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Nitro Concepts X1000: Ein Gaming-Stuhl für breite Menschen

Mit der X1000 hat Nitro Concepts einen neuen Gaming-Stuhl auf den Markt gebracht. Er ist preislich am oberen Ende des Portfolios angesiedelt und deshalb gehen wir mit recht hoher Erwartung an diesen Stuhl heran. Was für Mängel uns aufgefallen sind und was den Stuhl ausmacht, das erfahrt ihr in diesem Test.

Rückenlehne hinten

Lieferumfang und Aufbau

Der Gaming-Stuhl von Nitro Concepts kommt in einem Paket und gerade bei diesem Stuhl wird man berechtigterweise darauf hingewiesen, dass man die Paketbänder nicht mit einem Messer einschneiden sollte. Direkt unterhalb liegt nämlich schon die Rückenlehne, die zwar nochmal mit Pappe abgedeckt ist, jedoch würde man sich hier sehr ärgern, wenn man in das Stoffpolster schneidet. Der Verpackung an sich ist relativ effizient und sogar die Armlehnen sind bereits an der Sitzfläche montiert.

Sitzfläche

Das größte Problem stellt allerdings das Zubehör dar. Die Basis und die Gasdruckfeder liegen zusammen mit den benötigten Schrauben und Abdeckungen einfach nur in einem kleineren Paket zusammen, wodurch beim Transport schon erste Kratzer in die Gasdruckfeder gekommen sind. An und für sich ist das kein großer Schaden, weil diese durch die Abdeckung verdeckt ist. Anders sieht es hier dann bei der Basis aus. Die lockere Verpackung sowie mäßige Qualität sorgen dafür, dass beim Herausholen schon der Lack an den Kanten abgeblättert ist. Das ist zwar auch hier nicht unbedingt zu sehen, spricht jedoch für recht geringe Qualität.

Der Aufbau selbst war ohne Schwierigkeiten auch allein zu meistern. Alle fünf Rollen werden in das Kreuz gesteckt und die Gasdruckfeder findet hier auch ihren Platz. Die Abdeckung wird darüber gesteckt und nun muss mit dem mitgelieferten Innensechskantschlüssel die Basis an der Sitzfläche montiert werden. Anschließend wird sie auf die Gasdruckfeder gesteckt. Die Rückenlehne wird an den Streben montiert, nachdem man die benötigten Schrauben erst aus der Rückenlehne herausgedreht hat.

Rückenlehne

Das ist zwar ein Arbeitsschritt mehr, jedoch wird dadurch auch Verpackungsmaterial gespart.  Die Lehne selbst hält ganz gut auch ohne eigenes Zutun, sodass das Festschrauben kein Problem darstellt. Die Streben werden nun durch die Abdeckungen versteckt, die mit jeweils einer Schraube befestigt werden und zum Schluss müssen die Kissen nur noch ausgepackt werden. Das Lendenkissen ist hier ohne Befestigungen vorhanden, sodass man das nicht auch noch umständlich befestigen muss.

Bevor wir uns den Stuhl genauer anschauen gibt es hier noch die technischen Daten im Überblick:

Rahmenkonstruktion Metall
Material des Bezugs Stoff
Gewicht 24,7 kg
Sitzfläche Breite: 54,5 cm

Tiefe: 49,5 cm

Rückenlehne Breite: unten: 56 cm, oben: 55 cm
Höhe: 86 cm
Armlehnen Tiefe: 25 cm; 3,7 cm verstellbar

Breite: 10 cm

Ergonomie Rückenlehne neigbar, höhenverstellbar, Lenden und Nackenkissen
Gasdruckfeder Klasse 4
Maximalbelastung 135 kg
Preis € 279,00 *

Design und Verarbeitung

Das Design des X1000 ist relativ schlicht gehalten. Die Akzente eines Racing-Stuhls sind zwar noch zu erkennen, allerdings werden die Seiten weniger weit nach vorn gezogen. Daher bietet der Gaming-Stuhl etwas mehr Freiheiten, was die eigene Sitzposition angeht. Auch die recht breite Sitzfläche trägt dazu bei. Wie schon erwähnt hat man sich bei diesem Stuhl für einen Stoffbezug entschieden und sämtliche Details wurden eingestickt. Das Logo auf Kopfhöhe des Stuhls ist in der ausgewählten Farbe gestickt, während auf den Kissen auch die Farben von Nitro Concepts selbst genutzt werden.

Nackenkissen

Farblich werden dann die Seiten des Stuhls hervorgehoben. Da das allein etwas einfallslos aussieht, wurden auch graue Einschübe integriert, die ein bisschen den Carbonlook eines Racing-Stuhls mit sich bringen. Zudem wurde auf der Rückenlehne in diesem Bereich auch die Modellbezeichnung integriert. Auf den 3D-Armlehnen wurde dann ebenfalls noch ein bisschen am Design gefeilt und gleichzeitig auch die Benutzerfreundlichkeit verbessert. Um die Höhe der Armlehnen einzustellen, muss nämlich ein Knopf gedrückt werden. Dieser wurde gut in das Muster integriert, das auch schon an der Rückenlehne zu finden war. Des Weiteren ist auch hier nochmal das Nitro-Concepts-Logo zu finden.

