Geekom Mini IT12 Test: Leistungsstarker Mini-PC mit vielen Anschlüssen

Hersteller Geekom mauserte sich in den vergangenen Jahren zu einem der bekanntesten Hersteller im Bereich der Mini-PCs, die ja aktuell einen regelrechten Boom erleben. Nachdem der MiniAir 11 des Herstellers im vergangenen Jahr bereits in unserem Test überzeugen konnte, fühlen wir nun einem weiteren Modell auf den Zahn: Im Geekom Mini IT12 Test muss sich der Nachfolger des Top-Sellers Mini IT11 samt Intel Core i7-Prozessor der 12. Generation beweisen.

Technische Daten

GEEKOM Mini IT12

GEEKOM Mini IT12

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Geekom Mini IT12 Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

• Hochwertiges, edles Design
• Hervorragende Verarbeitungsqualität

In einem quadratischen, recht schweren Karton erreicht der Geekom Mini IT12 unser Testlabor. Im Inneren finden wir, neben dem Mini-PC selbst, das passende Netzteil (mit 90 Watt Ladeleistung) samt Stromkabel, ein HDMI-Kabel, eine VESA-Halterung – beispielsweise zur Montage am Monitor – samt benötigter Schrauben, sowie eine Anleitung und eine Dankeskarte für den Kauf.

Was auffällt: Der Mini IT12 ist für einen kompakten Rechner recht hoch ausgefallen. Mit Ausnahme des Ace Magician AMR5 (unser Test), versteht sich. Inklusive der gummierten Standfüße erreicht der Geekom-Rechenzwerg eine Bauhöhe von 5 Zentimetern, ist 11,5 cm breit und 11 cm tief.

Ohne Kabel bringt der Mini-PC 575 Gramm auf die Waage und rangiert damit im guten Mittelfeld seiner Klasse. Deutlich oberhalb des Mittelfeldes sind hingegen Design und Verarbeitungsqualität heimisch, denn die liegen auf hervorragendem Niveau. So setzt der Mini IT12 auf ein edles, blau-silbrig schimmerndes, eloxiertes Finish und wirkt gleichermaßen robust wie hochwertig.

Durch das eloxierte Äußere zieht er zudem auch keine Fingerabdrücke an, wie es bei vielen Konkurrenten der Fall ist. Die beiden Lüftungsgitter aus den Seiten sind aus Metall gefertigt, ganz allgemein gibt der Geekom-Rechner auch unter Druck nicht nach. Hervorragend, das haben wir schon ganz anders erlebt.

Ausstattung und Anschlüsse

• Intel CPU der 12. Generation
• Bluetooth 5.2; Wi-Fi 6E

Im Gegensatz zum von uns erst kürzlich getesteten Beelink SER5 Pro, setzt der Geekom Mini IT12 auf eine Intel CPU und zwar in Form des Core i7-1260P mit 12 Rechenkernen, 16 Threads und Taktraten bis 4.700 MHz. Für die Grafikberechnung nutzt der PC die integrierte Intel Iris Xe-Grafikeinheit. Optional wird der Mini-PC aber zu einem niedrigeren Preis auch mit einem i5-1240P ausgeliefert.

Unser Testmodell wartet mit 16 GB DDR4.3200-RAM auf und ist mit einer 512 GB großen PCIe Gen4 x 4-SSD bestückt, die genauso wie der Arbeitsspeicher ausgetauscht und erweitert werden kann. Neben dem M.2 2280-Slot steht ein zusätzlicher M.2 2242 SATA SSD Slot zur Verfügung. Die Wartung erfolgt auch hier über vier Kreuzschlitz-Schrauben an der Unterseite des Gehäuses.

Hinzu gesellen sich moderne Standards wie Bluetooth 5.2 und schnelles Wi-Fi 6E, das im Gegensatz zum Beelink-Modell auch mit hervorragenden Geschwindkgkeiten und einer durch die Bank stabilen Verbindung punktet. Als Betriebssystem ist Windows 11 Pro bereits vorinstalliert.

