796 g
Material Kupfer (schwarz eloxiert)
Finnendichte (FPI) 17

Spezifikationen Pumpe/Ausgleichsbehälter

Typ ANTILA DDC EVO RBW
Maße (insgesamt) 80 x 292 x 95 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 1.180 g
Material POM, Glas, Aluminium, Stahl
Farbe Schwarz (Pumpe), Transparent (Ausgleichbehälter)
Förderhöhe 6,5 m
Durchsatz 750 L/h
Druck: max. 50 PSI
Lautstärke max. 45 d(A)
Umdrehungen 1.800 bis 4.800 U/min
Anschluss SATA (Strom), 2510-3P (3-Pin Lüfter)
Spannung 12 V
Stromaufnahme 1,8 A
Beleuchtung ARGB
Lebensdauer 50.000 h

Spezifikationen Kühler

Typ FORKIS ELITE
Maße (insgesamt) 82 x 16 x 82 mm (B x H x T)
Gewicht (mit Lüfter) 720 g
Material vernickeltes Kupfer (Kühlerboden), Aluminium (Cover), POM (Deckel)
Kompatibilität LGA 775, 115x, 1366, 201x, 2066 (Intel)
AM2(+), AM3(+), AM4 (AMD)

Spezifikationen RGB/Lüfter-Controller

Typ ARGB, 3-Pin RGB (5VDG, 5V)
Anschlüsse 5x ARGB, 5x 4-Pin PWM

Spezifikationen Lüfter

Typ EOS 12 RBW ADD
Anzahl 3 Stück
Abmessungen 120 x 120 x 25 mm
Gewicht ca. 260g
Farbe Schwarz (Rahmen), Weiß (Lüfterblätter)
Lagertyp Gleitlager
Geschwindigkeit 800 – 1800 U/min
Fördervolumen max. 127,4 m³/h
Statischer Druck max. 2,3 mmH20
Lautstärke max. 28 db(A)
Fördervolumen 127,7 m³/h
Spannung 12 V
Startspannung 7 V
Anschluss 4-Pin PWM, 5V ADD Header
Lebenserwartung 40.000 h

Verpackung & Lieferumfang

Verpackt wird das komplette Set von Raijintek in einem schlichten braunen Karton mit Tragegriff. Um zu verdeutlichen welche Komponenten sich innerhalb der Verpackung befinden, hat der Hersteller die Vorderseite mit einem farbigen Aufkleber versehen. Dieser gibt bereits eine erste Übersicht über den Inhalt der Box. Auf zusätzliche technische Informationen zum Set hat Raijintek auf der Box verzichtet. Öffnet man die obere Lasche, wird man direkt von mehreren Styropormatten begrüßt, die den Freiraum füllen sollen. Darunter lassen sich alle restlichen Komponenten entdecken. Mitgeliefert werden bei diesem Set:

  • 1x FORKIS ELITE CPU-Kühler
  • 1x ANTILA DDC EVO RBW Pumpe/Reservoir
  • 1x Calore Elite CA360 Triple Radiator (360 mm)
  • 3x EOS 12 RBW ADD 120-mm-Lüfter
  • 4x RAITUBO-T3 Schlauch, 16/10 mm (OD/ID), 2 m – transparent
  • 6x G1/4 Zoll auf 16/10 mm Außen-/Innendurchmesser (OD/ID) Anschlüsse – schwarz
  • 2x RAIAQUA-T1 Kühlflüssigkeit, je 500 ml
  • 1x 5-Port ARGB-Controller inkl. Fernbedienung
  • 1x Wärmeleitpaste
  • Montagematerial für Radiator, Lüfter, AMD- und Intel-Sockel

Insgesamt wirkt die Verpackung der Komponenten durchdacht und dürfte Beschädigungen beim Transport gut verhindern. Freiräume wurden sinnvoll durch Schaumstoffmatten ausgefüllt und verhindern, dass die einzelnen Kartons hin und her fliegen.

Design & Verarbeitung

Der Radiator trägt den Namen Calore Elite CA360 und kommt aus dem Hause Raijintek. Verpackt in einem farbig bedruckten Karton und umwickelt mir Luftpolsterfolie, bietet der Calore Elite Platz für drei 120-Millimeter-Lüfter. Der Radiator ist komplett aus Kupfer gefertigt und schwarz lackiert worden. Zum Zubehör gehören außerdem drei Gummiringe zur Entkopplung der Lüfter und alle notwendigen Montageschrauben.

Der Kühlblock FORKIS ELITE kommt ebenfalls separat verpackt in einer schwarzen Schachtel, die für beide Varianten (mit und ohne RGB) verwendet wird. Außerdem finden sich im Karton eine Montageanleitung, alle notwendigen Schrauben und Abstandshalter sowie eine Backplate für Intel-Systeme und eine zweite Montageplatte für AMD-Systeme. Optisch ist der FORKIS ELITE eher zurückhaltend gestaltet und es wurde komplett auf RGB-Effekte verzichtet. Der CPU-Block besteht aus Aluminium (Deckel), vernickeltem Kupfer (Kühlerboden), Kunststoff und Stahl (Montagerahmen). Der Montagerahmen ist über vier Schrauben mit dem Boden des Kühlblocks befestigt und kann entfernt werden.

