Wenn sich die Goliaths der Gaming-Chair-Industrie alljährlich am Markt gegenüberstehen, mit den neuesten Innovationen und Designs protzen, sprechen wir unweigerlich von etablierten Namen wie noblechairs, SecretLab oder DXRacer. Seit 2019 mischt aber auch ein David mit im Geschehen und nimmt es mit den großen der Branche auf. Die Rede ist von der deutschen Marke Backforce.
Schaut man jedoch hinter die Kulisse, verbirgt sich kein Start-up hinter der Marke, das mit viel Ehrgeiz eine Revolution auslösen möchte. Viel mehr steht hinter Backforce ebenfalls ein Goliath. Als Teil des Bürostuhlherstellers Interstuhl kann die Marke auf mehr als 60 Jahre Erfahrung zurückgreifen, was Backforce einen Vorteil gegenüber kleineren, ebenfalls neueren Herstellern verschafft. Eine Revolution hat das Unternehmen mit der neuen Marke dennoch ausgelöst!
Nachdem wir nun den ein oder anderen Stuhl der großen Marken und beide Gaming-Stühle von Backforce im Test hatten, haben wir uns eine Frage gestellt: Wie schneidet die brandneue Marke im direkten Vergleich mit seinen großen Kontrahenten ab? Wir beginnen die Vergleichs-Serie mit Backforce versus noblechairs.
Eckdaten zu den Unternehmen
Backforce | noblechairs | |
Gründung | 2019 | 2015 |
Herkunftsland | Deutschland | Deutschland |
Markt-Segment | Premium | Premium |
Zielgruppe (Größe) | 150 – 192 cm | |
Zielgruppe (Gewicht) | 45 – 130 kg | Bis 150 kg |
Preisspanne aller Stühle | 499 – 629 Euro | 339 – 660 Euro |
Besondere Features | 5D-Armlehnen, flexible Lordosestütze, markantes Rückenschild, individualisierbare Extras | Elegantes Design, 4D-Armlehnen, auch mit Echtleder erhältlich, |
Was die Gaming-Stühle von Backforce auszeichnet
Nach unseren Tests der Backforce-Stühle One und One Plus waren wir in beiden Fällen hin und weg. Nicht nur, dass wir eine völlig neue Idee des Designs zu Gesicht bekommen haben, auch sonst konnten wir kaum einen Makel an einem der Stühle finden. Lediglich beim ersten Stuhl, dem Backforce One, musste die Marke einen Punkteabzug hinnehmen, da uns die ein oder andere Ausstattung zu kurz kam.
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Und siehe da, Backforce nahm sich nicht nur unser Feedback zu Herzen und brachte mit dem One Plus eine verbesserte Version heraus. Dieser brachte es fast auf die volle Punktzahl; er steht bis heute in unseren Top Ten aller Gaming-Chairs, die wir getestet haben.
Innovatives Design mit hoher Materialqualität
Zuallererst sind bei den Backforce-Stühlen die Handarbeit und das Made-in-Germany-Gütezeichen zu erwähnen. In Anbetracht der Massen an Chinawaren, die den Gaming-Markt in vielerlei Hinsicht frequentieren, durchaus Punkte, die auf dem Aushängeschild stehen dürfen. Anschließend beeindruckt das Design, was einer Revolution gleichkommt. Zwar finden man die typischen Löcher in der Lehne auch beim noblechairs HERO und anderen Herstellern schon nicht mehr, aber von Hinten sehen sie noch alle gleich aus. Nicht so die Modelle von Backforce. Hier wurde hinten wie vorne bis ins Detail an einem futuristischen und sehr robusten Korpus gearbeitet.
Das Ergebnis: Die Rückenlehne ziert hinten ein mehrschichtiges Kunststoffschild und eine LED-Leuchte namens Gamer Pulse. Diese ist ebenso individualisierbar wie die Patches auf den Schultern der Rückenlehne – ebenfalls ein Novum. Innerlich verstecken die Backforce-Stühle eine Formholzplatte in der Lehne. Das Beste, was man dem Rücken antun kann, da Holz elastischer als jeder Kunststoff ist, aber gleichzeitig sehr stabil.
