PC- & Konsolen-Peripherie

EPOS H6PRO Open Gaming-Headset im Test

Nach dem überzeugenden H3 Hybrid (unser Test) legt EPOS ein weiteres Premium-Headset nach. Das H6PRO will mit besonders großen Treibern einen High-Fidelity-Klang erreichen und hinsichtlich Verarbeitung und Qualität im Premium-Segment begeistern. Wie gut dieses Unterfangen gelingt und wie gut das EPOS H6PRO Open klingt, verrät unser Test.

Technische Daten

Bauform Over-Ear
Treiber 42 mm
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20 – 20.000 Hz
Impedanz 28 Ohm
Konnektivität 3,5-mm-Klinkenstecker
Mikrofontyp bidirektional, mit Rauschunterdrückung
Frequenzbereich (Mikrofon) 100 – 10.000 Hz
Gewicht 309 g (ohne Kabel)
Kompatibilität PC, Mac, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox, Nintendo Switch, Smartphone, Tablet
Preis € 134,41 *

Lieferumfang des EPOS H6PRO

In der Verpackung des EPOS H6PRO Gaming-Headsets spiegelt sich die aktuelle Designsprache wider, die die Audio-Profis seit der Trennung von Sennheiser für all ihre Produkte sprechen. Dementsprechend kommt auch das neue Premium-Headset in einem matt-schwarzen Karton daher, der mit abgesetzten weißen und petrol-grünen Elementen aufwartet.

Im Inneren verzichtet Epos auf unnötigen Schnickschnack und präsentiert das H6PRO Headset in einer sicheren Schaumstoffhülle. Darunter befindet sich ein kleiner Karton mit der Aufschrift „The Power of Audio“, der den übrigen Lieferumfang beherbergt.

Namentlich wären das neben den üblichen Anleitungen und Sicherheitshinweisen zwei Kabel: Zum einen legt EPOS ein 3,5-mm-Doppelklinkenkabel für die Verbindung mit dem PC (Länge: 2,5 Meter), sowie ein normales Klinkenkabel (1,4 m Länge), um das Headset mit Konsolen oder anderen Audio-Quellen zu verbinden, bei. Außerdem befinden sich zwei Plastikabdeckungen im Karton, mit denen sich die Kontakte des abnehmbaren Mikrofons verstecken lassen, falls man das H6PRO als normalen Kopfhörer verwenden möchte.

Design und Verarbeitung

Hinsichtlich der Formgebung erinnert das EPOS H6PRO an eine Mischung aus dem H3 des Herstellers und dem Design des fast schon legendären EPOS | Sennheiser GSP 600. Entsprechend fällt das Premium Gaming-Headset relativ wuchtig aus, setzt allerdings auf geschwungenere Kanten samt filigranerer Details.

Bereits auf den ersten Blick wirkt das Design sehr edel und hochwertig. Vor allem die Farbgebung unseres Testmodells (Sebring Black genannt) setzt mit seiner Kombination aus dunkelblauen Elementen und schwarzen Details gekonnte Akzente. Im Vergleich zum GSP 600 fällt der Kopfbügel zudem deutlich schmaler aus, was vor allem dem Tragekomfort, aber auch der Optik zu Gute kommt. Er ist mit weichem und sehr bequemem Leder bespannt.

Seltsamerweise weist das EPOS H6PRO keine Bezeichnung für die linke beziehungsweise rechte Seite auf, wie man es normalerweise von Headsets gewohnt ist. Setzt man die Kopfhörer auf, wird allerdings aufgrund der Formgebung schnell ersichtlich, welche Seite wohin gehört.

Links befindet sich der abnehmbare Mikrofonarm an der Außenseite, der durch einen magnetischen Beschluss am Headset befestigt wird. Darunter platziert man den Anschluss für das Klinkenkabel. Auf weitere Knöpfe verzichtet EPOS hingegen konsequent.

Auf der rechten Außenseite befindet sich das Lautstärkerad, das wir in gleicher Form bereits vom H3 Hybrid kennen. Es verfügt abermals über kleine, griffige Zähne zur Feinjustierung, agiert dabei aber einen Tick zu leichtgängig.

Die Verarbeitung des EPOS H6PRO Open

Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität wird das EPOS H6PRO dem Premium-Preisschild mehr als gerecht. Alle verwendeten Materialien fühlen sich sehr hochwertig und massiv an. Lediglich die Halterungen von den Ohrmuscheln zum Kopfbügel fühlen sich ein wenig klapprig an. Ansonsten präsentiert sich das Gaming-Headset tadellos verarbeitet.

