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Das Keyboard X50Q: Die Individualisierbarste aller Tastaturen

Ob Wetteransager, Börsenfritze, Gamer oder Geek: Das Keyboard X50Q ist so vielfältig programmierbar, dass man es nicht unbedingt als reine Gaming-Tastatur betiteln muss. Außerdem werden Programmierer mit der Tastatur voll auf ihre Kosten kommen, dank API-Schnittstelle.

Nach diesem eloquenten Einstieg in die Review über Das Keyboard X50Q, schalten wir einige Gänge zurück und gehen wie gehabt Schritt für Schritt vor. Nur so viel vorweg: Wir werden viel zu berichten haben!

Seit nun mehr 15 Jahren werden unter der Marke Das Keyboard funktionale, präzise, robuste und gutaussehende Eingabewerkzeuge präsentiert, die nicht selten gefeiert werden. Dabei gehört die Marke zum texanischen Unternehmen Metadot, welches eigentlich für Softwarelösungen à la Prozessmanagement, Ticketsystem und Webseitenmonitoring bekannt ist. 2018 haben die US-Amerikaner das neueste Mitglied des Tastaturen-Lineups auf den Markt gebracht. Ausgestattet mit Backlit, Anti-Ghosting und unfassbar vielen Möglichkeiten zu personalisieren.

Wir haben uns das Schmuckstück genauer unter die Lupe genommen und im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haube geschaut.

Technische Daten

Tastaturtyp Mechanisch
Tastaturgröße Full-Size mit Ziffernblock
Tastenschalter Gamma Zulu von Omron
Erreichen des Schaltpunktes 1,5 mm
Abtastrate 1.000 Hz
Auslösedruck 45 g
Beleuchtung RGB
Kabelanschluss USB Typ A
Kabellänge 2 m, umflochten
Multimedia-Tasten 3 Mediatasten, Lautstärkeregler
Rollover-Technologie Anti-Ghosting, Full-Key-Rollover
Kompatible Betriebssysteme Windows 10
Abmessungen 45,7 x 3,2 x 16,8 cm
Gewicht 2,250 kg
Material Aluminium, ABS
Farben Schwarz
Preis € 128,89 *

Was steckt in der Verpackung

Ohne viel drumherum steht Das Keyboard X50Q direkt beim Auspacken im Mittelpunkt. Geliefert wird es lediglich mit dem typischen Werkzeug zum Herausnehmen einzelner Tasten, dem obligatorischen Benutzerhandbuch und einem separaten Satz an Kappen in Silber für die WASD-Tasten. Damit stellt sich der erste Anhaltspunkt, dass es sich in erster Linie um eine Gaming-Tastatur handelt, heraus. Schon beim Auspacken fällt aber auf, dass Das Keyboard X50Q noch zu viel mehr fähig sein kann. Einen sehr guten und stabilen Eindruck macht die texanische Tastatur auf jeden Fall.

Design und äußerliche Extras können sich sehen lassen

Möglicherweise sehen es unsere Leser anders, aber oft haben wir das Gefühl, dass Tastaturen entweder viele Funktionen und kein gutes Design oder wenige Funktionen, aber dafür ein spitzenmäßiges Design haben. Letzteres ist selbstredend immer subjektiv zu betrachten, aber so oder so ist eine der vielen Anforderungen an eine Gaming-Tastatur ein vernünftiges Äußeres, damit es sich nahtlos in ein Bilderbuch-Setup einfügen lässt. Das Keyboard X50Q erfüllt unserer Meinung nach beides. Ein schlichtes, aber hochwertiges Äußeres wird hier mit einer ganzen Palette an Funktionen gepaart. Aber der Reihe nach.

Das Gehäuse der Tastatur ist aus schwarzem eloxiertem Aluminium gefertigt. Zusammengehalten wird es durch acht Sechskantschrauben, die über und unter den Tasten deutlich sichtbar sind. Zwar erfüllen sie dem Benutzer dadurch die Funktion einen schnellen personalisierbaren Umbau vornehmen zu können, passen aber gleichzeitig auch optisch ideal ins Bild.

