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Redragon K565 – Testbericht zur mechanischen RGB Gaming-Tastatur

Mit der Redragon K565 bietet der chinesische Hersteller Eastern Times eine vergleichsweise günstige mechanische Gaming-Tastatur im Vollformat an. Ihre 105 Tasten sind programmierbar, konfliktfrei, RGB-beleuchtet und lassen sich per Hand austauschen. Zusätzlich zu langlebigen Materialien und den verwendeten Outemu-Schaltern erhält man also eine Menge fürs Geld.

Zum Testzeitpunkt gibt es die K565 mit deutschem Layout im Shop von Geekmaxi.com für reduzierte 38 statt 58€.

Ob sie für euch ein günstiger und verlässlicher Einstieg in die Welt der mechanischen Tastaturen ist oder nicht, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Technische Eigenschaften

Allgemein
Marke: Redragon
Typ: Mechanische Gaming – Tastatur
Modell: K565 -RGB
Farbe: Schwarz
Produktseite: www.redragonzone.com
Spezifikation
Layout: Deutsches QWERTZ-Layout
Verbindung: USB – Kabelverbindung
Hintergrundbeleuchtung: RGB-Hintergrundbeleuchtung mit 18 Lichteffekten
Tastenkappe: Double-Shot – ABS – Tastenkappen
Anzahl der Tasten: 105 Tasten
Schalter: Hot-Swap-fähige rote Schalter
Anti – Ghosting: Alle 105
Tastentreibersoftware: Unterstützung
Kompatibel mit: Windows XP/Vista/7/8/10/11
Gewicht & Größe
Produktgewicht: 1,16 kg
Verpackungsgewicht: 1,26 kg
Produktgröße (L x B x H): 43,5 x 12,2 x 3,6 cm
Verpackungsgröße (L x B x H): 45,5 x 15,7 x 4,5 cm
Preis: € 49,99 *

Verpackung und Lieferumfang

  • 1 x Tastatur
  • 1 x Schlüsselabzieher
  • 4 x zusätzlicher Outemu-Schalter
  • 1 x Benutzerhandbuch

Design und Verarbeitung

Stilistisch ist die Redragon K565 absolut neutral gehalten und vermisst jegliche gaming-typischen Formen oder Aufdrucke. Lediglich das Redragon Logo könnte man hierbei noch als Design-Element durchgehen lassen. Den Bezug zum Gaming stellt ansonsten das RGB-Feature her, die markante dunkle Farbe und die verwendeten mechanischen Schaltertypen, welche sich besonders an Gamer*innen richten.

Tastenkappen und Schalter

105 mechanische Tasten machen die K565 zu einer Fullsize-Tastatur, wer also nicht auf den rechtsseitigen Ziffernblock, auch NumPad genannt, verzichten möchte, greift für gewöhnlich auf diese Tastaturgröße zurück.

Die Tastenkappen wurden mit dem sogenannten Double Injection-Verfahren hergestellt, was ihre Haltbarkeit erhöhen soll. Durch dieses Verfahren bedingt enthalten manche der Tastenbeschriftungen Zwischenräume, wodurch das jeweilige Zeichen auf den ersten Blick unsauber wirkt. Abgesehen davon sind die Beschriftungen der Redragon K565 jedoch scharf abgegrenzt und gut zu erkennen. Die der Tastaturoberfläche zugewandte untere Kante der Tastenkappen ist vergleichsweise scharfkantig, was bei der Nutzung jedoch unerheblich ist. Die übrigen Kanten der K565 sind indes angenehm abgerundet.

An mechanischen Schaltern greift man bei der K565 auf jene des chinesischen Herstellers Outemu zurück, welche wiederum günstige Nachbauten teurerer Cherry-Schalter sind. Sie sollen laut Hersteller 50 Millionen Anschläge verkraften, staubdicht und Hot-Swap-fähig sein. Auf uns machten sie qualitativ jedenfalls einen guten Eindruck. Näheres zu den Schaltern erfahrt ihr weiter unten.

Gehäuse und Kabel

Sowohl Teile des Gehäuses als auch die Tastenkappen der K565 bestehen aus einem fein strukturiertem ABS-Kunststoff. Die Oberseite des Gehäuses wiederum besteht aus einer lackierten Aluminiumplatte und ist optisch ein wenig gröber strukturiert als die Tastenkappen, wodurch trotz ziemlich schwarzer Farbe keine Klavierlack-Optik entsteht.

Auf der Gehäuseunterseite befinden sich vier rutschfeste Standfüße plus nochmal zwei ausklappbare, zur Verbesserung der Ergonomie. Die Tastatur ist laut Hersteller staub- und spritzwassergeschützt. Die Metallplatte trägt zur Stabilität der Tastatur bei, jedoch auch zum relativ hohen Gewicht von 1,16 Kg.