Der Kopfbügel wird von einer hochwertigen Halterung aus Metall gestützt, die sich minimal nach außen und innen drehen lässt. Anklapp- oder vollständig drehbar sind die Ohrmuscheln allerdings nicht. Dabei hinterlässt das Kopfband selbst einen hervorragenden Eindruck und ist aus einem massiven Metallbügel samt spürbarer Rasterung in 7 Stufen gefertigt, das selbst unter starkem Druck nicht nachgibt.

Auch die Ohrmuscheln hinterlassen einen sehr guten Eindruck und ruhen dank großer Abmessungen bequem über den Ohren. 7,5 cm x 3,8 cm (Länge x Breite) im Inneren sind sehr gute Werte.

Tragekomfort des H6PRO Open

Der positive Ersteindruck erstreckt sich auch über den Tragekomfort hinweg, der uns im Test sehr gut gefallen hat. Obwohl das Headset ohne Kabel bereits rund 309 Gramm auf die Waage bringt, fällt es sehr bequem aus. Im Vergleich dazu wiegt das geschlossene Modell H6PRO Closed rund 322 Gramm.

Das liegt einerseits an den üppig proportionierten Ohrmuscheln, die mit einer weichen Schaumstoffpolsterung (24 mm Dicke) überzeugen. Andererseits ruht der ebenfalls sehr weiche Kopfbügel des EPOS H6PRO auch bei langen Gaming-Sitzungen bequem auf dem Kopf ohne zu drücken.

Interessant: EPOS bietet das H6PRO in einer offenen und geschlossenen Bauweise an. Dabei unterscheiden sich auch die Materialien der Ohrpolster. Beim H6PRO Closed Headset setzt man auf eine Kombination aus Stoff und Leder, beim Open-Modell hingegen lediglich auf Stoff.

An der Form der Ohrpolster ändert sich hingegen nichts. Einmal mehr setzt der Hersteller auf eine einzigartige Form, die weder vollständig rund noch oval ausfällt. Das Ergebnis ist ein recht straffer und doch stets bequemer Sitz des Headsets, bei dem die Ohren vollständig umschlossen werden, das EPOS H6PRO aber dennoch stets sicher in Position bleibt.

Wie bereits das H3 HYBRID setzt auch das neue Headset auf ein praktisches Mikrofon samt Flip-up Mute-Funktion, bei dem das Mic automatisch stummgeschaltet wird, wenn wir es hochklappen. Führt man den Arm hingegen wieder in Richtung Mund, wird die Stimmwiedergabe automatisch ermöglicht. Ein leises Klack-Geräusch signalisiert die Einsatzbereitschaft des Mikrofons. Das funktioniert in der Praxis tadellos.

Auf eine kabellose Verbindung verzichtet EPOS beim H6PRO hingegen. Dennoch ist das Gaming-Headset ein echtes Multitalent und kann sowohl an PC und Notebook wie auch an allen aktuellen Konsolen wie PS5, Xbox Series X/S und Nintendo Switch verwendet werden.

Sound-Qualität des EPOS H6PRO Gaming Headsets

Mit dem EPOS H6PRO verfolgt man die Devise, out-of-the-box eine höchstmögliche Klangqualität zu abzuliefern. Es handelt sich um ein echtes Plug-and-Play-Headset, das selbst auf dem PC ohne jegliche Software auskommt. Die EPOS Gaming Suite Software findet, anders als beim H3 Hybrid, also keine Verwendung. Entsprechend sind allerdings auch keine Feinjustierungen oder verschiedene Betriebsmodi wie ein 7.1-Surround-Sound möglich.

Einmal mehr bilden die H6PRO das typische Frequenzband von 20 Hz bis 20.000 Hz ab. Dabei setzt man allerdings auf eine Impedanz von 28 Ohm, was in einer höheren maximalen Lautstärke resultiert. Gleichzeitig fallen die dynamischen Treiber mit einem Durchmesser von 42 mm etwas größer aus, als es im Bereich der Gaming-Headsets zum guten Ton gehört. Doch wie klingt das H6PRO denn nun?

Die Kurzantwort: Hervorragend. Okay, das geht natürlich noch ausführlicher. Was bereits bei den ersten Tönen positiv auffällt, ist die enorme Dynamik im Klang, die (auch aufgrund der offenen Bauweise) eine hervorragende Luftigkeit vorweisen kann.

Vor allem die Mitten und Höhen präsentieren sich äußerst präzise, was vor allem Dialogen oder dem Gesang beim Musikgenuss, aber auch der Instrumentalisierung zu Gute kommt. Auch die normalen, wie tiefen Bässe werden voluminös und klar abgebildet, stehen aber im Vergleich zu den anderen Frequenzen stärker im Mittelpunkt – ein typisches Phänomen bei Gaming-Headsets, die ordentlich Druck und Spaß machen sollen.

