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Fractal Design Define 7: Perfektion in nächster Generation?

Nach dem Erfolg des Define R6 hat Fractal Design die Messlatte für Gehäuse im mittleren bis gehobenen Preisbereich an einigen Stellen angehoben. Nun ist der Nachfolger im Handel erhältlich! Das „R“ im Namen fällt weg, die Features und Möglichkeiten wurden aber erweitert. Ob das Define 7 noch immer der modulare und schlichte Allrounder ist, wie sich das Gehäuse in der Praxis schlägt und ob es gegen das große Angebot anderer Hersteller herausstechen kann, soll unser ausführlicher Test klären.

Technische Details

Das Fractal Design Define 7* ist seit dem 20. Februar 2020 in zwei Größen erhältlich. Das Fractal Define 7 wird in Schwarz, Schwarz/Weiß und Weiß angeboten.

Universalhalterung für 3,5”/2,5” Laufwerke 14 maximal, 7 im Lieferumfang enthalten, 3 im Open Design
Halterung für 2,5” Laufwerke 4 maximal, 2 im Lieferumfang enthalten
Expansion-Slots 7 + 2 vertikal
Mainboard-Kompatibilität E-ATX, ATX, mATX, ITX
Netzteil Formfaktor ATX
Frontanschlüsse 1 x USB-C 3.1 Gen 2, 2 x USB-A 3.0, 2 x USB-A 2.0 Audio I/O
Lüfterpositionen 9 x 120/140 mm
Lüfter Front 3 x 120 mm oder 3 x 140 mm,
(2 x 140 mm enthalten)
Lüfter Oberseite 3 x 120 mm oder 3 x 140 mm
Lüfter Heck 1 x 120 mm oder 1 x 140 mm
(1 x 140 mm enthalten)
Lüfter Boden 2 x 120 mm oder 2 x 140 mm
Staubfilter Lüfter für Boden + PSU, Lüfter in der Front, Deckel
Radiator Front Bis 280 mm oder 360 mm
Radiator Oberseite Bis 360 mm oder 420 mm
Radiator Heck 120 mm
Radiator Boden Bis 240 mm oder 280 mm
Max. Länge PSU 250 mm (wenn HDD-Käfig installiert)
Max. Länge GPU 491 mm, 467 mm mit Frontlüfter, 315 mm im Storage Layout bei Karten über 150 mm Breite (inkl. Anschlüsse)
Max. Höhe CPU Kühler 185 mm
Raum für Kabelmanagement Ja (30 mm hinten)
Seitenteil links Stahl (optional mit Tempered Glass)
Seitenteil rechts Stahl
Abmessungen Gehäuse (LxBxH) 547 x 240 x 475 mm
Gewicht Netto 13,49 kg
Preis € 159,90 *

Verpackung und Lieferumfang

Das Define 7 trifft in Styropor sehr gut verpackt bei uns ein. Die Front ist zusätzlich mit einer Folie geschützt.

Bereits in der Verpackung befindet sich neben dem Gehäuse das Zubehör. Enthalten sind folgende Teile:

  • Diverse Schrauben für Hardware und Befestigungen
  • Mehrere Kabelbinder
  • Zusätzliche Universalhalterung für 3,5”/2,5” Laufwerke
  • Zusätzliches Top-Panel im Cooling Design
  • Diverse Begleithefte

Das Zubehör ist ungewöhnlich umfangreich und ansprechend verpackt. Weiteres Zubehör, wie zusätzliche HDD-Halter, ist im Handel erhältlich.

Außeneindruck

Das Gehäuse besteht nahezu ausschließlich aus Stahl. Spaltmaßen, Fehler in Materialien oder scharfe Kanten sind bei unserem Gehäuse nicht zu entdecken. Die Verarbeitung ist bereits auf den ersten Blick ausgezeichnet.

Wie der Vorgänger, bietet auch das Define 7 eine Fronttür. Diese wird magnetisch gehalten und kann ohne großen Kraftaufwand geöffnet werden. Falls gewünscht, kann die Seite des Türanschlags gewechselt werden.

Direkt hinter der Tür ist eine Dämmung zu erkennen. Am Gehäuse selbst sind zwei Abdeckungen entfernbar. Die obere kann beispielsweise für ein 5,25 Zoll DVD-Laufwerk oder ähnliches entfernt werden. Alternativ kann dieser Platz beispielsweise auch für Lüfter verwendet werden.

Wird die Tür geöffnet, ist der untere Staubfilter sichtbar: dieser soll die komplette Unterseite vor Staub schützen. Doch auch mit geschlossener Tür, ist der Staubfilter recht einfach entfernbar.

