DeepCool MG350 – Test der futuristischen FPS-Maus

Im September hat DeepCool mit der MC310 eine erste Maus vorgestellt, die sich durch ihr besonders geringes Gewicht auszeichnen sollte. Mit der MG350 und der MG510 Wireless folgten nun zwei weitere Modelle, und die erstgenannte Maus ist heute bei uns im Test.

DeepCool bewirbt die MG350 als Maus für Shooter-Spieler, was sich unter anderem in einem Rapid-Fire-Button unter dem Daumengelenk äußert. Beim Sensor setzt das Unternehmen dabei auf einen PixArt PAW3335, die Switches werden von Omron geliefert und eine LED-Beleuchtung ist natürlich auch mit dabei.

Zum Start soll die DeepCool MG350 für einen Preis von 60 Euro auf den Markt kommen. Ob sich das Gesamtpaket für diesen Preis lohnt, und wo die Stärken und Schwächen der Maus liegen, klären wir im Folgenden.

Technische Details

Lieferumfang

Die DeepCool MG350 wird in einem weißen, farbig bedruckten Karton geliefert. Darin befindet sich, neben der Maus selbst, lediglich noch eine kurze Produktübersicht. In dieser wird das Layout der Maus erklärt. Weiteres Zubehör gibt es nicht: Das zwei Meter lange und gesleevte Kabel ist fest an der Maus angelötet.

Design & Verarbeitung

Die MG350 verfügt über ein verhältnismäßig kurzes und hohes Gehäuse. Beim Design gibt sich DeepCool dabei futuristisch: Übergänge zwischen den einzelnen Gehäuseteilen werden mit Vertiefungen betont, und insbesondere das Design der Vor- und Zurück-Taste ist auffällig. Diese sind im Vergleich zu anderen Mäusen sehr groß, und eine halbzylindrische Mausabdeckung dürfte es sonst bei kaum einem Gerät geben. Zudem gibt es an der Maus außerdem noch die besagte Zusatztaste für den Daumen sowie zwei DPI-Tasten hinter dem Mausrad.

Ungewöhnlich ist an der Maus, neben der grundlegenden Form, auch der Einsatz von zwei unterschiedlichen Materialien für das Gehäuse. Die gesamte Unterseite der MG350 ist Cyan eingefärbt, wohingegen die Oberfläche auf mattschwarzen Kunststoff setzt. Dieser ist fast überall gummiert, lediglich am Bereich des Daumens ist sie stattdessen aufgeraut.

Optisch ist in unseren Augen insbesondere das Zusammenspiel der beiden Kunststoffe sehr gelungen: Da der schwarze Kunststoff nie ganz bis zum Boden geht, ist stets ein kleiner farbiger Streifen an der Unterseite zu sehen. Ergänzend gibt es zudem das in derselben Farbe beleuchtete Mausrad sowie ein ebenso beleuchtetes DeepCool-Logo hinter den seitlichen Zusatztaste. Auch ansonsten hat die MG350 eine interessante Optik, die aber nicht ganz so verspielt – oder auch „überladen“ – ist wie bei manch anderen Gaming-Designs.

Auch bei der grundlegenden Konstruktion kann DeepCools Neuling überzeugen: Die an der Maus verbauten Oberflächen sind haptisch sehr angenehm, und zudem ist das Gehäuse verwindungssteif und optisch einwandfrei verarbeitet. Lediglich an einer Stelle fanden wir eine kleine Auffälligkeit: Die an der linken Seite verbaute Daumenauflage lässt sich an den mittleren Spitze, direkt hinter dem DeepCool-Logo, ein Stück weit eindrücken. Außerdem steht sie minimal weiter ab als der angrenzende Mausrückens. Sichtbar ist das nicht, wenn man diese Stelle mit dem Finger abfährt, dann lässt sich aber der leicht hervorragende Kunststoff spüren. Da dieser Bereich der Maus im normalen Betrieb nie berührt wird, sollte das in der Praxis zwar kein Problem sein. Es hätte aber natürlich trotzdem vermieden werden können

Praxis & Ergonomie

DeepCool empfiehlt die MG350 für den Einsatz im Palm- oder im Claw-Grip. Durch die gedrungene Gehäuseform sind, je nach Handgröße, beide Grifftechniken und auch der Fingertip-Grip in unseren Augen gut möglich. Die Maus war für uns zwar im ersten Moment etwas ungewohnt, doch nach kurzer Zeit kann man mit sie angenehmen über lange Zeit hinweg bedienen. Einer ausgedehnten Arbeits- oder Spiele-Session steht somit nichts im Weg.

