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AceMagician AD15 Test: Mini-PC mit Intel Core i5 12450H

Mit dem AD15 bietet der Hersteller einen neuen Mini-PC an, der mit einer leistungsstarken Hardware – angeführt vom Intel Core i5 12450H – überzeugen will. Dabei verspricht man einen „High Performance Mini PC“. Warum das nur bedingt stimmt und was das Gerät auf dem Kasten hat, klärt unser AceMagician AD15 Test.

Technische Daten

Prozessor Intel Core i5 12450H (8 Kerne, 12 Threads, 1.5 – 4.4 GHz)
Grafikleistung Intel UHD Graphics
Abmessungen (H x B x T)  185 mm x 50 mm x 150 mm
Gewicht 753 Gramm
Speicherplatz 512 GB SATA-SSD
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-266
Video 2x HDMI, 1x USB-C bis 4K-Auflösung@60Hz
Betriebssystem Windows 11 Pro
Konnektivität Wi-Fi 5, Gigabit-Ethernet, Bluetooth 4.2
Anschlüsse 4x USB 3.0 Typ-A; 1x USB-C, 1x 3,5-mm-Klinke; 2x HDMI 2.0; KensingtonLock
Preis € 329,99 *

AceMagician AD15 Test: Design und Verarbeitung

  • auffälliges Mini-Tower-Design
  • Verarbeitung nicht fehlerfrei

Der AceMagician AD15 unterscheidet sich im Test optisch von dem, was man normalerweise so im Bereich der Mini-PCs gewohnt ist. Statt eines quadratischen Kastens kommt das Gerät deutlich größer daher und wird aufrecht auf dem Schreibtisch platziert.

Mit Abmessungen von rund 18,5 cm in der Höhe, 15 cm in der Tiefe und knapp 5 cm in der Breite ist der AD15 deutlich größer als beispielsweise ein Geekom Mini IT12 (unser Test) – wobei das natürlich relativ zu sehen ist, gerade im Vergleich zu einem Desktop-PC.

Beim Design setzt er auf ein schwarzes Kunststoffgehäuse samt geriffelter Optik auf den Seiten, während ein kupferfarbenes Element an der Unterseite der Front als Eye-Catcher dient. Im Vergleich zum AceMagician AMR5 (unser Test) wirkt das Design etwas schlichter, wobei auch der AD15 an der Unterseite etwas breiter ausfällt und sich somit nicht einfach flach hinlegen lässt.

Optisch ist der Mini-PC durchaus ansehnlich, die Verarbeitung kann jedoch leider nicht vollends überzeugen. Obwohl auch andere Hersteller auf Kunststoff setzen, wirkt dieses Modell bei weitem nicht so robust und hochwertig, während das Kupferelement an der Vorderseite etwas unsauber gefertigt ist.

AceMagician AD15
Die Verarbeitung ist nicht frei von Fehlern, wirklich wertig fühlt sich der AceMagician AD15 nicht an.

Anschlüsse und Ausstattung

  • Anschlüsse vorne und hinten
  • drei Möglichkeiten für Videoausgabe
  • nur 1x USB-C; kein Kartenelser

Hinsichtlich der Anschlüsse wird der AceMagician AD15 dem High-End-Gedanken ebenfalls nicht vollends gerecht. An der Vorderseite wartet der Mini-PC mit zwei USB 3.0 Typ-A-Ports, einem 3,5-mm-Klinkenanschluss und einem USB-Type-C-Anschluss auf, wobei letzterer auch eine Bildwiedergabe in 4K mit 60 Hz ermöglicht – entgegen des Blitz-Symbols kann dieser aber keine angeschlossenen Geräte aufladen.

Auf der Rückseite stehen zwei weitere USB 3.0-Typ-A-Ports, zwei Mal HDMI 2.0 und einmal RJ45-LAN zur Verfügung. Außerdem findet hier das 120 Watt starke Netzteil Anschluss, während KensingtonLock die Auswahl abrundet.

Die Ausstattung des AceMagician AD15

  • schnelle CPU
  • 16 GB RAM
  • langsame SATA-SSD

Highlight der Ausstattung ist zweifelsohne die CPU in Form des Intel Core i5 12450H, der mit acht Rechenkernen und 12 Threads, 12 MB L3-Cache und Taktraten von bis zu 4,4 GHz eine überzeugende Performance verspricht.

Der AceMagician AD15 kombiniert diese mit 16 Gigabyte an DDR4-2666-RAM im Dual-Channel-Betrieb und 512 GB an internem Speicher. Letzter liegt allerdings nur in Form einer SATA-SSD vor, was im Vergleich zu den PCIe-Lösungen natürlich für eine deutliche niedrigere Geschwindigkeit sorgt und das System unnötig ausbremst. Immerhin: M.2-NVMe-SSDs werden unterstützt und könnten nachträglich installiert werden.

Das ist besonders schade. Außerdem setzt der Mini-PC mit Wi-Fi 5 und Bluetooth 4.2 auf veraltete Standards, die dem High-Performance-Anspruch ebenfalls nicht gerecht werden. Immerhin gibt es Windows 11 Pro als vorinstalliertes Betriebssystem dazu.

