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Linksys Velop: Mesh-System für WLAN auch in der hintersten Ecke

Das Linksys Velop Mesh-System, das wir für euch in unserem aktuellen Test etwas näher unter die Lupe nehmen werden, gehört zu den neuesten und schnellsten Wi-Fi-Systemen auf dem Markt, welches in direkter Konkurrenz zu jenen vermaschten Netzen von Google, Netgear und Ubiquiti steht.

Velop unterstützt User dabei, eine komplette drahtlose Netzabdeckung in der heimatlichen Umgebung zu gewährleisten. Dabei setzt das System auf eine bisher einzigartige Tri-Band-Konnektivität, welche für eine hundertprozentige Signalstärke sorgen soll. Unterstützt werden Signalweiten auf einer Fläche von bis zu 512 Quadratmetern, sodass Velop selbst in größeren Umgebungen eine perfekte Internetverbindung garantiert. Eingerichtet werden kann das Mesh-System von Linksys allerdings nur über eine extra für dieses bereitgestellte App, und nicht etwa über den hauseigenen PC oder Laptop.

Wo genau die Stärken des Linksys Velop Mesh-System liegen, wie einfach die Einrichtung durchgeführt werden kann und welche Funktionen das System bietet, könnt ihr in unserem nachfolgend für euch bereitgestellten Test genauer in Erfahrung bringen.

Die Hardware

Das Velop Mesh-System bietet mehrere Anschlüsse – unter anderem einen Stromanschluss sowie zwei Gigabit Ethernet Ports. Die Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Nodes. Deshalb werden die Kabel an einer Ecke hinausgeführt und fallen nicht störend auf. Über einen der Ethernet Ports muss die Verbindung mit dem Modem hergestellt werden, allerdings nur beim ersten Node. Die anderen Ports können frei für den Anschluss weiterer Geräte verwendet werden. Ebenfalls vorhanden ist es eine LED, die oben angebracht ist und in verschiedenen Farben leuchtet – entweder konstant oder blinkend, je nach Verbindungsstatus der Hardware.

Die Hardware des Velop Mesh-Systems kommt mit dem Tri-Band Netzwerk 802.11ac und der MU-MIMO Technologie daher. Zwei der Einheiten funken mit 867 MBit/s im 5 GHz Bereich, wovon eines davon als Backhaul fungiert. Außerdem gibt es ein 2,4-GHz-Band mit 400 MBit/s. Die Geschwindigkeit ist damit recht niedrig, wenn man etwa die FRITZ!Box 7590 zum Vergleich nimmt, die bis zu 1.733 MBit/s im 5-GHz-Band sowie bis zu 800 MBit/s im 2,4-GHz-Band bietet. Allerdings geht es bei Linksys Velop weniger um Geschwindigkeit als eine Allgemein gute Verfügbarkeit.

Die Einrichtung

Die Einrichtung des Linksys Velop Mesh-System erfolgt ausgesprochen einfach, da jeder einzelne Installationsschritt in der App erklärt wird. Den genauen Ablauf könnt ihr euch in der Bildergalerie anschauen.

Das Linksys Velop Mesh-System funktioniert sowohl in Kombination mit einem Modem, als auch einem vorgeschaltetem Router. Zur Einrichtung wird ein Benutzerkonto benötigt, das online angelegt werden muss, mit dem ihr auch von überall über das Internet auf das Mesh-System zugreifen könnt.

Es gibt eine Bluetooth-LE-Funktion, die für die Konfiguration über die App gedacht ist. Dieses Feature funktioniert In unserem Test absolut reibungslos. Allerdings kann es bei reinen Modems laut der englischsprachigen Technik-Webseite Ars Technica zu Verbindungsproblemen kommen. So taucht bei betroffenen Usern immer wieder die Fehlermeldung „Verbindung nicht erkannt“ in der Linksys App auf. Dieses Problem kann in diesem Fall nur durch das manuelle Deaktivieren der mobilen Daten auf eurem Handy behoben werden. Dieses Problem betrifft jedoch bei weitem nicht alle Modems, mit denen Velop verbunden wird.

Leider muss jeder Node einzeln hinzugefügt werden, wodurch sich die Installation sehr in die Länge zieht. Vor allem, wenn diese noch Updates benötigen.

Die App ist an für sich sehr gut aufgebaut, bietet darüber hinaus noch zahlreiche Optionsmöglichkeiten und eine Vielzahl an Tipps, die euch helfen, von einem ultraschnellen WLAN-Signal zu profitieren. Die WLAN-Zugansgdaten könnt ihr während der Einrichtung festlegen.