Zudem sind auch die verbauten Tasten sehr gut zu erreichen. Die Daumentaste kann leicht durch eine Bewegung des Daumengelenks ausgelöst werden, und die Vor- und Zurück-Taste sind durch ihre sehr großen Abdeckkappen leicht und ohne Eingewöhnung zu bedienen. Obendrein sind auch die Druckpunkte aller verbauten Tasten angenehm präzise. Hier kann uns die MG350 somit voll überzeugen.

Gut schlägt sich außerdem auch der in der Maus verbaute Sensor. Der PAW3325 arbeitete in unserem Test sehr präzise und stets verzögerungsfrei. Darüber hinaus ist auch eine ausgiebige Anpassung über die Software möglich, durch die der Sensor alle üblichen Einsatzzwecke abdecken kann. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Software & Konfiguration

Zur weiteren Konfiguration der MG350 bietet DeepCool auch eine Software an, die über die Herstellerwebsite zum Download angeboten wird. Das Programm ist gute 10 MB groß und kann sehr schnell sowie ohne Registrierungszwang installiert werden.

Die Konfigurationssoftware hat ein aufgeräumtes und schnell verständliches Layout. In dem Programm kann man Einstellungen am Sensor, an der Tastenbelegung sowie an der Beleuchtung vornehmen, die Live an das Gerät übertragen und dort gespeichert werden. Nach der Konfiguration ist das Öffnen der Software also nicht mehr notwendig.

Mit Hinblick auf die einfarbige Beleuchtung stehen in dem Tool ein in Geschwindigkeit und Helligkeit (Vier Stufen + Aus) konfigurierbarer Atmen-Effekt sowie ein statisches Leuchten zur Auswahl. Mehr Effekte wären bei den beiden verbauten, einfarbigen LEDs auch nicht notwendig.

Beim Sensor bietet die MG350 vier DPI-Stufen, die in Hunderterschritten im Bereich zwischen 100 und 16.000 DPI verstellt werden können. Außerdem lässt sich die Lift-Off-Distanz (1mm, 2mm) sowie die Polling-Rate (125-1.000 Hz) einstellen.

Zuletzt gibt es in der Software auch noch Einstellungen für die Belegung der Tasten. Diese können direkt auf einer Nachbildung der Maus ausgewählt und dann mit einer neuen Funktion belegt werden. Die Auswahl der jeweiligen Taste funktioniert dabei gut: Die Aktivierungsfelder liegen passend über der Abbildung der Maus.

Alle acht Tasten der MG350 können in der Software frei mit einer anderen Funktion belegt werden. Dabei stehen unter anderem Tastatur- und Multimedia-Hotkeys sowie eine Schnellfeuer-Funktion zur Verfügung. Letztere ist dabei die Standardbelegung der Daumen-Zusatztaste. Auch hier werden durch die Software somit die meisten Wünsche abgedeckt – denn die fehlende Makro-Funktion ist bei Mäusen nur bedingt nützlich. Manche Nutzer könnten sich womöglich aber auch noch eine Aim-Funktion wünschen, die sich für Daumentaste angeboten hätte.

Fazit

DeepCools neue Maus MG350 soll für einen Preis von 60 Euro auf den Markt kommen, und dafür verspricht das Gerät viele typische Gaming-Funktionen wie etwa einen hochauflösenden Sensor und diversen Zusatztasten. Ersterer verrichtete in unserem Test dabei tadellos seine Arbeit, und auch die (Zusatz-)Tasten der MG350 gefielen uns mit Hinblick auf ihre Ergonomie und die Druckpunkte sehr gut. Zudem liegt die Maus auch generell gut in der Hand, und auch das moderne Design der Maus dürfte so manchen Freund finden.

Bei den Kernkompetenzen kann die MG350 somit überzeugen, doch es gibt leider auch ein paar Bereiche, in denen Potential verschenkt wurde. Das betrifft insbesondere die minimal hervorstehende Zierblende an der linken Seite des Gehäuses und den Einsatz einer einfarbigen statt einer RGB-Beleuchtung. Inwiefern diese Punkte kritisch sind, ist dabei wohl eine individuelle Entscheidung. Gerade bei der Beleuchtung können wir durchaus nachvollziehen, warum eine türkise Beleuchtung zusammen mit der gleichfarbigen Gehäusebasis ein abgestimmte Optik ergibt.

Sollte man sich die MG350 nun zulegen? Das dürfte hauptsächlich an den eigenen Ansprüchen und am Preis liegen. Für 60 Euro gibt es schließlich auch andere Mäuse mit ähnlicher Ausstattung und beispielsweise einer RGB-Beleuchtung. Andererseits dürfte die Maus, wie viele andere Produkte, vermutlich etwas günstiger werden als die UVP, und ihre Grundfunktionen erfüllt sie gut. Für jeden, dem sie in puncto Optik, Ausstattung und Ergonomie gefällt, dürfte sie somit eine gute Wahl sein.