Die Original-Leviathan Soundbar hat bereits einige Jahre auf dem Buckel. Da wurde es höchste Zeit für ein Upgrade, dachte sich offenbar auch Razer und kündigte erst vor wenigen Tagen den Nachfolger an. Wir haben die Kombination aus Soundbar und Subwoofer eine umfangreiche Prüfung unterzogen und sind begeistert. Mehr dazu lest ihr im Razer Leviathan V2 Test.
Technische Daten
Geräte-Typ | Soundbar, 2.1-System |
Frequenzbereich | 45 Hz – 20.000 Hz |
Treiber | 2x Full-Rang-Treiber, 2x Tweeter-Treiber, 2x Passive Kühler-Treiber, 1x Subwoofer-Treiber |
Anschlüsse | Netzanschluss, USB-Type-C, Subwoofer-Anschluss |
Bluetooth | Version 5.2 |
Maße | Soundbar: 500 mm x 91,3 mm x 84 mm; Subwoofer: 220 mm x 220 mm x 241,5 mm |
Gewicht | Soundbar: 1,4 kg; Subwoofer: 3,0 kg |
Besondere Features | RGB-Beleuchtung (Razer Chroma); THX Spatial Audio; Kopfhörer-Schnellumschaltung |
Preis | € 223,47 * |
Razer Leviathan V2 Test: Der Lieferumfang
Wie bereits die letzten Produkte des Herstellers, setzt man auch bei der Razer Leviathan V2 auf eine gediegene, braune Papp-Verpackung, die auf beiden Seiten mit einem Bild bzw. den Informationen des Inhaltes bedruckt ist. Das neue Understatement steht Razer jedenfalls gut zu Gesicht.
Nach dem Öffnen werden wir direkt von einem rechteckigen Pappschuber begrüßt, der eine einfache Einrichtung der Soundbar in nur vier simplen Arbeitsschritten verspricht. Darunter ruht die Soundbar, sicher verpackt in einer Tüte.
In einem kleinen Karton finden wir, neben dem Netzteil, alle notwenigen Kabel. Darunter zwei Netzkabel und ein USB-A- auf USB-C-Kabel für die Verbindung mit PC oder Notebook. Hinzu gesellen sich angeschrägte Gummi-Standfüße, die auf Wunsch einen Wechsel zu den geraden, vorinstallierten Füßen ermöglichen.
Den Großteil des wuchtigen Kartons nimmt logischerweise der Subwoofer ein, der in einem einzelnen Abteil sicher unterhalb von Soundbar und Zubehör ruht. Eine Schnellstart-Anleitung samt obligatorischer Razer-Aufkleber rundet den Lieferumfang ab.
Design und Verarbeitung
Mal abgesehen vom markanten Razer-Logo auf der Front der Soundbar, sowie der Oberseite des Subwoofers, entspricht das Design der Razer Leviathan V2 dem, was man von einer Soundbar erwarten würde.
Der Hersteller setzt weitestgehend auf eine matt- oder glänzend schwarze Farbgebung. Dabei wird die Vorderseite der Soundbar von kleinen, hexagonalen Auslässen dominiert und in der Mitte von einem silbrig-glänzenden Herstellerlogo unterbrochen. Am rechten Rand prangt, mittig platziert, das THX Spatial Audio-Logo. Die Unterseite hat, neben den abnehmbaren gummierten Standfüßen, nur wenig Spannendes zu bieten. Hier sitzt allerdings vorne die LED-Lichtleiste, die auf die Razer Chroma RGB-Beleuchtung setzt.
Interessanter wird es hingegen bereits auf der Rückseite. Dort finden wir in der Mitte die Anschlüsse der Leviathan V2. Links wird das Stromkabel verbunden, in der Mitte findet das USB-Verbindungskabel Halt und rechts erfolgt der Anschluss des Subwoofers. Rechts und links davon sitzen die passiven Radiatoren, die rund zwei Drittel der Rückseite einnehmen.
An der Oberseite finden wir vorne die Bedienelemente der Soundbar. Diese ermöglichen (von links nach rechts) eine Wahl der Audio-Quelle, aktivieren oder deaktivieren Bluetooth, dienen zum Ein- und Ausschalten und lassen uns die Lautstärke erhöhen oder verringern.
Der Subwoofer sticht mit seiner pulverbeschichteten Außenseite direkt ins Auge, fällt ansonsten aber wenig spektakulär aus. Dabei wird der Bass an der Unterseite ausgespielt, wo auch das Verbindungskabel samt gummierter Standfüße zu finden ist.
Verarbeitungsqualität der Razer Leviathan V2
Grundsätzlich liegt die Verarbeitung von Soundbar und Subwoofer, dem Preis entsprechend, auf hohem Niveau. Die Komponenten fühlen sich wertig an und hinterlassen einen angenehmen haptischen Eindruck. Das passt.
