PC-Komponenten

Testbericht: Fractal Design ARC Midi R2 PC-Gehäuse

Nach dem Core 1000 von Fractal Design, ist nun das ARC Midi R2 dran. Die ARC Serie hat den Fokus auf eine gute Kühlung gelegt, was bei unserem Modell auch sehr gut geklappt hat. Doch natürlich ist das nicht der einzige wichtige Punkt, der beim Gehäusekauf zu beachten ist. Daher haben wir uns auch angeguckt, was bei dem Gehäuse beiliegt, wie der Einbau vonstatten geht und was das Gehäuse alles zu bieten hat. Doch kommen wir zum Testbericht, in dem ihr unsere Erfahrungen mit dem ARC Midi R2 genauestens verfolgen könnt.

Lieferumfang

ARC Midi R2 - 16

Neben dem Gehäuse und einem Handbuch, ist wirklich jede Menge Zubehör mit dabei. Alle Schrauben, Abstandshalter oder was man sonst noch benötigen könnte um das Gehäuse vollständig zu nutzen sind dabei. Man kann das Gehäuse also wirklich bis oben hin voll stopfen und braucht sich keine Sorgen um fehlende Schrauben machen. Bei dem Preis des Gehäuses kann man das zwar eigentlich erwarten, doch positiv hervorzuheben ist es auf jeden Fall. Außerdem sind noch sechs Kabelbinder dabei, damit man auch damit keine Probleme hat. Dies könnten natürlich mehr sein, doch wenn man sich Gedanken über die Kabelverlegung macht, dann sollten diese sechs auch ausreichen. Mit dem mitgelieferten Zubehör bin ich also vollends zufrieden gewesen.

Technische Daten

  • Maße: 230 x 460 x 515 mm (B x H x T)
  • Material: Stahl (0.8mm Materialstärke bei den Seitenwänden), Kunststoff
  • Gewicht: 10.7 kg
  • Formfaktor: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Belüftung:
    • Front:
      • Vorinstalliert: 1x 140mm, 1000 U/min
      • Möglich: 2x 140mm oder 2x 120mm
    • Rückseite:
      • Vorinstalliert: 1x 140mm, 1000 U/min
      • Möglich: 1x 140mm oder 1x 120mm
    • Oberseite:
      • Vorinstalliert: 1x 140mm, 1000 U/min
      • Möglich: 3x 140mm oder 3x 120mm oder 1x 180mm
    • Boden:
      • Vorinstalliert: keiner
      • Möglich: 1x 140mm oder 1x 120mm
    • Insgesamt:
      • Vorinstalliert: 3x 140mm
      • Möglich: bis zu 7 Lüfter
  • Laufwerke und Erweiterungsslots
    • 2x 5.25″ (extern)
    • 8x 3.5″ oder 2.5″ (intern im HDD-Käfig)
    • 2x 2.5″ (intern auf der Rückseite der Mainboardplatte)
    • 7 + 1 Erweiterungsslots
  • Sonstige Features
    • Entkoppelung für 3,5″ Festplatten, sowie das Netzteil
    • Staubfilter in der Gehäusefront, im Boden und im Deckel (problemlos zu reinigen)
    • Zweiteiliger HDD-Käfig
    • Sichtfenster
    • Frontaudio (Audioausgang, Mikrofoneingang)
    • Zwei USB 3.0 Anschlüsse (auch anschließbar an USB 2.0)

 Äußeres Erscheinungsbild

ARC Midi R2 - 1

Der ARC Midi R2 macht einen sehr soliden Eindruck. Das Gehäuse gehört mit seinem Gewicht von 10,7kg nicht zu den leichtesten, doch das macht sich auch in der Verarbeitung bemerkbar. Es wackelt nichts und alle Teile sind sehr robust. Man kann also auch mal gegen die Seitenwand laufen, treten oder was einem sonst noch einfällt, ohne dass da gleich eine extrem auffällige Delle drin ist. Es wurde also hochwertiges und etwas dickeres Material verwendet. Auch die Farbe wurde sehr gut aufgetragen, ich konnte keine Verarbeitungsfehler feststellen.

Positiv zu erwähnen sind auch die vier Füße des Gehäuses, diese sind gummiert und das Gehäuse hat dadurch einen sehr sicheren Stand.

ARC Midi R2 - 6

Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich, wie bereits bei den Features erwähnt, die 7 Blenden für Steckkarten und einer zusätzlichen, die sich an einer anderen Stelle befindet und vertikal verläuft. Es gibt Kabelverbindungen, die es ermöglichen die Steckkarten nicht direkt auf das Mainboard zu stecken. Bei einer Grafikkarte mit großen Kühlkörpern macht das beispielsweise Sinn. Ich finde die zusätzliche Einbaumöglichkeit auf jeden Fall zeitgemäß und lobenswert, da ich bei anderen Gehäusen leider auch schon an meine Grenzen mit der Grafikkarte gestoßen bin. Da hat Fractal Design mitgedacht.