Da der Radiator Platz für drei 120-Millimeter-Lüfter hat, liegen diese dem Komplettset natürlich auch entsprechend viele Lüfter bei. Ebenfalls separat verpackt verfügen die EOS 12 RBW ADD jeweils über einen 4-Pin-PWM-Stecker und einen, vermeintlich proprietären, 3-Pin-5V-ARGB-Header. Die Beförderung der Luft erfolgt durch einen Rotor mit neun milchig-weißen Lüfterblättern, die von einem schwarzen Rahmen eingefasst sind. Dem Lüfterpaket liegen außerdem 12 Montageschrauben, eine RGB- und PWM-Steuerplatine sowie eine passenden Fernbedienung bei. Alternativ kann die Steuerplatine per 4-Pin-PWM und 3-Pin-5V-ARGB-Stecker direkt mit dem Mainboard verbunden werden.

Neben dem Radiator verbraucht der Ausgleichbehälter (AGB) mit eingebauter Pumpe am meisten Platz im Karton. Die AGB-Pumpenkombination trägt den Namen ANTILA DDC EVO RBW und hat eine Gesamthöhe von circa 300 Millimetern. Das Gehäuse besteht überwiegend aus Aluminium und umfasst den Tank aus Glas. Gewisse POM-Kunststoff-Elemente im Deckel und beim Pumpengehäuse runden das Design sehr gut ab. Insgesamt verfügt die Einheit über vier G1/4-Zoll-Ports. Die DDC-Pumpe wurde unterhalb des Tanks platziert und verfügt über einen SATA-Strom-Anschluss und einem PWM-Stecker zum Auslesen der Drehzahl bzw. zur Ansteuerung über das Mainboard. Da der AGB zudem über eine RGB-Lichtleiste verfügt, lässt sich zudem ein drittes Kabel zum Anschluss am RGB-Controller oder dem Mainboard erkennen. Alle Kabel wurden schwarz gesleeved.

Die Verarbeitung sowie Lackierung von AGB, Radiator, den Lüftern und dem Kühlblock sind insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Alle Komponenten wirken sehr wertig und sind durch die RGB-Beleuchtung auch optimal für ein Show-System geeignet.

Zuletzt dürfen natürlich auch die Komponenten für Verschlauchung und Befüllung nicht fehlen. Beigelegt hat Raijintek dem Set einen zwei Metern langen PVC-Schlauch (RAITUBO-T3) mit einem Innendurchmesser von 10 und Außendurchmesser von 13 Millimetern. Zusätzlich gibt es sechs passende Softtube-Fittinge (PELIAS D141806) zur Verbindung mit dem CPU-Block, dem Radiator und dem Ausgleichsbehälter. Befüllt wird das ganze Set dann mit einem Liter Kühlflüssigkeit, die Raijintek unter dem Produktnamen RAIAQUA-T1 anbietet.

Einbau & Montage

Für das Review von Kühlungssystem kommt bei uns in der Regel ein Benchtable zum Einsatz. In diesem Fall machen wir aber eine Ausnahme und verwenden stattdessen das Raijintek Ponos MS4 als Träger für die Wasserkühlung. Weiterhin besteht das Testsystem aus den folgenden Komponenten.

Was man genau bei einer Custom-Wasserkühlung beachten muss und wie der Einbau geplant werden sollte, haben wir euch in diesem Artikel bereits beschrieben. Deshalb ist dieser Test ausdrücklich kein Tutorial zum Einbau einer Custom-Wasserkühlung.

Der Raijintek FORKIS ELITE CPU-Block eignet sich sowohl für Intel- als auch AMD-Systeme. Da wir auf einem AMD-System testen, mussten wir zuerst den Halterahmen entfernen und den AMD-Rahmen am Kühlblock anbringen. Das erforderte die Entfernung von vier Schrauben. Anschließend konnte das Mainboard für die Montage vorbereitet werden.

Im nächsten Schritt widmen wir uns der Montage des Ausgleichbehälters. Zuerst bringen wir die zwei mitgelieferten Halteklammern an der Rückseite des AGBs an. Diese ermöglichen eine Befestigung an einem Montageplatz für zwei 120-Millimeter Lüfter. Das könnte entweder auf der Rückseite eines Radiators oder, in unserem Fall, am Mainboard-Tray des Ponos sein. Die Verschraubung erfolgt über vier silberne Schrauben und passende Muttern.

Als letzte Komponenten montieren wir den 360er-Radiator und die drei RGB-Lüfter. Dazu wird der Radiator im Innenraum platziert und die Lüfter außerhalb des Chassis. Mit Hilfe der langen Schrauben werden diese dann mit dem Radiator verbunden.

