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FRITZ!Box 7590 im Test: Alleskönner mit Mesh-Funktion

AVM ist jedem der einen Router sucht durch seine FRITZ!Boxen ein Begriff. Mit der FRITZ!Box 7590 haben wir für euch das aktuelle Top-Modell des Herstellers im Bereich DSL im Test. Wir testen auch die durch FRITZ!OS 6.9 integrierte Mesh-Funktion.

Der neue Router bietet DSL- und WLAN-Techniken, die in Zukunft von Relevanz sind. So werden bereits jetzt 300-MBit-VDSL-Anschlüsse mit Supervectoring unterstützt – eine Technik der Telekom für mehr Leistung auf der letzten Meile (von Haus bis zum Verteilerkasten). Ebenso werden aktuellste WLAN-Technologien mitgeliefert. Zum Funktionsumfang gehört aber nicht nur der Router selbst, sondern auch ein Palette an verschiedenen Apps.

Einrichtung und Aufbau

Zur Einrichtung der 7590 schließt ihr die Box an das Stromnetz an und verbindet das DSL-Kabel mit eurer Telefonbuchse. Entweder startet ihr den Assistenten über den Browser über das vorkonfigurierte WLAN oder ihr verbindet euren PC per LAN mit der FRITZ!Box. Über den Link fritz.box erreicht ihr die Web-Oberfläche. Die Anmeldedaten für die Oberfläche und das WLAN stehen auf einem Beipackzettel.

Nach der Anmeldung startet direkt der Assistent zur Einrichtung der Internetverbindung. Einfacher lässt sich die Verbindung nicht einrichten. Entweder gebt ihr den Installationscode des Providers ein oder wählt die angezeigte Rufnummer auf eurem Telefon. Ist das Internet eingerichtet, geht es nur noch um die Feineinstellungen. Zur Web-Oberfläche und FRITZ!OS 7 kommen wir aber später.

Ausstattung

Dass AVM mit seinen Routern nicht einfach nur Standardfunktionen ausstattet, ist bekannt. Die ganzen Features und Extras sowie die technischen Details wollen wir euch aber nicht vorenthalten. Die 7590 ist sogar eine kleine Telefonanlage, wenn man es genau nimmt. Ihr könnt zwei analoge Telefone sowie ein ISDN-Telefon direkt anschließen. Sechs DECT-Telefone könnt ihr ebenso verbinden. Für Vieltelefonierer ist ein Anrufbeantworter fast ein Muss. Genau wie eine Fax-Funktion werden auch diese Features angeboten.

AVM bietet auch zahlreiche Apps für Android-Smartphones zur Steuerung oder Nutzung von FRITZ!Box-Funktionen. Die FRITZ!App Fon macht euer Smartphone zu einem Festnetz-Telefon, so seid ihr zuhause auch über eure Festnetznummer erreichbar. Mit FRITZ!App WLAN könnt ihr euer WLAN analysieren und mit FRITZ!App Cam verwandelt sich euer Tablet in eine Überwachungskamera. Die Steuerung der FRITZ!Box ist selbstverständlich auch über eine App möglich.

Technisch bietet die FRITZ!Box 7590 simultanes WLAN 802.11a/b/g/n/ac/h für eine gute Verbindung. Neben den Anschlüssen für ein Telefon gibt es außerdem zwei USB-3.0-Anschlüsse. Wie eingangs erwähnt bietet der Router Nutzern von Supervectoring eine Geschwindigkeit von bis 300 MBit. Zur Sonderausstattung zählt auch die Möglichkeit einfach ein Mesh-Netzwerk aufzubauen.

Benutzeroberfläche

Nach dem Einrichten der FRITZ!Box gelangen wir in die Übersicht. Dort werden allgemeine Informationen zur Internetverbindung, den aktuell angeschlossenen Geräten und einiges mehr angezeigt. Solltet ihr euch in der Web-Oberfläche anmelden, habt ihr die nötigsten Informationen direkt im Blick.

Startseite der Oberfläche
In der Übersicht finden wir wichtige Informationen direkt nach dem Login.