Mit 320 Millimetern ist Das Keyboard X50Q besonders flach gehalten, was durchaus eine Seltenheit unter Gaming-Tastaturen ist. Von der Seite betrachtet ergibt das Gehäuse die Form zweier gespiegelter Trapeze, wodurch die Kanten links und rechts spitz zueinander führen. Garniert werden die Seiten mit zwei Lichtleisten, die durch die RGB-Beleuchtung bestrahlt werden und somit später über die Software individualisierbar sind. Auch aus dieser Ansicht in unseren Augen ein gelungenes Design.

Für Ergonomie und Bequemlichkeit hat der Hersteller dem Keyboard eine weiche Handballenauflage verpasst. Diese ist abnehmbar und verursacht auch nach längerer Benutzung keinerlei lästige Reibung. Auch dem Prädikat „weich“ stimmen wir zu: nach dem ausgiebigen Test, können sich unsere Handballen in keiner Weise beschweren.

Das Logo mit samt Schriftzug prangt in einem edlen Grau mittig über den F-Tasten, wodurch Das Keyboard X50Q Markenfeeling aufkommen lässt – obwohl es noch eher als Geheimtipp gilt. Zusammen mit dem „X50“ unter dem Num-Block und dem Logo in der rechten Ecke der Handballenauflage, wird die Tastatur zwar gekennzeichnet, jedoch nicht übertrieben oder gar belästigend. Das elegante Aussehen bleibt davon unberührt.

In japanischer Kooperation

Wurden noch in allen anderen Modellen des Lineups von Das Keyboard MX-Schalter von Cherry verbaut, ist der Hersteller nun auf die Gamma-Zulu-Switches von Omron gewechselt. Dabei handelt es sich um einen japanischen Technologiehersteller, der in den Bereichen Industrieautomation, Gesundheitswesen und Elektronikteile zu Hause ist. Und tatsächlich versprechen die Gamma-Zulu-Switches beeindruckende Leistung.

Das Druckgefühl ist einzigartig. Akustisch ist lediglich ein stark gedämpftes Klicken zu hören. Sowohl unsere Ohren als auch unsere Fingerkuppen waren während des Tests geschmeichelt.

Die Schalter sind auf absolute Präzision und Schnelligkeit ausgelegt. Ganz gleich, ob es im Game oder im Office schnell zur Sache gehen muss, nach unserem Test können wir bestätigen, dass den Gamma-Zulu-Switches in Sachen Reaktionszeit nicht so schnell etwas vorgemacht werden können. 45 Gramm Druckkraft sind nötig, um einer Taste eine Reaktion zu entlocken. Nach bereits 1,5 mm sind die Schaltpunkte erreicht, was zwar mehr als bei beispielsweise den MX Low Profile von Cherry ist, aber auf jeden Fall für ausreichend Geschwindigkeit in hitzigen Gefechten reicht.

Für den vollständigen Weg braucht ein Schalter 3,5 mm. Um eine effektivere Kontaktfähigkeit zu erzeugen sind zum einen zwei Crosspoints verbaut und zum anderen sind diese auch noch vergoldet.

Neben taktiler Schnelligkeit müssen Tastenschalter für Gaming-Keyboards auch immer ordentliche Lebenszeit mitbringen. Die japanischen Gamma-Zulu-Schalter wurden auf 100 Millionen Tastenschläge ausgelegt, was eine Menge ist, wo doch die meisten Schalter auf dem Markt im Durchschnitt mit 50 Millionen angepriesen werden.

An dieser Stelle drücken wir uns einfach in einem kurzen Vorfazit aus: Leise, schnelle, gut durchdachte sowie weiche Switches aus Japan bringen dem X50Q gewaltig viele Pluspunkte ein. An diesem Kapitel haben wir nichts auszusetzen!

RGB verleiht den richtigen Akzent

Natürlich sind die Schalter auch mit RGB ausgestattet, ohne sind Gaming-Tastaturen fast nicht mehr zu denken. Damit macht die Beleuchtung den Auftakt für viele weitere Funktionen, welche Das Keyboard X50Q stark individualisierbar machen.

