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HP EliteBook 865 G9 Test: Viele Stärken und einige wenige Schwächen auf 16 Zoll

Moment mal, das kennen wir doch. Oder nicht? Das HP EliteBook 865 G9 gleicht dem EliteBook 845 G9, das ich erst vor Kurzem testen durfte, wie ein Ei dem anderen. Mit zwei bis drei kleinen Unterschieden und – um das schon einmal vorweg zu nehmen – denselben Stärken und Schwächen. Ich werde deshalb im Rahmen des Tests mehrmals auf meine andere Review verweisen. Wo die Unterschiede liegen und was dich erwartet, klärt der HP EliteBook 865 G9 Test.

Technische Daten

Prozessor AMD Ryzen 9 PRO 6950HS (8 Kerne, 16 Threads, 3.3 – 4.9 GHz)
Grafikleistung AMD Radeon 680M
Display 16,0″; IPS; 1920 x 1200 Pixel; 60 Hz; SureView
Speicherplatz 1 GB SSD (M.2-2280 NVMe PCIe 4.0 x4) installiert
Arbeitsspeicher 32 GB LPDDR5-RAM (erweiterbar)
Tastatur Backlit Chiclet Keyboard;
Betriebssystem Windows 11 Pro
Konnektivität Intel Wi-Fi 6E; Bluetooth 5.2
Akku Li-Polymer; ‎51 Wattstunden
Abmessungen (B x H x T) 360 mm x 251 mm x 19,1 mm
Gewicht 1.875 kg (ohne Netzteil)
Preis € 3.557,94 *

HP EliteBook 865 G9 Test: Design und Verarbeitung

  • Hochwertiges, minimalistisches Design
  • Angenehm griffige Haptik

Aus optischer Sicht gibt es nur einen wirklich nennenswerten Unterschied zwischen dem HP EliteBook 865 G9 und dem 945 G9: die Bilddiagonale. Denn während das 945 auf ein 14-Zoll-Display setzt, kommt das HP EliteBook 865 G9 im Test mit einer Bilddiagonale von 16 Zoll daher.

Entsprechend steigen auch die Abmessungen und das Gewicht an. Mit 360 mm x 251 mm x 19,1 mm (Breite x Höhe x Tiefe) ist der 16-Zöller entsprechend deutlich größer und bringt ohne Netzteil mit 1,875 kg ein gutes Stück mehr Gewicht mit. Auch das Netzteil, hier nun mit 110 Watt Ladegeschwindigkeit und zusätzlichem USB-A-Port, sollte trotz kompakter Größe mit 454 Gramm nicht außer Acht gelassen werden.

Bei den Designaspekten kann ich mich ansonsten nur wiederholen: Auch das 865 G9 sieht sehr hochwertig und edel aus und ist sehr gut verarbeitet. Die angenehm griffige Oberfläche gefällt genauso wie das fast um 180 Grad umklappbare Display.

Ausstattung und Anschlüsse

  • Moderne CPU; 32 GB RAM
  • Schnelles Wi-Fi 6E-Modul + SIM-Kartenslot
  • Starke Lautsprecher; sehr gute Webcam

Bei der Ausstattung des Ultrabooks zeigen sich ebenfalls keine Änderungen gegenüber dem kompakteren 14-Zoll-Modell. Bedeutet: AMD Ryzen 9 PRO 6950HS-Prozessor, mit acht Rechenkernen, 16 Threads und Taktraten zwischen 3,30 GHz und 4,90 GHz, integrierte AMD Radeon 680M-Grafik und 32 GB DDR5-4800-RAM (erweiterbar auf 64 GB) stehen dir zur Verfügung.

Auch die verbaute PCIe 4.0 x4-SSD aus dem Hause Samsung weist eine Speicherkapazität von 1 Terrabyte auf. Interessanterweise setzt der 14-Zöller auf ein Modell von Western Digital. Zu den Geschwindigkeiten später mehr.

Die restliche Ausstattung kommt dann wieder sehr modern daher. Kabellos kommuniziert das Ultrabook via schnellem Qualcomm FastConnect 6900 Wi-Fi 6E und findet per Bluetooth 5.2 drahtlos Verbindung zu anderen Geräten. Den SIM-Kartenslot auf der rechten Seite gibt’s ebenfalls. Dieser ist auch hier nur bis LTE ausgelegt und beherrscht kein 5G. Das gibt es offenbar lediglich bei der Intel-Variante.

Hochwertige Lautsprecher mit sehr gutem Klang, ein Dual-Array-Mikrofon und eine integrierte 5-Megapixel-Webcam inklusive Hardware-Shutter und IR-Kamera für den Windows Hello Login werden ebenfalls geboten. Auch hier überzeugt die Bildqualität der Webcam durchaus.

