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Thermaltake A700 TG: Der große und schwere Alleskönner im Test

Groß, schwer und extrem modular. Mit dem A700 TG bietet Thermaltake ein über 20 kg schweres E-ATX-Gehäuse an, welches für jegliche Hardware gewappnet ist. Eine große individuelle Wasserkühlung, mehrere Grafikkarten und Festplatten sollen für den Aluminium Full-Tower keinerlei Probleme darstellen. Doch wie sich das Gehäuse in der Praxis schlägt und ob die Funktionalitäten den hohen Preis rechtfertigen, soll unser ausführlicher Test klären.

Technische Details

Das Thermtake A700 TG* ist seit September 2019 erhältlich. Das Gehäuse wird nur in der Farbekombination Schwarz-Silber angeboten.

Universalhalterung für 3,5”/2,5” Laufwerke 7
Halterung für 2,5” Laufwerke 10
Expansion-Slots 8
Mainboard-Kompatibilität E-ATX, ATX, mATX, ITX
Netzteil Formfaktor ATX
Frontanschlüsse USB 3.0 x 2, USB 2.0 x 2, HD Audio x 1, USB 3.0 Type-C x 1
Lüfterpositionen 9
Lüfter Front 3 x 120 mm, 3 x 140 mm, 2 x 200 mm (1x 140 mm enthalten)
Lüfter Oberseite 3 x 120 mm, 2 x 140 mm, 2 x 200 mm
Lüfter Heck 1 x 120 mm, 1 x 140 mm (1x 140 mm enthalten)
Lüfter Boden 2 x 120 mm
Staubfilter 1x Staubfilter für kompletten Boden
Radiator Front – bis 360 mm
– bis 420 mm
Radiator Oberseite – bis 360 mm
– bis 280 mm
Radiator Heck – bis 120 mm
– bis 140 mm
Radiator Rechts – bis 360 mm
– bis 420 mm
Radiator Boden – bis 240 mm
Max. Länge PSU 220 mm
Max. Länge GPU 310 mm (410 mm ohne HDD Rack)
Max. Höhe CPU Kühler 200 mm
Raum für Kabelmanagement Ja
Seitenteil links 5 mm Tempered Glass
Seitenteil rechts 5 mm Tempered Glass
Abmessungen Gehäuse (LxBxH) 596 x 294 x 582 mm
Gewicht Netto 20,05 kg
Preis € 149,99 *

Verpackung und Lieferumfang

Da das Gehäuse zwei große Glaselemente besitzt, müssen diese für die Lieferung ausreichend geschützt werden. Das A700 trifft in einer großen Verpackung bei uns ein. Das Gehäuse wird durch zwei dicke und stabile Styropor-Elemente geschützt. Die Glaselemente wurden zusätzlich sowohl innen als auch außen mit einer Folie beklebt, um vor Kratzern geschützt zu sein.

Verpackung
Verpackung

Im einem kleinen Karton versteckt sich das Zubehör des Gehäuses. Enthalten sind folgende Teile:

  • Diverse Schrauben für Hardware und Befestigungen
  • Einige Schrauben für Radiatoren (M3 x 39 mm)
  • Lautsprecher
  • Zwei Schlüssel
  • 200 mm Lüfterhalterung
  • Kabelbinder
Zubehör
Zubehör

Das Zubehör ist umfangreich und mit einigen sinnvollen Extras bestückt worden. Außergewöhnlich sind die beiden Schlüssel. Dazu gleich mehr.

Außeneindruck

Das Gehäuse besteht hauptsächlich aus Aluminium, Glas und Stahl. Die Verarbeitung des A700 ist auf einem sehr gutem Niveau. Spaltmaßen, Fehler in Materialien oder scharfe Kanten sind bei unserem Gehäuse nicht zu entdecken.

Gesamt
Gesamt

Optisch auffällig sind die beiden Glaselemente des Gehäuse. Sowohl die linke, als auch rechte Seite bestehen aus einem einzigen 5 mm dicken und 3,6 kg schweren Tempered-Glass-Element. Damit sind die beiden zusammen schon schwerer als manche ATX-Gehäuse. Die Glaselemente sind wie eine Tür aufklapp- und mit einem Schlüssel verschließbar. Durch einen metallischen Außenrahmen werden diese im geschlossenen Zustand zusätzlich magnetisch am Gehäuse fixiert – es klappert somit nichts.

