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Thermaltake Versa J24 TG ARGB Midi-Tower im Test

Ende September 2018 hat Thermaltake fünf neue Gehäusetypen vorgestellt. Eine dieser Neuerscheinungen ist das Thermaltake Versa J24 TG. Dabei handelt es sich um einen Midi-Tower mit Tempered Glass und einem hohen Airflowpotential. Für Käufer die auf RGB nicht verzichten wollen, bietet der Hersteller zudem zwei weitere  Varianten des Versa 24 TG an. Preislich liegt die Standardversion bei € 112,66 *. Die Variante mit nicht adressierbaren RGB-Lüftern liegt bei € 113,23 * und die Variante mit adressierbaren RGB-Lüftern liegt bei nicht länger verfügbar.

Auf der eigenen Homepage wirbt Thermaltake für das Versa vor allem mit einem herausragenden Support für High-End-Hardware und sehr guten Kühlungseigenschaften. Ob das J24 dieser Beschreibung gerecht wird und wie es allgemein abschneidet, werden wir für euch im nachfolgenden Test herausfinden.

Technische Details

Modell: Versa J24 TG ARGB
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 206 mm (B) x 462 mm (H) x 402 mm (T)
Gewicht: 6,2 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Hartglas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 3x 3,5″ oder 2,5″, 2x 2,5″
Erweiterungsslots: 7
Formfaktoren: ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 3x 120 oder 2x 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 mm oder 2x 140 mmDavon vorinstalliert:
1x 120 mm (Heck)
3x 120 mm mit RGB (Front)
Radiatoren: Front: 1x 360 mm
Heck: 1x 120 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 160 mm
Max. Grafikkartenlänge: 330 mm (ohne Frontradiator)
Max. Netzteillänge: 160 mm
Platz für Kabelmanagement: 16 mm bis 30 mm
Preis: nicht länger verfügbar
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Glas, digital adressiebare RGB-Steuerung

Lieferumfang

Das Thermaltake Versa J24 TG ARGB kommt gut und sicher verpackt in einem farbig bedruckten Karton. Zum zusätzlichen Schutz befindet sich eine Schutzfolie auf dem Seitenteil aus Glas. Das Zubehör wurde in einem durchsichtigen Beutel verstaut und innerhalb des Gehäuses mit einem Kabelbinder befestigt. Dieser Beutel beinhaltet alle wichtigen Schrauben, fünf schwarze Kabelbinder, einen Mainboard-Speaker, den Halterahmen für das Netzteil, Anschlusskabel für die RGB-Steuerung und eine bebilderte Anleitung in mehreren Sprachen.

Außerdem gehören zum Lieferumfang drei vorinstallierte 120-mm-RGB-Lüfter inklusive einer RGB-Steuerplatine, ein normaler 120-mm-Lüfter und die ebenfalls bereits vorinstallierten Abstandhalter für das Mainboard.

Außeneindruck

Die Frontpartie des Versa J24 TG besteht komplett aus Kunststoff und verfügt über großzügige Belüftungsoptionen in Form einer Gitterstruktur. Mit einem beherzten Ruck kann die Frontverkleidung abgezogen werden und dahinter kommen dann die drei vorinstallierten RGB-Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm zum Vorschein. Zum Schutz vor Staub hat der Hersteller hinter diesem Gitter zudem einen feinen Filter aus Schaumstoff befestigt. Dieser lässt sich zur Reinigung leider nicht wirklich gut entfernen.

Wie auch die Front ist die Deckelpartie für einen hohen Airflow ausgelegt. Im hinteren Bereich hat Thermaltake eine große Lüfteröffnung für zwei 120- oder 140-mm-Lüfter implementiert. Auch hier wurde zum Schutz vor Staub ein magnetischer Staubfilter aus Mesh angebracht. Im vorderen Bereich der Deckelpartie findet sich das I/O-Panel. Vorhanden sind hier zwei Taster für „Power“ und „Reset“, zwei USB 3.0-Ports und Anschlüsse für Mikrofon bzw. Kopfhörer. Da das I/O-Panel fest im Deckel verbaut ist, kommt es bei der Entfernung der Frontabdeckung zu keinen Problemen mit den Kabeln.

Das rechte Seitenteil des Versa J24 TG ist komplett geschlossen und wird mit zwei Rändelschrauben befestigt. Das linke Seitenteil ist aus gehärtetem Glas gefertigt und wurde leicht abgedunkelt. Entgegen vieler andere Hersteller setzt Thermaltake bei diesem Seitenteil auch auf eine Befestigungsart mit zwei Rändelschrauben. Die Glasscheibe wurde also an einem dünnen Halterahmen befestigt. Das führt dazu, dass die Scheibe nicht bündig mit dem Korpus abschließt.

Heck- und Bodenpartie bieten keine großen Überraschungen. Das Gehäuse steht auf vier soliden und gummierten Standfüßen und für das Netzteil ist ein Filter aus Mesh vorhanden. Daraus ist zu schlussfolgern, dass das Netzteil im Boden befestigt wird. Darüber finden sich sieben Slots für PCI-Erweiterungskarten mit einem Befestigungsmechanismus außerhalb des Gehäuses und der vierte vorinstallierte Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm. Dieser verfügt über keine RGB-Funktionen und wird mit einem gesleevten 3-Pin-Kabel angeschlossen.