Identisch fällt zudem die Auswahl an Anschlüssen aus. Auf der linken Seite stehen dir einmal HDMI 2.0, einmal USB-Typ-A und zweimal USB-Typ-C mit Thunderbolt 4 (inklusive PowerDelivery und DisplayPort-Alt-Modus) zur Verfügung. Auf der rechten Seite findest du den SIM-Karten-Slot, einen Kensington-Lock-Anschluss, einmal USB-Typ-A, ebenfalls mit 5 Gbit/s und einen kombinierten 3,5-mm-Audioanschluss.

Dass man hier den zusätzlichen Platz nicht genutzt hat, um mehr Ports und einen SD-Kartenleser zu verbauen, halte ich für eine verpasste Chance. Das ist in meinen Augen sehr ärgerlich.

Tastatur und Trackpad: Spitze!

  • Exzellente Tastatur mit angenehmer Haptik
  • Vergleichsweise großes und sehr gutes Trackpad

Geerbt hat das HP EliteBook 865 G9 zudem die exzellente Tastatur mit angenehmer Haptik, hervorragendem Feedback und sehr guter, in zwei Stufen regulierbarer, weißer Hintergrundbeleuchtung.

Ich habe es bereits gesagt und sage es gerne nochmal: Das ist definitiv eine der besten Tastaturen, die ich je in einem Notebook nutzen konnte. In Verbindung mit dem angenehmen Tastenhub und sehr guten Auslösepunkt eignet sich das Keyboard auch für lange Texte.

Hier nutzt HP aber das größere Chassis und verbaut, im Gegensatz zum 845 G9, eine Tastatur in voller Größe – also inklusive Nummernblock. Durchaus praktisch für manche, wenngleich ich persönlich diesen nie benutze.

Gleichzeitig ist aber auch das ebenfalls exzellente und hochpräzise Trackpad angewachsen. Es misst hier nun 8,6 cm x 12,8 cm (Höhe x Breite), im Vergleich zu 8 cm x 12 cm beim 14-Zoll-Modell. Einen Fingerabdrucksensor gibt es rechts neben dem Trackpad ebenfalls.

Das Display wird zum Problem(chen)

  • Hohe Spitzenhelligkeit; starke Farbraumabdeckung
  • Nur 60 Hz
  • Schwache Blickwinkelstabilität
  • SureView ohne echten Mehrwert

War das Display bereits beim HP EliteBook 845 G9 unser größter Kritikpunkt, wiegt dieser im HP EliteBook 865 G9 ungemein schwerer. Denn das Display ist exakt dasselbe, nur dass eben die Bilddiagonale auf 16 Zoll angewachsen ist.

Mit dem Anstieg der Größe sinkt eben auch die Pixeldichte des Displays mit WUXGA Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln im 16:10 Format, das ebenfalls nur eine Bildwiederholrate von 60 Hertz erreicht.

HP EliteBook 865 G9 Display
Im Sweetspot (direkt frontal) kann das Display des HP EliteBook 865 G9 überzeugen.

Gut gefällt auch weiterhin das matte Panel und die Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits. Doch wie schon beim 14 Zöller ist die Blickwinkelstabilität schlicht und ergreifend schlecht. Der Sweetspot, in dem die Darstellung die ideale Ablesbarkeit erreicht ist verschwindend gering. Schon bei minimaler Bewegung weg aus der Mitte oder durch eine Veränderung des Display-Winkels sinkt die Ablesbarkeit spürbar.

Noch schlimmer macht es die SureView-Funktion, die per Knopfdruck vor ungewünschten Blicken von der Seite schützen soll. Die erfüllt zwar ihren Zweck, regelt die Helligkeit des Displays aber auch beim frontalen Darauf schauen deutlich runter. Auf unter 200 Nits, wohlgemerkt. Die Ablesbarkeit leider spürbar darunter.

Das ist alles sehr ärgerlich. Denn eigentlich verbaut HP ein gutes Display. Wenn du im Sweetspot direkt vor dem Notebook sitzt, können Helligkeit, Farbwiedergabe und Kontrastwerte absolut überzeugen.

Praxis und Sicherheit

  • Sehr gutes Arbeitstempo
  • Starke Sicherheitsfunktionen
  • Unter Last schnell sehr laut

Beim Praxistest des HP EliteBook 865 G9 ist dann wieder alles beim Alten. Kein Wunder, ist die verbaute Technik doch dieselbe wie im Falle des 845. Arbeitstempo: Top, auch bei anspruchsvollen, rechenintensiven Arbeiten wie Bild- oder Videobearbeitung.

Das Wi-Fi 6E-Modul liefert hervorragende Übertragungsgeschwindigkeiten ab und das Schreiben mit der Tastatur macht einfach Spaß. Geerbt hat das Notebook zudem die im Idle-Betrieb lautlosen, unter Last aber sehr unangenehm lauten Lüfter, die hier mit bis zu 48 dB(A) sogar noch lauter werden als im 14-Zoll-EliteBook. Dafür ist die Wärmeentwicklung gut gelöst und auch auf dem Schoß wird das Notebook zwar heiß, aber nicht unangenehm störend.

