PC- & Konsolen-Peripherie

FRITZ!Box 7530: VDSL-Vectoring-Router im Test

Nachdem kürzlich bei uns erschienen Testbericht der FRITZ!Box 7590 (Ergebnis 93% „Ausgezeichnet“) haben wir nun auch den kleinen Bruder des AVM-Flaggschiffs im Test. Die FRITZ!Box 7530 ist derzeit für € 93,99 * erhältlich und somit rund 100 Euro billiger als die FRITZ!Box 7590. Ob diese Ersparnis auf Kosten der Leistung geht oder ob auch die günstige Alternative überzeugen kann, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Ersatz für die alte FRITZ!Box 7390

Bei mir ersetzt die FRITZ!Box 7530 meine bereits 2009 erschienen FRITZ!Box 7390, die seit dem vergangenen Jahr keine Updates mehr erhält. Trotz des hohen Alters war auch die FRITZ!Box 7390 meiner Erfahrung nach ein hervorragender Router, der bei mir leider seitdem mein VDSL-Anschluss der Deutschen Telekom Anfang 2019 von 50 Mbit/s auf 100 Mbit/s mit Vectoring umgestellt wurde zu regelmäßigen Verbindungabbrüchen geführt hat. Außerdem konnte mit der FRITZ!Box 7390 die volle Leitungskapazität nicht genutzt werden, da der Router aufgrund der ständigen Verbindungsabbrüche nur in der „Stabilitätseinstellung“ genutzt werden konnte.

Neben der höheren Stabilität, die sich durch die nun fehlenden Verbindungsabbrüche bemerkbar macht, holt die FRITZ!Box 7530 aus der VDSL 100.000 Leitung auch eine höhere maximale Geschwindigkeit raus. Statt etwa 65 Mbit/s Download und etwa 25 Mbit/s Upload werden nun mit der FRITZ!Box 7530 100 Mbit/s Download und 35 Mbit/s Upload erreicht. Der Umstieg auf die neue FRITZ!Box lohnt sich also allein schon zum Erreichen der maximalen Geschwindigkeit von VDSL-Vectoring-Anschlüssen, wenn ihr bisher einen alten Router verwendet, der eure Leitung limitiert.

Installation der FRITZ!Box 7530

Die Installation der FRITZ!Box 7530 könnte nicht einfacher sein. Zwischen dem Auspacken und der Herstellung der Internetverbindung lagen bei mir keine fünf Minuten.

Im ersten Schritt wird die FRITZ!Box mit dem im Lieferumfang enthaltenen Kabel mit der Telefonbuchse oder dem Splitter verbunden. Anzumerken ist hierbei, dass AVM ein hochwertiges flaches Kabel mit circa zwei Meter länge beilegt. Andere Hersteller versuchen hier oft ein wenig zu sparen, indem kürzere Kabel schlechterer Qualität beigelegt werden.

Nachdem die FRITZ!Box 7530 mit dem Telefonanschluss und dem Strom verbunden wurde, kann die Einrichtung gestartet werden. Dazu wird ein Computer entweder per LAN oder über das vorkonfigurierte WLAN verbunden. Anschließend kann die Oberfläche über die Adresse fritz.box aufgerufen werden, wo nur noch die Anmeldedaten des Providers eingetragen werden müssen.

Die Ersteinrichtung ist damit bereits abgeschlossen, weitere Einstellungen können aber natürlich noch vorgenommen werden, um den Router weiter auf die individuellen Bedürfnisse einzustellen.

Ausstattung des Routers

Die FRITZ!Box 7530 ist eine Kombination aus einem DSL-Modem und einem Router, ein externes Modem ist also nicht mehr erforderlich. Der Funktionsumfang ist im Vergleich zur FRITZ!Box 7590 etwas reduziert, alle wichtigen Grundfunktionen erfüllt aber auch der Kleinere der beiden AVM Vectoring-Router problemlos.

Auch die FRITZ!Box 7530 bietet eine Telefonanlage, die sich allerdings auf IP-basierte Anschlüsse beschränkt. Herkömmliche Analog- oder ISDN-Anschlüsse können leider nicht genutzt werden. Außerdem können auch Telefone über die integrierte DECT-Basisstation zur Verwaltung über die FRITZ!Box verbunden werden.