Da die rechte Seite recht unspektakulär ist, kommen wir direkt zu den vorderen Anschlüssen: Das Frontpanel besitzt neben den typischen An-/Aus- und Resetschaltern sowohl zwei USB-3.0- als auch zwei USB-2.0-Anschlüsse. Zudem sind zwei 3,5-mm-Klinkenanschlüsse zu finden. Abschließend ist noch der USB-Typ-C-Anschluss zu erwähnen.

Bleiben wir in der Nähe des Frontpanels und schauen uns die obere Abdeckung genauer an. Diese lässt sich werkzeugfrei entfernen und besitzt ebenso eine Dämmung im inneren. Darunter ist ein einfach zu entfernender Staubfilter zu sehen. Wer nun weitere Lüfter oder gar einen bis zu 420 mm langen Radiator befestigen möchte, kann zu dem im Lieferumfang enthalten offenen Top-Panel greifen. Auch dieses ist aus Stahl gefertigt und lässt sich direkt am Gehäuse befestigen.

Abschließend noch ein Blick auf die hintere Seite des Define 7. Auffällig sind hier drei Dinge: Die beiden Seitenteile sind nicht wie üblich mit Schrauben befestigt, sondern können über eine kleine Plastik-Lippe nach links bzw. rechts weggedrückt werden. Ein Blick nach unten offenbart die letzten zwei Details: Es besteht die Möglichkeit eine aufgestellte Grafikkarte zu montieren und das Netzteil kann mittels eines Adapters auch außerhalb des Gehäuses angeschraubt werden.

Insgesamt hinterlässt das Gehäuse schon beim Außeneindruck einen fantastischen Eindruck. Jedes Teil scheint durchdacht zu sein. Optisch wirkt das Gehäuse gewollt schlicht und hochwertig. Die Qualität des Materials und der Verarbeitung zeigt keine Schwächen.

Inneneindruck

Der Innenraum des Define 7 wirkt auf dem ersten Blick aufgeräumt und geordnet. Das liegt unter anderem an der Trennung des Raums für das Mainboard und das Netzteil. Bei Bedarf könnte ein 360-mm-Radiator in der Front und 420-mm-Radiator an der Oberseite montiert werden. Für die Kabelführung sind viele verschiedene gummierte Möglichkeiten vorhanden. Falls viele HDDs verbaut werden sollen, müssen die im Zubehör befindlichen HDD-Käfige neben den Lüftern montiert werden. Durch weitere im Zubehör erhältliche Käfige, kann das Define 7 auf insgesamt 14 Universalhalterungen erweitert werden.

Bei Montage eines ATX-Mainboards schließt dieses mit etwas Abstand zur Trennwand des PSU-Raums und zur oberen Abdeckung ab. Für die Montage einer AiO-Wasserkühlung besteht ausreichend Platz. Bei Montage dickerer Radiatoren sollte jedoch vor der Montage geprüft werden, ob die Befestigung nach Einbau des Mainboards noch problemlos vorgenommen werden kann.

Auch der Bereich hinter dem Mainboards wirkt sehr aufgeräumt und geordnet. Der untere Bereich ist durch eine Abdeckung verdeckt. Der Lüfterhub befindet sich im im oberen Bereich. Die Steuerung der Lüfter erfolgt über das PWM-Signal des Mainboards, Strom kommt über ein SATA-Kabel.

Im unteren Bereich können im bereits montierten und gummierten Festplattenkäfig drei 3,5-Zoll-HDDs befestigt werden. Des Weiteren besteht noch Platz für einige 2,5-Zoll-Laufwerke.

Abschließend hinterlässt der Innenraum einen sehr guten Eindruck. Sowohl durch die Raumtrennung, als auch die bereits montierten Kabelbindern und Abdeckungen, kann eine optimale Verkabelung erfolgen.

Systemaufbau im Fractal Define 7

In das Define 7 wird folgende Hardware eingebaut:

CPU AMD Ryzen 1600
CPU-Kühler Thermalright Macho Rev. B *
Mainboard ASRock Fatal1ty AB350 Gaming K4
RAM Corsair 16GB DDR4-3000
Grafikkarte Palit GeForce GTX 1080 GameRock Premium 8GB
Netzteil be quiet! Straight Power 10 Netzteil 500W CM 
Datenträger Zwei 2,5-Zoll-SSDs

Wer nicht gerade einen Top-Radiator verbauen will, muss beim Einbau in das Define 7 wenig beachten. Der Einbau der oben genannten Hardware war einfach und mit Kabelmanagement innerhalb von 20 Minuten abgeschlossen.

