T-Force Cardea Z44L – TeamGroups günstigste PCIe-Gen4-SSD im Test

Nachdem wir mit der Cardea Ceramic C440 bereits eine PCIe Gen4-SSD des taiwanischen Speicherherstellers TeamGroup im Test hatten, folgt nun mit der Cardea Z44L ein zweites Modell. Die M.2-SSD wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt und bietet maximale Übertragungsraten von bis zu 3500 MB/s lesend und 3000 MB/s schreibend. Nicht nur TeamGroup, sondern auch andere Hersteller, bieten mittlerweile PCIe-Gen4-SSDs in dieser Performanceklasse an, die wohl nach und nach die mittlerweile etwas betagten High-End-SSDs mit PCIe-3.0-Schnittstelle ablösen sollen. Potentielle Käufer möchte man zudem mit einem niedrigen Preis überzeugen. Die Cardea Z44L ist mit den Kapazitäten 500 GB und 1 TB erhältlich, das uns zur Verfügung stehende 1 TB Modell zählt aktuell zu den günstigsten erhältlichen PCIe-Gen4-SSDs.

Im folgenden Test klären wir, wie sich die Cardea Z44L schlägt und ob sie sich gegen die zahlreiche Konkurrenz an ähnlich performanten PCIe-3.0-SSDs durchsetzen kann.

Technische Daten

Bei der TeamGroup T-Force Cardea Z44L handelt es sich um eine SSD im M.2 2280-Formfaktor, welche auf PCIe Gen 4 als Schnittstelle setzt. Anhand der sequenziellen Übertragungsraten von bis zu 3500 MB/s beim Lesen bzw. 3000 MB/s beim Schreiben, könnte man sie wohl der neuen Mittelklasse zuordnen.

TeamGroup setzt bei der SSD auf den Phison PS5019-E19T-Controller, welcher bei, nach technischen Daten, ähnlichen SSDs, wie z. B. auch der von uns getesteten Western Digital WD_BLACK SN750 SE, zum Einsatz kommt. Beim Speicher verwendet TeamGroup einen nicht näher genannten TLC-NAND. Auf einen DRAM-Cache verzichtet man wohl aus Kostengründen, einzig der dynamische SLC-Cache steht zur Verfügung. Die Garantiedauer liegt bei, in dieser Preisklasse eher hohen, 5 Jahren bzw. einer Schreibleistung von bis zu 600 TB.

Lieferumfang

Die Verpackung der M.2-SSD ist kompakt und erinnert von den Maßen her an den Karton einer 2,5″-SSD. Auf der Vorderseite finden wir neben der Bezeichnung und einem Foto der SSD Informationen zu Kapazität, der PCIe-4.0-Schnittstelle und dem enthaltenen Graphen-Kühlkörper, der die Temperatur um 9% senken soll.

Die M.2-SSD nutzt ein blaues, einseitig bestücktes PCB. Auf der Oberseite befinden sich der Controller und die beiden Speicherchips. Sofern man den mitgelieferten dünnen Graphen-Kühlkörper verwenden möchte, wird dieser einfach darauf geklebt. Auf der, im eingebauten Zustand, unteren Seite befinden sich keine Bauteile. Diese wird fast vollständig von einem schwarz weißen Aufkleber, auf dem die genaue Produktbezeichnung, die Garantiedauer und weitere Infos vermerkt sind, bedeckt.

Testsystem

• ASUS ROG Strix B560-F Gaming WiFi Mainboard
• Intel Core i5-11400F Prozessor
• 32GB G.Skill RipJaws V 3200 RAM
• INNO3D GeForce RTX 3060 Twin X2 Grafikkarte
• Kingston KC3000 1TB SSD
• Crucial P5 2TB SSD
• Crucail MX500 4TB SSD
• Seasonic Focus GX-550 Netzteil

Performancetest

Die Performance der TeamGroup T-Force Cardea Z44L überprüfen wir mit den bekannten Tools AS SSD, CrystalDiskMark, ATTO Disk und HD Tune Pro. Die im Datenblatt angegebene maximale sequenzielle Lese- und Schreibrate wurde von TeamGroup ebenfalls mit CrystalDiskMark ermittelt, die genauen Einstellungen sind allerdings nicht bekannt.