Sitzfläche

Wenn es um die Verarbeitung geht, sind uns beim Aufbau ja schon die ein oder anderen Mängel aufgefallen. Im aufgebauten Zustand haben wir den Stuhl dann nochmal unter die Lupe genommen. Hierbei sind allerdings dann kaum Mängel mehr aufgefallen. Die Nähte sind alle gut gemacht und auch die Stoffflächen zeigen keinerlei Lücken oder offene Fäden. Ebenfalls funktioniert die Einstellung der Rückenlehne sowie auch die Höheneinstellungen der Sitzfläche einwandfrei.

Die Höhenverstellung der 3D-Armlehnen ist einfach und die Armlehnen bleiben auch in der Einstellung, wenn der Knopf nicht gedrückt wird. An der Höhenverstellung der Armlehnen fällt jedoch auf, dass diese nicht leichtgängig ist. Zudem hat man beim Verstellen kein Gefühl für die Stufen. Hat man eine für sich passende Höhe gefunden, kann es sein, dass man hier in die nächstniedrigere Stufe runter „fällt“. Zudem lässt sich allgemein sagen, dass die verwendeten Materialien zwar stabil sind, aber viel Plastik verwendet worden ist.

Sitzkomfort und Ergonomie

Schon vorher haben wir angesprochen, dass der Stuhl etwas breiter ist und auch die Seitenschale nicht so weit nach vorn gezogen ist wie bei anderen Stühlen. Dadurch hat man etwas mehr Bewegungsfreiheit und kann sich bequem hinsetzen. Die Polsterung ist dabei recht gut und sorgt für ein angenehmes Sitzgefühl.

Kissen

Das Kissen zur Unterstützung im Lendenbereich ist hier tatsächlich nur ein Kissen, sodass es sich gut an die Position bewegen lässt, die man selbst gerne hätte. Das Problem ist jedoch, dass man es immer wieder neu in die Position legen muss. Bei anderen Stühlen, die mit Bändern arbeiten, werden die Kissen zumindest grob in ihrer Position gehalten. Doch auch dort muss die exakte Position meist neu angepasst werden. Zudem lässt sich die Rückenlehne in ihrem Winkel sehr gut anpassen. Zwar kann man diese nicht um 180° neigen, jedoch dürfte diese Einstellung auch nur von wenigen Personen genutzt werden. Zusätzlich ist eine Wippmechanik mit bis zu 14 Grad integriert. Diese lässt sich zum einen über das Rad an der Basis in der Gegenkraft einstellen, als auch durch das Eindrücken des Hebels zur Höhenverstellung komplett unterbinden.

Fazit

Fassen wir nun erstmal zusammen, was uns negativ aufgefallen ist. Zum einen war die Verpackung nicht wirklich optimal, sodass erste kleinere Lackschäden vorhanden waren, die jedoch nur beim genauen Hinsehen zu entdecken sind. Zum anderen bieten die Armlehnen zwar viele Einstellungsmöglichkeiten, allerdings ist die Mechanik zur Höhenverstellung sehr träge und die Stufen sind nicht zu erkennen. Der letzte aber recht kleine negative Punkt ist das Lendenkissen. Dies wird nirgends befestigt, was also immer wieder neu in die richtige Position gelegt werden muss. Das ist nur ein kleiner Punkt, da dies oft auch bei Kissen mit Bändern der Fall ist.

Lendenkissen

Positiv hervorzuheben ist der Sitzkomfort sowie auch die Breite des Stuhls. Man sitzt gut und wird nicht durch die Schalenbauweise eingeschränkt. Der Stoffbezug sorgt für gute Durchlüftung, sodass man auch nach längerer Zeit nicht verschwitzt aufsteht. Ergonomisch gesehen bietet der X1000 viele Einstellungsmöglichkeiten, um die richtige Sitzposition für dich zu finden. Zusammengefasst bietet der X1000 von Nitro Concepts alles, was man braucht. Er hat zwar nicht überall die hochwertigsten Materialien, dafür kostet der Gaming-Stuhl aber auch keine 800 Euro.

Nitro Concepts X1000 Gaming-Stuhl

Sitzkomfort
Stabilität & Verarbeitung
Design
Preis-Leistungsverhältnis

92/100

Der Nitro Concepts X1000 hat hier und da Qualitätsmängel, allerdings auch einen guten Sitzkomfort mit sehr breiter Sitzfläche und ergonomische Einstellungen.

Jonathan Klein

Ich studiere Elektrotechnik und bin leidenschaftlicher Zocker. In meiner Freizeit bin ich im CVJM aktiv unterwegs und beschäftige mich gerne mit allem rund ums Thema Gaming und Computer.

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