Die Anschlüsse des Geekom Mini IT12

• Viele moderne Anschlüsse
• 2x USB4 mit DisplayPort
• 2,5 GBit-LAN

Die zusätzliche Größe des Geekom Mini IT12 kommt ihm bei der Anschlussauswahl spürbar zu Gute. Denn hier erwartet dich eine ganze Reihe an Ports, die vor allem auf die Vorder- und Rückseite verteilt sind.

An den beiden Seite gibt es einen SD-Kartenleser in voller Größe links, sowie KensingtonLock auf der rechten Seite. An der Vorderseite stehen dir zwei USB 3.2 Gen 2 Typ-A-Ports, sowie ein 3,5-mm-Klinkenanschluss zur Verfügung.

Hinten fällt die Auswahl umso größer aus: neben einem weiteren USB 3.2 Gen 2 Typ-A-Port wird ein USB 2.0-Anschluss geboten. Außerdem gibt es hier gleich zwei USB4-Anschlüsse, die Daten mit 40 Gbps übertragen und die Bilddarstellung bis 8K mit 60 Hz ermöglichen. Zwei zusätzliche HDMI 2.0-Ports erlauben den Anschluss zweier zusätzlicher Displays, insgesamt kommt der IT12 also mit vier Displays zurecht. Ein RJ45-LAN-Port mit satten 2,5 Gbit/s und der Stromanschluss runden die Auswahl ab.

Etwas schade, dass hier kein Thunderbolt 4 geboten wird und auch eine PowerDelivery-Funktion der USB-C-Ports fehlt, aber das ist Meckern auf verdammt hohem Niveau. Die Auswahl an Anschlüssen ist exzellent.

Praxistest des Geekom Mini IT12

• Sehr gutes Arbeitstempo
• Vergleichsweise laute Lüfter
• Effektive Kühlung

Die Ersteinrichtung des Geekom Mini IT12 geht angenehm schnell vonstatten. Wie eigentlich immer mit Windows 11. Und so dauert es keine drei Minuten, bis der Mini-PC fertig eingerichtet ist und du auf dem Desktop loslegen kannst.

Wie immer geht unser erster Gang in die Systemeinstellungen, um zunächst einmal alle Windows Updates zu installieren, was dank Wi-Fi 6E ebenfalls angenehm schnell geht. Hier fallen direkt zwei Dinge auf:

Einerseits drehen die Lüfter beim Systemstart stark auf, andererseits ist der Mini-PC auch im Idle-Betrieb, also beim Nichtstun, stets hörbar. Hier liegt die Lautstärke bei durchschnittlich 35 dB(A) unter Last können es sogar kurzzeitig bis zu 50 dB(A) werden, womit der Rechenzwerg manch einem gestandenen Gaming-Notebook Konkurrenz macht. Wer einen Leisetreter sucht, wird hier nicht unbedingt glücklich.

Dafür leistet die Kühlung auch einen tadellosen Job, so bleibt das Gehäuse angenehm kühl. Lediglich im hinteren Bereich des Deckels wird der IT12 unter Last handwarm. Positiv zu vermerken ist darüber hinaus, dass der Mini-PC gänzlich ohne Bloatware ausgeliefert wird – Programme die keiner braucht und keiner will sind also erfreulicherweise nicht vorinstalliert.

Ansonsten schreitet der Mini IT12 beherzt zur Tat und kommt mit leichten Bildbearbeitung, der 4K-Videowiedergabe und Multi-Tasking-Aufgaben hervorragend zurecht.

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming

Gespannt war ich auf die Leistung des Geekom Mini IT12. Die habe ich mir in verschiedenen Benchmark-Tests angeschaut. Die Produktivitäts- und Systemleistung messe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23. PCMark 10 simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen.

Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln, sowie im Multi-Core-Betrieb. Sämtliche Benchmarks habe ich, wie immer, drei Mal durchlaufen lassen und das mittlere Ergebnis gewählt.