Beim ca. 1,60m langen Kabel der K565 vermissen wir eine in dieser Hardware-Kategorie mittlerweile häufig verwendete Umhüllung mit einem Nylongeflecht, welches dessen Gleitfähigkeit deutlich verbessern würde. Der USB-Anschluss ist vergoldet und besitzt das Format Typ A.

Praktischer Test zur Redragon K565

Während unseres Tests nutzten wir die K565 ausgiebig als Eingabegerät für verschiedenste Anwendungen, unter anderem auch für diesen Testbericht. Tastenanschläge wurden dabei immer korrekt erkannt, es kam nicht zu mehrfachen oder gar ausbleibenden Auslösungen pro Tastendruck. Die N-Tasten-Rollover Funktion, auch Anti-Ghosting genannt, sorgte zuverlässig dafür, dass wir stets beliebig viele Tasten gleichzeitig drücken konnten, ohne, dass einzelne Tasten dabei ignoriert wurden oder die Eingabe stoppte.

Ergonomisch fiel uns ebenfalls nichts Negatives auf. Die Form und Haptik der Tastenkappen fühlt sich gewohnt an. Die zwei hinteren ausklappbaren Standfüße sorgen für eine angenehme Neigung der Tastatur.
Die Lautstärke der Schalter bewegt sich in einem erträglichen Maß. So ist sie beispielsweise ein wenig leiser als die roten Kailh-Schalter unserer SPC Gear GK630, aber lauter als die schwarzen Romer-G Schalter unserer Logitech G413 Carbon.

Schalter der Redragon K565

Die Schalter der K565 werden auf der Verpackung als „ChromaRGB DUST-PROOF RED“ bezeichnet. Verwendet werden hier wie oben bereits beschrieben Outemu-Schalter, also günstige Klone hochwertiger Cherry-Schalter. Die rote Version steht hierbei für einen linearen Schalter ohne akustisches oder haptisches Feedback bei der Betätigung. Schalter mit diesen Eigenschaften werden üblicherweise für den Gaming-Bereich vermarktet.

Der Verpackung liegen vier Ersatz-Schalter bei, welche sich dank der mitgelieferten Werkzeuge in wenigen Schritten austauschen lassen sollen, ohne die Tastatur dafür öffnen oder den Lötkolben ansetzen zu müssen und das sogar im laufenden Betrieb.

Schalterwechsel per Hand

Wir wollten den Austauschprozess ausprobieren, trennten hierfür allerdings trotz der Hot-Swap-Fähigkeit zunächst die Verbindung zum PC und entfernten dann die Tastenkappe eines beliebigen Schalters mit dem roten Kunststoff-Greifer, was auch so ziemlich der leichteste Teil der Übung war. Laut Anleitung sollten wir anschließend mit dem metallischen Greifer den Schalter an der Basis beidseitig umschließen und nach oben hin herausziehen. Das funktionierte erst nach einer Weile mit größerer Kraftanstrengung und mehrfach erneutem Ansetzen.

Schließlich aber gab die Platine, mit welcher alle Schalter jeweils über zwei Kontakte verbunden sind, unseren Kandidaten widerwillig frei. Das Einsetzen des neuen Schalters und Aufsetzen der Kappe per Hand war nun wieder leichter. Der neue Schalter erfüllte sogleich seine vorgesehene Funktion. Das Wechseln des Schalters war zwar schwerer als erwartet, verglichen mit dem herauslöten der Kontakte, wie man es von anderen Tastaturen kennt, war es jedoch trotzdem weitaus schneller erledigt.

Durch die Ähnlichkeit der Outemu-Schalter zu anderen Cherry-Klonen, sind die Tastenkappen und Schalter der K565 unter Umständen kompatibel zu jenen anderer Hersteller. Dadurch konnten wir beispielsweise problemlos eine Tastenkappe unserer SPC Gear GK630 (Kailh-Schalter) auf die Outemu-Schalter der K565 verpflanzen und umgekehrt.

Windows-PC-Software für die Redragon K565

Zunächst mussten wir uns die Windows-App über den Download-Bereich der Herstellerseite herunterladen und diese installieren.

Das erste was uns nach dem Start der App auffiel, ist das gaming-typische Design der Oberfläche. Die App ist lediglich in den Sprachen Englisch und Chinesisch verfügbar, eher sparsam aufgebaut und bietet jedoch die wichtigsten Funktionen. So lassen sich allen Tasten der K565 eigene Funktionen oder ganze Makros zuweisen. Über den Makro-Editor lassen sich zuvor Makros anlegen und aufzeichnen.

