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Razer Kraken X im Test – Einsteiger-Headset mit 7.1-Sound

Dass Razer gute Headsets kann, haben sie bereits in einigen Tests unter Beweis gestellt. Wie zuletzt beispielsweise in unserem Test zum Razer Kraken Tournament Edition. Mit dem Kraken X gibt’s nun ein Einsteiger-Headset, das sogar 7.1-Surround-Sound anbietet und nur 60 Euro kostet. Aber kann dieses Headset auch was für diesen Preis?

Design und Ausstattung

Das Razer Kraken X kommt ohne viel Schnickschnack und pompöse Verpackung mit viel Unsinn drin aus. Auf dem Karton sind auch nur das Headset und die Features zu sehen. Innen verbirgt sich das Headset inklusive Y-Splitter, da das Headset selbst nur einen kombinierten 3,5-mm-Klinkenstecker besitzt. Mit 1,3 Metern ist das Kabel auch nicht gerade lang, für den PC ist das Splitterkabel mit 1,5 Metern also schon beinahe Pflicht. Mit dabei ist aber auch noch ein wichtiges Stück Pappe. Unter dem Rubbelfeld verbirgt sich ein Code für Synapse 2.0, um den 7.1-Surround-Sound überhaupt nutzen zu können.

Mit dem Kraken X schlägt Razer einen minimalistischen Weg ein und verzichtet sogar auf das eigene Wiedererkennungsmerkmal – die Farbe Grün. Das Headset ist komplett in schlichtem Schwarz gehalten. Selbst das Logo des Herstellers auf den Ohrmuscheln ist einfach schwarz. Hervorgehoben wird es nur durch ein Mesh-Gitter drum herum. Dieses dient aber auch nur kosmetischen Zwecken, denn die Kopfhörer sind komplett geschlossen.

An der linken Ohrmuschel befinden sich die Steuerelemente. Ein Schalter für das Mikrofon, um es stummzuschalten, und ein Regler für die Lautstärke, der durchaus größer ausfallen könnte. Ansonsten lässt sich der Regler gut drehen und hat auch genügend Widerstand. Der Stummschalter hat ebenso ein klar spürbares Feedback.

Technische Daten

Name Razer Kraken X
Frequenz 12 Hz – 28 kHz
Durchmesser Treiber 40 mm
Treibertechnik Neodym
Impendanz, Empfindlichkeit 32 Ohm, 109 dB
Mikrofon-Richtcharakteristik Undirektionaler ECM-ARM
Typ Elektret-Kondensator
Frequenzbereich 100 Hz – 10 kHz
Gewicht 250 g
Anschluss 3,5-mm-Klinke (4-pol)
Kompatibilität PC, PS4 / Pro, XBox One / S / X, Mac, Smartphone, Tablet
Preis € 62,94 *

Verarbeitung

Das Razer Kraken X besteht komplett aus Kunststoff, daher rührt vermutlich auch der günstige Kurs des Headsets. Durch diesen Umstand fühlt es sich auch nicht sonderlich hochwertig an. Außerdem ist das Headset sehr steif und man hat das Gefühl, dass es leicht bricht.

Die Ohrpolster heben den Ersteindruck aber wieder. Sie haben einen Kunstlederbezug und sind mit „Memory Foam“ gepolstert, so geben sie schön nach, kommen aber wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Auch die Verarbeitung der Nähte ist gut. Für die Reinigung lassen sich die Polster einfach abnehmen. Einziger Nachteil ist die geschlossene Bauweise in Verbindung mit dem Kunstleder. Man kommt recht schnell ins Schwitzen, besonders bei den vergangenen Temperaturen.

Obwohl das Headset hauptsächlich aus Kunststoff besteht, entstehen dadurch auch Vorteile. Mit nur 250 Gramm ist das Razer Kraken X wirklich leicht. Leichtes Headset plus gute Polster also gleich perfekter Tragekomfort? Das klären wir jetzt.