HP EliteBook 865 G9

Die HP Wolf Security Suite ist ebenfalls mit von der Partie. Um mich selbst zu zitieren: „Mit HP Wolf Security liefert der Hersteller eine eigene Security-Suite mit, die beispielsweise vor Malware oder Hackerangriffen schützen und sich dank KI-Deep-Learning ständig weiterentwickeln soll.  In einem aufgeräumten Interface lassen sich viele Einstellungen vornehmen und einzelne Aspekte der Überwachung detailliert anpassen.“

Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming

Die identische Ausstattung beider HP EliteBooks sollte also auch in identischen Werten der Benchmark-Tests resultieren. Oder nicht? In der Tat sind die Resultate in sämtlichen Benchmarks nahezu deckungsgleich. Abweichungen liegen im minimalen Bereich.

Vor allem die verbaute Samsung-SSD arbeitet schneller als das WD-Modell des 14-Zoll-Notebooks. Wenig überraschen liefern die CPU-Benchmarks und System-Tests wie Cinebench R23 und PCMark 10 fast identische Ergebnisse ab.

Die Mehrleistung der SSD macht sich natürlich auch in den verschiedenen PCMark-Tests mal mehr, mal weniger deutlich bemerkbar. In der Praxis resultiert dies in einem flotteren Arbeitstempo, wenngleich wir auch hier nur von Nuancen sprechen. Gaming-tauglich ist das HP EliteBook 865 G9 dabei aber ebenso wenig wie das 845 G9.

Benchmark EliteBook 865 G9 EliteBook 845 G9
Cinebench R23 Multi Core 11.740 Pkt. 11.960 Pkt
Cinebench R23 Single Core 1.549 Pkt. 1.546 Pkt.
PCMark 10 Gesamt 6.468 Pkt. 6.070 Pkt.
PCMark 10 Essentials 10.283 Pkt. 9.603 Pkt.
PCMark 10 Productivity 9.266 Pkt. 8.375 Pkt.
PCMark 10 Digital CC. 7.708 Pkt. 7.550 Pkt.
3DMark Fire Strike Gesamt 4.028 Pkt. 3.759 Pkt.
3DMark Time Spy Gesamt 1.874 Pkt. 1.689 Pkt.
3DMark Night Raid Gesamt 17.932 Pkt. 17.190 Pkt.

Akkulaufzeit: Mehr Kapazität und deutlich längere Laufzeit

  • Hervorragende Akkulaufzeit von bis zu ca. 20 Stunden
  • Recht schnell wieder vollgeladen

Positiv macht sich hingegen die größere Akkukapazität bemerkbar. Denn das HP EliteBook 865 G9 setzt auf einen 76 Wattstunden starken Akku (gegenüber 51 Wh), der trotz des größeren Bildschirmes eine deutlich bessere Effizienzleistung hinlegt.

HP EliteBook 865 G9

Im selben Idle-Akkutest kommt der 16-Zöller auf eine Laufzeit von beeindruckenden 19 Stunden und 47 Minuten – mehr als doppelt so viel, wie das kleine Geschwistermodell. Auch bei der 4K-Videowiedergabe mit maximaler Helligkeit punktet das Notebook mit einer spürbar besseren Laufzeit: Hier sind 2 Stunden und 37 Minuten drin – immerhin eine Stunde mehr als beim 845 G9. Nach rund zwei Stunden ist der entleerte Akku dann mit dem beiliegenden Netzteil wieder vollständig geladen.

HP EliteBook 865 G9 Test: Fazit

Auch das HP EliteBook 865 G9 entpuppt sich im Test als durchweg überzeugendes, hochwertig verarbeitetes und leistungsstarkes Ultrabook, das mit seinen starken Komponenten selbst anspruchsvollen Aufgaben gewachsen ist.

Im Prinzip handelt es sich um eine nahezu baugleiche Variante des HP EliteBook 845 G9, nur eben mit einem 16 Zoll Display, einer größeren Tastatur und einer etwas schnelleren SSD. Wenn dir 14 Zoll zu klein sind, ist das 865 G9 eine sehr gute Wahl – auch wenn das Display den größten Schwachpunkt markiert und HP dem Gerät gerne noch mehr Anschlüsse spendiert haben dürfte.

Müsste ich mich für eines der beiden HP EliteBooks entscheiden, fiele meine Wahl auf das 14 oll große EliteBook 845 G9. Aber auch nur, weil ich den kompakten Formfaktor und das niedrigere Gewicht bevorzuge. Hervorragend bedient wirst du jedenfalls mit beiden Notebooks gleichermaßen.

HP EliteBook 865 G9 Test: Silver Award

HP EliteBook 865 G9

Design & Verarbeitung
Display
Ausstattung
Leistung
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Das HP EliteBook 865 G9 markiert ein hervorragendes und performantes Premium-Ultrabook, das mit einer starken Ausstattung, hervorragenden Tastatur und gelungenen Akkulaufzeit punktet. Display und Lautstärke können aber nicht vollends überzeugen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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