PC- & Konsolen-Peripherie

Synology BeeDrive Test: Kompakte Backup-Lösung für PC und Smartphone

Hersteller Synology ist vor allem für seine NAS-Systeme wie das kürzlich vorgestellte DS223j bekannt. Im Juni stellte man mit dem BeeDrive allerdings eine besonders kompakte Backup-Lösung vor, mit der sich Dateien vom PC und Smartphone sichern, synchronisieren und teilen lassen. Ob es sich dabei nur um eine externe SSD handelt und wo die möglichen Vorteile liegen, klärt unser Synology BeeDrive Test.

Technische Daten

Hersteller Synology
Produkt BeeDrive
Kapazität  1 TB / 2 TB
Schnittstelle USB 3.2 Gen 2 (USB Typ-C)
max. Lesegeschwindigkeit (sequenziell) 1050 MB/s
max. Schreibgeschwindigkeit (sequenziell) 1000 MB/s
Lieferumfang USB-C-auf-USB-C-Kabel, USB-C-auf-USB-A-Adapter
Herstellergarantie 3 Jahre
Kompatibilität Windows 10, Windows 11, iOS, Android
Abmessungen 65 mm x 65 mm x 15 mm
Gewicht 43 g
Preis € 137,90 *

 Synology BeeDrive Test: Design und Verarbeitung

  • klein und handlich
  • gute Verarbeitung trotz viel Kunststoff

Kompakt ist das Synology BeeDrive allemal. So kommt die Backup-Lösung auf Abmessungen von 65 mm x 65 mm x 15 mm und wiegt gerade einmal 42 Gramm. Hinsichtlich des Designs unterscheidet sich das Gerät von den meisten externen SSDs.

So setzt der Hersteller auf ein quadratisches Produkt mit abgerundeten Kanten, das vollständig in Schwarz gehalten ist. Die Verarbeitungsqualität geht, obwohl komplett aus Kunststoff, völlig in Ordnung. Ganz so robust wie beispielsweise eine Samsung T7 oder gar die T7 Shield wirkt das BeeDrive allerdings nicht.

An der Oberseite finden wir das Logo und eine Status-LED, an der Vorderseite sitzt der USB-C-Port der USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbps erreicht. Im Lieferumfang befindet sich, neben der Anleitung, ein USB-C- auf USB-C-Kabel mit einer Länge von 40 Zentimetern, sowie ein USB-C- auf USB-A-Adapter.

Im direkten Vergleich zur Samsung T7 fällt das BeeDrive kürzer, aber höher aus. Was einem in der Praxis mehr zusagt, ist letztlich Geschmackssache.

Synology BeeDrive: Kompatibilität und Geschwindigkeit

  • Kompatibilität zu Windows, Android und iOS
  • Kapazitäten von 1 TB und 2 TB
  • Geschwindigkeit von bis zu 1.050 MB/s

Kompatibel ist das Synology BeeDrive zum derzeitigen Zeitpunkt zu Computern und Notebooks mit Windows 10 und Windows 11. Eine Unterstützung für macOS soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden.

Darüber hinaus erlaubt die Backup-Lösung die Sicherung von Daten von Smartphones und Tablets. Hier gelten iOS 15 (oder neuer) beziehungsweise Android 10 (oder neuer) als Voraussetzung. Hinsichtlich der Kompatibilität haben also andere externe SSD zumindest aktuell noch die Nase vorn, doch das ändert sich, sobald macOS unterstützt wird.

Angeboten wird das BeeDrive mit Kapazitäten von 1 TB (unser Testmodell) und 2 TB, beide erreichen laut Angabe des Herstellers eine Geschwindigkeit von bis zu 1.050 MB pro Sekunde. Unter Windows 11 wird das BeeDrive beim Anstecken als normales externes Laufwerk erkannt, bei dem 931 GB zur freien Verwendung genutzt werden können.

Synology BeeDrive
Ein kurzes USB-C-Kabel samt USB-A-Adapter liegt dem BeeDrive bei.

Ein Online-Installer der Begleit-Software findet sich direkt auf dem Laufwerk, für Backups von Smartphone und Tablet gibt es eine spezielle BeeLink-App, die kostenlos zum Download bereitsteht. Im Grunde genommen lässt sich das BeeDrive damit, zumindest am PC oder Notebook, wie eine ganz normale externe SSD oder Festplatte verwenden.

Performance

Der Speedtest offenbart, dass der Hersteller hier auch nicht zu viel versprochen hat. Mit rund 1.050 MB/s beim sequenziellen Lesen erreicht die Backup-Lösung die Vorgabe, beim Schreiben landen wir ebenfalls bei über 1.000 MB/s.

Die gemessenen Werte, auch im Random Read- und Random Write-Bereich liegen allesamt auf Augenhöhe mit der Samsung T7 und können somit überzeugen.

Das BeeDrive im Praxistest: Wo liegen die Besonderheiten?

  • praktische, konstante Synchronisation
  • hervorragende BeeDrop-Lösung
  • intuitive, komfortable Apps

Bis hierhin ist das Synology BeeDrive also eigentlich eine handelsübliche, externe SSD. Doch wo liegen nun die Besonderheiten? Und der praktische Nutzen?

Die Kernidee ist die einer möglichst simplen Sicherung und Synchronisierung von Dateien, ohne dass man sich (gerade als Laie) mit der Einrichtung, Pflege und Einstellung eines NAS auseinandersetzen müsste. Und mit dem Vorteil, dass die Dateien hier eben lokal auf dem Gerät gesichert werden.