Nun folgen die Verschraubung der Fittinge am CPU-Kühler, dem Radiator sowie am Ausgleichsbehälter. Im letzten Schritt bleibt dann nur noch die Verschlauchung und die Verkabelung aller Lüfter und der Pumpe. Eine kleine Herausforderung war dabei die Verbindung zwischen Radiator und Ausgleichsbehälter. Hier war in unserem Gehäuse der Abstand einfach etwas zu gering. Deshalb mussten wir eine kleine Schlaufe legen.

Als allerletzten Schritt kommt dann die Befüllung des Wasserkreislaufs. Dazu haben wir die Kühlflüssigkeit in die mitgelieferte Flasche bzw. anschließend in den Radiator gefüllt. Ein voller AGB reicht aus um den Kreislauf so weit zu befüllen, dass die Pumpe nicht trocken läuft. Nach zwei Stunden bei maximaler Umdrehungszahl der Pumpe, war der Kreislauf nahezu luftfrei und wird konnten die sehr schicke Beleuchtung betrachten und den Belastungstest starten.

Lautstärke und Kühlleistung

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem MSI B350 PC MATE. Der Ryzen läuft übertaktet auf 3,8 GHz bei einer Spannung von 1,25 V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 20 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen bei circa 19 °C.

Kühler Betriebsszenario RPM Temperatur
AMD Wraith Stealth 50% PWM 1450 rpm 95 °C
AMD Wraith Stealth 100% PWM 2650 rpm 83 °C
LC-Power LC-CC-120-RGB 50% PWM 1000 rpm 71 °C
LC-Power LC-CC-120-RGB 100% PWM 1800 rpm 67 °C
Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB 50% PWM (Pumpe, Lüfter) 850 rpm (Lüfter)
3200 rpm (Pumpe)
53 °C
Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB 100% PWM (Pumpe, Lüfter 1000 rpm (Lüfter)
4000 rpm (Pumpe)
50 °C

Wie es bei einer Custom-Wasserkühlung zu erwarten ist, stellt eine Worst-Case-Belastung unserer Mittelklasse-CPU keine Herausforderung dar und auch der herkömmliche CPU-Kühler mit 120-Millimeter-Lüfter ist weit abgeschlagen. Selbst mit reduzierten Lüfterdrehzahlen hat sich die Temperatur der CPU nur leicht erhöht und war sehr weit entfernt von kritischen Werten. Da wir leider keine High-End-CPU, wie zum Beispiel einen Intel Core i9-12900K, zur Hand haben, können wir nur vermuten wie sich die Scylla Elite CA360 ARGB hier schlagen würde. Wir sind uns aber sehr sicher, dass auch ein solches Szenario für dieses Set kein Problem sein dürfte.

Fazit zur Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB Custom-Wasserkühlung

Raijintek liefert mit dem Scylla Elite CA360 ARGB ein sehr interessantes Komplett-Set. Das Set enthält alle relevanten Komponenten, die zum initialen Aufbau einer Custom-Wasserkühlung notwendig sind. Wie zu erwarten, sind alle Teile standardmäßig ausgelegt und erlauben die Erweiterung mit zusätzlichen Komponenten. Da die Pumpe zudem eine sehr starke Förderleistung vorweisen kann, sollten weitere Radiatoren oder ein GPU-Bock keine Probleme darstellen. Ebenfalls beeindruckt hat uns die grundsätzlich sehr gute Verarbeitung aller Set-Bestandteile.

Was man natürlich grundsätzlich abwägen muss, sind die Nachteile einer Custom-Wasserkühlung. So ist diese nicht wartungsfrei und die Gefahr eines Lecks ist in der Regel höher als bei einer AiO-Wasserkühlung. Zudem ist der Wartungsaufwand größer. Zuletzt sollte vorher genau überlegt werden, welche Komponenten eigentlich gekühlt werden sollen. Für eine einfache Mittelklasse-CPU, die nur leicht übertaktet wird, braucht es normalerweise keine Custom-Wasserkühlung. Sollen hingegen eine High-End-CPU inklusive -GPU gekühlt werden, dann kann eine Custom-Wasserkühlung durchaus sinnvoll sein.

Wer den Einstieg in die weite Welt der Custom-Wasserkühlungen wagen möchte, der bekommt mit dem Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB ein, im Vergleich, preisgünstiges Komplett-Set, welches sich aufgrund der schicken Optik und der hochwertigen Verarbeitung nicht vor der namenhaften Konkurrenz verstecken muss. Wer noch mehr RGB möchte und nicht auf Hardtubes verzichten kann, für den hätte Raijintek mit der Variante „PRO“ ebenfalls etwas in Petto.

Raijintek Scylla Elite CA360 ARGB

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Das Scylla Elite CA360 ARGB Wasserkühlungs-Komplett-Set von Raijintek ist hochwertig verarbeitet, leistungsstark und kann mit schicken RGB-Effekten überzeugen. Das Ganze gibt es zu einem attraktivem Preis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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