Inbetriebnahme und Einrichtung
Bereits beim Auspacken verspricht Razer eine kinderleichte Inbetriebnahme, die in nur wenigen Schritten und Minuten erfolgen soll. Dieses Versprechen kann die Razer Leviathan V2 im Test auch wirklich einhalten.
Einfach Stromkabel und Netzteil verbinden, über die Steckdose mit Saft versorgen und in die Soundbar stecken. Subwoofer mit der Soundbar verbinden und letztere via USB an PC oder Notebook anschließen und schon seid ihr einsatzbereit. Okay… Nun solltet ihr den Verbund natürlich noch in Position bringen – Die Soundbar (Größe: 500 x 91,3 x 84 mm) nimmt beispielsweise bequem unterhalb des Monitors Platz, während der würfelförmige Subwoofer aufgrund seiner Abmessungen (220 x 220 x 241,5 mm) deutlich mehr Platz benötigt.
Nun gilt es eigentlich nur noch, das Soundsystem einzuschalten und die präferierte Audio-Quelle auszuwählen und schon seid ihr einsatzbereit. Da es sich bei der Razer Leviathan V2 um eine dedizierte Gaming-Soundbar handelt, fällt die Anschluss-Vielfalt überschaubar aus.
Genauer gesagt richtet sich die Soundbar aber an ein ganz bestimmtes Klientel, denn sie kann lediglich mit PC oder Notebook und eben Bluetooth-Quellen genutzt werden. Mangels HDMI-, Klinke- oder optischem Ausgang schauen Konsolenspielerinnen und -spieler in die Röhre.
Auch eine Verbindung mit dem Fernseher ist schlicht nicht möglich. Hier gibt sich beispielsweise das entsprechende Gaming-Pendant Creative Sound Blaster Katana V2 (unser Test) deutlich variantenreicher, kostet allerdings auch rund 80 Euro mehr als der Leviathan.
Bedienung und App-Anbindung der Razer Leviathan V2
Bedient wird das 2.1-Soundsytem über die dedizierten Tasten an der Oberseite, die allerdings nur grundlegende Kommandos beherrschen. Deutlich variantenreicher ist die Bedienung mithilfe der Razer Synapse-Software oder der Razer Audio-Mobile-App. Die Beleuchtung lässt sich zudem über die Razer Chroma RGB App feinjustieren.
Erst mithilfe der Software oder App lässt sich das volle Potenzial der Soundbar abrufen. Hier kann zwischen Stereo- und THX Spatial Audio-Klang gewechselt und der Klang mithilfe eines 10-Band-Equalizers eingestellt werden. Auf Wunsch richtet ihr hier zudem per Knopfdruck den Fokus auf den Center-Speaker, um so beispielsweise Stimmen klarer abzubilden.
Sämtliche Einstellungen lassen sich in Kombination mit der Mobile-App auch schnell und einfach vom Smartphone oder Tablet aus vornehmen. Hier steuert ihr auf Wunsch auch die Audio-Wiedergabe bei entsprechender Bluetooth-Verbindung und passt die Lautstärke an, springt zum vorangegangenen oder nächsten Titel oder schaltet die Razer Leviathan V2 per Knopfdruck stumm.
Wie gut klingt die Razer Leviathan V2?
Der Soundbar-Subwoofer-Verbund deckt ein Frequenzband von 45 Hz bis 20.000 Hz ab. Die maximale Audio-Qualität liegt laut Windows-Soundeinstellungen bei 24 Bit und 48.000 Hz. Im Vergleich: Das Vorgängermodell reichte im Bass-Bereich lediglich bis 180 Hz hinab. Realisiert wird der Klang durch insgesamt sechs Treiber in der Soundbar und einen 140 mm großen Tieftöner innerhalb des Subwoofers.
Für unseren Razer Leviathan V2 Test haben wir Soundbar und Subwoofer in verschiedenen Kategorien unter die Lupe genommen. So musste sich das System im Gaming-Betrieb gleichermaßen behaupten, wie beim Musikstreaming und dem Anschauen von Videos auf YouTube, Netflix und anderen Streamingplattformen.
Bereits in den Werkseinstellungen und im Stereo-Modus überzeugt die Leviathan mit einem klar definierten und druckvollen Klang, der Bässe, Mitten und Höhen klar differenziert und detailreich wiedergibt. Wuchtige Explosionen, stimmlastige Inhalte wie Podcasts und Höhen stellen das System vor keine nennenswerten Herausforderungen.