ARC Midi R2 - 4

Fangen wir auf der Vorderseite oben an und gehen einfach mal die Reihe durch. Ganz links befindet sich der Resetbutton. Dieser ist ziemlich klein gehalten und somit nicht ausversehen eindrückbar. Man muss sich schon ein wenig bemühen, damit dieser betätigt wird. Ich persönlich habe den Button schon ewig nicht mehr benutzt und mich immer nur aufgeregt, wenn ich da ausversehen gegen gekommen bin. Daher finde ich es gut, dass das hier nicht so schnell passieren kann.

Daneben befinden sich, wie es mittlerweile schon fast als Standard betrachtet werden kann, Audioeingang  und -ausgang. Bei vielen sicherlich nicht so gefragt, doch ich finde das immer ganz nett, so kann man auch mal schnell einen Kopfhörer oder ein Mikrofon anschließen ohne unterm Schreibtisch durch zu krabbeln.

In der Mitte der Reihe befindet sich der Powerbutton. Sobald der Computer an ist, leuchtet der Button blau, man hat also keine Probleme zu erkennen, ob der PC läuft. In den Powerbutton integriert ist außerdem die LED der Festplattenauslastung. Diese blinkt immer je nach Auslastung schneller oder langsamer in rot.

Außerdem finden wir zwei USB-Ports vor. Wie man bereits an der blauen Farbe erkennt, sind die USB 3.0 fähig. Man braucht sich also nicht mehr mit langsamen Übertragungsraten rumärgern, sofern das Mainboard das bietet. Sollte das Mainboard noch kein USB 3.0 bieten, ist das auch absolut kein Problem. Auch dort hat Fractal Design nämlich mitgedacht und das verwendete Kabel hat am Ende sowohl Steckverbindungen für USB 3.0, als auch für USB 2.0.

Ganz rechts außen finden wir die integrierte Lüftersteuerung. An diese können drei Lüfter angeschlossen werden, beispielsweise die drei bereits eingebauten Lüfter. Man kann diese in drei Stufen regeln (5, 7, 12 Volt). Bei 5 und 7 Volt sind die bereits eingebauten Lüfter kaum hörbar, bei 12 Volt drehen diese aber schon ordentlich und sind nicht zu überhören. Sofern man Musik oder so laufen hat, ist aber auch das erträglich.

Man könnte dort natürlich noch weitere Anschlussmöglichkeiten anbieten, wie etwa Firewire oder eSATA, doch für die meisten wird USB sicherlich ausreichen.

ARC Midi R2 - 18

In der Front hat Fractal Design noch weitere Features des ARC Midi R2 versteckt. Man kann das Gitter, welches einen Staubfilter für die Lüfter integriert hat, einfach herausnehmen. Dazu drückt man oben rechts und links einfach ein wenig drauf und schon lässt sich das Gitter herausnehmen. Einer schnellen Reinigung steht also nichts im Wege. Ich finde das echt gut gelöst. Bei meinem Gehäuse muss ich dafür immer das gesamte Gehäuse aufmachen und die Festplattencontainer lösen. Super Idee von Fractal Design um den Staub schnell loszuwerden!

Innenaufbau

ARC Midi R2 - 7

Im Inneren des ARC Midi R2 ist trotz der kleinen Größe des Gehäuses jede Menge Platz. Für ein effektives Kabelmanagement ist durch die gummierten Öffnungen gesorgt, durch die Kabel einfach hinter dem Mainboard verschwinden können. Dadurch lohnt sich der Blick durch das vorhandene Sichtfenster dann deutlich mehr, wenn nicht überall Kabel herum fliegen.

Die Raumaufteilung ist sehr gut gemacht und kann vielseitig umgestaltet werden, wie auf dem folgenden Bild sehr gut dargestellt ist:

ARC Midi R2 - 19

Man kann die HDD-Käfige ohne Probleme herausnehmen oder an andere Positionen verlegen. Den oberen HDD-Käfig kann man also beispielsweise einfach rauslassen, wenn man ihn nicht benötigt. Dadurch spart man Gewicht und für Gamer, die öfter auf LANs zu Besuch sind macht sich auch so etwas schon bemerkbar. Doch man kann den unteren HDD-Käfig auch versetzten um einen Radiator für eine Wasserkühlung einbauen zu können. Es ist also wirklich an alles was mit Kühlung zu tun hat gedacht worden. Mir gefällt das Prinzip auch sehr gut, denn man braucht eigentlich keinen Schraubenzieher. Man kann zwar auch einen Schraubenzieher zu Hilfe nehmen, doch eigentlich lassen sich alle Schraubverbindungen auch per Hand lösen.