Backforce hat die gewissen Extras
Und wem das noch nicht genug an positiv hervorzuhebenden Features ist, der kann sich an einem Fußkreuz aus gebürstetem Aluminium, einer breiten Farbauswahl, Sitztiefen- und Sitzneigverstellung sowie wegklappbare Lehnen erfreuen, womit Backforce bei Markteinführung ebenfalls zunächst als Pionier dastand. Aber besonders beeindruckt die flexible Lordosenstütze, die sich an wirklich jeden Rücken anpassen lässt, und die durchgehend hochwertigen Materialien. Der Bezug ist beispielsweise aus recyclebaren Alcantara-Leder. Im Grunde genommen sind beide Stühle von Backforce ein Fundstück für umweltbewusste Menschen, da alles am One und One Plus wiederverwertbar ist. Aber bis dahin hat man erst einmal viele Jahre etwas von den Gaming-Chairs.
Unterm Strich sind die Eindrücke des Bürostuhlexperten Interstuhl an jeder Ecke der Backforce-Sessel zu erkennen. Das Brand hat sich zu Recht rasch einen Namen in der Gaming-Branche gemacht. Sponsorings für die E-Sport-Organisation BIG, die Streamer-Spendenaktion Friendly Fire und Team Paluten beweisen das mehr als deutlich.
Detailliertere Infos zu den beiden Gaming-Stühlen von Backforce finden sich in den beiden Reviews:
Was zeichnet die Gaming-Stühle von noblechairs aus
Nach dem wir nun zahlreiche Lorbeeren für Backforce verteilt haben, hören wir damit nun nicht auf; schließlich weiß die Berliner Stühlemanufaktur noblechairs ebenfalls, wie man Gamer bequem und lange auf dem Hosenboden platziert.
Dabei hat die Marke bereits ein paar Jahre Vorsprung und mit dem EPIC, dem HERO und dem ICON bereits drei Modell herausgebracht. Alle haben ihre Eigenarten, aber es vereint sie die hohe Qualität, makellose Verarbeitung und durchdachte Konzepte. Im Vordergrund stehen aber weniger auffällige Farbakzente, wie wir es bei den Backforce-Stühlen gesehen haben, viel mehr möchte der Hersteller mit einem edlen Look aufwarten.
In diesem Zuge ergänzen sich die drei Modelle durchaus. Während der EPIC, der erste Stuhl von noblechairs, eine bekannte Rennschalenoptik mit noch wenigen Funktionen liefert, legt der ICON eben auf Letzteres Wert, hält sich aber in der Optik dezent, womit er viel mehr an einen hochwertigen Bürostuhl erinnert. Das Prunkstück von noblechairs hört auf den Namen HERO und ist tatsächlich ein wahrer Held: flexible Lordosenstütze, hoher Belastungswiderstand und 4D-Lehnen und eine optimale Polsterung für viele Gaming-Stunden auf höchstem Niveau.
noblechairs macht seinem Namen alle Ehre und stellt Gaming-Chairs her, die von der Norm mehr als abweichen. Sie entsprechend nicht dem typischen Look und sollen eine edle Nuance in den Gaming-Room bringen. Dementsprechend gibt es alle drei Modelle auch mit Echtleder, was eine Seltenheit bei Gaming-Stühlen darstellt. Aber: Echtleder erfordert auch deutlich mehr Pflege als andere Bezüge.
noblechairs Kooperationen mit den E-Sport-Organisationen MouseSports oder Sprout zeigen, dass die Qualität auch auf höchstem Level Bestand hat.
