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Thermaltake Versa H26 TG Midi-Tower im Test

Vor etwas weniger als einem Jahr hat Thermaltake ohne große Vorankündigung ein neues Gehäuse vorgestellt. Dieses hört auf den Namen Thermaltake Versa H26 TG und reiht sich in die Kategorie der schlichten Midi-Tower ein. Zu den gebotenen Features zählen unter anderem ein Seitenfenster aus Glas, viel Platz für aktuelle Hardware, Support für Radiatoren und zwei Montagemöglichkeiten für die sehr selten gewordenen 5,25-Laufwerke.

Das Thermaltake Versa H26 TG ist nur in einer schwarzen Variante verfügbar und liegt preislich bei € 122,00 *. Damit ist es laut Thermaltake vor allem für Gamer geeignet, die nach einem Gehäuse suchen das viele Features bietet, aber dennoch erschwinglich bleibt. Ob das Versa H26 TG dieser Beschreibung gerecht wird und wie es allgemein abschneidet, werden wir für euch im nachfolgenden Test herausfinden.

Technische Details

Modell: Thermaltake Versa H26 TG
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 220 mm (B) x 493 mm (H) x 464 mm (T)
Gewicht: 6.9 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Hartglas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 5,2″ (extern)
2x 3,5″ oder 2,5″ (intern)
3x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7
Formfaktoren: E-ATX, ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 3x 120 oder 2x 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 3x 120 mm oder 2x 140 mm
Radiatoren: Front: 1x 360 mm, 1x 240 mm
Deckel: 1x 360 mm, 1x 280 mm, 1x 240 mm
Heck: 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 160 mm
Max. Grafikkartenlänge: 340 mm
Max. Netzteillänge: 160 mm (mit HDD-Käfig), 220 mm (ohne HDD-Käfig)
Platz für Kabelmanagement: 25 mm
Platz für Frontradiator: 55 mm
Platz für Deckelradiator: 55 mm
Preis: € 122,00 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Glas

Lieferumfang

Das Thermaltake Versa H26 TG kommt gut und sicher verpackt in einem braunen Karton mit schwarzer Schrift und ist von einem weichen Schaumstoff umhüllt. Des Weiteren hat der Hersteller das Seitenfenster mit einer zusätzlichen Schutzfolie beklebt, um Kratzer zu verhindern. Das mitgelieferte Zubehör wurde in einem durchsichtigen Beutel verstaut und innerhalb des Gehäuses befestigt. Dieser Beutel beinhaltet alle wichtigen Schrauben, zehn schwarze Kabelbinder, einen Mainboard-Speaker und eine bebilderte Anleitung in mehreren Sprachen.

Außerdem gehören zum Lieferumfang ein schwarzer 120-mm-Lüfter im Heck und die bereits vorinstallierten Abstandshalter für das Mainboard.

Außeneindruck

Die Frontpartie des Versa H26 TG besteht aus Kunststoff und einem großen Meshgitter. Da das Meshgitter aber keine besonderen Formen besitzt, wirkt die Front insgesamt relativ zurückhaltend und zeitlos. Oberhalb des Lüftergitters entdeckt man zudem zwei Blenden, welche die externen 5,25″-Schächte verdecken. Mit einem beherzten Ruck kann die Frontverkleidung abgezogen werden und dahinter kommen dann die drei Montageplätze für 120-mm-Lüfter zum Vorschein. Zum Schutz vor Staub hat der Hersteller hinter dem Meshgitter zudem einen etwas feineren Filter aus Stoff befestigt. Eine letzte Eigenschaft, durch den sich die Frontpartie auszeichnet, ist das für die Preisklasse gut ausgestattete I/O-Panel. Dieses ist im oberem Bereich angebracht und verfügt über zwei USB 3.0-Anschlüsse, zwei USB 2.0-Anschlüsse, Mikrofon, Kopfhörer und jeweils einen Taster für Power und Reset.

Dass Thermaltake das Versa H26 für Wasserkühlungen bzw. einen hohen Airflow ausgelegt hat, sieht man auch im Deckel. Dieser besteht aus einem einzigen großen Lüftergitter, das durch einen magnetischen Staubfilter aus Mesh verdeckt wird. Das Lüftergitter verfügt über diverse Bohrungen und Schienen, um die Befestigung eines 360 mm- oder 280 mm-Radiators gewährleisten zu können.