Ergebnisse des Performancetests

In AS SSD landet die Cardea Z44L in fast allen Teilen des Benchmarks im Mittelfeld. Erfreulicherweise gibt es hier keine Ausreißer nach unten, dafür aber im 4K-Test nach oben, wo TeamGroups günstige PCIe-Gen4-SSD überraschenderweise auf dem selben Level wie teurere und auch allgemein schnellere PCIe-Gen4-SSD anderer Hersteller performt. Auch die Cardea Ceramic C440 aus eigenem Hause wird hier geschlagen.

Im CrystalDiskMark zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Herstellerangaben von 3500 MB/s für das sequentielle Lesen und 3000 MB/s für das sequentielle Schreiben werden erreicht. Während wir beim Lesen mit 3508,57 MB/s nur minimal darüber liegen erreichen wir beim Schreiben mit 3214,89 MB/s ein deutlich besseres Ergebnis. Verglichen mit den anderen, von uns getesteten, SSDs liegt die Performance der Cardea Z44L meist im Mittelfeld. Ausnahme ist hier wieder 4K-Test, in dem die Cardea Z44L deutlich besser abschneidet und auf den vorderen Plätzen landet.

Auch in den anderen Benchmarks hinterlässt die SSD, vor allem mit Blick auf den sehr günstigen Preis, einen guten Eindruck. Im ATTO Disk-Benchmark enttäuscht die Cardea Z44L beim Lesen ein wenig und landet weiter hinten im Feld. Der Abstand zu den meisten anderen SSDs ist allerdings gering. Beim Schreiben überzeugt sie dagegen und erreicht ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. Auch in HDTune kann die SSD überzeugen und landet sowohl im Benchmark als auch bei den Zugriffszeiten weit vorne im Feld. In AS SSD erreichen wir allerdings ein eher schwaches Ergebnis für die Zugriffszeit.

Die Temperatur lag während des Tests, ohne Kühlkörper, trotz sommerlichen Temperaturen und einer daraus resultierenden Raumtemperatur von 27°C bei maximal 65°C, womit sie innerhalb der Spezifikationen liegt. Beim dünnen Graphen-Kühlkörper handelt es sich augenscheinlich um das gleiche Modell, das wir bereits aus dem Test der TeamGroup T-Force Cardea IOPS kennen. Die Temperatur sank dort um knapp 8 Prozent.

Insgesamt handelt es sich bei der Cardea Z44L um eine solide SSD. Potentielle Käufer sollten sich aber nicht von PCIe Gen4 täuschen lassen, denn die SSD stellt eher eine Alternative zu TLC-SSDs mit PCIe-Gen-3 dar. Die sequenziellen Transferraten können wir im Test übertreffen, die Performance liegt meist im Mittelfeld mit Ausreißern nach oben, aber nicht nach unten. Auch bei der im Alltag wichtigen 4K-Performance überzeugt die SSD, so dass die Cardea Z44L vor allem für preisbewusste Käufer interessant ist.

Fazit zum TeamGroup T-Force Cardea Z44L Test

Die TeamGroup T-Force Cardea Z44L bietet im Test eine sehr konstante und größtenteils gute Performance, sticht dabei aber nur selten aus der Masse der verfügbaren SSDs heraus. Einzig bei den 4K-Tests in AS SSD und im CrystalDiskMark schafft sie es in unsere Spitzengruppe. Die SSD setzt zwar auf PCIe-Gen-4 als Schnittstelle, nutzt diese allerdings nicht annähernd aus. Die Geschwindigkeit entspricht eher der vorherigen Generation, was aber in vielen Anwendungsfällen auch ausreicht. Ein großer Vorteil der Cardea Z44L ist ihr niedriger Preis. Die SSD gehört sowohl zu den günstigsten SSDs mit einer sequenziellen Lese- und Schreibrate über 3000 MB/s als auch zu den günstigsten PCIe-Gen-4-SSDs.

Wer auf der Suche nach einer günstigen, aber dennoch guten M.2-SSD ist, der sollte auch die Cardea Z44L im Blick haben. Auch hier gilt aber, wie bei allen SSDs, der Markt ist riesig, so dass man stets den Preis und ähnliche Modelle anderer Hersteller im Blick haben sollte. Weiterhin sollte man beachten, dass der Aufpreis zu deutlich schnelleren PCIe-Gen-4-SSDs teils gering ist.