PCs & Notebooks

MateBooks – Huaweis Laptop Line-up

Huawei ist hierzulande eher für ihre bewährten Smartphones bekannt, jedoch hat der chinesische Tech-Gigant noch deutlich mehr Produkte in seinem Portfolio. Unter anderem neben Tablets und Smart-Home-Geräten auch Notebooks, um die es in dieser Review geht.

Huawei hat mir für diese Review zwei Modelle ihres 2021er Laptop-Line-ups zur Verfügung gestellt. Zum einen das MateBook X Pro (2021) und das MateBook D 16. Das MateBook X Pro stellt Huaweis Premium-Modell der MateBook-Reihe dar. Das MateBook D 16 hingegen ist als günstiges Allrounder-Notebook gedacht.

Verarbeitung und Design

Das MateBook X Pro hat mit seinen 13,9 Zoll eine gute Größe, um es immer in der Tasche dabei zu haben. Das MateBook D 16 ist mit seinen 16 Zoll etwas größer, aber trotzdem noch handlich genug für den mobilen Gebrauch. In dieser Hinsicht eignet sich das MateBook D 16 besonders, wenn man keinen weiteren PC oder Monitor besitzt, denn auf dem größeren Bildschirm lässt es sich auf lange Zeit entspannter arbeiten.

Das Design des MateBook X Pro ähnelt dem eines MacBooks sehr stark. Vor allem die Tastatur sieht sehr ähnlich aus. Der Bildschirm hingegen ist auf einem weit besseren Niveau. Das X Pro besitzt beinahe keine Bildschirmränder, was einen futuristischen Eindruck macht. Auch die Displayränder des MateBook D 16 sind schmal, wirken aber nicht so beeindruckend, da der Rand etwas erhaben ist. Das Gehäuse besteht beim MateBook X Pro und D 16 aus Aluminium und fühlt sich wertig an. Das D 16 ist nur in der Farbe Space Gray erhältlich. Beim MateBook X Pro ist außerdem noch die Farbe Emerald Green verfügbar. Diese etwas gewagtere Farbe macht beim X Pro viel her, ist aber leider nur in der vollausgestatteten Variante erhältlich. Generell fühlt sich jedoch das MateBook X Pro hochwertiger an als das D 16. Faltbar sind beide Notebooks leider nicht und eine Eingabe via Stift ist auch nicht möglich – was für Schüler und Studenten ein ziemlich wichtiges Feature sein kann.

Die Tastatur des MateBook X Pro gehört zu den besten Notebooktastaturen, die ich bisher verwendet habe und liegt auf demselben Niveau, wie die eines M1 MacBook Air. Die Tastatur des MateBook D 16 kann hier nicht ganz mithalten. Sie sich meiner Meinung nach zu locker und nicht so präzise wie die Tastatur des X Pro. Die Oberfläche des Trackpads des MateBook D 16 gefällt mir nicht so gut. Ich bin oft mit meinen Fingern ins „Stocken“ gekommen und bin hängengeblieben, anstatt glatt über das Feld zu gleiten. Dieses Problem hatte ich beim MateBook X Pro nicht, bei dem das Trackpad ausgezeichnet funktioniert hat.

Bei beiden MateBooks befindet sich die Frontkamera in einer Taste unter der Tastatur. Möchte man nun die Webcam verwenden drückt man auf die Webcam-Taste, die sich dann öffnet und die Webcam offenbart. Das ist eine clevere Idee, um Platz am Bildschirmrand zu schaffen. Etwas ungewöhnlich ist der Blickwinkel, den diese Kamera bietet. Ein Blickwinkel von unterhalb des Gesichts ist eher unbeliebt, da man damit vor allem „unschöne“ Facetten des Gesichts einfangen kann. Hinzu kommt, dass häufig die Finger im Bild und vor dem Gesicht zu sehen sind – zumindest, wenn man am Tippen ist.

Obwohl die Webcam nun nicht mehr in einen dünnen Bildschirm gequetscht werden muss, ist die Qualität des Bilds nicht besser als bei anderen Laptop-Webcams, die ich bisher benutzt habe. An dieser Stelle hätte man die Nachteile des ungünstigen Winkels mit einer verbesserten Kamera wettmachen können. Oder Huawei hat sich bewusst dagegen entschieden, damit die Falten aus dieser Position nicht noch besser zu erkennen sind.

Hardware und Specsheet

Hardware

Bezüglich der Hardware unterscheiden sich die beiden Notebooks nicht großartig. Die CPUs sind auf einem vergleichbaren Level. Die Intel-Prozessoren sind etwas besser in der Single-Core-Leistung. Die AMD-Prozessoren sind hingegen in der Multi-Core-Performance leicht überlegen.

Für ein Arbeits- beziehungsweise All-Purpose-Laptop sind die internen Grafikeinheiten ausreichend, können jedoch nicht mit dedizierten Notebook-GPUs wie in Gaming-Geräten mithalten. Vor allem Intel hat jedoch ihre interne Grafikeinheit mit der neuen CPU-Generation durch die Iris-GPUs deutlich verbessert, kann aber noch nicht annähernd mit beispielsweise Nvidia mithalten.