Die Funktionen

Die App des Mesh-Systems hat zahlreiche Funktionen zu bieten. Erwähnenswert sind hierbei in erster Linie die Push-Benachrichtigung, die ihr beim Verlust der Verbindung direkt auf eurer Smartphone geschickt bekommt. Eine Kinderschutzfunktion ermöglicht es euch, für jedes Gerät einen Nutzungszeitplan zu erstellen oder gezielt Seiten zu blockieren, die etwa jugendgefährdende oder unangebrachte Inhalte aufweisen. Die App bietet zudem eine Geräte-Priorisierungs-Funktion sowie verschiedene Weiterleitungen. Diese beinhalten eine Port-Weiterleitung und Port-Bereich-Weiterleitung sowie ein Port-Bereich-Triggering. Nicht zu vergessen ist der WLAN-MAC-Filter. Dieser ermöglicht euch ein erhöhtes Maß an Sicherheit bei der Zulassung weiterer Geräte, die eurem Netzwerk beitreten möchten.

Es gibt zudem eine Speedtest-Funktion, die sowohl den Upload- als auch den Download-Speed misst. So wisst ihr stets genau, wie schnell ihr im Netz unterwegs seid und ob eure Hardware optimal eingerichtet ist. Die Geschwindigkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, etwa die Anzahl an verbundenen Geräten, aber auch vom Außensignal. Daher dient diese Funktion in erster Linie dazu, Fehler, die eine negative Auswirkung auf die Geschwindigkeit haben, zu beheben.

Des Weiteren bietet das Linksys Velop Mesh-System eine Alexa-Integration, die jedoch einige fragwürdige Funktionen aufweist. Per Sprachbefehl lässt sich zum Beispiel das Gast-WLAN aktivieren. Auch die Anmeldedaten des Haupt-WLANs können via Alexa abgefragt werden. Das bedeutet, dass euer Passwort einfach weitergegeben wird. Nachbarn und Unbefugte können so problemlos an euer Passwort gelangen, indem sie einfach Alexa fragen. Deshalb solltet ihr diese Funktion unbedingt abschalten. Inwiefern Linksys diesen Fehler in zukünftigen Updates beheben wird, bleibt bisher unklar.

Bei der App-Nutzung übers Vodafone-Mobilfunknetz bin ich leider auf Probleme gestoßen. So konnte ich mich zeitweise nicht in die App einloggen, der Cloud-Service war angeblich nicht erreichbar. Bei einer Umschaltung auf das lokale WLAN funktionierte dies jedoch problemlos. Ebenso wurde ich scheinbar zufällig nach kurzer Zeit aus der App abgemeldet.

Neues Update: Das Linksys Velop Mesh-System erhält eine Weboberfläche

Zum Ende unseres Tests hat Linksys ein Update veröffentlicht, durch dass das Mesh-System endlich auch vom Browser aus verwaltbar ist. Dieses ist sowohl lokal als auch übers Internet erreichbar. Folgende zusätzliche Features sind über die Browseroberfläche erreichbar:

  • DHCP-Server-Zugang für die automatische Zuweisung von IP-Adressen zu Geräten, die neu in das Netzwerk aufgenommen werden. Dies erleichtert die Verbindungsherstellung zu mobilen Geräten, die oft aus dem Netzwerk entfernt und später wieder hinzugefügt werden.
  • DNS-Konfiguration zur Verknüpfung von Hostnamen, z. B. Zuordnung einer Web-Adresse zu einer bestimmten IP-Adresse.
  • Fehlersuche: Gerätetabelle, Router-Report, Ping/Trace-Route, Protokolle. Diese Features liefern zusätzliche Einblicke in die Netzwerk-Performance.
  • Sicherheit: Firewall, VPN-Passthrough, DMZ-Einstellungen. Die Benutzer können diese Einstellungen für das Management der Netzwerksicherheit nutzen.

Unser Fazit zum Linksys Velop Mesh-System

Die Einrichtung erfolgt sehr unkompliziert, auch wenn es hier bei einigen Konstellationen scheinbar zu Problemen kommen kann – wir hatten keine. Die App macht einen sehr übersichtlichen Eindruck und bietet alle notwendigen Funktionen, die ein Router benötigt. Es gibt aber auch Kritik: Die Alexa-Funktion ist folgt zwar dem aktuellen Trend, zeichnet sich aber leider nicht unbedingt durch Komfort und Sicherheit aus. Außerdem bieten die einzelnen Nodes leider keinen USB-Anschluss zum Teilen von Speichermedien oder Druckern. Ebenso gibt es keine Statistiken über den Verbrauch. Den größten Kritikpunkt hat Linksys inzwischen ausgemerzt: Es gibt seit kurzem eine Weboberfläche für den Browser.

Dennoch reicht es für eine gute Testbewertung für das Velop Mesh-System, nicht zuletzt aufgrund der deutlich besseren Internetverbindung für alle Netzwerkteilnehmer, die weiter entfernt sind vom Haupt-Knotenpunkt.

Linksys Velop

Einrichtung
Benutzeroberfläche
Funktionen
Preis-Leistung

Mehr Reichweite fürs WLAN!

Mit dem Mesh-System Linksys Velop kann einfach die WLAN-Reichweite verbessert werden. Leider verzichtet das System auf wichtige Anschlüsse wie USB.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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