Insgesamt ist die äußere Verarbeitungsqualität gut. Es gibt keine Lackierungsfehler, die Stabilität ist gut und die Materialqualität geht auch in Ordnung.

Inneneindruck

Im Innenraum folgt Thermaltake den aktuellen Trend. Er ist sehr offen gestaltet und durch eine Netzteilabdeckung in zwei Kammern unterteilt. Oberhalb der Abdeckung werden das Mainboard und die Erweiterungskarten montiert. Dazu hat Thermaltake die Abstandshalter für das Mainboard bereits vormontiert. Des Weiteren verfügt das Mainboard-Tray über diverse Ausschnitte zur besseren Verlegung von Kabeln und über einen großen Ausschnitt für den nachträglichen Einbau von CPU-Kühlern mit Backplate.

Unterhalb der perforierten Netzteilabdeckung findet man das Netzteil und den Festplattenkäfig für insgesamt zwei 2,5″- oder 3,5″-Festplatten. Leider können die Festplatten und das Netzteil nicht entkoppelt werden. Ein nettes Features findet sich dagegen noch, wenn man einen Blick unter das Gehäuse wirft. Schaut man hier genauer hin, dann kann man erkennen, dass Thermaltake den Festplattenkäfig modular angebracht hat. Entweder lässt sich der Käfig komplett entfernen oder einfach weiter nach hinten verschieben, um in der Front einen 360 mm großen Radiator montieren zu können. Dadurch minimiert sich natürlich der Platz für das Netzteil auf 150 mm.

Wirft man einen Blick auf die Rückseite des Mainboard-Trays, kann man hier die RGB-Steuerplatine und zwei Montagerahmen für SSDs entdecken. Diese Rahmen sind mit jeweils einer Rändelschraube befestigt und können, wenn gewünscht, auch oberhalb der Netzteiladeckung angebracht werden, um die SSDs durch das Glasfenster zu präsentieren.

Wie außen auch, ist das Versa J24 TG innen komplett schwarz lackiert. Die Lackierung wurde gut aufgetragen und es sind an keiner Stelle Läufer oder Farbpickel erkennbar. Auch bei der restlichen Verarbeitungsqualität im Innenraum gibt es nichts zu beanstanden.

Systembau im Thermaltake Versa J24 TG ARGB

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwende ich einen Intel Xeon 1230v3 auf einem Gigabyte H87M-D3H mit 16GB RAM. Der Xeon wird durch einen LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120* gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine HD 7850 2GB von Asus zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare be quiet! Pure Power mit 400W.

Der Einbau aller Komponenten ging insgesamt sehr schnell und war aufgrund des sehr offen gestalteten Innenraums auch mit großen Händen durchzuführen. Features wie die vorinstallierten Abstandshalter oder die werkzeuglose Montage der Festplatten haben den Zusammenbau weiter erleichtert. Durch das gute Kabelmanagement-System lässt sich deshalb ohne große Mühe in kurzer Zeit ein sauber verkabeltes System zusammenbauen. Alle Öffnungen sind sinnvoll platziert und die Platzverhältnisse zum Verlegen von Kabeln hinter dem Mainboard sind gut. Für CPU-Kühler und Grafikkarten stehen maximal 160 mm bzw. 330 mm zur Verfügung. Das reicht für die meisten Pixelbeschleuniger und viele lestungsstarke CPU-Kühler aus.

Auch Fans von AiO-Wasserkühlungen dürften mit dem Versa J24 TG glücklich werden. So werden offiziell in der Front ein 240-mm- bzw. ein 360-mm-Radiator unterstützt. Auch im Deckel gibt es Montageschienen für einen 240-mm-Radiator. Ob hier ein Radiator montiert werden kann, hängt jedoch davon ab, wie hoch die Heatspreader des Arbeitsspeichers bzw. der VRM-Kühler auf dem Mainboard sind.

Die werkzeuglose Montage von großen Festplatten innerhalb der Rahmen aus Kunststoff funktioniert gut. Aufgrund der nicht vorhandenen Entkopplung führt das leider zu Vibrationen während des Betriebes. SSDs und 2,5″-Festplatten werden mit vier normalen Schrauben befestigt und können entweder hinter dem Mainboard-Tray oder auf der Netzteilabdeckung montiert werden.

montierter Netzteilrahmen

Etwas aufwändiger ist beim Versa J24 TG die Montage des Netzteils. Aufgrund der Netzteilabdeckung muss das PSU von der Rückseite in den Kanal eingeschoben werden. Anschließend wird die beigelegte Blende mit vier Schrauben am Netzteil befestigt, welche anschließend wiederum mit vier weiteren Schrauben mit dem Korpus verbunden wird. Hier hätten zwei Rändelschrauben die Montage definitiv etwas vereinfacht gestaltet.