Schließt man die Tastatur an einen USB-3.0-Anschluss, beschert das der Beleuchtung eine extra Leuchtkraft. Dadurch sind alle 16,8 Millionen RGB-Farben auch locker bei Tageslicht zu sehen. Das können wir definitiv bestätigen und sind davon natürlich entzückt.

Das Backlight jeder Taste ist einzeln ansteuerbar und mit der passenden Software von Das Keyboard individuell einstellbar. Wie das aussieht haben wir uns auch angeschaut und kommen später noch darauf zurück.

Der unischwarze Look des X50Q bekommt durch die RGB-Beleuchtung einen passenden Akzent. Außerdem können sämtliche programmierten Funktionstasten durch beleuchtete Schriftzeichen optisch gekennzeichnet werden. Am Ende hat man eine Tastatur, die übersichtlich nachvollziehen lässt, wo man was programmiert hat. Darüber hinaus können auch Lichteffekte eingebaut werden. Das Keyboard X50Q bringt also das volle RGB-Paket mit.

Makrofunktionen sind möglich

Makros lassen sich ebenfalls programmieren. Dabei beschränkt sich das nicht auf einzelne Tasten, sondern es können ganze Muster aus Tasten mit Befehlen dediziert werden. Außerdem kann die Windowstaste ausgeschaltet und anderweitig verwendet werden. Gleichzeitig kann der Num-Block für Makrofunktionen bereitgestellt werden, wodurch sie nicht im Spiel, sondern beispielsweise als Stream-Hotkeys verwendet werden können, wofür G-Tasten normalerweise verwendet werden.

Alles am X50Q ist auf das fokussierte Spielen und das Arbeiten ausgerichtet, ohne dass man ständig zwischen Fenstern switchen muss.

Drei Medientasten machen das (Musik-)Leben einfacher

Natürlich haben die Macher der X50Q auch an solche Tasten gedacht. Allerdings waren sie bereits Teil der Vorgängermodelle. Abgesehen davon ist eine Gaming- oder Office-Tastatur ohne diese auch unvollständig.

Insgesamt wurden drei solcher Keys verbaut. Am meisten fällt dabei der Drehregler auf, mit dem sowohl Lautstärke als auch die RGB-Helligkeit gesteuert werden kann. Letzteres ist besonders beim Spielen oder anderen Tätigkeiten ein nützliches Feature, da weder Tastenkombinationen noch Programmwechsel vonnöten sind. Um den Regler für die RGB-Beleuchtung zu verwenden, nutzt man zuvor die entsprechende Taste neben den Medientasten. So weiß der Regler, ob Licht oder Lautstärke gesteuert werden soll. Eine weitere Funktion nimmt der Regler zudem noch ein, worauf wir allerdings im Part Software eingehen.

Besonders gut finden wir, dass der Regler klein und dezent gehalten wurde und nicht sonderlich ins Tastaturbild platzt.

Darüber hinaus gesellen sich linksseitig vom Drehregler zwei weitere, meist typische Tasten hinzu: Vor- und Zurückspulen sowie Stopp und Play, wobei jeweils zwei Funktionen auf einer Taste liegen.

Hier kommen noch mehr Extras

Doch damit noch immer nicht genug; Das Keyboard X50Q hat noch weitaus mehr zu bieten. Wie es sich für eine Gaming-Tastatur in der Preisklasse gehört, registriert sie alle Tastenschläge, ganz gleich wie viele Tasten gleichzeitig betätigt werden. Dank Anti-Ghosting und N-Key-Rollover zeigt das X50Q keine Schwäche bei hitziger Gaming-Action oder 10-Finger-Schnell-Schreiberlingen.

Ganz im Sinne der Umwelt besitzt die Tastatur außerdem eine Standby-Funktion, durch die man das System im Nullkommanichts in den Stromsparmodus schicken kann. Kein wesentlicher Part, aber in der heutigen Zeit doch nicht irrelevant.

Einen kleinen Nachteil hat das X50Q dann doch noch: Es ist leider ausschließlich mit Windows kompatibel. Linux- und Mac-User gehen leider leer aus. Da Metadot aber bereits beim S-Modell eine Mac-Version veröffentlichte, bleibt die Hoffnung bestehen, dass auch beim neuesten Modell noch nachgezogen wird.

