PC- & Konsolen-Peripherie

ASTRO A20 Wireless: Aus Plastik, aber mit bezeichnenden inneren Werten

Seit nun mehr 15 Jahren frequentiert die Marke ASTRO den Gaming-Markt mit mittel- und hochpreisigen Headsets, entsprechendem Zubehör sowie einem konfigurierbaren Controller. Dabei legt das US-amerikanische Unternehmen großen Wert auf die Tauglichkeit seiner Produkte für den E-Sport und alle anderen anspruchsvollen Gamer. Neben der Tatsache, dass ASTRO die hohen Erwartungen meist erfüllen kann, hat es auch schon Preise für seine Produkte einheimsen können.

Nach dieser Ansage wurde es unserer Meinung nach höchste Eisenbahn einmal eins der Meisterwerke unter die Lupe zu nehmen. Wie gut, dass ASTRO gerade erst die zweite Generation seines A20-Headsets auf den Markt geworfen hat. Diese ist weitestgehend beim Design der vorigen Generation geblieben, hab aber die ein oder andere, nicht sichtbare Modifikation verpasst bekommen.

Die Xbox-Variante des ASTRO A20 Wireless ist uns nun auf den Schreibtisch gefallen, weswegen wir es auf Herz und Nieren prüfen werden. Mal schauen, ob Qualität, Klang, Akku und Co. halten, was die zu Logitech gehörende Marke verspricht.

Technische Daten

Modell Over-Ear
Treiber 40 mm Neodym
Frequenzbereich 20 Hz – 20.000 Hz
Empfindlichkeit 100 dB
Impedanz 32 Ohm
Mikrofontyp Unidirektional 6 mm Mikrofon
Verbindung 2,4 GHz Funkfrequenzband + USB 2.0 per USB Typ C
Reichweite (Funk) 15 m
Akkuleistung 1050 mAh
Ladezeit 3,5 Stunden
Länge Ladekabel 1,5 m (Typ-C zu Typ-A)
Akkulaufzeit 15+ Stunden
Kompatibilität Xbox, PC/Mac
Abmessung 117,5 x 262 x 87,2 mm
Gewicht 318 g
Farben Schwarz/Grün (Xbox-Stil)
Preis € 84,90 *

Was steckt im Karton?

Der Preisklasse entsprechend, in der das A20 rangiert, kommt die Verpackung in einer edlen schwarzen Verpackung daher, die untenrum das XBOX-Grün ziert. Äußerlich macht das neue Headset von ASTRO schon an dieser Stelle Lust auf mehr. Aber man soll sich bekanntlich von keiner schicken Verpackung täuschen lassen – auf den Inhalt kommt es an.

Und der ist erst einmal nicht umfangreich; aber was braucht ein Wireless-Headset schon groß an Extras. Alles worauf es ankommt, sind potente Treiber, ein flottes Aussehen und viel Potenzial in Sachen Akku und Tragekomfort. Im Fall des ASTRO A20 der 2. Generation wird dieses noch von einem Transmitter – zu dem wir später im Test noch kommen – sowie einem 1,5 Meter langen USB-Ladekabel begleitet. Letzteres geht von einem Typ-C-Stecker aus und wechselt in Richtung des Stromspenders zu einem Typ-A-Stecker.

Äußerlich bleibt vieles beim Alten

Zunächst fällt nach dem Auspacken schon einmal auf, dass sich am Design gegenüber dem Vorgänger der 1. Generation wenig getan hat. Lediglich einen anderen Anstrich hat das neue A20 für die XBOX erhalten. In der 2. Generation erstrahlt das Gestell in Weiß, statt gänzlich in Schwarz, wie beim Vorgänger. Bügel, Außengehäuse der Ohrhörer, der Rahmen sowie das Mikrofon sind schwarz geblieben.

Was sofort auffällt ist das Material, was hauptsächlich verarbeitet wurde: Kunststoff. Zwar ist das Innengerüst aus Metall, das ändert jedoch nicht den äußerlichen Eindruck. Das bewegliche Mikrofon ist aus Gummimaterial, sodass es flexibel ist, aber nicht verstellbar. Die Polsterung im Innenbügel ist ebenfalls aus dem Gummi. Letztlich erfährt man durch die Wahl der Materialien, weshalb das A20 mit 318 Gramm recht leicht ist. Dafür macht es in unseren Augen aber haptisch auch einen etwas billigen Eindruck – wenn gleich wir wissen, aus welchem Herstellerhaus das Headset stammt und die Verarbeitung makellos ist.