Das rechte Seitenteil des Midi-Towers ist komplett geschlossen und verfügt über eine Ausziehhilfe bzw. über Rändelschrauben, die nach der Demontage am Seitenteil bleiben („Captive Thumbscrews). Das rechte Seitenteil besteht aus 4 mm dicken Tempered Glass und ist leicht abgedunkelt. Die Befestigung am Korpus erfolgt über vier flache Rändelschrauben mit einer Schicht aus Gummi zum Schutz vor Kratzern. Zudem verfügt der Korpus jeweils oben und unten über einen Schaumstoffstreifen auf dem die Glasscheibe gelagert wird.

Heck- und Bodenpartie bieten keine großen Überraschungen. Das Gehäuse steht auf vier soliden und gummierten Standfüßen aus Kunststoff mit einer schicken Aluminium-Optik. Der Staubschutz für das Netzteil erfolgt durch einen feinen Gewebefilter, der sich zur Reinigung einfach nach hinten entfernen lässt. Über dem Netzteil finden sich sieben Slots für PCI-Erweiterungskarten mit einem Befestigungsmechanismus außerhalb des Gehäuses und der vorinstallierte Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm. Leider fällt hier ein erster negativer Punkt auf. Die PCI-Slotblenden lassen sich nur herausbrechen und sind nicht wiederverwendbar.

Insgesamt ist die allgemeine Verarbeitung und Wertigkeit für ein Gehäuse mit einem Preis von € 122,00 * absolut in Ordnung.

Inneneindruck

Im Innenraum folgt Thermaltake dem aktuellen Trend. Er ist sehr offen gestaltet und bietet somit sehr viel Platz für Hardware. Durch eine Netzteilabdeckung wird der Innenraum in zwei Kammern unterteilt. Oberhalb der Abdeckung werden das Mainboard und die Erweiterungskarten montiert. Des Weiteren verfügt das Mainboard-Tray über diverse Ausschnitte zur besseren Verlegung von Kabeln und über einen großen Ausschnitt für den nachträglichen Einbau von CPU-Kühlern mit Backplate. Zudem wurden insgesamt acht dieser Öffnungen mit schicken und praktischen Gummimanschetten ausgestattet.

Das Versa H26 TG unterstützt insgesamt sieben Laufwerke. Im 5,25″-Käfig kann der Käufer bis zu zwei DVD-Laufwerke oder Lüftersteuerungen im 5,25″-Format verbauen. Unterhalb der Netzteilabdeckung finden zwei 3,5″- oder zwei 2,5″ Festplatten im HDD-Käfig Platz. Die Montage erfolgt in stabilen und entkoppelten Rahmen aus Kunststoff. Drei weitere 2,5″-SSDs können direkt am Mainboardschlitten verschraubt werden. Ein nettes Feature im H26 ist zudem, dass man beide Laufwerkskäfige bei Bedarf einfach ausbauen kann.

Wie außen auch, ist das Versa H26 TG innen komplett schwarz lackiert. Es gibt keine scharfen Kanten und die Lackierung bzw. allgemeine Verarbeitungsqualität gehen für den angepeilten Preisbereich in Ordnung.

Systembau im Thermaltake Versa H26 TG

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwende ich einen Intel Xeon 1230v3 auf einem Gigabyte H87M-D3H mit 16GB RAM. Der Xeon wird durch einen LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120 gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine HD 7850 2GB von Asus zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare be quiet! Pure Power mit 400W. Um die Verkabelung optisch noch etwas aufzuwerten, wurden zudem einzeln gesleevte Kabelverlängerungen von Phanteks* verwendet.

Während des Einbaus aller Komponenten kam es zu keinen Problemen und das System war sehr schnell zusammen gebaut. Dazu beigetragen haben unter anderem die großzügigen Platzverhältnisse im Innenraum und die vorinstallierten Abstandshalter. Durch die sinnvoll platzierten Kabelöffnungen, die Netzteilabdeckung und den großzügigen Platz hinter dem Mainboard-Tray ist das Verkabelungsergebnis sehr zufriedenstellend und das rechte Seitenteil ließ sich sehr einfach schließen.