ARC Midi R2 - 14

Besonders gut gefällt mir der Einbau von Festplatten in die HDD-Käfige. Man drückt einfach die weißen Enden ein wenig zusammen und schon kann man die Festplatte bzw. den Befestigungsrahmen herausziehen, falls dieser nicht mit einer Schraube an der Seite gesichert wurde. Dort kann man entweder 2,5″ oder 3,5″ Festplatten einbauen. Die 3,5″ Festplatten werden durch Gummi von dem Metallrahmen getrennt um Geräuschbildung zu verhindern. Die Befestigungsrahmen sind dabei so aufgebaut, dass die Festplattenanschlüsse Richtung Rückseite zeigen und die Kabel auch dort ohne Probleme verschwinden können und somit unsichtbar bleiben.

Einbau von Komponenten

Wie ich bereits vorab angesprochen habe, ging der Einbau sehr einfach von der Hand. Da alle Schrauben und Abstandshalter mitgeliefert werden, habe ich zunächst die Abstandshalter für das Mainboard angebracht. Da das Gehäuse mehrere Formfaktoren unterstützt, sind natürlich auch einige Löcher vorhanden, die man nicht benötigt. Doch glücklicherweise ist jedes Loch beschriftet und somit war das kein Problem. Das Mainboard war also schnell eingebaut, gefolgt von den Steckkarten. Die Slotblenden konnte ich einfach mit der Hand abschrauben, da diese mit Handschrauben befestigt waren.

Beim Netzteil gibt es leider nichts wirklich erwähnenswertes, es wird einfach angeschraubt und ist durch die Gummiabstandshalter natürlich vom Gehäuse getrennt, das war es aber auch schon. Die Kabel verschwinden einfach hinter der Mainboardplatte und kommen an gewünschter Stelle wieder zum Vorschein.

Zum Festplatteneinbau habe ich beim Innenaufbau ja bereits etwas gesagt, dies ging wirklich sehr leicht und vor allem schnell. Was mich allerdings ein wenig gestört hat war, dass man, sofern man eine 2,5″ Festplatte einbaut, kein angewinkeltes Kabel verwenden kann. Dort ist der Rahmen im Weg. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, in meinem Fall musste ich deshalb jedoch für mehrere Festplatten unterschiedliche Kabel benutzen, was ich nicht so schön finde. Wenn man das weiß kann man das natürlich im Vorfeld planen und SATA-Kabel kosten ja sowieso nicht die Welt. Doch da kann Fractal Design noch etwas nachbessern.

Bei den Features erwähnte ich bereits die maximale Einbauhöhe des CPU-Lüfters, sowie die maximale Länge der Grafikkarte. Die CPU-Höhe ist mit 180mm wirklich ausreichend für Große Lüfter. Ich habe einen Alpenföhn Himalaya im Einsatz und dieser passt wirklich ohne Probleme in das Gehäuse. Auch große Grafikkarten machen nach dem Ausbau des oberen HDD-Käfigs überhaupt keine Probleme mehr. Mit 470mm Platz, passt da denke ich jede Grafikkarte rein. Und selbst dann hat man noch Platz für 5 Festplatten. Sollte als ausreichen.

Kühlleistung

Mit der Kühlleistung des Gehäuses und den drei eingebauten Lüftern bin ich sehr zufrieden. Bei der normalen Nutzung und einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad sind die einzelnen CPU-Kerne bei etwa 25 Grad gewesen. Das ist zwar zum Teil auch der Verdienst meines Alpenföhns, doch sicherlich nicht nur. Bei meinem alten Gehäuse war ich da schon bei etwa 40 Grad. Diese erreichen die CPU-Kerne mit dem ARC Midi R2 nur unter Vollast.

Temperatur ARC Midi R2 5V
Temperaturen unter Vollast mit Lüfterregelung auf 5V
Temperatur ARC Midi R2 7V
Temperaturen unter Vollast mit Lüfterregelung auf 7V
Temperatur ARC Midi R2 12V
Temperaturen unter Vollast mit Lüfterregelung auf 12V

Fazit

Das ARC Midi R2 von Fractal Design sieht nicht nur gut aus, es ist auch noch sehr hochwertig in der Verarbeitung und bietet eine gute Kühlleistung. Alle Teile, die für den Einbau nötig sein könnten, liegen bei – keine Schraube zu wenig. Durch die Handschrauben kann alles, bis auf das Mainboard, schnell und einfach ausgewechselt werden. Dabei wurde auch auf eine Kaschierung der Kabel geachtet und man hat genug Platz im Raum hinter dem Mainboard. Selbst für extreme Speichernarren ist genug Platz für Festplatten vorhanden, ohne das Gehäuse zu groß werden zu lassen. Besonders vorteilhaft finde ich die einfache Reinigung der Staubfilter, das hat mich bei meinem alten Gehäuse immer gestört. Ich kann das ARC Midi R2 also uneingeschränkt empfehlen, der hohe Preis von knapp 100 Euro ist eindeutig gerechtfertigt.

Fractal Design ARC Midi R2

Verarbeitung
Kühlleistung
Innenaufbau
Lieferumfang
Features
Preis-/Leistungsverhältnis

Supergeiles Gehäuse!

Das ARC Midi R2 wird seinen Ansprüchen gerecht und rechtfertigen den hohen Preis von knapp 100 Euro.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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