Sowohl das vordere als auch das obere Element besteht aus Aluminium. Beide tragen einiges zum Gesamtgewicht des Gehäuses bei (das vordere Element wiegt alleine bereits 2,2 kg) und sind ohne Werkzeug abnehmbar. Anschließend können problemlos Lüfter oder Radiatoren befestigt werden. Die Luft wird seitlich angezogen.

Optisch auffällig sind die perfekt abgerundeten Ecken. Dies sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch edel an. Scharfe Kanten sind nicht vorhanden.

Das Frontpanel besitzt zwei USB-3.0- und zwei USB-2.0-Anschlüsse sowie einen USB-Typ-C-Anschluss. Links neben dem Power-Knopf befinden sich die HDD-LED, zwei 3,5-mm-Klinkenanschlüsse und der Reset-Schalter. Die Beschriftung der einzelnen Elemente ist auf dem Aluminium zu sehen. Kleiner Kritikpunkt: Diese ist etwas unscharf und insbesondere beim linken USB-3.0-Anschluss nicht einfach zu lesen.

IO Oben
IO Oben

Die Rückseite des A700 besteht hauptsächlich aus schwarzem Stahl. Im oberen Teil ist der bereits mitgelieferte schwarze 140-mm-Lüfter zu sehen. Darunter sind die acht modularen PCI-Slots zu sehen. Optional kann auch beispielsweise eine Grafikkarte vertikal montiert werden.

Die Unterseite des Gehäuse zeigt die gummierten Aluminium-Standfüße. Diese halten das Gehäuse rutschfest. Dazwischen befinden sich der stabile Staubfilter für das Netzteil und optional montierbare Lüfter am Boden.

 

Unten
Unten

Insgesamt fällt einzig die nicht sehr scharfe Beschriftung des Frontpanels negativ auf. Davon abgesehen hinterlässt das Gehäuse sowohl optisch als auch qualitativ einen perfekten Eindruck.

Inneneindruck

Der Innenraum des A700 TG ist durch schwarzen Stahl geprägt. Im unteren Bereich ist ein abgedeckter Bereich für das Netzteil vorgesehen. Darüber können neben einem 2,5-Zoll-Massenspeicher optional PCI-Karten horizontal montiert werden. Rechts und unter dem Netzteilbereich können Radiatoren oder Lüfter montiert werden. In diesem Fall entfällt die Möglichkeit einen weiteren 2,5-Zoll-Massenspeicher zu installieren.

Thermaltake spendiert seinem A700 zwei modulare Festplattenkäfige. Die Montage-Höhe ist frei auswählbar. Zudem existieren sehr viele Möglichkeiten für die Montage von Wasserkühlungs-Elementen. Daneben sind zwei große gummierte Kabeldurchführungen platziert.

Bei Montage eines ATX-Mainboard bestehen zur Trennwand des PSU-Raums einige Zentimeter Platz. Der freie Platz oberhalb des Mainboards ist nochmals deutlich größer. Die Abstandshalter sind nicht vorab montiert. Im Zubehör sind ausreichend und einfach zu montierende Abstandshalter beigelegt.

Im Innenraum sind zwei vorab montierte Lüfter zu sehen. Beide besitzen einen 3-Pin-Stromanschluss und sind somit beispielsweise über das Mainboard regulierbar. Eine eigene Lüftersteuerung besitzt das A700 nämlich nicht.

Hinter dem Mainboard können bis zu sechs SSDs montiert werden. Auch für das Platzieren von Kabelbindern existieren genug Möglichkeiten.

Abschließend hinterlässt auch der Innenraum einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung ist tadellos, die Elemente modular und die Montagemöglichkeiten extrem vielfältig.