FRITZ!Box 7530 Funktionen
FRITZ!Box 7530 Funktionen

Nützliche Zusatzfunktionen wie ein Telefonbuch, ein Anrufbeantworter und eine FAX-Funktion sowie ein Weckruf sind ebenfalls integriert. Die meisten Haushalte sollten also bereits mit den Telefonfunktionen der kleineren FRITZ!Box gut auskommen.

FRITZ!Box 7530 Anschlüsse
FRITZ!Box 7530 Anschlüsse

WLAN wird nach AC- und N-Standard unterstützt. Die maximale Geschwindigkeit liegt im 2,4-GHz-Funkband bei 400 MBit/s, im 5-GHz-Funkband werden 866 MBit/s unterstützt. Dies ist zwar deutlich langsamer als die FRITZ!Box 7590, die bis zu 1.733 MBit/s unterstützt, sollte aber für die meisten Anwendungsszenarien mehr als ausreichend sein. Zum Abdecken großer Flächen unterstützt auch die FRITZ!Box 7530 den Aufbau von Mesh-Netzwerken mit zusätzlich erhältlichen Repeatern.

FRITZ Mesh
FRITZ Mesh

Außerdem sind noch vier Gigabit-LAN-Ports vorhanden. Externe Hardware wie Festplatten können über einen vorhandenen USB-3.0-Port ebenfalls angeschlossen werden. Die FRITZ!Box 7530 kann so durch den zusätzlichen Speicher in einen Mediaserver verwandelt werden.

Smartphone-Software

Zusätzlich zum üblichen Webinterface bietet AVM eine Reihe von Smartphone-Apps für iOS und Android, die es ermöglichen alle Funktionen zu kontrollieren.

Die MyFRITZ!App 2 bietet die selben Funktionen wie das Webinterface des Routers, diese können am Smartphone über die App aber besser als über den Browser genutzt werden.

MyFRITZ App 2
MyFRITZ App 2

Mit der FRITZ!App WLAN können Details zur WLAN-Verbindung angezeigt werden. Die App gibt Informationen zur Geschwindigkeit und zeigt alle empfangenen WLANs sowie ihre Signalstärken an.

Außerdem gibt es noch die FRITZ!App FON die es ermöglicht mit dem Smartphone Telefonate über den normalen Festnetzanschluss, der bei der FRITZ!Box 7530 eingerichtet wurde, abzuwickeln.

FRITZ App FON
FRITZ App FON

Webinterface der FRITZ!Box 7530

Das Webinterface hat sich im Vergleich zu alten FRITZ!Box Modellen auch in FRITZ!OS 7 nur wenig geändert und macht die Bedienung so sehr einfach.

Webinterface Übersicht
Webinterface Übersicht

Die Übersicht des Webinterface zeigt die wichtigsten Informationen der FRITZ!Box 7530, darunter die aktuelle Geschwindigkeit der Internetverbindung, die verbundenen Geräte und entgangenen Telefonanrufe.

Webinterface Internet
Webinterface Internet

Im Menüpunkt Internet des Webinterface wird die aktuelle genutzte Download- und Uploadgeschwindigkeit genutzt. Außerdem können hier die Zugangsdaten geändert werden, weil der Internetprovider gewechselt wird. Haushalte mit mehreren Nutzern können außerdem hier für einzelne Geräte Zugangsfilter einrichten, um zum Beispiel Kindern den Zugang zu bestimmten Webseiten zu verbieten. Auch VPN-Zugänge, alternative DNS-Server oder Priorisierungen für einzelne Anwendungen wie zum Beispiel die Telefonie lassen sich hier konfigurieren.

Webinterface Telefonie
Webinterface Telefonie

Beim Punkt Telefonie lassen sich Rufnummern einrichten, die zum Beispiel von der Deutschen Telekom bei IP-basierten Anschlüssen vergeben werden. Außerdem wird von hier auf das Telefonbuch zugegriffen und entgangenen Anrufe können über die Anrufliste und den Anrufbeantworter nachverfolgt werden.

