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Razer Barracuda X Wireless Gaming-Headset im Test – nur äußerlich unauffällig?

Mit dem Barracuda X möchte Razer ein zumindest optisch deutlich von den bisherigen Gaming-Headsets verschiedenes Modell auf den Markt bringen. Razer ist für seine hochwertigen Headsets, für sehr guten Sound und auch für aufwendiges Design bekannt. Mit Spannung haben wir daher das neue Headset erwartet und es sogleich einem ausgiebigen Praxistest unterzogen. Wie wir das Gerät einschätzen, inwieweit es sich von bisherigen Modellen des Herstellers abheben kann und ob wir es empfehlen, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.

Technische Daten

Kopfhörer

  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
  • Impedanz: 32 Ω @ 1 kHz
  • Empfindlichkeit: 96dBSPL/mW@1KHz durch HATS
  • Treiber: Customized Dynamic 40mm Driver
  • Innenohrmuscheldurchmesser: 60 x 40mm
  • Anschlusstyp: USB Typ C oder kabelgebundener 3,5-mm-Anschluss
  • Kabellänge: 1,5 m
  • Gewicht: 250 g
  • Ovale Stoff-Ohrpolster

Mikrofon

  • Frequenzgang: 100 Hz – 10 kHz
  • Signal-Rausch-Abstand: ≥ 60 dB
  • Empfindlichkeit (@1 kHz): -42 ± 3 dB
  • Aufnahmemuster: Unidirektional

Bedienelemente an der Ohrmuschel

  • Lautstärke auf und ab
  • Mikrofonstummschaltung ein/aus

Audio-Nutzung

  • Kabellose Audio-Nutzung: USB-C-Dongle
  • Kabelgebundene Audio-Nutzung: 3,5 mm analog
  • Surround-Sound: Nur unter Windows 10 64-Bit verfügbar

Design und Verarbeitung sowie Tragekomfort

Wie eingangs bereits erwähnt wurde, unterscheidet das Barracuda X sich optisch relativ stark von den meisten anderen Razer-Headsets: Es ist unauffälliger gestaltet, verzichtet auf grelle Farben, aufwendige Extras und sonstige optische Highlights. Stattdessen präsentiert es sich als weitgehend gewöhnliches, durchgängig in Schwarz gehaltenes Headset, das problemlos auch auf der Straße getragen werden könnte, ohne alle Blicke auf sich zu ziehen. Eine RGB-Beleuchtung wird hier ebenfalls vergeblich gesucht. Razer selbst spricht davon, ein Produkt kreiert zu haben, das sich an all jene richtet, die eine dezentere Ästhetik bevorzugen. Diesem Anspruch wird das Headset unserer Meinung nach gerecht: Es ist – wie andere Razer-Headsets – tadellos verarbeitet, setzt auf hochwertige Materialien, verzichtet aber auf den ansonsten üblichen Überfluss. Die Außenverkleidung, die sowohl die Ohrmuscheln als auch das Kopfband umschließt, verleiht dem Headset dabei den Eindruck aus einem einzigen Guss gefertigt zu sein. Das wiederum trägt dazu bei, dass es einen sehr hochwertigen ersten Eindruck hinterlässt.

Auffällig ist ferner, dass das Barracuda X erstaunlich leicht ist. Es bringt gerade einmal 250 Gramm auf die Waage und sitzt entsprechend problemlos auf dem Kopf. Im Test hat sich dieser Designaspekt als äußerst positiv erwiesen: Auch stundenlanges Tragen führt nicht zu einem unangenehmen Druck auf den Kopf oder gar zu Kopfschmerzen. Ähnliches gilt indes für die Ohrmuscheln, die ebenfalls kaum Druck auf das Ohr ausüben und vergleichsweise leicht sind. Hier ist uns überdies der Winkel, in welchem die Muscheln anliegen, positiv aufgefallen: Der Aufbau trägt dazu bei, dass starke Druckpunkte vermieden werden.

Insgesamt überzeugt das Barracuda X also mit einem äußerst schlichten, jedoch durchaus edlen Design, guter Verarbeitung und außergewöhnlichem Tragekomfort. Doch das ist nicht alles, was von einem guten Gaming-Headset erwartet wird. Wie steht es also um Konnektivität und vor allem um den Sound?

Konnektivität und Kompatibilität

Beim Barracuda X handelt es sich um ein sowohl kabellos als auch kabelgebunden betreibbares Headset. Ein 3,5-mm-Klinkenkabel ist im Lieferumfang enthalten und erlaubt den Betrieb in Kombination mit unterschiedlichsten Ausgabegeräten, die über einen entsprechenden Anschluss verfügen. Kabellos wird es ein wenig schwieriger, da das Headset nicht mit Bluetooth, sondern lediglich mit einer 2,4-GHz-Funkverbindung arbeitet. Konkret bedeutet das, dass das Gerät ausschließlich mit solchen Ausgabegeräten genutzt werden können, die in der Lage sind, einen USB-C-Dongle aufzunehmen und die Funkverbindung somit unterstützen. Mit dem mitgelieferten Verlängerungskabel kann der Dongle auch an USB-A-Anschlüssen genutzt werden. So ist das Barracuda X kompatibel mit den Computern, PlayStations, die Switch von Nintendo und all jene Android-Geräte, die USB-C-Audio unterstützen. Nutzerinnen und Nutzer von iPhones oder iPads hingegen können das Headset ausschließlich kabelgebunden nutzen.