Ausführliche Infos zu den Gaming-Stühlen von noblechairs finden sich in unseren Reviews:
Topmodelle: Der Backforce One Plus im Vergleich zum noblechairs HERO
Backforce und noblechairs sind sich also durchaus ebenbürtig. Am Ende entscheidet in diesem Fall der Käufer, welcher deutsche Hersteller die Nase vorne hat. Denn vergleicht man unsere Reviews, könnten wir rein auf Basis der Fakten auf keinen Sieger kommen. Eine Umfrage in der Redaktion hat aber ein Mehrheitsvotum für Backforce ergeben – vor allem aufgrund der Synchronmechanik und den wegklappbaren Armlehnen.
Vergleichen wir die Flaggschiffe der beiden Hersteller – den Backforce One Plus und den noblechairs HERO –, fällt optisch sofort das elegante und hochwertige Äußere auf. Man bekommt in keiner Weise das Gefühl, Chinaware vor sich stehen zu haben. Die sorgfältige Verarbeitung, die bei Backforce in Handarbeit erfolgt, der langanhaltende Komfort sowie die Anzahl der Sitzeinstellungen haben sie ebenfalls noch gemeinsam. Erst dann fangen die Stühle an sich zu unterscheiden.
Während es das beim HERO gewesen ist, geht Backforce noch ein paar Schritte weiter und versieht seinen One Plus mit Extras wie dem Gamer Pulse sowie den Patches, welche beide individualisierbar sind. Außerdem sticht die Rückseite des Stuhls heraus, während die noblechairs lediglich unbearbeitet sind.
Die Preis-Leistung im Vergleich
Wer einen hochwertigen Gaming-Stuhl zu seinem Besitz zählen möchte, der zudem sehr lange hält, muss unweigerlich tief in die Tasche greifen. Dafür bekommt der Käufer aber auch etwas geboten. In den Fällen von Backforce und noblechairs trifft das den Nagel auf den Kopf.
Mit 629 Euro bietet sich der Backforce One Plus teuer an. Wählt man den HERO von noblechairs mit Echtleder, kommen ebenfalls 660 Euro zusammen. Aber beide Hersteller haben auch günstigere Modelle im Sortiment: So ist der Backforce One für 499 Euro und der noblechairs HERO auch für 400 Euro zu haben. Beim Backforce One verzichtet man dabei auf eine flexible Lordosenstütze oder auch gepolsterte Armlehnen – die man jedoch nachkaufen kann. noblechairs HERO kommt lediglich mit veganem PU-Leder daher, muss aber sonst auf nichts verzichten.
In beiden Fällen ist das Preis-Leistungsverhältnis in Ordnung, bei Backforce sogar noch besser. Denn man bekommt hier nicht nur eine Top-Ausstattung und handgemeisterte Verarbeitung für sein Geld, sondern auch Langlebigkeit. Das garantiert Backforce für 10 Jahre bei jedem einzelnen Exemplar. noblechairs-Nutzer weisen dagegen immer wieder auf Mangelerscheinungen nach 2-3 Jahren hin. Im Endeffekt ist das Geld also beim Made-in-Germany-Hersteller Backforce nachhaltiger angelegt.
Fazit
Am Ende des Vergleichs der beiden herausragenden deutschen Hersteller von Gaming-Stühlen, bleibt uns lediglich zu resümieren, dass man in beiden Fällen sich nicht unbedingt etwas Falsches ins Haus holt. Sowohl der One Plus von Backforce als auch der HERO von noblechairs bieten beispielsweise umfangreiche Funktionen, die lange sitzen lassen. Backforce geht lediglich noch weiter ins Detail und verpasst seinen Stühlen individualisierbare Goodies sowie eine schicke Rückseite. Zudem Punkten die Sessel mit Sitztiefen- und Sitzneigverstellung.
Wer aber nicht doppelt bezahlen möchte, setzt besser auf die Langlebigkeit von Backforce. Jeder Stich, jeder Schritt wird hier per Handarbeit ausschließlich in Deutschland hergestellt. Dafür sprich das Unternehmen 10 Jahre Garantie aus – was eine ordentliche Hausnummer für einen Gaming-Stuhl ist.