Zum Abschluss kommen wir noch zu den Temperaturmessungen. Dazu habe ich bei einer Raumtemperatur von 17,5°C 15 Minuten lang Prime95 und Furmark ausgeführt und mit dem CPUID HWMonitor anschließend die Temperatur von Prozessor und Grafikkarte ermittelt. Sämtliche Lüfterprofile waren über das BIOS auf „Normal“ eingestellt. Nach Ablauf der Zeit wurden Temperaturen von 61°C für den Prozessor und 62°C für die Grafikkarte erreicht. Für das verwendete System sind das sehr gute Werte. Aufgrund der vier vorinstallierten Lüfter ist der Luftdurchsatz ab Werk sehr hoch. Negativ ist hier aber anzumerken, dass die Lüfter über die verbaute Platine nicht geregelt werden können uns deshalb hörbar sind. Dennoch ist der PC unter Vollast weniger störend als eine PS4, die unter Volldampf steht.

Beleuchtungsoptionen im Thermaltake Versa J24 TG ARGB

RGB-Steuerplatine

Das Versa J24 TG ARGB verfügt über eine RGB-Steuerung für maximal drei RGB-Lüfter. Des Weiteren können ein vierter Lüfter mit einem 3-Pin-Anschluss und ein 5V-LED-Streifen mit einem 3-Pin-Anschluss angeschlossen werden. Ein zusätzliches Feature ist die Adressierbarkeit über das Mainboard. Um diese für möglichst viele Mainboards gewährleisten zu können, legt Thermaltake jeweils ein Kabel für Asus (AURA) Sync, MSI (Mystic Light) oder Gigabyte (AORUS RGB Fusion) bei. Besitzt das verwendete Mainboard keinen dieser Anschlüsse, kann auch der Reset-Taster zur Umschaltung der Modi mit der Platine verbunden werden. Leider bringt die verbaute Steuerplatine auch Nachteile mit sich. Wie bereits erwähnt kann keiner der Lüfter bei Bedarf heruntergeregelt werden und die vorinstallierten RGB-Lüfter verfügen über keinen standardisierten Anschluss.

Zuletzt noch ein paar Impressionen der aktivierten RGB-Lüfter.

Fazit zum Thermaltake Versa J24 TG ARGB Test

Kommen wir nun also zum abschließenden Fazit des Thermaltake Versa J24 TG ARGB. Features, die positiv herausstechen, sind definitiv die guten Platzverhältnisse, das Kabelmanagement und die vier vorinstallierten Lüfter bzw. der daraus resultierende Airflow. Das Design ist etwas verspielter als bei vielen aktuellen Gehäusen, wirkt aber in keinster Weise übertrieben. Zudem lässt sich das verbaute System durch das große Seitenfenster aus Glas und die RGB-fähigen-Lüfter sehr gut zur Schau stellen und mit anderer RGB-Hardware kombinieren.

Leider gibt es auch Punkte die Gesamteindruck trüben. So lassen sich zwei der drei Staubfilter nur umständlich entfernen. Auch die völlige Abwesenheit einer Steuermöglichkeit für die Geschwindigkeit der vier vorinstallierten Lüfter wirft ein paar Fragen auf. Dazu kommt noch der Preis von aktuell nicht länger verfügbar. In diesem Preisbereich tummeln sich sehr viele andere Hersteller bzw. Gehäuse mit den gleichen Features. Adressierbare RGB-Lüfter bringen nur wenig, wenn diese für viele Benutzer vermutlich auf Dauer zu laut sein werden. Lediglich der sehr gute Airflow sticht in Zeiten von geschlossenen Glasfronten eindeutig heraus.

Freunde des Designs sollten lieber zur günstigeren Variante ohne LED-Lüfter greifen und anschließend ein separates RGB-Lüfter-Set (z. B. die Thermaltake Ring RGB Serie) erwerben.

Thermaltake Versa J24 TG

Verarbeitung
Ausstattung
Aufbau
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Geräumiger Midi-Tower mit gutem Airflow und RGB-Features, aber mit einem insgesamt zu hohen Preis für das gebotene Gesamtpaket.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Ende September 2018 hat Thermaltake fünf neue Gehäusetypen vorgestellt. Eine dieser Neuerscheinungen ist das Thermaltake Versa J24 TG. Dabei handelt es sich um einen Midi-Tower mit Tempered Glass und einem hohen Airflowpotential. Für Käufer die auf RGB nicht verzichten wollen, bietet der Hersteller zudem zwei weitere Varianten des Versa 24 TG an. Preislich liegt die Standardversion bei € 75,40. Die Variante mit nicht adressierbaren RGB-Lüftern liegt bei € 75,01 und die Variante mit adressierbaren RGB-Lüftern liegt bei nicht länger verfügbar.
Auf der eigenen Homepage wirbt Thermaltake für das Versa vor allem mit einem herausragenden Support für High-End-Hardware und sehr guten Kühlungseigenschaften. Ob das J24 dieser Beschreibung gerecht wird und wie es allgemein abschneidet, werden wir für euch im nachfolgenden Test herausfinden.
Technische Details

Modell:
Versa J24 TG ARGB

Gehäuse Typ:
Midi-Tower

Abmessungen:
206 mm (B) x 462 mm (H) x 402 mm (T)

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