Der größte Unterschied zwischen den beiden Notebooks ist das Display. In diesem Punkt liegt das MateBook X Pro deutlich vorne. Das 1080p-Display des D 16 ist kein Vergleich zum mit 3000×2000 Pixeln auflösenden Touch-Display des MateBook X Pro. Der Bildschirm des MateBook X Pro verleiht dem Gerät sofort einen sehr hochwertigen Eindruck und ich habe bisher keinen besseren Bildschirm in einem Laptop gesehen. Hinzu kommt die deutlich bessere Tastatur des X Pro, weshalb ich unterwegs das MateBook X Pro dem MateBook D 16 vorziehen würde. Einen SIM-Steckplatz besitzen jedoch beide Geräte nicht.

Des Weiteren besitzt das MateBook X Pro vier Lautsprecher im Vergleich zu zwei beim D 16. Der Sound des MateBook D 16 ist auf keinen Fall schlecht. Jedoch gefallen mir die nach unten gerichteten Lautsprecher des MateBook X Pro besser, da es ein volleres und räumlicheres Klangbild ergibt – zumindest, wenn das X Pro auf einer festen Oberfläche steht.

Schön zu sehen ist, dass beide Geräte mit einem 56 Wh Akku und einen 65 Watt Ladegerät ausgeliefert werden. Genauso, dass sich beim internen Speicher für eine NVMe-SSD entschieden wurde.

Specsheet

Spec Huawei MateBook D 16 Huawei MateBook X Pro (2021)
Gewicht 1,74 kg 1,33 kg
Größe 16,1 Zoll 13,9 Zoll
Auflösung 1920×1080 Pixel 3000×2000 Pixel
Touch Nein Ja
Prozessor Ryzen 5 4600H / Ryzen 7 4800H i5-1135G7 / i7-1165G7
Grafik AMD Radeon Intel Iris Xe
Arbeitsspeicher 16 GB 8 GB / 16 GB
Interner Speicher 512 GB NVMe 512 GB / 1 TB NVMe
Akku 56 Wh, 65 Watt Ladegerät 56 Wh, 65 Watt Ladegerät
Wi-Fi 6 6
Bluetooth 5.1 5.1
Anschlüsse 2x USB-C, 1x USB-A 3.2, 1x HDMI 2.0, 1x 3.5 mm 2x USB-C, 1x USB-A 3.2, 1x 3.5 mm
Webcam 720p 1 MP 720p
Audio 2 Lautsprecher, 2 Mikrofone 4 Lautsprecher, 2 Mikrofone

Software

Die Huawei MateBooks werden mit Windows 10 Home ausgeliefert. Daneben findet sich jedoch auch noch weitere Software auf den Geräten, die Huawei mitgeliefert hat. Zum einen der sogenannte PC-Manager und dazu Huawei Share. Huawei Share dürfte schon von den Huawei-Smartphones bekannt sein.

Für diese Smartphones ist Huawei Share im MateBook gedacht. Huawei Share dient als Brücke zwischen Notebook und Smartphone, ähnlich zu AirDrop bei iPhones und Macs. Mit Hilfe von Huawei Share können Dateien nahtlos zwischen einem Huawei-Smartphone und einem MateBook ausgetauscht werden. Das für mich jedoch interessantere Feature von Huawei Share ist, dass man sein Huawei-Smartphone über sein MateBook kontrollieren kann. Der Bildschirm des Smartphones wird dann als Fenster in Windows dargestellt, über das dann mit dem Smartphone interagiert werden kann. Leider werden diese Features mit der Zeit ihren Nutzen verlieren, da der Marktanteil von Huawei-Smartphones in Deutschland durch die Sanktionen gegen Huawei stetig sinkt.

Der mitgelieferte PC-Manager kann noch etwas mehr von einem Huawei-Smartphone profitieren. Zum Beispiel kann man über den PC-Manager auf die Bildergalerie seines Smartphones zugreifen. Neben der weiteren Smartphone-Integration dient der PC-Manager, seinem Namen gerecht, zur Überwachung der Funktion des PCs. Dazu gehören unter anderem das Updaten und Installieren von Treibern, das Optimieren der Performance, sowie die Überwachung der Hardware (z.B. Temperaturen). Des Weiteren integriert der PC-Manager weitere Huawei-Services, wie die Huawei Mobile Cloud.

Performance

Zum Anfang muss ich anmerken, dass Huawei mir das schwächer ausgestattete MateBook D 16 und das vollausgestatte MateBook X Pro zur Verfügung gestellt hat. Ich kann somit leider keine genauen Aussagen über die anderen Varianten der beiden Notebooks treffen.

Ich finde die CPU-Performance des MateBook D 16 im Vergleich zum MateBook X Pro ziemlich beeindruckend. Obwohl ich die Variante des D 16 verwendet habe, die den schwächeren Prozessor besitzt, sind die Benchmark-Werte ziemlich ähnlich. Der Multi-Core-Score des MateBook D 16 ist dem des X Pro sogar etwas überlegen.