Wunderschöne Softwarelösung

Hier geht es um den Part, welcher der Test-Redaktion mit am meisten gefallen hat: der Programmierung der einzelnen Tasten durch Software.

Dabei kann jede einzelne individuell programmiert werden oder mit einem Applet versehen werden. Möchte man mit einer Taste das Wetter aufrufen und mit einer anderen die neuesten Mails lesen, können entsprechende Apps mit frei wählbaren Tasten verknüpft werden. Trudelt dann beispielsweise eine neue Mail ins Postfach, blinkt die entsprechende Taste rot, sodass man informiert wird und mit einem Klick im E-Mail-Programm ist.

Als Funktionstaste dient übrigens der Drehregler, da er auch als Druckknopf fungiert. So klickt man auf diesen in Kombination mit der jeweiligen Applet-Taste und kann so sekundenschnell zwischen den wichtigsten Programmen switchen.

Die Software, welche sich Das Keyboard Q nennt, zeigt dabei grafisch die Tastatur an. Geht man mit dem Mauszeiger über die bereits belegten Tasten, erscheinen kleine Infofenster, die über das jeweilige Applet informieren. Diese können aus der Software-Bibliothek heraus installiert werden. Wir haben nicht gezählt, aber wir konnten eine Weile scrollen, was heißt: es stehen sehr viele Applets zur Auswahl, auch populäre wie GitHub, Twitch oder Trello.

Hat man ein Applet gefunden und installiert, kann man anschließend die Taste seiner Wahl per Drag&Drop damit belegen. Alle Tasten stehen zur freien Verfügung. Benötigt ein Applet mehrere Tasten, wird das entsprechend angezeigt und man schiebt die gelb markierte Auswahl dorthin, wo eine entsprechende Anzahl Tasten nebeneinander noch frei ist.

Wir finden, dass dem Peripherie-Hersteller auch die Software bestens gelungen ist. Simpel kann man sich mit wenigen Klicks und kurzen Installationsvorgängen seine Tastatur so gestalten, wie man es auf der Arbeit, zu Hause oder zum Zocken braucht.

Software API für Hacker

Für alle Programmierer hat Das Keyboard X50Q sogar noch eine API-Schnittstelle erhalten. Wer es beherrscht, kann somit im Quelltext herumbasteln. Unserer Meinung nach das High-Level an Individualisierung.

Fazit

Das Keyboard X50Q hat uns vollends überzeugt. Besonders begeistert waren wir von der simplen Softwarelösung inklusive Programmierschnittstelle, dem Design, der zahlreichen funktionellen Möglichkeiten sowie den leisen Gamma-Zulu-Switches. Schade ist lediglich, dass es keinen Linux-Support mitbringt, aber es gibt Schlimmeres an einer Tastatur zu bemängeln. Als Eingabegerät fürs Gaming, Office oder für viele andere Verwendungszwecke ist es ein ideales Allroundtalent.

Zur Markteinführung hatte Das Keyboard X50Q noch einen Preis von circa 165 Euro – eine absolut angemessene Vergütung in diesem Fall. Mittlerweile wird sie für knapp 120 Euro angeboten, was für das, was die Tastatur kann, fast schon ein Schnäppchen ist.

Das Keyboard X50Q

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Das Keyboard X50Q landet mit seiner „neuesten“ Tastatur auf jeden Fall in unseren Top 10 und somit empfehlen wir den Kauf. Anders gesagt: Wer hier nicht zugreift, ist selbst schuld!

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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G
Graz Zahl

Neues Mitglied

26 Beiträge 0 Likes

Die Tastatur is nur geil

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Bluemaster1981

Mitglied

121 Beiträge 3 Likes

Das ist wirklich ein interessantes Feature mit den Applets Tasten.
Da würde man direkt die Tastatur anschließen am Gaming PC.

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J
Jenny Lovan

Neues Mitglied

7 Beiträge 4 Likes

Coole Tastatur Viel glück an alle die mit machen

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S
Sladdi74

Öfters hier

216 Beiträge 47 Likes
t
therealsin

Neues Mitglied

27 Beiträge 0 Likes

Die hätte man gerne unter den Fingern ^^

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