Beide Ohrhörer sind ganz in Manier von ASTRO markant eckig gehalten. Grüne Akzente am Mikrofon, an der linken Außenfläche und in den Hörern sowie das ebenfalls grüne sichtbare Kabel, welches auf beiden Seiten gen Bügel verläuft, zeichnen das A20 als XBOX-Headset aus. Am linken Hörer gibt es zudem insgesamt zwei Funktionstasten, eine Status-LED und ein Rädchen, welches das Audio-Gewicht zwischen Party-Voice und Gamesound verlagert. Die beiden Funktionstasten erfüllen dagegen den Zweck zum einen das A20 ein- und auszuschalten und zum anderen zwischen den drei EQ-Modi zu switchen. Was es mit diesen auf sich hat, erläutern wir weiter unten.

Wir kommen also zum Schluss, dass trotz der Materialien das A20 Wireless mit einer guten Verarbeitung und einem geschmackvollen Äußeren aufwarten kann.

Der Tragekomfort kann sich fühlen lassen

Wir haben das ASTRO A20 Wireless für mehrere Stunden ausprobiert und auch danach war der Tragekomfort des A20 noch phänomenal. Es ist mindestens so bequem, wie der Akku Saft hat.

Ursache für die positive Bewertung sind die aus Stoff gefertigten Ohrpolster und dem dezenten Druck, der von dem Headset ausgeht – weder von oben noch von den Seiten. In den meisten Fällen finden wir bei Headsets in der Preisklasse, in welcher Astro meist mitspielt, Ohrpolster mit Kunstlederüberzug. Das hat oftmals den Nachteil schnell zu jucken oder auf andere Weise unbequem zu werden. Die Idee mit dem Stoffbezug und der wirklich ausreichend guten Polsterung darunter begeistert uns sehr.

Guter Sound wird per 2,4-GHz-Signal übertragen

Jetzt aber zum Eingemachten: Was kann das ASTRO A20 Wireless für die XBOX in Sachen Klangqualität? Antwort: einiges! Die 40-mm-Neodym-Treiber liefern den Sound eines jeden Games in einem angemessenen Frequenzbereich. Hohe, mittlere und tiefe Töne werden klar und in gutem Verhältnis zueinander ausgespielt. Verantwortlich ist dafür die Audiotechnologie ASTRO Audio V2. Das V2 verrät, dass auch hier überarbeitet wurde – mit positivem Ausgang.

Außerdem punktet das schnurlose Headset mit drei voreingestellten EQ-Modi, die – wie bereits erwähnt – mit der entsprechenden Taste am linken Hörer gewechselt werden können. Zur Auswahl stehen der ASTRO-, der PRO- und der STUDIO-Modus; jeder mit einem unterschiedlichen Audiofokus.

  • Beim ASTRO-Modus dreht sich alles um Gamingsound, der von bassigen Klängen lebt.
  • Der PRO-Modus tendiert dagegen zu mittleren und hohen Tonspuren, die sich für das Streamen auf Twitch und Co. sowie für professionelles Zocken eignen.
  • Last but not least liefert der Dritte im Bunde, der STUDIO-Modus, ein perfektes Klangerlebnis für Filme und Musik.

Übertragen wird das Ganze per 2,4-GHz-Signal an den Transmitter. Dabei kommt kein Verlust der Audioqualität zustande und die Reichweite des A20 von 15 Metern ermöglicht es dem Träger auch mal die Küche aufzusuchen, um sich ein Getränk zu holen, ohne das Headset weglegen und sich AFK melden zu müssen

Gute Übertragung, wenig Flexibilität

Entsprechend kann sich in der Voice-Party fröhlich weiter unterhalten werden. Die Stimme dafür überträgt das Mikrofon, welches mit einem 6-mm-Treiber daherkommt. Es ist dabei in der Lage stimmisolierend zu arbeiten. Den Test hat es in dieser Hinsicht bestens gemeistert.