Nach dem Anschließen an den PC können Ordner festgelegt werden, die gesichert werden sollen. BeeDrive sichert dann automatisch alle Änderungen in diesen Ordnern in Echtzeit und das in demselben Format und entsprechend mit derselben Kompatibilität, um diese auch an anderen Rechnern weiterzuverwenden.

Bis zu fünf frühere Dateiversionen werden gespeichert, sodass im Notfall der Zugriff auf eine frühere Version gegeben ist. Gelöschte Dateien werden zunächst in einem eigenen Ordner abgelegt und können zur Not von dort aus wiederhergestellt werden.

Besonders praktisch ist dabei die kabellose Übertragung von Fotos und Videos vom Smartphone. Das funktioniert ähnlich wie AirDrop im Apple-Kosmos und setzt eine aktive WLAN-Verbindung voraus. Ist dies gegeben, kann BeeDrive über den QR-Code der PC-Software eine Verbindung herstellen und so kabellose die Dateien auf den Speicher übertragen, womit sie sofort auf dem PC verfüg- und abrufbar sind. Bis zu fünf Smartphones können das „BeeDrop“ genannte Feature verwenden.

Vieles davon ist auch mit externen SSDs problemlos möglich, wohingegen gerade die Smartphone-Backup-Lösung eine praktische und von mir im Test häufig genutzte Lösung darstellt. Für mich entfällt dabei beispielsweise der Umweg über die iCloud, so kann ich direkt über die BeeDrive-App auf meine gesicherten Fotos und Dateien zugreifen.

Gerade die intuitiven Apps und Programme markieren einen großen Vorteil der Lösung von Synology. Denn hier lassen sich automatische Backups und Synchronisieren im Handumdrehen einrichten, während du bei anderen Lösungen einen Umweg über Drittanbieter-Apps oder -Erweiterungen gehen musst.

Einmal eingerichtet, ist das BeeDrive am PC wie eine normale Festplatte ansteuerbar. Für PC-Backup, -Sychronisation und BeeDrop werden eigene Ordner angelegt, was der Übersicht zu Gute kommt.

Fotos und Dateien vom Smartphone sind im Handumdrehen auf den PC übertragen und werden dort sofort in einem geöffneten Ordner angezeigt. Bei Videos kann es, je nach Dateigröße, natürlich länger dauern. Zudem habe ich festgestellt, dass der Transfer abbricht, wenn sich das Smartphone-Display ausschaltet. Vor allem bei mehreren Gigabyte großen 4K-Videos ist das ärgerlich. Dagegen bietet Synology jedoch die aktivierbare Option „konzentrierte Datensicherung“ an. Dann bleibt die App auch bei ausgeschaltetem Display geöffnet und bricht die Verbindung nicht mehr ab.

Schade ist, dass eben nur Smartphones, Tablets und Windows-Systeme unterstützt werden. Ein Backup der Digitalkamera ist beispielsweise nicht möglich.

Synology BeeDrive Test: Fazit

Im Kern ist das Synology BeeDrive auf den ersten Blick nicht mehr als eine externe SSD, deren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten auf Augenhöhe mit der Konkurrenz liegen. Unter der Haube jedoch punktet die Backup-Lösung nicht nur mit einer intuitiven Bedienung, sondern auch mit praktischen Zusatzfunktionen, die allesamt unter einem Dach zu finden sind.

Klar kann man Synchronisationen und regelmäßige Backups auch mit anderen externen Speichern realisieren, aber eben nicht so schnell und intuitiv wie in diesem Fall.

Wirklich besonders ist hingegen BeeDrop, mit dem ich Dateien in Windeseile vom Smartphone auf den PC übertragen und von dort aus direkt darauf zugreifen kann. Vorausgesetzt, beide Geräte sind in demselben Netzwerk und eingeschaltet.

Man muss sich eben auch bewusst sein, dass die überzeugende Sicherheit der lokalen Speicherung vor allem bei der Nutzung zu Hause gegeben ist. Nehme ich das BeeDrive mit und es geht verloren, sind auch die dort gesicherten Daten futsch – auch das hat die Lösung aber mit anderen externen Speichern gemeinsam.

Damit richtet sich das BeeDrive in meinen Augen an alle, die eine simple Backup-Lösung suchen, die einfach funktioniert. Einmal eingerichtet, klappt die Datensicherung von allein und ich muss mir über nichts mehr Gedanken machen.

Dafür ordnet sich die Lösung preislich auch deutlich oberhalb genauso schneller externer SSDs ein und liegt auf dem Niveau einer SanDisk Extreme PRO mit doppelt so hohen Geschwindigkeiten. Ob einem die intuitive Software und die praktischen Zusatzfunktionen einem den Aufpreis wert sind, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich würde als NAS-Laie den zusätzlichen Komfort des BeeDrive vorziehen.

Synology BeeDrive Test: Gold Award

Synology BeeDrive

Design und Verarbeitung
Zugriffszeiten
Transferrate (Lesen)
Transferrate (Schreiben)
Software und Funktionen
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Das Synology BeeDrive ist eine normale externe SSD, die mit einer hervorragenden App und praktischen Zusatzfunktionen punktet. Das alles lässt sich der Hersteller aber gut bezahlen, während die Verarbeitung "nur" gut ist.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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