Tragekomfort

Ein komfortabler Sitz ist besonders für längere Session ein Muss. Durch das geringe Gewicht und die guten Polster steht das Kraken X vor keinem Problem. Brillenträger oder Nutzer mit kleinen Köpfen werden dieses Headset ebenso mögen.

Das Ergebnis ist also ein klasse Tragekomfort, auch nach einigen Stunden vor der Röhre. Verschwitze Ohren sind aber keine Seltenheit durch das verwendete Material.

Klang

Bei einem Preis von 60 Euro könnte man schon vermuten, dass das Kraken X nicht wirklich der Bringer ist. Tatsächlich ist der Bass etwas zu kräftig, dafür sind die Höhen und Tiefen gut ausgeglichen. Mit Synapse 2.0, der Softwarelösung von Razer, kann das Headset auch nicht weiter eingestellt und feinjustiert werden.

Ingame gibt das Kraken X dann eine gute Figur ab. Umgebungsgeräusche sowie Schritte lassen sich leicht zuordnen, genauso leicht geht die Ortung von der Hand. Durch den virtuellen 7.1-Surround-Sound wird der Klangraum vergrößert. Im Vergleich zu echtem Surround-Sound kann die virtuelle Variante natürlich nicht mithalten. Zum Zocken aber mehr als ausreichend.

Um ausschließlich Musik zu hören, fällt das Kraken X komplett raus. Der Anspruch eines Gaming-Headsets ist sicher auch nicht die kristallklare Wiedergabe von Songs. Merklich wird das bei Gesang, denn dieser ist klar und deutlich. Alles andere (Höhe, Mitte und Tiefe) ist nicht perfekt aufeinander abgestimmt. Bei Titeln mit vielen Instrumenten fällt das besonders auf. Für das Musikhören zwischendurch reicht es aber allemal aus.

Mikrofon

Weitere Sparmaßnahmen werden beim Mikrofon deutlich. Es lässt sich nicht komplett hochklappen, ist nicht abnehm- oder einziehbar. Flexibel genug ist es dennoch, um die richtige Position zu finden. Der Klang kann aber nicht überzeugen. Wie im Sprachtest (Video) zu hören, übersteuert das Mikrofon gerne. Durch die fehlende Anbindung an die Software kann hier auch leider nichts mehr angepasst werden. Es ist ausreichend in Belangen der Kommunikation mit eurem Team, aber für andere Zwecke, wie das Livestreaming, fällt das Razer Kraken X leider raus.

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Für den Gelegenheitszocker ist das Mikrofon ausreichend, vollends überzeugen konnte es aber nicht.

Software

Obwohl das Razer Kraken X eine Anbindung an Synpase 2.0 besitzt, ist dieser Punkt schnell abgearbeitet. Um den 7.1-Surround-Sound nutzen zu können, benötigt ihr die Software von Razer in der ihr für das Headset einfach nur diese Option an- und ausschalten könnt. Mehr Optionen gibt es nicht.

Fazit

Das Razer Kraken X ist ein Einsteiger-Headset mit Stärken und Schwächen. Mit 60 Euro ist es sicher nicht das billigste für Einsteiger, dafür bekommt ihr aber einen guten Sound zum Zocken angeboten. Musik hören über das Headset ist nicht ratsam, damit wird man nicht glücklich.

Leider ist das Kraken X komplett aus Kunststoff gefertigt und fühlt sich so etwas billig an, auch die Optik selbst wirkt nicht besonders hochwertig. Komfort ist mit den guten Polstern (Ohr und Kopf) auf jeden Fall gegeben und längere Gaming-Sessions sind für das Headset keine Schwierigkeit. Leider schwitzt man durch das Kunstleder recht schnell.

Ein einfaches Einsteiger-Headset ist das Kraken X* definitiv. Bei 60 Euro UVP kann man kein High-End-Produkt erwarten.

Razer Kraken X

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Gutes Einsteiger-Headset

Mit dem Kraken X bekommt ihr ein gutes Headset für relativ kleines Geld.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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