Internet

Im Punkt „Internet“ verstecken sich verschiedene Informationen und Features, die ausschließlich mit dem Internet zu tun haben. Der „Online-Monitor“ zeigt den aktuellen Down- und Upstream an, während unter „Online-Zähler“ der verbrauchte Traffic angezeigt wird. Die eingerichteten Zugangsdaten vom Provider können im zweiten Punkt angepasst werden.

Mehrere Kontrollmöglichkeit gibt es unter „Filter“ und „Freigaben“ zu finden. Im ersten Punkt kann bestimmten Geräten die Internetverbindung komplett verwehrt oder zumindest auf eine bestimmte Zeit begrenzt werden. Unter „Freigaben“ können Portfreigaben geschaltet sowie ein DynDNS oder eine VPN-Verbindung zum Router eingestellt werden.

Telefonie

Ein weiterer Punkt mit vielen Einstellungen ist die „Telefonie“. Wir können einsehen, wen wir irgendwann mal angerufen haben, wer uns angerufen hat und ob es verpasste Anrufe gibt. Falls ein Anrufbeantworter gewünscht ist, kann er hier aktiviert werden. Ihr könnt auch einstellen, nach wie vielen Sekunden dieser eine Nachricht für euch aufnimmt. Es kann dort das Telefonbuch eingerichtet werden, auf das die DECT-Telefone zugreifen, ebenso können Weckrufe hinterlegt werden. Falls etwas altmodisch noch gefaxt werden soll, auch diese Einstellung ist hier zu finden.

Heimnetz

Kommen wir jetzt zu den wirklich interessanten Punkten in der Web-Oberfläche der FRITZ!Box. Im Bereich „Heimnetz“ werden wir das erste Mal mit der Mesh-Funktion konfrontiert. Es gibt einen kurzen Überblick über das aktuelle Netzwerk. Welches Gerät ist mit welchem Router/Repeater verbunden. Während des Tests der 7590 hatten wir kein weiteres Mesh-fähiges Netzwerkgerät von AVM im Einsatz. Der Powerline-Adapter 1260E kann beispielsweise direkt in das Mesh-Netzwerk eingebunden werden.

Die weiteren Funktionen im Menüpunkt „Heimnetz“ sind schnell erklärt. Ihr erhaltet dort weitergehende Informationen zu aktuell verbunden und nicht mehr verbundenen Geräten. Ihr könnt die angeschlossenen USB-Gerät einsehen, Einstellungen an der NAS-Funktion vornehmen und sogar Smart-Home-Geräte von AVM steuern.

WLAN

Wer hätte es gedacht, mit einem Klick auf „WLAN“ sehen wir Informationen zum WLAN-Netz! Wieder eine Übersicht über die verbundenen Geräte. Falls es in der Nähe viele verschiedene WLAN-Netzwerke gibt, kann es unter Umständen zu Störungen kommen. Abhilfe schafft das anpassen der Funkkanäle, in der Standardeinstellung übernimmt der Router das automatisch. Ebenso könnt ihr einsehen, welche Kanäle bereits belegt sind und wie viele Funknetze in der Umgebung sind. Selbstverständlich könnt ihr hier auch das Passwort anpassen und bei den verbunden Geräten die bestehen Verbindung trennen. Für die Mesh-Funktion kann noch eingestellt werden, ob es sich um einen Master oder einen Repeater handelt.

Ansicht und Konfiguration der Funkkanäle
Ansicht und Konfiguration der Funkkanäle

DECT

Der Punkt „DECT“ behandelt alle Einstellungen zur Telefonie über DECT-Telefone und Einstellungen zur Basisstation. Die „Diagnose“ kann euch den aktuellen Zustand der FRITZ!Box sowie der Internetverbindung anzeigen.

System

Im letzten Punkt „System“ bekommt ihr eine Auflistung über die verschiedenen Ereignisse, wie zum Beispiel eine Anmeldung in der Benutzeroberfläche oder wenn sich ein Gerät mit dem WLAN verbindet. Zur Sicherung der Einstellungen ist es möglich Sicherung zu erstellen und einzuspielen. Außerdem werden hier die Updates eingespielt. Es wird regelmäßig nach Updates geprüft, deswegen könnt ihr auch einfach die Auto-Update-Funktion aktivieren.