Das gelingt dem EPOS H6PRO Open hervorragend, wobei das Gaming-Headset selbst trotz Stereo-Klang eine enorme Räumlichkeit im Klangbild offenbart. Schritte oder heranschleichende Gegner sind sehr gut zu orten, besonders in Verbindung mit Sonys Tempest 3D Audio auf der PlayStation 5.

Dennoch sorgt die gefällige Abmischung dafür, dass die Bässe für mich etwas zu stark in den Vordergrund treten, doch das ist schlicht Geschmackssache. Gerade im Vergleich zu anderen Kopfhörern mit offener Bauweise können die EPOS H6PRO bei der Basswiedergabe und Klangbühne punkten und ein Ausrufezeichen setzen.

EPOS H6PRO Premium Gaming-Headset

Entsprechend fällt aber auch die passive Geräuschunterdrückung deutlich niedriger aus als es bei geschlossenen Kopfhörern der Fall ist. Gleichzeitig wird die Wärmeentwicklung der Ohren durch die Öffnung besser reguliert. Kein Kritikpunkt, doch man sollte wissen, worauf man sich einlässt.  Streamer, YouTuber und kompetitive Spieler werden mit dem EPOS H6PRO Closed jedenfalls mit einem ähnlich guten Klangbild versorgt.

EPOS H6PRO: So gut klingt das Mikrofon

Auch hinsichtlich des Mikrofons verlässt sich das EPOS H6PRO aufgrund seiner analogen Bauweise auf die verbaute Hardware. Im Vergleich zum H3 Hybrid sind hier keinerlei softwareseitige Einstellungen möglich. In den Windows 10 Soundoptionen lassen sich lediglich Pegel und Mikrofonverstärkung feinjustieren, die maximale Aufnahmequalität liegt bei 48.000 Hz im 2-Kanal-Modus.

Dabei erreicht das Premium Gaming-Headset einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10.000 Hz und bietet eine Sensibilität von -35 +/- 4 dB bei 1kHz & 1 Pa. Das bidirektionale Mikrofon arbeitet dabei so, wie man es von einem Gaming-Headset erwarten würde und erreicht einen guten, aber keinesfalls überragenden Klang.

EPOS H6PRO Mikrofon

Die eigene Stimme wird klar wiedergegeben und erreicht eine ordentliche Dynamik. Allerdings zeigt das Mikrofon gerade bei leiseren Tönen Schwächen und schneidet daher manche Silben ungewollt ab. Auch die Geräuschunterdrückung liegt lediglich auf mittelmäßigem Niveau. Während Verkehrslärm noch relativ gut ausgeblendet wird, sind beispielsweise Klickgeräusche von Maus und Tastatur noch recht stark wahrnehmbar.

Schade, denn damit markiert das Mikrofon die einzige Schwäche des EPOS H6PRO, denn hier kann man leider keineswegs mit ähnlich teuren Geräten wie dem Corsair HS80 oder dem H3 Hybrid aus dem eigenen Haus mithalten. Deutlich günstigere Headset-Mikrofone schlägt das H6 allerdings problemlos und muss sich auch vor günstigen Tisch-Mikrofonen nicht verstecken.

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Fazit

Mit dem Gaming-Headset EPOS H6PRO liefert der Hersteller einen wirklich guten Vertreter seiner Zunft ab, der vor allem hinsichtlich der erstklassigen Verarbeitungsqualität und beim Tragekomfort punkten kann. Das etwas klobige Design ist Geschmackssache, gefällt mir persönlich aber ausgesprochen gut.

Gleichzeitig kann auch die Sound-Qualität überzeugen, zumindest wenn man nichts gegen eine kleine Extraportion Bass – der aber präzise und klar wiedergegeben wird – einzuwenden hat. Dank der offenen Bauweise wird der Akustik eine deutlich größere Klangbühne zur Verfügung gestellt, die in einem breiteren und satteren Klang resultiert. Gamer oder Anwender in lauteren Umgebungen sollten hingegen dennoch eher zur geschlossenen Variante greifen. Leider kann die Qualität des verbauten Mikrofons da nicht ganz mithalten, während der Preis für die gebotene Ausstattung schlicht zu hoch angesetzt ist. Hier bieten andere Headsets einfach das stimmigere Gesamtpaket.

Dennoch können wir das EPOS H6PRO Gaming-Headset weiterempfehlen. Wer auf der Suche nach einem hochwertigen und vielseitig einsetzbaren Headset ist, wird hier sehr gut bedient.

Epos H6PRO Award

EPOS H6PRO Open

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Das H6PRO zeichnet sich durch eine exzellente Verarbeitung, ein edles Design und einen sehr guten Klang aus. Funktionsumfang und Mikrofonqualität werden dem hohen Preis jedoch nicht gerecht.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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