Praxistest des AceMagician AD15

  • gute Systemleistung bei alltäglichen Aufgaben
  • effektive Kühlung
  • leise Lüfter

Aufgrund des vergleichsweise langsamen SATA-Laufwerks dauert die Ersteinrichtung von Windows 11 länger als wir es gewohnt sind, geht nach wenigen Minuten aber problemlos über die Bühne. Ungewöhnlich zudem, dass im Rahmen der Einrichtung keine WLAN-Verbindung aufgebaut wird und auch der Microsoft-Account nicht eingerichtet wird – beides muss (oder kann) nach der Installation vorgenommen werden.

Ist das erledigt, schreitet der Mini-PC aber ohne Probleme zur Tat und erledigt die meisten Aufgaben recht schnell und zuverlässig. Einmal mehr fällt dabei aber auf, dass die Speicherlösung klar den Bottle-Neck des AD15 darstellt, gerade wenn es um das Speichern oder Verschieben von größeren Dateien geht.

Für Office-Aufgaben, das Surfen im Netz und den Konsum von Videos ist die gebotene Leistung absolut ausreichend, bei Spielen und anspruchsvolle Video-Workflows kommt der Mini-PC aber schnell an seine Grenzen. Ich würde ihn daher eher im Office-Segment und im Bereich der alltäglichen Nutzung von Privatanwendern sehen, wo der AceMagician AD15 seine Sache wirklich gut macht.

Positiv fällt zudem auf, dass die Lüfter einen tadellosen Job abliefern und das Gerät effektiv kühlen, ohne dass der Mini-PC dabei laut werden würde. Auch unter Volllast kann man die Lüfter nur minimal hören.

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming

Die Performance des AceMagician AD15 habe ich mir auch in verschiedenen Benchmark-Tests im Detail angeschaut. Die Produktivitäts- und Systemleistung messe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23. PCMark 10 simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen.

Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln, sowie im Multi-Core-Betrieb. Sämtliche Benchmarks habe ich, wie immer, drei Mal durchlaufen lassen und das mittlere Ergebnis gewählt.

SSD-Benchmark: AS-SSD

Wie erwartet, bremst die verbaute SATA-SSD eines No-Name-Herstellers das System spürbar aus. Sequenziellen Geschwindigkeiten von rund 355 MB/s lesend und 181 MB/s schreibend und recht hohen Zugriffszeiten stehen zu Buche, was heutzutage nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. Das ist besonders ärgerlich, weil der Rest der Ausstattung sich sehen lassen kann.

AceMagician AD15
Due Entscheidung für eine SATA-SSD ist fragwürdig; die Geschwindigkeit entäuschend.

Cinebench R23 und PCMark 10

Allem voran die CPU, die im Cinebench R23-Test eine wirklich überzeugende Leistung abliefert. Im Multi-Core-Test erreichen wir mit 8.699 Punkten sogar mehr als im Falle des Intel Core i7-1260P, der aber wiederum im Single-Core-Test minimal die Nase vorn hat.

Der Einfluss des langsamen Speichers zeigt sich dann entsprechend auch in PCMark 10. Denn während der AD15 bei den essenziellen und produktiven Tests sehr gut mithalten kann, fallen die Ergebnisse im Bereich Digital Content Creation – die eben von einem schnellen Speicher deutlich profitieren – klar ab.

Benchmark Ergebnis
Cinebench R23 Multi Core 8.699 Pkt.
Cinebench R23 Single Core 1.566 Pkt.
PCMark 10 Gesamtwert 5.079 Pkt.
PCMark 10 Essentials 9.727 Pkt.
PCMark 10 Productivity 7.091 Pkt.
PCMark 10 Digital Content Creation 5.157 Pkt.

AceMagician AD15 Test: Fazit

Dank einer schnellen CPU und guter RAM-Bestückung ist der AceMagician AD15 Mini-PC den meisten alltäglichen Aufgaben problemlos gewachsen. Die Auswahl an Anschlüssen ist gut und Windows 11 Pro als vorinstalliertes Betriebssystem gefällt.

Als positiv erwachte ich zudem die effektive Kühlung unter Last und die geringe Lautstärke, selbst wenn der Mini-PC ordentlich zu tun hat. Auf der anderen Seite ist die langsame SATA-SSD allerdings eine herbe Enttäuschung, während auch die Verarbeitungsqualität sich einige Patzer leistet.

Für das Gebotene ist die unverbindliche Preisempfehlung in meinen Augen zu hoch angesetzt. Für nur wenig Geld mehr bekommt man bereits deutlich hochwertigere und performantere Mini-PCs. Anders verhält sich die Situation mit dem Angebotspreis, der den AceMagician AD15 für alltägliche Aufgaben tatsächlich zu einer validen Option macht – ein Speicherupgrade sollte aber dennoch in Betracht gezogen werden, was die Systemleistung deutlich verbessert.

AceMagician AD15 Test: Silver Award

AceMagician AD15

Design & Verarbeitung
Ausstattung
Leistung: System
Leistung: Gaming
Preis-Leistungs-Verhältnis

82/100

Der AD15 punktet mit schneller CPU und 16 GB RAM und gibt bei alltäglichen Aufgaben eine gute Figur ab. Die langsame SATA-SSD und durchschnittliche Verarbeitung sorgen jedoch für Punktabzug.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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