Um unerfahrenen Anwender etwas Hilfe mit an die Hand zu geben, gibt es noch verschiedene Assistenten, die euch Schritt für Schritt durch die Einstellungen schicken. So könnt ihr nichts an der FRITZ!Box falsch einstellen.

Was ist Mesh überhaupt?

Falls euch das Thema Mesh neu sein sollte, hier eine Erläuterung. In großen Wohnungen/Häusern kann die WLAN-Abdeckung Probleme machen. Steht die FRITZ!Box beispielsweise im Erdgeschoss, kann die Verbindung in der Etage darüber oder auf dem Dachboden schon stagnieren. Mesh-fähige Netzwerkgeräte, wie AVM sie anbietet, schaffen Abhilfe. Es wird ein großes WLAN-Netz erzeugt, so dass es nur noch einen Netzwerknamen und ein Passwort gibt. Anders als bei einem Repeater wird also nicht einfach ein zusätzliches Netzwerk erzeugt und die Verbindung weitergegeben, sondern jedes Gerät bietet das gleiche Netzwerk an. Voraussetzung bei AVM-Geräten ist die installierte Version 7 von FRITZ!OS. Noch mehr Informationen findet ihr hier.

AVM FRITZ!Box 7590
AVM FRITZ!Box 7590

Geschwindigkeit und Ping

Dass die Angaben der Hersteller zur Geschwindigkeit gerne etwas von der Realität abweichen, ist klar. In der Praxis kommen viele Faktoren zustande, die für eine geminderte Leistung sorgen. Häufig sind die angegebenen Werte auch aus Labortests oder es sind einfach die theoretischen Werte, die mit den verbauten Komponenten möglich sind.

Bei Smartphones, Tablets oder Notebooks lag die maximal erreichte Übertragungsrate im WLAN zwischen 350 und 370 Megabit pro Sekunde. Im Durchschnitt fielen aber immer bis zu 160 Mbit/s an. Die Verbindung war dabei sehr stabil, Schwankungen in der Übertragungsrate gab es kaum.

Für den Test haben wir ein externe Festplatte an den hinteren USB-Anschluss gesteckt und ihn in der Web-Oberfläche auf „Power Mode USB 3.0“ gestellt. Die Festplatte wurde sofort erkannt, für eine bessere Übersicht erstellen wir erst einmal einen Datei-Index. Auf die Daten haben wir über den Browser unter fritz.box/nas#/ zugegriffen. Im Test konnten wir die Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 11 MB/s auf unseren Computer verschieben. Wir können also sagen, dass die Testergebnisse zufriedenstellend sind.

Fazit zum FRITZ!Box 7590 Test

Auch die FRITZ!Box 7590 bietet das, was ich von AVM gewohnt bin. Eine einfache Einrichtung, eine umfangreiche aber dennoch übersichtliche Web-Oberfläche, sowie gute Komponenten und Funktionen. Für einen Preis von € 174,90 * könnt ihr einen wirkliche Heimzentrale erwarten, die sich selbst für kleine Unternehmen eignet. Der Preis könnte für den Privatanwender wohl der größte Wermutstropfen sein, für ein Produkt mit guter Qualität sollte aber etwas mehr auf den Tisch gelegt werden.

FRITZ!Box 7590

Geschwindigkeit
Ausstattung
Benutzerfreundlichkeit
Preis-Leistungs-Verhältnis

Guter Preis für einen Alleskönner!

AVM bekommt es wieder hin ein schönes Produkt abzuliefern. Einfache Installation und Verwaltung sowie sehr gute Verbindungseigenschaften sprechen für sich.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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Lukas

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Der neue Router bietet DSL- und WLAN-Techniken, die in Zukunft von Relevanz sind. So werden bereits jetzt 300-MBit-VDSL-Anschlüsse mit Supervectoring unterstützt – eine Technik der Telekom für mehr Leistung auf der letzten Meile (von Haus bis zum Verteilerkasten). Ebenso werden aktuellste WLAN-Technologien mitgeliefert. Zum Funktionsumfang gehört aber nicht nur der Router selbst, sondern auch ein Palette an verschiedenen Apps.
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