Webinterface Heimnetz
Webinterface Heimnetz

Der Menüpunkt Heimnetz gibt detaillierte Informationen über alle verbundenen Geräte. Er zeigt die genutzte Verbindungsart und die Geschwindigkeit an und ermöglicht es mit zusätzlich erhältlichen Repeatern ein Mesh-Netzwerk aufzubauen.

Webinterface WLAN
Webinterface WLAN

Zur Konfiguration der WLAN-Verbindung gibt es einen separaten Menüpunkt, der es neben der Anzeige der verbundenen Geräte auch ermöglicht den Funkkanal des 2,4-GHz- und 5,0-GHz-Funkbands bei Bedarf individuell zu konfigurieren. Außerdem werden hier auch Sicherheitseinstellungen wie die Verschlüsselungen und der MAC-Adressen-Filter festgelegt.

Webinterface DECT
Webinterface DECT

Die DECT-Funktion ermöglicht es eine Basisstation zu aktivieren, zu der sich herkömmliche Telefone verbinden können, um so den Telefonanschluss, der über die FRITZ!Box hergestellt wurde, ebenfalls zu nutzen.

Webinterface Diagnose
Webinterface Diagnose

Im Punkt Diagnose kann im Falle von Problemen eine Reihe automatischer Tests durchgeführt werden, um so die Ursache eines Fehlers ausfindig zu machen.

Webinterface System
Webinterface System

Im Punkt System des Webinterface werden alle Vorgänge der FRITZ!Box wie zum Beispiel Verbindungsabbrüche angezeigt. Außerdem können hier zusätzliche Nutzer hinzugefügt werden und die LEDs am Router können individuell konfiguriert werden.

Webinterface Assistenten
Webinterface Assistenten

Der Punkt Assistenten hilft besonders unbedarften Nutzern dabei, durch eine einfache Menüführung alle relevanten Funktionen der FRITZ!Box zu nutzen. Die Konfiguration sollte so auch für Personen, die mit dem relativ umfangreichen Menü ansonsten nicht klar kommen würde, möglich sein.

Fazit

Die FRITZ!Box 7530* ist eine gute Wahl für alle Nutzer, die auf den größeren Funktionsumfang der FRITZ!Box 7590 verzichten können. Besonders die einfache Einrichtung und das gut verständliche Webinterface sowie die angebotene Smartphone-Software macht die FRITZ!Box 7530 auch zu einer guten Wahl für technisch nicht sehr versierte Anwender. Einzig echte „Nerds“ die jede noch so kleine Einstellung in ihrem Router anpassen möchten, werden vermutlich eher mit einem Router mit DD-WRT Firmware glücklich. Alle anderen Anwender, bei denen der Router einfach nur schnell und stabil laufen soll und die Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen können bedenkenlos zur FRITZ!Box 7530 greifen.

AVM FRITZ!Box 7530

Geschwindigkeit
Ausstattung
Benutzerfreundlichkeit
Einstellungsmöglichkeiten
Preis-Leistungs-Verhältnis

VDSL-Router mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und einem Funktionsumfang, der für fast jeden Haushalt ausreichen sollte.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of robert
robert

Öfters hier

642 Beiträge 72 Likes

Nachdem kürzlich bei uns erschienen Testbericht der FRITZ!Box 7590 (Ergebnis 93% „Ausgezeichnet“) haben wir nun auch den kleinen Bruder des AVM-Flaggschiffs im Test. Die FRITZ!Box 7530 ist derzeit für € 118,99 erhältlich und somit rund 100 Euro billiger als die FRITZ!Box 7590. Ob diese Ersparnis auf Kosten der Leistung geht oder ob auch die günstige Alternative überzeugen kann, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

FRITZ!Box 7530

FRITZ!Box 7530 Lieferumfang

FRITZ!Box 7530 Verpackung Innen

Ersatz für die alte FRITZ!Box 7390
Bei mir...

Weiterlesen...

Antworten Like

Zum Ausklappen klicken...
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"