Für den Gaming-Test habe ich fairerweise nur 3DMark zu Rate gezogen, denn anders als so mancher Konkurrent bewirbt der Hersteller sein Produkt hier nicht als Mini-Gaming-PC, was der IT12 genauso wenig ist, wie die meisten Konkurrenten. Für weniger anspruchsvolle Indie-Games oder ältere Spiele in einer verringerten Auflösung reicht die gebotene Leistung aus. Viel mehr ist dann aber auch wirklich nicht drin.

SSD-Benchmark: AS-SSD

Die 500 GB große SSD im Mini IT12 stamm aus dem Hause Kingston – japp, genau wie beim Beelink-Mini-PC. Soll laut Herstellerangabe sogar PCIe Gen 4 x4 sein und entsprechend schnell sein. Entsprechend traute ich meinen Augen nicht, als ich die durchwachsenen Werte sah.

Mit rund 2.500 MB/s beim sequenziellen Lesen und knapp 1.200 MB/s hält die SSD nicht mal mit PCIe 3.0-Pendants mit. Bei der 4K-Leistung sieht es zwar ganz gut aus, die 4K-64Thrd-Werte liefern aber wieder Anlass zur Kritik. Für alltägliche Aufgaben reicht die Leistung zwar noch aus, für PCIe 4.0 ist das aber definitiv zu langsam – hier solltest du nach dem Kauf unbedingt nachrüsten.

Cinebench R23 und PCMark 10

Dass die schwächelnde SSD Auswirkungen auf die Systemleistung haben würde, dürfte damit klar sein. Nicht im Cinebench-Test, der ausschließlich die CPU-Leistung mit einbezieht, wohl aber bei PCMark 10.

Bei Cinebench schlägt sich der Geekom Mini IT12 hervorragend und hängt, trotz gleicher CPU, in der Endwertung sogar das Dynabook Portégé X30W-K-11E (unser Test) ab. Gerade im Multi-Core-Test muss sich das Intel-Modell aber beispielsweise der AMD Ryzen-CPU im Beelink SER5 Pro 5800H geschlagen geben. Allzu groß fällt der Abstand jedoch nicht aus.  Dafür liegt die Single-Core-Leistung deutlich vorn.

Ganz anders sieht es bei PCMark aus, bei dessen Benchmarks auch die SSD und Grafikeinheit mit einbezogen werden. Hier macht sich der lahmende Speicher deutlich bemerkbar, sodass der Mini IT12 etwas zurückfällt. Wenn auch nicht ganz so stark wie befürchtet.

5.487 Gesamtpunkte springen am Ende heraus, bei den Essentials ist man fast gleich auf, bei den Produktivitätstests liegt man aber deutlich hinter dem Ryzen 7.

Grafikleistung

Wie bereits erwähnt: Zum Spielen eignet sich der Geekom Mini IT12 nur bedingt und wenn dann eher für ältere oder wenig anspruchsvolle Titel. Das zeigen auch die 3DMark-Tests deutlich, wobei man sowohl bei Time Spy als auch bei Fire Strike vor der AMD Radeon RX Vega 8 iGPU aus dem Beelink Mini-PC landet und daher mehr Bilder pro Sekunde realisieren dürfte – wenn auch nur marginal. Mit dem Unterschied, dass Geekom den Mini-PC eben auch nicht als Gaming-PC bewirbt.

Geekom Mini IT12 Test: Fazit

Der Geekom Mini IT12 hat mir im Test wirklich gut gefallen. Positiv hervorzuheben sind vor allem das schicke Design, die äußerst hochwertige Verarbeitung und die hervorragende Auswahl an Anschlüssen.

Auch hinsichtlich der Leistung ist der Mini-PC sehr gut aufgestellt und kommt mit Office-Anwendungen, Multitasking, 4K-Videos und mehr spielend zurecht. Wer ohnehin nicht am PC spielt, dem dürfte das Gebotene locker reichen, zumal du RAM und SSD auch noch aufrüsten kannst.

Negativ fallen hingegen die recht hohe Lautstärke, sowie die langsame SSD ins Auge. Letzteres kannst du beheben, die Lautstärke jedoch nicht. Wie sehr dich das stört, ist natürlich vom persönlichen Geschmack abhängig.

GEEKOM Mini IT12

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