Die guten Platzverhältnisse kommen zudem nicht nur bei der Verkabelung zum Tragen, sondern auch bei der allgemeinen Auswahl der Komponenten. Für CPU-Kühler und Grafikkarten stehen laut Hersteller maximal 160 mm bzw. 340 mm zur Verfügung. Das reicht für die meisten Pixelbeschleuniger und viele leistungsstarke CPU-Kühler aus. Auch Freunde von Wasserkühlungen dürften mit dem Versa H26 TG auf Ihre Kosten kommen. Durch die modular aufgebauten Bauteile (ODD-Käfig, HDD-Käfig und Netzteilabdeckung) werden in der Front und im Deckel ein 240-mm- bzw. ein 360-mm-Radiator unterstützt.

Die werkzeuglose Montage von großen Festplatten innerhalb der Rahmen aus Kunststoff funktioniert gut. Die Entkopplung erfüllt ihren Zweck anständig, kann aber auch nicht alle Schwingungen einer großen Festplatte absorbieren. SSDs und 2,5″-Festplatten werden mit vier normalen Schrauben entweder am Mainboard-Tray oder auch im HDD-Käfig befestigt.

Der einzige vorinstallierte Lüfter im Versa H26 TG ist komplett schwarz, kommt mit einem gesleevten Kabel und dreht mit maximal 1200 rpm. Auf dieser Geschwindigkeit ist er durchaus aus dem Gehäuse heraus zu hören und erzeugt zusätzlich auch noch ein paar Nebengeräusche. Regelt man die Lüfter aber auf 600-700 rpm herunter, so reduziert sich die Lautstärke deutlich.

Zum Abschluss kommen wir noch zu den Temperaturmessungen. Dazu habe ich bei einer Raumtemperatur von 17,5 °C 15 Minuten lang Prime95 und Furmark ausgeführt und mit dem CPUID HWMonitor anschließend die Temperatur von Prozessor und Grafikkarte ermittelt. Während des Tests war nur der vorinstallierte Lüfter im Heck angeschlossen und alle Lüfter liefen auf 100%. Nach Ablauf der 15 Minuten wurden Höchsttemperaturen von 59 °C für die CPU und 68°C für die GPU erreicht. Diese Temperaturen sind absolut im grünen Bereich und  wenn man bedenkt, dass nur ein einziger Gehäuselüfter verbaut ist, bietet das Versa H26 TG ein hohes Potential für einen guten Airflow.

Fazit zum Thermaltake Versa H26 TG Test

Kommen wir nun also zum Ende dieses Reviews. Thermaltake hat mit dem Versa H26 TG viel richtig gemacht. Es hat ein zeitloses aber dennoch ansprechendes Design, ein hohes Airflowpotential und bietet sehr viel Platz für Komponenten. Zudem wird es komplett mit Staubfiltern geschützt und bietet weitere Ausstattungsmerkmale wie Tempered Glass, ein ausgereiftes Kabelmanagement und modulare Laufwerkskäfige.

Negativ sind nur die herausbrechbaren Slotblenden und die Nebengeräusche des Gehäuselüfters aufgefallen. Unter Berücksichtigung des Preises von € 122,00 * sind das aber Punkte, die man vernachlässigen kann. Wem das Thermaltake Versa H26 TG optisch zusagt und wer auf RGB-Beleuchtung verzichten kann, der erhält mit diesem Midi-Tower ein super ausgestattetes Gehäuse mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Thermaltake Versa H26 TG

Verarbeitung
Ausstattung
Aufbau
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein gut verarbeiteter Midi-Tower mit viel Platz, Tempered Glass und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Vor etwas weniger als einem Jahr hat Thermaltake ohne große Vorankündigung ein neues Gehäuse vorgestellt. Dieses hört auf den Namen Thermaltake Versa H26 TG und reiht sich in die Kategorie der schlichten Midi-Tower ein. Zu den gebotenen Features zählen unter anderem ein Seitenfenster aus Glas, viel Platz für aktuelle Hardware, Support für Radiatoren und zwei Montagemöglichkeiten für die sehr selten gewordenen 5,25-Laufwerke.
Das Thermaltake Versa H26 TG ist nur in einer schwarzen Variante verfügbar und liegt preislich bei € 59,90. Damit ist es laut Thermaltake vor allem für Gamer geeignet, die nach einem Gehäuse suchen das viele Features bietet, aber dennoch erschwinglich bleibt. Ob das Versa H26 TG dieser Beschreibung gerecht wird und wie es allgemein abschneidet, werden wir für euch im nachfolgenden Test herausfinden.
Technische Details

Modell:
Thermaltake Versa H26 TG

Gehäuse Typ:
Midi-Tower

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