Der Verzicht auf Bluetooth wird von Razer mit der Überlegenheit der 2,4-GHz-Verbindung genutzt, die schneller und latenzfreier sei. Tatsächlich stellt das jedoch kein Argument für die komplette Aussparung von Bluetooth, sondern lediglich eines für die Nutzung der 2,4-GHz-Verbindung dar: Diese Verbindung mag überlegen sein; all jene, die sie nicht nutzen können, wären mit Bluetooth jedoch immer noch besser bedient als mit dem jetzigen Zustand, in welchem sie das Headset ausschließlich kabelgebunden einsetzen können.

Wird das Headset kabellos verwendet, muss es nach spätestens zwanzig Stunden Spielzeit aufgeladen werden. Dieser von Razer angegebene Wert scheint stimmig zu sein. Aufgeladen wird das Headset per USB-C-Kabel, das im Lieferumfang enthalten ist.

Hinsichtlich der Konnektivität und der Kompatibilität überzeugt das Barracuda X uns aufgrund der beschriebenen Entscheidung, auf Bluetooth zu verzichten, nur bedingt, obwohl der Verbindungsaufbau im Test auch durch drei Wände einwandfrei funktionierte und die angegebene Akkulaufzeit eingehalten werden konnte. Besonders am Smartphone nervt der USB-C-Adapter jedoch schon ein wenig.

Klang und Mikrofon

Damit kommen wir zum Kernpunkt unseres Tests: Wie ist es um den Klang des Headsets bestellt? Zum Einsatz kommen im Barracuda X Razers TriForce-Treiber, die Höhen, Mitten und Tiefen in unterschiedlichen Bereichen produzieren, um so die jeweiligen Charakteristika stärker betonen zu können. In der Theorie wird der Klang damit deutlich verbessert. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Tatsächlich konnte der Klang uns im Test überzeugen. Bässe wurden deutlich wiedergegeben und auch bei ausgeprägten Höhen fand keine nennenswerte Übersteuerung statt. Insgesamt lässt sich der Sound als äußerst authentisch und ausgewogen beschreiben, wobei vor allem die Basswiedergabe positiv auffällt. Obwohl im Barracuda X keine 50-mm-Treiber zum Einsatz kommen, sondern auf 40-mm-Treiber gesetzt wird, muss nicht mit spürbaren klanglichen Einbußen gegenüber Modellen wie dem Black Shark V2 gerechnet werden. 7.1-Surround-Sound ist mit dem Barracuda X indes auch verfügbar, kann jedoch ausschließlich mit der 64-Bit-Version von Windows 10 genutzt werden. Wer das Headset mit einem anderen Betriebssystem oder einer Konsole nutzen möchte, muss auf den Surround-Sound verzichten.

Auch das integrierte Mikrofon konnte uns im Test überzeugen. Mit Geräuschunterdrückung und einem grundlegenden Windschutz sorgt es für eine angenehm klare Übertragung der Stimme, was vor allem Teamspielerinnen und -spielern entgegenkommen dürfte. Insgesamt schätzen wir Klang und Mikrofonqualität als für die Preisklasse des Headsets leicht überdurchschnittlich ein, was den bisher insgesamt positiven Eindruck festigt.

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Fazit

Letztlich bleibt festzuhalten, dass Razer mit dem Barracuda X ein unauffälliges Headset präsentiert, das keinesfalls übersehen werden sollte. Designtechnisch richtet es sich an Interessierte, die gerne auf ins Auge stechende Farben, Beleuchtung und Extras verzichten, dabei aber keine Einbußen beim Tragekomfort oder der Verarbeitung hinnehmen möchten. Klanglich weiß das Gerät ebenfalls zu überzeugen und sticht einige Konkurrenzmodelle der gleichen Preisklasse mit seinem TriForce-Sound aus. Die Konnektivität stellt den einzigen Kritikpunkt dar: Razer verzichtet hier aus Qualitätsgründen auf Bluetooth, dürfte damit jedoch einige Interessierte vor den Kopf stoßen, die das Headset aufgrund mangelnder Kompatibilität ihrer Geräte nun ausschließlich kabelgebunden nutzen können. Wer hierin keine Hürde sieht oder über ein kompatibles Ausgabegerät verfügt und nach einem nicht allzu teuren, wenig auffälligen, klanglich und hinsichtlich der Verarbeitung jedoch einwandfreien Gerät sucht, sollte zugreifen!

Razer Barracuda X

Design und Verarbeitung
Konnektivität und Kompatibilität
Klang und Mikrofon
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Ein relativ unauffälliges Headset, das klanglich zu überzeugen weiß.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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