Um über die App die LED-Funktion der K565 anpassen zu können, setzt man zuvor den unauffälligen Haken mit der Beschriftung „Light“. An vordefinierten LED Animationen bringt die Tastatur 18 an der Zahl mit, welche sich zum Teil anpassen lassen. Außerdem lassen sich Tasten auch manuell einfärben oder die LED Funktion gänzlich deaktivieren. Besonders unterhaltsam fanden wir den „Music Mode“, welcher basierend auf dem aktuellen Systemsound die K565 zum Audio-Visualisierer umfunktioniert, wie man es aus diversen Audioplayern kennt.

Die Anpassungen lassen sich in drei verschiedene Profile speichern, welche sich wiederum exportieren, importieren und zurücksetzen lassen.

Insgesamt würden wir die Software als Trabant im Porsche-Outfit beschreiben. Sie funktioniert und sieht auf den ersten Blick schick aus, ist jedoch technisch nur grundlegend ausgearbeitet und bleibt daher eher Mittel zum Zweck.

RGB-LED Beleuchtung

Unter jeder Taste der K565 verbirgt sich eine regelbare RGB-Leuchte. Hierdurch sind komplexe Farbverläufe und Animationen möglich, die sich über die Tastatur-Software auswählen und anpassen lassen.
Negativ fiel uns hierbei auf, dass ein reines Weiß als LED-Farbe nicht möglich war und uns immer bläulich erschien. Auch andere „gemischte“ Farben jenseits der Basispalette, die wir in der Software selber wählen konnten, wurden oft lediglich als ein mehr oder weniger stark gesättigter Blauton dargestellt. Die Farbverläufe während der Animationen schienen dagegen korrekt wiedergegeben zu werden. Insgesamt wirkten die Farben einiger der wählbaren Animationen eher blaulastig.

Die RGB-Themes lassen sich über die gedrückte Funktionstaste „FN“ plus Bearbeitungstasten (Einfügen, Entfernen, BildAuf, etc.) der K565 direkt wechseln. Hierbei fiel uns auf, dass je nach Beleuchtungsart ein leises Fiepen der Tastatur zu hören war, welches mit zunehmender Helligkeit der LEDs stärker wurde und mit deaktivierten LEDs verschwand.

Fazit zum Test der Redragon K565

Die K565 mit deutschem Layout ist zum Testzeitpunkt (Dezember 2022) über den Shop von Geekmaxi.com zu einem reduzierten Preis von 38€ erhältlich. Wir gehen für unsere Bewertung aber vom Originalpreis aus, welcher je nach Shop zwischen 58 und 60€ liegt (aktuell € 49,99 *). Hier wiegen unserer Ansicht nach einige Schwächen der K565 schwerer als ihre Stärken, so dass wir sie in diesem Test mit dem Silver Award auszeichnen.

Die verbauten Outemu-Schalter sorgen für eine hohe Kompatipilität mit anderen Cherry-ähnlichen Ersatzteilen und erschienen uns im Test auch qualitativ einwandfrei. Der Wechselvorgang erforderte in unserem Fall zwar etwas Geschick und Beharrlichkeit, die Möglichkeit einzelne Schalter, selbst im laufenden Betrieb, ohne Lötkolben wechseln zu können, ist jedoch eindeutig ein großer Pluspunkt.
Die verbaute Aluminiumplatte macht die Tastatur zwar schwerer, aber auch robuster. Gut bewerten wir weiterhin die Ergonomie, selbst ohne Handballenauflage. Als überwiegend befriedigend schätzen wir die Verarbeitungsqualität, sowie die RGB-Beleuchtung ein, diese Punkte sind allerdings bereits grenzwertig.

Definitiv schade sind nämlich das teils deutlich wahrnehmbare Spulenfiepen bei heller LED-Beleuchtung, sowie der ebenso deutliche Blaustich bei einigen manuell eingestellten LED-Farben. Weitgehend verkraftbar sind die etwas magere Windows-Software und die fehlende Nylon-Ummantelung des Anschlusskabels.
Da sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt, haben wir das schlichte und somit vergleichsweise etwas langweilige Design im Übrigen außen vor gelassen.

Die Redragon K565 ist eine zuverlässige mechanische Tastatur im Vollformat mit Cherry-kompatiblen, leicht zu tauschenden Tasten. Wer genau nach diesen Eigenschaften sucht und über die genannten Schwächen hinwegsehen kann, ist mit ihr letztendlich dennoch gut beraten.

Redragon K565

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Die Redragon K565 bietet 105 zuverlässige, leicht zu wechselnde Outemu-Schalter, eine gute Ergonomie und viele RGB-Einstellungen. Spulenfiepen und blaustichige RGB-LEDs verhageln jedoch die ansonsten gute Bilanz.

Sascha

Seit über 20 Jahren leidenschaftlich am PC unterwegs und seitdem viel Erfahrung mit Hard- und Software gesammelt. Immer auch an Fotografie, Gaming und Unterhaltungs-Elektronik interessiert.

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