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Weniger angesagt fanden wir die Inflexibilität des Mikrofonarms. Das kennen wir von anderen Herstellern besser gelöst. Der Abstand zwischen Mikrofon und Mund ist also nicht variierbar. Dafür hat es eine Flip-to-mute-Eigenschaft erhalten, wodurch das Mikrofon nur nach oben geklappt werden muss, um die Stimmübertragung zu unterbrechen. Also sammelt das ASTRO A20 der 2. Generation bei diesem Part ebenfalls sowohl Plus- als auch Minuspunkte.

Die bessere Hälfte des A20: der Transmitter

Rein theoretisch ist das A20 plattformübergreifend kompatibel. Das hängt im Praktischen jedoch von den Transmittern ab. Ja genau, Plural. Zwar liegt dem A20 der 2. Generation ein Transmitter bei, der das Headset in unserer Version mit der Xbox Series X und PC sowie Mac kompatibel macht, allerdings bringt dieser nichts, wenn der Sound von einer Playstation übertragen werden soll.

Entweder kauft man in diesem Fall das A20 in der blauen Variante, also für PS4 und PS5 geeignet, oder bedient sich im Zubehörshop von ASTRO. Dort findet sich der Transmitter für beide Konsolenhersteller. Kauft man sich den jeweiligen Gegenpart zur gekauften A20-Version, steht einem keinerlei Inkompatibilität mehr im Wege.

Am Ende irritiert die Werbung auf der ASTRO-Produktseite vom A20 ein wenig. Jedoch muss man lediglich einen weiteren Transmitter kaufen, um der Wahrheit der Werbung Gewicht zu geben. Im Onlineshop des Herstellers kostet ein separater Transmitter lediglich 19,99 Euro.

Lang lebe der Akku

Ein Wireless-Headset ist immer nur so gut wie der Akku, der darin verbaut ist. In diesem Fall ist es ASTRO gelungen, genug Lithium-Polymer zu verbauen, um einen langen Spielspaß zu garantieren. Mehr als 15 Stunden Laufzeit liefert der 1050 mAh fassende Akku. Damit kann sich das A20 mit anderen guten Headsets auf Augenhöhe messen.

Aufgeladen wird mit einem USB-Kabel, welches von Typ-C ausgehend auf Typ-A adaptiert. Insgesamt benötigen die Akkus 3,5 Stunden, um vollständig aufgeladen zu werden.

Software, die das A20 nicht nutzen kann

Normalerweise können die meisten Headsets von ASTRO die hauseigene Software ASTRO Command Center nutzen, um feinere Abstimmung an Audio und Mikrofon vornehmen zu können. Das A20 der 2. Generation ist dazu leider nicht imstande. Es nutzt die Software lediglich für das Updaten der Firmware. Leider wird das Headset bei aktueller Firmware in der Software auch nicht erkannt, sodass man sich nur wundern kann, warum das Headset nicht erkannt wird.

Fazit

Wenn gleich das Plastikgehäuse und der unflexible Arm des Mikrofons nicht überzeugen konnten, so konnten uns doch die Klangqualität, die Verarbeitung, der Akku und der Tragekomfort überzeugen. Am Ende gewinnt also die gute Seite.

Wir wollen aber auch anmerken, dass es in der Preisklasse weitaus bessere Headsets gibt, die auch äußerlich sowie materiell eine hochwertigere Erscheinung sind; beispielsweise das HS70 Wireless von Corsair. Dennoch hat ASTRO, die Gaming-Marke im Markenpool von Logitech, seit Gründung schon viele Beweise geliefert, was für Qualität in ihren Geräten steckt. Und schließlich konnte uns auch das A20 Wireless für die XBOX überzeugen. Wem eine Kunststoffverkleidung nicht stört, sollte sich das also auf jeden Fall einmal genauer anschauen.

Der Preis geht in Ordnung, ist aber für das, was das A20 2. Gen mitbringt an der Schmerzgrenze.

ASTRO A20 Wireless (2. Generation)

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Gut klingendes Gaming-Headset, welches mit langer Akkulaufzeit, aufregendem Design und hohem Tragekomfort auftrumpft. Wer sich an einem Plastikgehäuse nicht stört, sollte das A20 der 2. Gen auf dem Weg zur Kaufentscheidung mit ins Rennen schicken.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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