Die in jeglicher Hinsicht großzügig dimensionierten Räume bieten Platz für jegliche Hardwarekombinationen. Nach Einbau des Mainboards ist sowohl unten als auch oberhalb ausreichend Platz für das korrekte Anschließen von Kabeln vorhanden.

Eingebaut
Eingebaut

Auch die Nutzung eines Netzteiles mit Kabelmanagement oder einem etwas größeren Energiespenders, ist problemlos möglich. Das montierte Straight Power 10 von be quiet! konnte somit ohne Probleme eingebaut werden. Abschließend sind durch die untere Abdeckung unsauber verlegte Kabel im Boden versteckbar.

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Die Raumtrennung zwischen dem Netzteil- und Mainboardbereich und die sehr gut platzierten Kabeldurchführungen erlauben ein optimales Kabelmanagement im sichtbaren Bereich. Des Weiteren lassen sich hinter dem Mainboard bis zu sechs Laufwerke unsichtbar montieren. Das Schließen der rechten Seite ist auch bei großer Kabelmenge bei suboptimaler Verlegung ohne jegliche Probleme möglich.

Kühlleistung und Lautstärke

Das Gehäuse verfügt über drei vormontierte 140-mm-Lüfter. Auf eine RGB-Beleuchtung oder LED-Steuerung verzichtet Fractal Design bewusst. Dafür gibt es aber einen Lüfter-Hub. Die Steuerung aller angeschlossen Lüfter kann dann beispielsweise über das Mainboard erfolgen.

Bei niedriger Drehzahl sind die bereits montierten Lüfter aus 50-75 cm nicht mehr wahrzunehmen. Selbst bei dieser auf Silence getrimmten Konfiguration ist die Kühlung der verbauten Hardware durch die drei Lüfter immer problemlos möglich.

Auf maximaler Drehzahl sind die Lüfter natürlich wahrnehmbar, aber nicht störend laut. Für 99% aller Hardwarekonfigurationen ist die leise Abstimmung aber mehr als ausreichend.

Alltagserfahrung

Das Define 7 steht rutschfest und stabil auf schwarzen gummierten Füßen. Optisch ist das schlichtere Gehäuse sehr gelungen und wirkt sowohl modern als auch hochwertig. Die Modularität des Gehäuses lässt nahezu jegliche Hardwarekonfiguration zu: eine Wasserkühlung, viele HDDs oder beides? Kein Problem für das Define 7: hier scheint alles möglich zu sein.

Fazit zum Fractal Design Define 7

Mit dem Define 7 hat es Fractal Design nicht leicht, den bereits sehr guten Vorgänger – das Define R6 – zu toppen. Doch sie haben es geschafft: der potenzielle Käufer erhält ein schlichtes und hochwertiges Gehäuse, welches aufgrund der Modularität für quasi jegliche Hardwarekombination vorbereitet ist. Die Verarbeitung ist auf einem hervorragendem Niveau und die Materialwahl überzeugt. Auf RGB-Beleuchtung und eine eigene Lüftersteuerung verzichtet das Gehäuse bewusst, bietet aber viele Möglichkeiten, wie durch den Lüfterhub oder das optionale Seitenteil aus Glas, einen Einbau zu ermöglichen.

Am Ende des Test ist klar: Das Gehäuse ist eine sehr gute Wahl für all diejenigen, die ein schlichteres Gehäuse suchen, welches allen Herausforderungen gewachsen ist. Obendrauf bekommt der Käufer viele durchdachte Eigenschaften und eine perfekte Verarbeitung. Für das gesamte Paket ist der ein Preis von aktuell knapp über ca. 160 €* absolut gerechtfertigt.

Fractal Design Define 7

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

97,5/100

Perfektes und schlichtes Gehäuse für Anspruchsvolle.

Dominik Schmid

Berufstätig in der Automobil & Finanzbranche, mit großem Interesse an allerlei technischen Themen!

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MagicWater

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Nach dem Erfolg des Define R6 hat Fractal Design die Messlatte für Gehäuse im mittleren bis gehobenen Preisbereich an einigen Stellen angehoben. Nun ist der Nachfolger im Handel erhältlich! Das „R“ im Namen fällt weg, die Features und Möglichkeiten wurden aber erweitert. Ob das Define 7 noch immer der modulare und schlichte Allrounder ist, wie sich das Gehäuse in der Praxis schlägt und ob es gegen das große Angebot anderer Hersteller herausstechen kann, soll unser ausführlicher Test klären.
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