Systemaufbau im Thermaltake A700 TG

In das Thermaltake A700 TG wird folgende Hardware eingebaut:

CPU AMD Ryzen 1600
CPU-Kühler Enermax Aquafusion 240mm (ELC-Aqf240-Sqa)*
Mainboard ASRock Fatal1ty AB350 Gaming K4
RAM Corsair 16GB DDR4-3000
Grafikkarte Palit GeForce GTX 1080 GameRock Premium 8GB
Netzteil be quiet! Straight Power 10 Netzteil 500W CM 
Datenträger Zwei 2,5-Zoll-SSDs

Das üppige Platzangebot rund um das Mainboard erlaubt ein einfaches Anschließen von Kabeln. Auch längere Grafikkarte lassen sich im Gehäuse problemlos montieren. Nur sehr wenige Grafikkarten sind länger als 31 cm. Falls doch eine solche eingebaut werden soll, können die HDD-Käfige demontiert oder an einem anderem Platz montiert werden. Mit einer maximal möglichen Höhe von 20 cm sollte auch jeder CPU-Kühler im A700 einbaubar sein.

Besonders erwähnenswert sind die Montagemöglichkeiten für Lüfter bzw. Radiatoren an der Front und im Deckel des Gehäuses – hier sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

Die Raumtrennung zwischen dem Netzteil- und Mainboardbereich und die gut platzierten Kabeldurchführungen erlauben ein gutes Kabelmanagement im sichtbaren Bereich.

Für das Kabelmanagement hinter dem Mainboard besteht mehr als ausreichend Platz. Das einzige Problem, welches bei der Montage auftauchen kann, ist, dass Kabel keine ausreichende Länge für ein Verlegen am Rand des Gehäuses bieten. Das Schließen der rechten Seite ist auch bei großer Kabelmenge und schlechter Verlegung ohne Probleme möglich.

Montage Kabelmanagement total
Montage Kabelmanagement total

Beim weiteren Einbau der Hardware in das Gehäuse sind keinerlei Probleme aufgetreten.

Kühlleistung und Lautstärke

Im Test wurden die beiden mitgelieferten Lüfter an das Gehäuse angeschlossen und mit ca. 50% der maximalen Geschwindigkeit betrieben: mit 500 RPM. Dadurch sind die Lüfter aus dem geschlossenen Gehäuse nicht wahrnehmbar. Nebengeräusche wie Klackern oder Fiepen konnte nicht ausgemacht. Werden die Lüfter mit voller Geschwindigkeit betrieben, sind diese hörbar aber nicht laut.

Die Kühlleistung konnte im Test überzeugen. Auch beim Betrieb der mitgelieferten Lüftern mit niedriger Drehzahl wurden die installierten Komponenten nicht ungewöhnlich heiß.

Fazit zum Thermaltake A700 TG Test

Thermaltake bietet mit dem A700 TG ein sehr gutes Gehäuse. Die Verarbeitung und Qualität der Materialien ist nahezu perfekt. Optisch wirkt es von außen aufgrund der riesigen Glasscheiben und dem Aluminium sowohl edel als auch schlicht.

Wer das A700 beim Gehäusekauf in die nähere Auswahl setzt, bekommt aber nicht den perfekten Allrounder. Dazu fehlen Funktionalitäten wie eine Lüftersteuerung oder eine LED Beleuchtung. Doch darauf verzichtet Thermaltake vermutlich bewusst: Das A700 ist das perfekte Grundgerüst um nahezu alle PC-Builds in einem qualitativ nahezu perfekten, optisch ansprechenden und modularen Gehäuse zu ermöglichen. Die Zielgruppe des Gehäuses wird vermutlich ein Enthusiast sein, der eine umfangreiche Wasserkühlung selbst konfiguriert. Mitgelieferte LEDs oder Steuerungen würden vermutlich sowieso ersetzt werden.

Wen das Gewicht, die Größe und der Preis nicht abschreckt, der bekommt mit dem A700 ein nahezu perfektes Gehäuse. Für einen umfangreichen PC-Build mit individueller Wasserkühlung und LED-Beleuchtung ist es eine super Wahl.

Thermaltake A700 TG

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

Riesig, schwer, teuer - aber nahezu perfekt für den PC-Enthusiast!

Dominik Schmid

Berufstätig in der Automobil & Finanzbranche, mit großem Interesse an allerlei technischen Themen!

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