Voll aufgedreht bringt der Subwoofer mit seiner Leistung die Wohnungseinrichtung zum Tanzen. Die klar definierten Höhen offenbaren keine Probleme bei Sibilanten, also S- und Zischlauten in der Stimme und bleiben auch bei maximaler Lautstärke klar und verzerrungsfrei. Dabei bietet das Soundsystem enorme Reserven hinsichtlich der Lautstärke, sodass vermutlich niemand jenseits der 80-Prozent-Marke Audioinhalte wiedergeben dürfte.
In der Praxis hat sich die Lautstärke im Rahmen unseres Tests in klassischer Office-, Musik- und Gaming-Anwendung bei 25-30 Prozent eingepegelt. Gut zu wissen allerdings, dass man auf Wunsch aber auch eine komplette Party beschallen und die eigenen vier Wände abreißen könnte… wenn man denn möchte.
Im Bluetooth-Betrieb (Version 5.2) liegt die Latenz bei rund 60 Millisekunden, was zum Musikhören und Anschauen von Filmen oder Videoinhalten absolut ausreichend ist, ohne dass man eine spürbare Verzögerung realisieren würde. Für den Gaming-Betrieb sollte man allerdings auf das USB-Kabel zurückgreifen, um die Verzögerung komplett zu eliminieren.
THX Spatial Audio: Wie gut ist der Surround-Klang?
Zusätzlich zum Stereo-Sound lässt sich dank THX Spatial Audio ein virtueller Surround-Klang aktivieren, nachdem ihr die entsprechende PC-Software heruntergeladen habt. Das klappt bei der Ersteinrichtung allerdings vollautomatisch.
In Kombination mit dem 7.1-Sound wird der Klang von unterstützen Spielen oder Inhalten spürbar aufgewertet. Hier erschafft Razer tatsächlich ein räumliches Klangbild, das einer echten Surround-Sound-Umgebung erstaunlich nahekommt. So erlauben Games beispielsweise eine präzise räumliche Ortung von Schritten oder anderen akustischen Hinweisen, was vor allem in kompetitiven Titeln einen Vorteil darstellt.
Mit einer echten Dolby Atmos-Umgebung hochpreisiger Soundbars kann die Technologie nicht ganz mithalten, wirklich fair ist der Vergleich im Hinblick auf den Preis der Leviathan V2 aber ebenfalls nicht. Gemessen am Preis überzeugt THX Spatial Audio in der Razer-Soundbar durch eine spürbare Klangverbesserung und gelungene Umsetzung.
RGB-Beleuchtung mit Razer Chroma
Nicht unterwähnt bleiben soll auch die RGB-Beleuchtung, die über den LED-Streifen an der Unterseite der Leviathan V2 realisiert wird. Sie setzt auf das Razer Chroma-Ökosystem und lässt sich somit mit anderen Geräten des Herstellers synchronisieren.
In insgesamt 18 Beleuchtungszonen lassen sich hier nahezu unendlich viele Farbeffekte oder -verläufe in 16,8 Millionen Farben darstellen. So wird aus dem eigenen Desktop kurzerhand eine waschechte Disco. Wenn ihr es denn wollt. Wer es eher dezent mag, kann die RGB-Beleuchtung auf Wunsch auch vollständig deaktivieren.
Razer Leviathan V2 Test: Fazit
Mit der Razer Leviathan V2 hat der Hersteller eine kompakte und schicke Soundbar geschaffen, die einen würdigen Nachfolger des Originals darstellt. Das Design ist gleichermaßen edel wie dezent gehalten (zumindest ohne RGB-Beleuchtung), die Verarbeitung überzeugt und die Klang-Qualität liegt auf hervorragendem Niveau.
Für den aufgerufenen Preis von rund 250 Euro bekommt man als geneigter Käufer einiges geboten. So kommunizieren Soundbar und Subwoofer via Kabel mit PC und Notebook und lassen sich sogar kabellos via Bluetooth mit Audio-Quellen verbinden. Die Bedienung per Software oder Mobile-App ist tadellos.
Gespart hat man allerdings hinsichtlich der Anschlüsse. Weder 3,5-mm-Klinke, noch ein optischer Ausgang oder HDMI stehen zur Verfügung, was die Gaming-Soundbar zur Nutzung am Fernseher oder Spielekonsolen disqualifiziert. Ein kabelloser Subwoofer wäre noch eine nette Ergänzung gewesen, das Fehlen von Dolby Atmos lässt sich aufgrund des aufgerufenen Preises aber verschmerzen. Am PC hingegen brilliert das Gerät durch die Bank in allen Kriterien. Wer also weiß, worauf er sich einlässt, erhält mit der Razer Leviathan V2 eine wirklich gelungene Soundbar-Subwoofer-Kombination.
Razer Leviathan V2
Verarbeitung
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Kompakte, schicke und hochwertige Gaming-Soundbar mit starkem Klang und enormer Lautstärke. Aufgrund weniger Anschlüsse und Optionen aber nur für PC-Nutzer geeignet.