Die Grafikleistung ist jedoch eine andere Geschichte. Hier erreicht das MateBook X Pro mit der Iris Xe GPU ca. den doppelten Wert des MateBook D 16. Im allgemeinen Gebrauch äußert sich das jedoch nicht. Nur bei Videospielen würde sich der Unterschied deutlich bemerkbar machen.

Geekbench CPU-Score: M1 MacBook Air

Mit dem neuen M1-Prozessor im MacBook Air können leider beide Geräte nicht mithalten. Das ist aber momentan ein generelles Problem im Laptop-Space. Ich hoffe, dass in Zukunft auch auf Windows vernünftige Unterstützung für ARM existieren wird, damit wieder Wettbewerb möglich ist.

Akku

Um den Akku muss man sich bei den beiden MateBooks keine Gedanken machen. Ich kam mit beiden jeweils gut durch den Tag, auch bei stärkerer Benutzung. Sieben bis acht Stunden Akkulaufzeit am Stück sind bei beiden Geräten drin. Diese Akkulaufzeit ist vergleichbar mit anderen guten Windows-Ultrabooks. Mit Hilfe des 65 Watt Ladegeräts sind die MateBooks nach einem langen Arbeitstag auch wieder schnell aufgeladen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die günstigste Variante des MateBook D 16 ist zur Zeit der Verfassung für 899 € erhältlich – das günstigste MateBook X Pro (2021) für 1274 €. Somit liegt ein ziemlich signifikanter Preisunterschied von knapp 400 € zwischen den beiden Geräten.

Dabei sind sich die beiden Laptops – was die Performance angeht – in der Grundausstattung sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist die etwas hochwertiger wirkende Verarbeitung des MateBook X Pro, sowie das hochauflösende Touch-Display. Durch die kleinere Größe des X Pro ist es auch etwas besser geeignet, um täglich mitgenommen zu werden. Falls man auf diese Features verzichten kann, ist das MateBook D 16 klar der bessere Deal.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis der zwei MateBooks befindet sich im Vergleich zu anderen Windows-Notebooks im oberen Mittelfeld. Für vergleichbare Hardware zahlt man bei der Konkurrenz ähnliche Preise. Jedoch besitzen sie ein paar Alleinstellungsmerkmale, wie zum Beispiel das hochauflösende Touch-Display des MateBook X Pro.  Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich bei der Entwicklung der MateBooks mehr Gedanken gemacht wurden als bei vielen anderen Notebooks, wodurch sie sich im Vergleich einzigartiger anfühlen. Huawei wagt etwas mehr was zum Beispiel das Design angeht, auch wenn es teilweise doch stark an ein MacBook erinnert. Aber es wirkt nicht nur wie „irgendein weiteres Notebook“, weshalb ich auch an einer Review der MateBooks interessiert war.

Mit den M1 MacBooks können auch die MateBooks momentan nicht mithalten. Hier gibt es größere Probleme im Windows-Ökosystem, die behoben werden müssen, bevor man aufholen kann. Eine vergleichbare Akkulaufzeit und Performance zum Preis des MacBook Air ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht erreichbar. Trotzdem kommt man in vielen Fällen um Windows nicht herum. Notebooks mit Touch-Display, wie das MateBook X Pro, oder 2-in-1-Laptops befinden sich nicht in Apples Portfolio und werden es höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun. Auf der einen Seite der Vorteil – auf der anderen Seite der Nachteil, wenn ein Unternehmen die Software und auch die Hardware kontrolliert.

Fazit

Mit dem MateBook D 16 und das MateBook X Pro (2021) hat Huawei zwei gute Alltags-Notebooks auf den deutschen Markt gebracht. Das MateBook D 16 ist dabei die günstigere Budget-Wahl, die jedoch vor allem durch den großen 16,1 Zoll Bildschirm für Home-Office und Nutzer ohne einen Desktop-PC überzeugen kann. Das MateBook X Pro ist hingegen als Premium-Laptop positioniert. Außerdem liegt hier vor allem die Portabilität im Vordergrund, mit der das X Pro überzeugen kann.

Dank der modernen Hardware und guten Preispolitik kann ich die beiden MateBooks auch neben vergleichbaren Notebooks anderer namhafter Hersteller empfehlen. Für Nutzer von Huawei-Smartphones bieten die MateBooks Vorteile durch die Integration der Huawei-Services, wodurch sie für diese Gruppe besonders attraktiv sind.

Huawei MateBooks (2021)

Verarbeitung und Design
Hardware
Software
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Zwei solide Notebooks mit modernem Design. Besonders für Besitzer weiterer Huawei-Geräte interessant.

Tjorben Nawroth

Schon seit ich klein war, hat mich Technik unfassbar fasziniert. Über die Zeit hinweg wuchs dieses Interesse nur immer mehr. Deshalb möchte ich diesen Blog nutzen, um meine Begeisterung und Erfahrung darüber zu teilen.

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